Formel Eins: Vorschau 2010 – Die Fahrer

Es hat einige Bewegungen im Fahrerfeld gegeben und ein Comeback. So ist in diesem Jahr vermutlich das stärkste Fahrerfeld seit Jahren zusammen bekommen.

Die Teams hatte ich gestern schon analysiert, heute sind dann die Fahrer dran. Das diesjährige Fahrerfeld ist wirklich sensationell. Denn bis auf Kimi Räikkönen sind alle Weltmeister der Jahre 2000 bis 2009 am Start. Dazu kommen ein paar viel versprechende Newcomer und ein paar alte Hasen, die weiterhin für Unterhaltung sorgen werden. Wegen der vielen Wechsel und der schwer einzuschätzenden Lage der Teams, fällt die Einschätzung der WM-Chancen naturgemäß schwer. Es hat lange nicht mehr so viele Fahrer gegeben, die eine theoretische Chance auf den Titel haben. Die Liste richtet ist nach der FIA Startliste aufgebaut.

#1 Jenson Button
Sein Wechsel von Brawn zu McLaren hat nicht wenige gewundert. Warum verlässt er ein Team, dass gerade von Mercedes gekauft wurde, und dem er seinen WM-Titel zu verdanken hat? Denn ohne Ross Brawn wäre Button 2009 arbeitslos gewesen, und ob er jemals wieder ein Cockpit gefunden hätte, ist mehr als fraglich. Aber die Sache mit Mercedes könnte genau der Grund gewesen sein, warum er das Team verlassen hat. Vielleicht hat er sich unwohl bei dem Gedanken gefühlt, dass er in einem deutschen Team mit Nico Rosberg einen deutschen Kollegen hat. Vielleicht hat er auch einfach eine neue Herausforderung gesucht. Die hat er bei McLaren mit Lewis Hamilton auf jeden Fall gefunden. Viele glauben, dass Hamilton ihn in Grund und Boden fahren wird, aber da wäre ich mir nicht so sicher. Sicher wird Hamilton auf eine Runde schneller sein, aber im Rennen sehe ich den Ex-Weltmeister nicht so weit vorne. Vielleicht überrascht Button ja auch. Dennoch sehe ich nicht, dass er seinen Titel wird verteidigen können.

#2 Lewis Hamilton
Das große Fragezeichen bei Hamilton ist in diesem Jahr nicht sein Speed, sondern seine Konstanz im Rennen. Die Wagen sind in diesem Jahr bis zur Hälfte des Rennens deutlich schwerer, als das im letzten Jahr der Fall war. Hamilton sagt man eine sehr aggressive Fahrweise nach und das könnte ihm Schwierigkeiten machen. Die Frage wird sein, wie schnell er sich an die neuen Probleme wird gewöhnen können. Interessant könnte es auch werden, wenn Button ihn unter Druck setzt. Seit Alonso hat Hamilton keinen echten Gegner mehr im eigenen Team gehabt, aber mit Button könnte das anders werden. Seine Titelchancen hängen aber nicht nur an seiner Fahrweise, sondern auch an McLaren und wie gut die ohne die technische Unterstützung von Mercedes durchs Jahr kommen. Ich hab dieses Jahr hinter Hamilton einige Fragezeichen.

#3 Michael Schumacher
Seit vielen Jahren hat es kein solches Comeback mehr gegeben. Prost hat mal ein Jahr ausgesetzt, aber es war Niki Lauda, der zuletzt eine ähnlich lange Pause eingelegt hatte. Und dann später Weltmeister wurde. Dass Schumacher sowohl die Fähigkeiten als auch die Fitness hat ganz vorne mit dabei zu sein, steht sicher außer Frage. Es gibt ein paar Dinge, die noch ungeklärt sind, so zum Beispiel seine Konzentrationsfähigkeit über eine volle Renndistanz. Ein Rennen kann man nicht simulieren, egal wie fit man ist. Sein Glück sind die neuen Regeln, mit dem auch die anderen Fahrer erst mal umgehen lernen müssen. Was Reifenabrieb und andere Faktoren angeht, ist er also den anderen nicht unterlegen. Gespannt bin ich auf seinen Quali-Speed. In seinem letzten Jahr zeigte Massa ihm ab und an seine Grenzen, aber das war in einem Jahr, in dem er aussteigen wollte. Ob er Weltmeister werden kann? Klar, aber nicht in diesem Jahr. Ich denke, dass er ein paar Rennen braucht um sich zu justieren und gleichzeitig wird er die Zeit auch nutzen, um die Zusammenarbeit mit Ross Brawn wieder auf das alte Niveau zu bringen. Ich denke eher, dass 2011 sein Jahr werden könnte.

#4 Nico Rosberg
Er kann einem ja fast ein wenig leid tun. Bei Williams hatte er nicht das Material. Dann hat ihn Mercedes eingekauft und er sah sich ein paar Wochen als heimliche Nummer Eins. Einen Button oder Heidfeld sollte er in den Griff bekommen. Doch dann kam halt Schumacher. Rosberg gab sich viel Mühe seinen Frust zu verbergen, aber so ganz ist ihm das nicht gelungen. Aber die Verpflichtung von Schumacher hat nicht nur Nachteile für Rosberg. Zum einen muss Schumacher auch erst mal schneller sein, zum anderern nimmt ihm Schumacher auch eine Menge Druck. Die gesamte Aufmerksamkeit der Medien wird zunächst bei Schumacher sein, Rosberg kann in Ruhe arbeiten und sehen, wie er sich verbessert. Wenn er es sehr positiv sehen möchte, hat er einen Win/Win Situation. Schlägt er Schumacher, steht er glänzend da, wird er von Schumacher knapp geschlagen wird es heißen, dass er halt noch jung ist und lernen muss. Nur wenn Schumacher ihn bügelt sieht es schlecht aus.
Die Chance Schumacher zu schlagen hat er auf jeden Fall. Das er schnell ist, weiß man und hat man bei Williams gesehen. Was aber auch auffiel waren seine Blackouts wie letztes Jahr in Singapur, als ihm ein Flüchtigkeitsfehler einen Podestplatz gekostet hat. Und dann sind noch die ganzen Frontflügel, die er hier und da mal verloren hat. Rosberg muss erst noch beweisen, dass er wirklich ganz nach vorne gehört. Deswegen wird es wohl schwer mit einem WM-Titel.

#5 Sebastian Vettel
Gibt es eigentlich irgendjemanden, der nicht den Weltmeistertitel von Vettel erwartet? Der Deutsche hat in den letzten zwei Jahren eine grandiose Karriere hingelegt und den Titel im letzten Jahr nur verloren, weil er ihn sein Motor immer wieder im Stich gelassen hat. In diesem Jahr sollte es, wenn man ihn und viele Medien so hört, dann auch mit dem Titel so weit sein. Und in der Tat – von allen Deutschen die in diesem in der F1 unterwegs sind, hat er sicher die größten Chancen. Ich mache mir auch keine Sorgen, dass er wieder alles geben wird und wir sensationelle Rennen sehen werden. Wie bei Hamilton wird man aber abwarten müssen, wie er mit den schweren Wagen klar kommt was den Reifenabrieb angeht. In Sachen Teamkollegen denke ich, dass er Mark Webber wieder im Griff haben wird. Weltmeistertitel? Kann gut sein, wenn denn der Red Bull hält.

#6 Mark Webber
Der Lack ist ab, beim Australier. Jahrelang galt er als Ausnahmetalent, der leider nur im falschen Wagen sitzt. Dann kam Vettel und die Sache war gegessen. Sicher – im letzten Jahr war er wegen seinen schweren Unfalls im Winter 2008 noch gehandicapt, aber auch gegen Ende des Jahres konnte er Vettel nicht das Wasser reichen. Nur am Nürburgring blitzte sein Speed auf, als er sogar noch mit einer Durchfahrtsstrafe gewinnen konnte. Es geht also schon, aber man spürt doch, dass Vettel im klassisch den Schneid abgekauft hat. Die Gerüchte gehen ja auch schon rum, dass Räikkönen ihn 2011 ersetzen wird. Mark Webber wird auch 2010 wieder für Siege gut sein, aber der Titel dürfte nicht zu machen sein.

#7 Fernando Alonso
Über die fahrerischen Qualitäten von Alonso braucht man nicht viel zu sagen. Zwei Weltmeistertitel sprechen für sich, und das, was aus dem lahmen Renault raus geholt hat ebenfalls. Alonso ist zu Ferrari gegangen, um seinen dritten Titel holen und wie man weiß, ist der Spanier einer, der keine Gefangenen macht, wenn es um die Erreichung seiner Ziele geht. Und das ist vielleicht seine größte Schwäche. Bei McLaren kam er mit seinem Egotrip nicht sonderlich gut an, bei Ferrari wird er aufpassen müssen, wenn es um Massa geht, der einen großen Sympathiebonus im Team hat. Nun ist Alonso auch etwas älter und ruhiger geworden. Kann auch sein, dass die schlechte Erfahrung bei McLaren ihn etwas geläutert hat. Obwohl ich das angesichts des Singapur-Gate, wo er ja angeblich von nichts gewusst hat, etwas bezweifle. Wenn er sich nicht in internen Kleinkriegen verzettelt, sollte er Chancen auf den Titel haben. Massa wird er wohl in jedem Fall im Griff haben. Alles andere würde mich wundern.

#8 Felippe Massa
Bei Massa wird man erst mal abwarten müssen, wie er seinen Unfall verarbeitet hat. Deswegen kann man so wenig über ihn sagen. Dabei hatte er sich bis Ungarn sehr gut entwickelt. Der verlorene Titel aus dem Jahr 2008 schien ihm eher mehr Selbstbewusstsein verschafft zu haben, jedenfalls sah er 2009 sehr stabil aus und er hatte auch seine Schwäche im Rennen abgelegt. Seine Formschwankungen waren fast komplett weg – und dann Ungarn. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass er wieder auf dem Niveau ist, auf dem er vorher war. Und allein deswegen wird ihm Alonso wegfahren, was Massa nicht gut tun wird. Die Folge könnte sein, dass die Probleme zwischen beiden, man kann sich ja nicht wirklich leiden, noch größer werden, bzw. aufbrechen. Ich glaube nicht, dass Massa das Kunststück gelingt schneller als Alonso zu sein. Und nur dann wäre er ein echter WM-Kandidat. Siege sollte aber auf jeden Fall drin sein.

#9 Rubens Barrichello
Die letzte Chance auf einen Weltmeistertitel hatte er wohl 2009, denn Williams wird wohl kaum in der Lage sein die großen Teams zu ärgern. Vermutlich fährt er auch seine letzte F1 Saison, aber bei dem Brasilianer weiß man ja nie, was er noch vor hat. Er gehört auch zu jenen Fahrern, die einfach keine Lust haben aufzuhören. Und wirklich langsam ist er ja immer noch nicht. Für Williams ist er nicht nur als Fahrer wertvoll, sondern vor allem als Coach für Nico Hülkenberg. Ich wünsche ihm in diesem Jahr wenigstens noch ein gutes Podium.

#10 Nico Hülkenberg
Für mich der Favorit auf den „Rookie of the year“ Titel. Kunststück, denn er hat ja auch von allen Rookies vermutlich den besten Wagen. Sein Talent scheint groß zu sein, auch wenn er, völlig normal, noch ein paar Formschwankungen in der GP2 hatte. Dort fehlten ihm allerdings auch ein wenig die Gegner, vor allem nach dem Romain Grosjean eine Klasse höher gerutscht war. Sein Ziel werden Punkte sein und vor allem, dass er regelmäßig ankommt. Vielleicht gelingt es ihm ab Mitte der Saison auch, seinen Teamkollegen zu schlagen.

#11 Robert Kubica
Das der Pole von BMW weg wollte, war schon vor dem überraschenden Rückzug des Herstellers klar. Auch dass Renault sein Ziel sein würde. Doch über den Winter hat sich viel geändert. Renault ist nur noch eine leere Hülle, und Kubica muss mit einem Team umgehen, das verunsichert ist und man weiß auch nicht so richtig, wie viel Geld hinter dem Team steckt. Kubica ist sicher ein schneller Mann, aber als Entwickler, oder jemand, der mit schlechtem Material umgehen kann, ist er mir nicht aufgefallen. Die Frage wird sein, wie lange er seine Motivation hoch halten kann, wenn der Renault nicht sonderlich gut geht. Dazu kommt auch, dass er keinen guten Teampartner hat. Petrov ist neu, hat keine Erfahrung und wird dementsprechend keine Unterstützung für ein Team sein, dass viel Entwicklungsarbeit benötigt. Kubica wird eine unauffällige Saison haben und mal sehen, ob er 2011 noch bei Renault ist.

#12 Vitaly Petrov
Ist lange in der GP2 rum geeiert, bis er endlich, mit viel Geld, ein gutes Team gefunden hatte. Dann zeigte er aber durchaus ansprechende Leistungen und vor allem ein großes Kämpferherz. Es hat mir schon gefallen, was er gezeigt hat, aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob er das Zeug hat, ein guter F1-Pilot zu werden. Immerhin bringt er so viel Geld mit, dass er nicht wie Piquet jr. oder Grosjean nach einem halben Jahr wieder weg ist. Ich erwarte nicht viel von Petrov, schon gar nicht, dass er Kubica schlägt. Die Tests zeigten schon, dass der Pole in einer anderen Klasse unterwegs ist.

#14 Adrian Sutil
Über Sutil habe ich mir schon oft den Kopf zerbrochen. Manchmal ist er geradezu sensationell unterwegs, dann wieder wirft er den Wagen weg oder versinkt im Nichts. Vielleicht ist er einfach einer jener Piloten, die in ihren lichten Momenten Weltklasse sind, um danach wieder ins Mittelmaß zu fallen. Was mich an ihm aber stört ist seine Anfälligkeit für kleine Fehler, die dem Team auch schon den ein oder anderen Punkt gekostet haben. Er wird auch 2010 eine brauchbare Saison hinlegen, vielleicht hat er so viel aus seinen Fehlern gelernt, dass er stabiler geworden ist. Das Zeug um ins vordere Mittelfeld zu fahren hat er jedenfalls.

#15 Vitantio Liuzzi
Hat mir im letzten Jahr nicht wirklich gefallen, was der Italiener da abgeliefert hat, aber man darf auch nicht vergessen, dass er aus einer langen Pause zurück kam und Testfahrer war. Seine bisherige Karriere war nur so mittelgut bis schlecht, von daher habe ich mich schon gewundert, dass Vijay Mallya weiterhin auf ihn setzt. Aber vermutlich ist er nicht teuer und alle mal die bessere Wahl, als irgendein Nachzügler aus der GP2. Ich erwarte nicht viel, glaube auch nicht, dass er Sutil wird schlagen können. Und Druck hat er gleich vom ersten Rennen an, denn Force India hat bei der FIA Gary Paffett als dritten Fahrer für die Freitagstests gemeldet. Der wird nicht immer fahren, aber es ist ein Zeichen, dass man Liuzzi auch im Team nicht über den Weg traut.

#16 Sebastian Buemi
Der Schweizer hat im letzten Jahr deutlich bessere Rennen gezeigt, als ich ihn zugetraut hätte. Marc Surer ist ja der Meinung, dass Buemi auch nicht viel schlechter als Vettel oder Hamilton sei. Schwer zu sagen, ob er seinen Landsmann da nicht etwas überschätzt, aber langsam ist Buemi sicher nicht. Seine Leistungen sind auch deswegen schlecht einzuschätzen, weil Toro Rosso ein schlechtes Jahr hatte. Wird er 2010 seinen guten Eindruck aus dem letzten Jahr bestätigen, könnte er 2011 in einem besseren Team sitzen.

#17 Jamie Alguasuari
Der Spanier musste im letzten Jahr viel Kritik einstecken, weil er nicht so richtig auf Touren kam. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass er im Prinzip von der britischen F3 in die Formel Eins gewechselt ist. Die paar WSbR Rennen haben da wenig Unterschied gemacht. Man hat Alguasuari auch nicht sonderlich motiviert, in dem man seinen Vertrag erst Mitte Januar bestätigt hat. Bei den Tests war er jedenfalls recht flott unterwegs, was hoffen lässt. Sein Ziel in diesem Jahr: Buemi schlagen.

#18 Jarno Trulli
Der König der schnellen Runde verlebt seine Rente nicht auf seinem Weingut sondern bei Lotus. Viel reißen wird er mit dem Wagen nicht. Selbst für einen Trulli sind 4.5 Sekunden Rückstand dann doch etwas zu viel um in Q2 zu kommen. Sollte sich Lotus massiv verbessern, ist er aber derjenige, dem man das auf jeden Fall zutrauen kann.

#19 Heikki Kovalainen
Kovalainen ist keine schlechte Wahl für Lotus. Hamilton hat ihn zwar gebügelt, aber so langsam war der Finne bei McLaren auch nicht. Und drei Zehntel auf Hamilton zu verlieren ist nun auch nicht so schlimm. Die Grundschnelligkeit stimmt also, aber es fehlte im Rennen etwas die Konstanz bei den Longruns. Kovalainen wird sicher mehr als eine Saison bei Lotus bleiben, auch weil ihm die Alternativen fehlen

#20 Karun Chandhok
Den Inder kennt ja fast keiner, also stelle ich ihn mal kurz vor. Er ist 26 Jahre alt und hat eine klassische Karriere im europäischen Motorsport hinter sich. Von 2002 bis 2004 fuhr er in der britischen F3 Meisterschaft, kam aber nicht über einen 14. Platz in der Meisterschaft hinaus. Es folgte 2005 ein Abstecher in die WSbR und die A1, beides nicht sonderlich erfolgreich. 2006 gewann er allerdings die asiatische Formel Renault V6 Serie. 2007 wechselte er in die GP2, war aber wenig zu sehen. Immerhin gelangen ihm zwei Siege bei Sprintrennen (Spa 2007 und Hockenheim 2008) und im letzten Jahr ein dritter Platz in Silverstone. Über seine fahrerischen Qualitäten kann man also wenig sagen. Vermutlich wird er froh sein, wenn er die Rennen zu Ende fährt.

#21 Bruno Senna
Mal so gesagt: wegen seiner Leistungen im Cockpit ist Senna nicht in der Formel Eins. Mich hat er weder in der britischen F3 noch in der GP2 überzeugt. 2008 fuhr er bei iSport, im übrigen zusammen mit Chandhok, den er auch im Griff hatte. Senna wurde zweiter in der Meisterschaft, es war aber nicht zwingend so, dass man ihn sich in einem F1 gewünscht hätte, zumal 2008 eh maues Jahr in der GP2 war (Pantano Meister). Ich glaube nicht, dass Senna viel erreichen wird, weil auch HRT nicht gerade gut aussieht.

#22 Pedro de la Rosa
Ein wenig überraschend ist die Verpflichtung von de la Rosa bei Sauber ja schon gewesen, zu mal Fisichella als der richtige Kandidat aussah. Aber Peter Sauber wollte wohl das Knowhow von de la Rosa und man darf auch nicht vergessen, dass er in seiner aktiven Zeit als GP-Fahrer als durchaus schneller Pilot galt. Seinen letzten Einsatz hatte er allerdings 2006, als er den geschassten Montoya ersetzte. Da gelang ihm ein durchaus brauchbarer Einstieg und er konnte Punkte sammeln. Genau das wird man von ihm auch in diesem Jahr erwarten. Seine Erfahrung sollte dafür gut sein, aber die Frage ist halt, wie ob er in den Jahren als Testfahrer nicht seinen Biss verloren hat. Er wäre ja nicht der erste, dem das passiert.

#23 Kamui Kobayashi
Viel hat man vom Japaner ja noch nicht gesehen, aber die zwei Rennen aus dem letzten Jahr waren schon sehr beeindruckend. Immerhin gelang ihm auch das Kunststück im letzten Rennen noch einen Punkt zu ergattern. Peter Sauber sagt man nach, dass er ein Händchen für Nachwuchsfahrer hat und vermutlich liegt er mit Kobayashi auch wieder richtig. Aber natürlich muss er nun auch beweisen, dass er kein „One-Hit-Wonder“ war, wie so viele Japaner, die bisher in der Formel Eins waren. Ich hab aber ein gutes Gefühl bei ihm und auch die Tests zeigten, dass er biestig schnell ist. Nur muss er das jetzt noch über eine Renndistanz bringen.

#24 Timo Glock
Ich hatte auch lange damit gerechnet, dass Glock zu Renault geht, aber wie so oft überrascht der Deutsche mit seinen Karriereentscheidungen. Vielleicht war ihm die Sache mit Renault auch zu wacklig und die Option Virgin ist zumindest nicht uninteressant. Glock ist klar der Teamleader und er wird versuchen aus seinen Erfahrungen bei Toyota viel einzubringen. Glock hat mich bei Toyota nicht restlos überzeugt. Sein Rennspeed ist phänomenal, aber seine Probleme in der Quali sind bekannt. Das wird bei Virgin nicht so sehr ins Gewicht fallen, weil man eh nicht in Q2 kommen wird.

#25 Luca di Grassi
Noch ein Brasilianer, den ich aber für eine Klasse besser als Bruno Senna halte. Ich hätte di Grassi den zweiten Platz bei Renault gegönnt, weil es interessant gewesen wäre zu sehen, wie er sich gegen Kubica schlägt. Wie hier und da schon mal erwähnt glaube ich, dass man von di Grassi bisher wenig gesehen hat. Ich bin gespannt, wie er sich gegen Glock behaupten wird. Wenn er ihn im Griff hat, dann könnte man ihn im nächsten Jahr bei einem der etablierten Teams sehen.