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Formel Eins: BMW-Sauber an Qadbak Investments verkauft

von DonDahlmann
14 Kommentare

In einem etwas überraschenden Moment hat BMW heute bekanntgegeben, dass man das BMW-Sauber Team heute an die Qadbak Investments Ltd. verkauft hat. Gleichzeitig verlor das Team seinen Startplatz für 2010.

P90051573Es gibt wenig, was man über den Käufer sagen kann. BWM erklärt in der dünnen Pressemitteilung, dass es bei Qadbak Investments Ltd. um eine Stiftung handelt, die reiche Familien aus Europa und dem Nahen Osten vertritt. Mehr wird nicht gesagt, außer, dass auch Peter Sauber seine Anteile verkauft habe. Eine kurze Recherche brachte dann raus, dass Qadbak in diesem Jahr schon einmal groß in den Sport eingestiegen ist. Im Juli kaufte man über einen weiteren Investmentarm namens Munto Finance Ltd. den englischen Fußballclub Notts County und installierte Sven-Goran Eriksson als Sportchef. Also eine Art „Hoffenheim“ in England. Hinter der Munto Gruppe steckt, laut Telegraph, die Al Thani Investment Gruppe, die wiederum, und da kommt der Bogen zurück zu Qadbak, Abdullah bin Saeed al Thani, dem Cousin eines ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, gehört (bzw. geleitet wird), der aber selber in Qatar sitzt. Geleitet wird die gesamte Investment Gruppe, die als Stiftung firmiert, aber wohl treuhänderisch von einer Pivatbank in der Schweiz. Daher ist es auch kein Wunder, dass als erster Statthalter für das neue Team ein Schweizer namens Lionel Fischer gewählt wurde, der wohl die Bank vertritt.

In England installierte man schnell eine sportliche Führung und behielt ein paar Managementposten. Ähnliches dürfte auch bei BMW-Sauber passieren. Das Kernteam wird wohl bleiben, wobei die Frage ist, ob Mario Theissen ebenfalls von Bord geht, oder seinen Job bei BMW Motorsport hinwirft. Er hatte sich in dieser Frage in den letzten Wochen immer sehr bedeckt gehalten, aber man hört immer wieder mal, dass Theissen in der Formel Eins bleiben will.

Dummerweise hat die FIA aber genau heute den letzten Startplatz, etwas überraschend, an die Lotus F1 Gruppe vergeben. Also weder Euskadi, noch Prodrive, was auf den ersten Blick überraschend ist. Auf der anderen Seite: hinter der Gruppe stehen mehrere sehr starke Investoren aus dem Raum Malaysia, darunter auch einer der bisherigen Hauptsponsoren von Williams F1, Air Asia. Nach dem Verkauf von Sauber an Qadbak dürfte Petronas wohl auch Interesse zeigen. Was mich etwas überrascht – von allen Kandidaten hat Lotus bisher am wenigsten gezeigt, da es eine Fabrik noch gar nicht gibt. Wie die das bis zum Februar schaffen wollen… nun ja.

Die FIA hat BMW/Qadbak schon mal auf die Warteliste gesetzt und als 14. Team mehr oder weniger angemeldet. Sollte eines der neuen Teams nicht antreten können, würde BMW/Qadbak nachrücken. Auf die Nummer werden sich die Investoren aber nicht einlassen. Man stopft nicht 80 Millionen in ein Team rein, um dann nicht zu fahren. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die FIA schon laut darüber nachdenkt, 28 Wagen an den Start zu lassen.

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14 Kommentare

Myself 15 September, 2009 - 15:21

Wie sieht deine Einschätzung aus? Weiß man hinter den Kulissen schon, dass Renault oder Toyota gehen? Ist man sich sicher, dass sich mindestens eins der neuen Teams zurückzieht? Die Erweiterung auf 14 Teams – sprich 28 (!) Wagen erscheint mir arg spekulativ. Auf einigen Strecken müsste dann ja eigentlich aufgrund der gebogenen Start-/Zielstrecke eine zweite Ampelanlage installiert werden?

DonDahlmann 15 September, 2009 - 15:41

Da kann ich nur sagen: abwarten. Wenn Renault der Betrug nachgewiesen wird, und man den Rennstall sperrt und vielleicht nächste Saison von der Kontrukteurswertung ausschliesst, dann wird sicher ein Platz frei.
Zu den vielen Wagen: Monaco wird wegen der Boxen eng, aber ansonsten sollte es überall passen.

Dirk 15 September, 2009 - 17:42

Die vielen Wagen sind aber trotzdem ein Problem, denn die Rennstrecken werden meines Wissens nach für die einzelnen Rennserien einzeln homologiert, und für die F1 sah das immer nur 26 Fahrzeuge vor. Das hat unter anderem auch Sicherheitsgründe, soweit ich weiß. Die FIA müsste also allen Rennstrecken der 2010er Saison dann eine Homologation für 28 Fahrzeuge erteilen, falls BMW/Qadbak wirklich antreten sollte. Und gerade bei den kürzeren Rennstrecken sehe ich da ein erhebliches Problem.

blogstone 15 September, 2009 - 18:28

Danke für die Recherche zu Qadbak Investment Ltd.

Qadbak rettet das Sauber F1 Team » Allgemein » blogstone 15 September, 2009 - 18:40

[…] 18.25 Uhr: Der RacingBlog glaubt zu wissen wer hinter Qadbak Investment Ltd steckt: “Hinter der Munto Gruppe steckt, […]

xeniC 15 September, 2009 - 20:44

Ich will nicht abschreiben, dass QI in der F1 an den start geht. Da die Crashgate ja noch so ihre dinger um sich wirft und mich eine Sperre und den damit gleichbedeutenden Ausstieg von Renault nicht überraschen würde….

Allerdings bin ich ja mal gespannt, wie man das mit Team 14 hinbekommen würde…

Terra 15 September, 2009 - 22:47

Mcih würde es freuen, wenn man mal mehr als 20 Wagen sieht… finde ich wesentlich spannender!!!

DonDahlmann 15 September, 2009 - 23:20

@ Dirk:
Der Einwand mit den 26 Wagen ist nicht ganz ohne. Ich erinnere mich, dass die gesamte Sicherheitsinfrastruktur der medizinischen Versorgung bei einem F1 Rennen auf genau die Zahl ausgelegt ist (Massencrash etc). Keine Ahnung, ob man bei 28 Wagen ein zweites Medical Car usw. brauchen würde. Eine Vor-Quali wird es nicht geben, aber vielleicht eben nur 26 garantierte Startplätze. Es würden also zwei nach Hause fahren müssen am Samstag.

Jehuty 16 September, 2009 - 00:28

Naja aber wenn es nur 26 garantierte Startplätze geben würde, dann müsste man doch die Jungs das ausfahren lassen, wer nach Hause fahren muss? Andererseits: Die Zeiten sind vorbei. Ich bezweifel kaum, dass jemand Geld in die Formel 1 pumpt und dann um einen etwaigen Startplatz an jedem Wochenende zittern muss (von den kleinen Teams natürlich).

Mehr Autos würde ich natürlich begrüßen. 26 sind schon klasse, 28 wäre natürlich der Hammer.

Prometheus 16 September, 2009 - 01:15

Ich würde da eher auf Qualität statt auf Quantität setzen. Ich hoffe, die Leistungsdichte, die sich in den letzten Jahren herausgebildet hat, geht uns nächstes Jahr nicht verloren. Das wäre schade und würde für mich auch das „Mehr“ an Autos nicht aufwiegen. Die Formel 1 soll und darf von mir aus gerne selektiv sein.

Thomas 17 September, 2009 - 21:00

Das war doch bis Mitte der 90er noch so, dass es 28 Wagen gab und 2 nach dem Quali in die Röhre guckten. Auch eine Form der Quali-Spannung, würde mich freuen, wenn es wieder dazu käme. Allerdings wird es wahrscheinlich noch genug Aussteiger geben, es würde mich wirklich mehr als wundern, wenn alle 4 neuen Teams beim ersten Rennen auch wirklich mit Autos bereit stehen.

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