DTM – Oschersleben, IRL – Kentucky, BTCC – Snetterton, LMS – Algarve, SLF – Donington

DTM versucht sich mal wieder im Rennen fahren. Hoffentlich gibt es dieses Mal dann auch ein offizelles Ergebnis. Auf das aus Zandvoort musste man bis heute warten.

Der DMSB hat sich dann heute mal, rund 12 Tage nach dem Rennen, dazu bequemt ein Entscheidung zu treffen. So hat man Ekström mit einer 5 Sekunden Strafe belegt, was ihn um einen Rang nach hinten wirft. Warum man Oliver Jarvis und Alexandre Prémat zusätzlich auch noch verwarnt hat, ist mir dann noch ein Rätsel, denn die haben ja nichts anderes gemacht, als ihnen gesagt wurde. Außemdem gab es eine Geldstrafe gegen zwei Audi-Teams (Phoenix, Abt Sportsline) Wenn das DMSB aber von einer Stallregie ausgeht, dann hätte man Ekström härter bestrafen müssen. Aber lieber nicht weiter darüber nachdenken, sonst regt man sich noch auf.
Die DTM ist auf der Strecke in Oschersleben eigentlich gar nicht so schlecht aufgehoben. Die Strecke ist zwar nicht sonderlich breit, aber für die DTM schon eine Herausforderung, weil der Fahrer etwas mehr gefordert ist. Fahrerisch also eher auf der anstrengenden Seite angesiedelt, dazu kommt dieser merkwürdige Haken, den man am Ende der Start/Zielgeraden eingebaut hat. Auf jeder anderen Strecke wäre so etwas nicht möglich, aber Oschersleben hat die 90 Grad Ecke wirklich viel gebracht. Am Start sowieso, aber auch im Rennen kann man hier gut überholen. Manchmal auch dann, wenn man eigentlich nicht überholen kann. Dann nimmt halt die Tür des Gegners ein wenig mit. Ob das in der DTM auch geht, ist dann wieder eine andere Frage.

Gespannt bin ich schon, was aus der Zandvoort-Sache nun für Konsequenzen gezogen werden. Wenn Audi noch einmal so eine Nummer abzieht, kann das der Serie ultimativ schaden. Warum soll man sich noch ein Rennen anschauen, wenn am Ende das Ergebnis aus der Konzernzentrale bestimmt wird? Und was hat eigentlich noch mit Motorsport zu tun?

Mercedes könnte auf jeden Fall auch in Oschersleben die Nase vorne haben. Zwar ist der Kurs deutlich eckiger als der Norisring oder Zandvoort, aber ich habe das Gefühl, dass die Mercedes im Moment auf die Distanz die paar Zehntel schneller sind, die einen Sieg ausmachen können. Einzig die Quali-Schwäche könnte Audi in die Hände spielen, wenn man denn vier Wagen in Q4 bekäme.

Ich lass mich überraschen, was das gibt, und was Audi an diesem Wochenende für neue Ideen in Sachen „Strategie“ hat.

IRL – Kentucky
Die IRL ist bekanntermaßen in ihrem „Summer Sweep“, wo es jede Woche ein Rennen gibt. Nach dem mehr oder weniger öden Rennen in Edmonton, geht es wieder ins Oval, wo die Dominanz von Penske und Ganassi sicher nicht kleiner wird. Die IRL hat in diesem Jahr zwei große Probleme: langweilige Rennen, zu wenig Überholmanöver. Für die langweiligen Rennen die IRL nur bedingt. Das AGR derartig abfallen würde und die alten ChampCar Teams nicht aufholen können, war so nicht zu erwarten. Und es ist extrem bedauerlich, wenn man Tony Kanaan mit stumpfen Waffen kämpfen sieht. Alles hinter Penske und Ganassi ist einfach zu langsam und kommt nicht in Tritt, was die Meisterschaft zwar deswegen nicht unspannend macht, aber man ist doch gewöhnt, dass auch mal andere gewinnen können.

Was die Überholmanöver angeht, hat die IRL Abhilffe versprochen. In Kentucky kommen zum ersten Mal die neuen Zusatzflügel zum Einsatz, die einerseit mehr Abtrieb, andererseits aber auch mehr Windschatten geben sollen. Dazu hat man sich entschlossen, einen stärkeren „Push to pass“ Button einzuführen, und das 15 PS-Ding, was man jetzt hat, schnell zu vergessen. Das soll vor allem auf den Ovalen mehr Spaß in die Rennen bringen.

In Kentucky wird man wohl keine großen Überraschungen erleben. Man kann nur auswürfeln, welcher Penske Pilot vorne sein wird.

BTCC – Snetterton
Unser allerliebste Tourenwagenserie ist am Wochenende in Snetterton unterwegs, jede Strecke, deren Name schon nach Fehlzündungen klingt. Snetterton ist jetzt nicht unbedingt meine Lieblingsstrecke in England, hat aber durchaus ihre Reize. Zum Beispiel das Maisfeld am Ende der Start/Zielgeraden, das gerne mal ganze Auto verschlingt. Samt Fahrer, versteht sich. Und dann ist da die ultraschnelle Ecke nach der Brücke mit der folgenden Rechtskurve, die extrem schwierig anzufahren ist.

So langsam lohnt sich dann auch mal der Blick auf die Meisterschaft, in der Colin Turckington (BMW) mit 149 Punkten vor Matt Neal (Vauxhall, 124 Punkte) liegt. Dahinter lautern noch Fabrizio Giovanardi (Vauxhall, 120) und Jason Plato (Chevrolet, 113). Der Rest ist wohl schon zu weit abgeschlagen.

Ich freu mich jedenfalls auf den schönen Nachmittag mit der BTCC. Da werden wenigsten Rennen gefahren.

LMS – Algarve/Portimao
Die europäische Variante der Le Mans Serie erwacht dann auch mal wieder aus ihrem Dornröschenschlaf und wird zu ihrem ersten Rennen nach den 24 H von Le Mans starten. Dafür hat man sich den neuen und wunderschönen Kurs an der Algarve ausgesucht. Ein kurzes, leider nicht sonderlich gutes Video zeigt den Kurs:

Gefahren wird am Samstagabend, was den Reiz natürlich noch mal etwas erhöht. Auch wenn Audi und Peugeot nicht am Start sind, ist die LMP1 einigermaßen gut besetzt. Die Starterliste weist beider Aston Martin aus, die das Rennen eigentlich gewinnen sollten. Aber auch die sehr zuverlässingen Courage sollte man nicht unterschätzen. Überraschend dünn besetzt ist die GT2, aber IMSA und Felbermayr Porsche werden schon ein nettes Rennen mit den Farnbacher und Modena Ferraris haben.

Zu sehen bekommt man das alles komplett aber nur, wenn man sich beim Europsort-Player kostenpflichtig einloggt. Eurosport zeigt aber am Samstag 90 Minuten vom Start und die letzten 90 Minuten des Rennens.

Und sonst?
Auch unterwegs – die Superleague in Donington.