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Formel Eins: Vorschau GP Valencia 2010

von DonDahlmann
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Der nächste Stadtkurs steht auf dem Programm. Diese Woche geht es nach Valencia, in den letzten zwei Jahren eine garantierter Langweiler im Programm.

Die Idee, einen GP in den alten Hafenanlagen von Valencia stattfinden zu lassen, stammt natürlich von Bernie Ecclestone. Ein spanischer Weltmeister, die Euphorie im Land, dazu viel Staatsgeld aus der Provinz – das muss doch ein Erfolg sein. Dachte sich Bernie. Vermutlich hat er auch Recht, also was seine Geldbörse angeht. Für Zuschauer und Fans ist Valencia eine einzige Katastrophen. Im ersten Jahr lebte man auf einer Baustelle, letztes Jahr blieben so viele Zuschauer weg, dass man noch während des Wochenendes Tribünen sperrte. Ein Erfolg ist das nicht, was auch an den langweiligen Rennen liegt.

Ich hab ein recht gutes Gedächtnis für gute Szene aus vergangenen Rennen, aber zu Valencia fällt mir höchstens die Startrunde 2009 und der Ausfall von Vettel ein. Die Strecke ist zu zwei Dritteln tödlich langweilig, nur der letzte Sektor hat es fahrerisch in sich. Sicher, Montreal ist jetzt auch nicht gerade „anspruchsvoll“ was die Streckenführung angeht, aber weil die Bahn sehr eng ist, hat die man in Kanada den Eindruck, dass es etwas spannender zu geht. In Valencia fährt man auf einem Parkplatz. Man kann jetzt Tielke die Schuld geben – und liegt in diesem Fall vermutlich nicht falsch. Ein guter Indikator für eine schlechte Strecke, ist der Eindruck, den die Rahmenrennen hinterlassen. Porsche Supercup und GP2 geben schon mal einen Eindruck. Oder anders gesagt – wenn sich im Supercup das Feld schnell auseinander zeigt, kann man es schon fast vergessen. Und ich hab in Valencia noch nie ein gutes Porsche Rennen gesehen. Immerhin – man hat die Auslaufzonen in diesem Jahr angeblich teilweise grün angepinselt, damit man die Strecke besser sieht (Ist nicht mein Witz, stammt vom Streckenbetreiber selber)

Aber in diesem Jahr hat man ja selbst in Barcelona ein gutes Rennen abgeliefert, also ist die Hoffnung berechtig, dass es auch mal in Valencia klappen könnte. Dazu kommt, dass alle Top Teams große Updates an ihre Autos geschraubt haben. Das größte von allen bringt wohl Ferrari mit. Dort hat man gleich eine B-Variante des Wagens gebaut und vor allem im Heck gebastelt. Das fängt bei einer veränderten Aufhängung an, geht über den nach Vorbild von Red Bull weit, weit nach unten gelegten Auspuff, der fast auf Niveau der Bodenplatte raus kommt, und endet bei einem verbesserten F-Duct. Die MSa spekulierte die Woche, dass sich Ferrari ab sofort nur noch auf Fernando Alonso konzentrieren würde, weil Massa eh schon zu weit in der WM zurück liegen würde. Das macht natürlich einen gewissen Sinn, aber bedeutet vermutlich auch nur, dass Massa im Fall eines Zweikampfes etwas zurückhaltender ist. Ferrari ist der Konstrukteurs-Titel deutlich wichtiger, man wird kaum Massa nun hinterher fahren lassen, damit er Teile für 2011 testet.

McLaren bringt wohl auch einiges an Neuigkeiten mit, hier geht es wohl auch um eine deutlich verbesserte Anströmung des Heckflügels und eine bessere Bremsenbelüftung. Bei Red Bull erwartete man den Einsatz des F-Duct Systems, ohne dass man in Valencia ziemlich schlecht aussehen würde. Das war schon in Montreal eher eine Quälerei, also sollte das System endlich einsatzfähig sein. Weitere Updates sind sicher vorhanden, aber da weiß man noch nichts drüber.

MercedesGP spricht von einer Entdeckung, die den Wagen deutlich verbessern würde. Man erhofft sich den Anschluss nach vorne, aber das wäre dann schon ein so großer Schritt, den selten ein Team in der F1 gemacht hat. Innerhalb von nur einem Rennen findet man selten mehr als 3 Zehntel. Der Wagen von Rosberg und Schumacher leidet unter verschiedenen Problemen. Zum einen ist da das altbekannte Problem mit der Reifentemperatur und dem Untersteuern, zum anderen ist der Wagen einfach auch zu langsam. Am Grip selbst soll es nicht liegen, eher am Luftwiderstand. In der Höchstgeschwindigkeitswertung tauchen die Mercedes nie auf.

Renault fährt weniger große Updates, dafür bringen sie jedes Wochenende was neues für Petrov und Kubica mit. Also sollte man Renault auch in Valencia wieder vorne sehen, allerdings liegt ihnen der Kurs nicht sonderlich. Das sieht bei Force India sicher anders aus. In Kanada kamen beide Autos in die Punkte und wegen seiner schlechten Quali hat Sutil sogar eine bessere Position weg geworden. In Valencia hat er dazu eine weitere Möglichkeit. Auch Liuzzi sollte gut unterwegs, immerhin geht’s hier meist geradeaus.

Williams steckt weiter in der Krise. Der Wagen lief zwar in Kanada besser, aber Hülkenberg versenkte die Möglichkeit eines besseren Ergebnis. Seitens des Traditionsteam heißt es, dass der Cosworth-Motor zu schlecht sei. Weniger, was den Endspeed angeht, mehr was die Fahrbarkeit und das Drehmoment betrifft. Renault soll 2011 als neuer Motorlieferant kommen. Barrichello soll unbedingt im Team gehalten werden, vermutlich nicht bis zu seinem 400sten GP (dauert noch rund 6 Jahre), aber zumindest für 2011. Man sei ohne Barrichello „verloren“, sagte Frank Williams.

Sauber, die bald sauber das BMW ablegen, wird wohl auch eher unsichtbar sein. Der C29 sei eine Krücke, meinte Peter Sauber die Tage, an der man nichts mehr rum schrauben könne. James Key wird wohl schon am C30 arbeiten, und die Saison wird man abhaken. Und jetzt stellen wir uns mal vor, BMW hätte sich nicht zurück gezogen und wäre mit dem Wagen angetreten. Immerhin hat man das Auto bis in November noch mitentwickelt.

Ich werde mich diese Woche mal nicht so weit aus dem Fenster lehnen und einen Favoriten nennen. Klar – der Sieger dürfte aus einem drei Top Teams kommen, aber mehr kann man nicht sagen, weil eine Vorhersage wegen der vielen Updates einfach nicht möglich sein wird.

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1 Kommentare

Racer 28 Juni, 2010 - 01:08

Horror Crash von Webber – zum Glück blieb er unverletzt! Verdienter Vettel Sieg!!! Endlich :-)

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