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Formel 1 Analyse Deutschland 2010: “Can you confirm that you understood that message?”

von Chaos
11 Kommentare

Was für ein Rennen war das gestern in Hockenheim! Da redet die ganze „Formel 1 Welt“ über den Zweikampf Webber/Vettel und die inneren Probleme im RedBull Team, nur damit Ferrari im Rennen eine alte Tradition wiederbelebt, nämlich die Teamorder. Allerdings stellte man sich so blöd an, dass es jeder sah. Auch die FIA, doch dazu später mehr.

Beim Start schafften es Massa und Alonso Vettel zu überholen, der weniger gut wegkam. Massa konnte von Platz 3 außen herum mit einem schönen Manöver in Kurve 1 auch noch Alonso überholen und führte somit. Auch Lewis Hamilton konnte am Start einen Platz gut machen, und überholte Mark Webber, der nur noch Fünfter war. Schumacher startete ebenfalls wie immer sehr gut und war nach der ersten Runde plötzlich 8., noch vor Teamkollege Nico Rosberg.

Völlig daneben lief die Startphase und der ganze Grand-Prix für Force India und Toro Rosso. Liuzzi musste nach der ersten Runde reinkommen um sich eine neue Nase zu holen, da er Sutil leicht berührt hatte. Natürlich wechselte man bei dieser Gelegenheit auch gleich die Reifen. Bei Liuzzi zog man aber aus Versehen  3 Mal hart und 1 Mal weich auf, woraufhin man nochmal kommen musste um wieder Reifen zu wechseln. Bei Sutil, der planmäßig nach der ersten Runde kam,  passierte exakt das Gleiche. Das mag jetzt sehr kurios anmuten, aber in der Hektik bei den Boxenstopps, wenn beide Fahrzeuge gleichzeitig reinkommen kann das schon mal passieren. Die Folge war ein weiterer Boxenstopp von Sutil, da jegliche Kombinationen aus weich/hart natürlich verboten sind. Am Ende sprangen die Plätze 16 und 17 heraus, das Wochenende sollte man ganz schnell abhaken.

Das Gleiche gilt für Toro Rosso, denen  erging es eigentlich noch schlimmer. Alguersuari schaffte es Buemi in der Haarnadel das komplette Heck abzufahren. Buemi schleppte den zerfledderten Toro Rosso zwar noch an die Box das war es dann aber auch. Alguersuari musste zwar stoppen, konnte aber wenigstens weiter fahren. Endresultat: 24 für Buemi, 15 für Algursuari.

Vorne konnte währenddessen Massa einen kleinen Vorsprung von in etwa 2 Sekunden auf Alonso mit weichen Reifen herausfahren. Die bedien Ferraris waren mit weichen Reifen um Einiges schneller als der Rest des Feldes und konnten sich gegenüber Vettel einen Vorsprung von mehreren Sekunden herausarbeiten. Dann folgten die Boxenstops und alle Top Autos kamen innerhalb von 3 Runden rein, außer Button und Rosberg, die versuchten aus den weichen Reifen rauszuholen was ging. Es sollte sich für beide auszahlen

Button führte auf Grund des nicht gemachten Boxenstopps das Rennen an, dahinter konnte Massa, der zwar auf weichen Reifen schnell war, das Tempo welches Alonso mit den Harten vorlegte nicht mehr ganz mitgehen. Alonso kam immer näher und man merkte, dass er wohl 3-4 Zehntel schneller als Massa pro Runde könnte. Währenddessen hatte der RedBull etwas Speed auf den harten Reifen wieder gefunden und war den Rest des Rennens in etwa 1,5 Zehntel pro Runde langsamer als die Ferrari.

Dann war Alonso so nah dran, dass er vor der Haarnadel ausscherte und versuchte an Massa vorbei zu gehen. Der verteidigte jedoch hart, aber fair seine Position. Daraufhin fuhr Alonso erstmal 1 Sekunde pro Runde langsamer als Massa und führte ausführliche Gespräche mit der Box wo auch das Zitat:

This is ridicolous!

fiel. Dann fuhr Alonso plötzlich wieder an Massa ran, und Rob Smedley der Massa ein paar Runden vorher noch gesagt hatte:

We could win this race.

gab ihm dann folgende, bestimmt von Stefano Domelicali befohlene,  Anweisung:

Alonso is faster than you! (PAUSE) Can you confirm that you understood that message?

Und das Ferrari war einfach nur blöd. Ja, Alonso war schneller als Massa, aber dann sagt man halt  wir müssen Sprit sparen, die Motorleistung runter drehen oder oder oder. Nein Ferrari gab diese klare Anweisung. Massa machte die Sache dann noch schlimmer und lies Alonso provokativ und demonstrativ nach der Haarnadel vorbei als er einfach nicht beschleunigte. Das war dann laut FIA nicht mehr teamtaktisches Fahren sondern eine Teamorder. Gegen Ferrari wurde nachdem Rennen die (vor Ort) höchstmögliche Geldstrafe von 100.000$ ausgesprochen, außerdem wird sich Ferrari noch vor dem Weltrat zu verantworten haben. McLaren hat in dieser Saison schon mehrmals das Gleiche wie Ferrari gemacht, sie haben sich bloß einfach nicht so extrem blöd dabei angestellt.

Auch jedes andere Team hätte vermutlich in Ferraris Situation den in den Punkten weitaus besser liegenden Fahrer und das war Alonso nach vorne geholt um wenigstens noch eine Chance auf die WM zu haben. Die Stallorderregel, die nachdem Österreichfiasko 2002 eingeführt wurde, wird jetzt natürlich ins Gespräch kommen, ich finde sie unzweckmäßig. Wo zieht man die Grenze zwischen teamtaktisches Fahren und Stallorder? War nicht das was Ferrari gemacht hat auch nur „extremes teamtaktisches Fahren“, wo man sich zugegebenermaßen extrem blöd bei angestellt haben, denn Alonso war auf den harten Reifen schneller als Massa? Das bietet Gesprächsstoff für die nächste Woche bis ja schon in Ungarn weiter geht.

Ferrari feierte dennoch einen (leistungsmäßig) verdienten Doppelsieg. Es ist schon beeindruckend, welchen Schritt man gemacht hat, denn man war das ganze Rennen über schneller als die RedBull. Vettel wurde am Ende 3, Webber nur 6., da Button durch seinen späten Stop sich vor ihn schob. Die McLaren holten das für ihre Möglichkeiten optimale Rennergebnis in Hockenheim mit Platz 4 für Hamilton und 5 für Button. Webber war zwar in Schlagdistanz zu den McLaren, die aber auf Grund des Topspeeds einfach nicht zu überholen waren. Kubica brachte den Renault auf 7 ins Ziel, Teamkollege Petrov wurde 10., damit steht mal wieder ein Renault vor den beiden Mercedes von Nico Rosberg und Michael Schumacher. Rosberg konnte sich an Schumacher durch seinen späten Stop vorbei schieben.

Kein gutes Wochenende für Sauber und Williams. Auch die Williams erwischten einen schlechten Start und fielen beide aus den Top 10, damit war die Chance auf Punkte dahin, am Ende wurde Barichello 12. und Hülkenberg 13. Für Sauber gab es dieses Wochenende keine Punkte, auch wenn die Leistung mit Kobayashi auf 11 und de la Rosa auf 14 nicht schlecht war. Sobald einer aus den Top 10 ausfällt oder die Renault schwächeln ist Sauber da und kann sich die Punkte wie in den letzten beiden Rennen holen, in Ungarn haben sie die nächste Chance dazu.

Ganz hinten wurde Glock 18. und Senna 19., alle anderen Autos der neuen Teams vielen aus. Glock holt aus dem Virgin raus was geht, dass muss man auch mal lobend anerkennen.

Bilder von Don Dahlmann:

  1. Da, rechts am Rand fährt was http://tweetphoto.com/34854194
  2. Etwas schwer hier den GP zu fotografieren http://tweetphoto.com/34852094
  3. F1 Fahrerlager 2 http://tweetphoto.com/34838299
  4. GP2 Rennen (man sieht nicht soooo viel) http://tweetphoto.com/34838289
  5. F1 Fahrerlager http://tweetphoto.com/34838281
  6. Kurve 1 #Hockenheim http://tweetphoto.com/34826235

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11 Kommentare

Ralf G. 26 Juli, 2010 - 16:07

Ich habe das Stallorder-Verbot schon immer für überflüssig gehalten. Formel 1 ist ein Teamsport und da gehört es dazu, seinem Kollegen zu helfen, das war schließlich schon zu alten Zeiten so. Es muss ja nicht ausarten wie im Zwei-Markenpokal, äh, der DTM. ;)

Das das Reglement aber so ist wie es ist war das Überholmanöver von Ferrari nicht so übermäßig geschickt eingefädelt. Schade, diese Geschichte legt einen Schatten über ein überragendes Rennen von Ferrari.

nona 26 Juli, 2010 - 16:49

Ich copy&paste mal ganz einfach meinen Kommentar von drüben bei AAS, sorry für die Redundanz. :)

Man wird sicherlich nie auf einen gemeinsamen Nenner in der Frage Pro oder Contra Teamorder/Stallorder kommen, für beide Seiten gibt es plausible Argumente. Ich bin dann aber doch eher bei Contra. Und in meiner Wahrnehmung ist Teamorder in der Mehrzahl der Rennserien auch zurecht in irgendeiner Form mehr oder weniger explizit untersagt (schwammige Formulierungen und mangelnde Nachweisbarkeit mal aussen vor gelassen).

Das Prinzip eines Rennens im Motorsport ist es, als Fahrer über die Distanz des Rennens vor anderen ins Ziel zu kommen, am besten als der Schnellste. Wird einem Fahrer das durch Teamorder verwehrt, wird dieses Prinzip dadurch ad absurdum geführt, und man fährt wirklich nur noch sinnlos im Kreis. “Betrug” ist ein grosses Wort, ich verwende es nur unter Vorbehalt – aber mehr noch als Betrug am Sport selbst, und Betrug am Fan (der zurecht keine getürkten Überholmanöver sehen will, sondern für sein Geld echten sportlichen Wettkampf auch unter Teamkollegen), ist es Betrug am Fahrer, der ein Recht darauf hat, seine Leistung zu zeigen. Natürlich war Alonso schneller, aber das kann keine Rechtfertigung dafür sein, dass Massa ihn vorbeizulassen hat – wenn Massa es schafft, nominell schnellere Fahrer für den Rest des Rennens am Überholen zu hindern und hinter sich zu halten, dann ist das eine völlig legitime Leistung. Das gehört dazu, die Kunst des Überholens und Blockens ist Teil des Sports. Wenn der schnellere Teamkollege nicht vorbeikann, dann ist das -aus sportlicher Sicht- dumm für’s Team, muss aber leistungsgerecht eigentlich so hingenommen werden, ob’s ihnen passt oder nicht.

Re: Funksprüche, ich bin einigermassen fassungslos über die Dummheit der Durchführung, und mehr noch als die Teamorder selbst stört mich die abartige Rumlügerei hinterher. Für wie dämlich halten diese Leute eigentlich den Rest der Welt? Lügen dieser Magnitude sind eine echte Beleidigung.

Sie hätten das vermeiden können, indem sie schon vor der Saison bei Vertragsunterzeichnung den Fahrern Rahmenbedingungen erklärt hätten, die Situationen wie diese umfassen. Dass von den Fahrern teamdienliches Verhalten auf der Strecke erwartet wird und sie selbständig mitdenkend im Zweifelsfall Unterstützung für den Teamkollegen leisten, ohne dass Kommandos nötig wären. Dass ab diesem oder jenem Zeitpunkt in der Saison oder Punktrückstand zu anderen Teams von den Fahrern erwartet wird, den Punktbesseren ohne sichtbares PR-Debakel vorbeizulassen wenn er einem im Getriebe hängt. usw. usf. – blöd wie all das ist, manche Teams machen sowas. Manche Teams machen es auch wie McLaren, siehe oben (Stichwort “Motorprobleme, Getriebeprobleme, bitte Mischung 3, bitte nicht mehr in den 7. Gang schalten, bitte nicht mehr jenseits 17.000 drehen, bitte Sprit sparen, bitte mal kurz an die Box kommen” oder so).

Ich wäre sehr dafür, würde Ferrari nachträglich als Team disqualifiziert, oder zumindest die Teampunkte entzogen.

ToBa 26 Juli, 2010 - 17:04

Teamorder ist ein Fakt. Ab einem bestimmten Punkt in der Saison macht es jedes Team, nur eben nicht transparent, deswegen haben wir für Zuschauer und Fans schwer nachvollziehbare Situationen wie in der Türkei oder in Silverstone. Das Rennergebnis wird vom Kommandostand genauso mitbestimmt, wie hinter dem Lenkrad. Ferrari hat uns eigentlich allen einen Gefallen getan und das transparent gemacht. Es war das genaue Gegenteil von Betrug.

Sollen sie es erlauben, dank der offenen Funksprüche kann der Fan das jederzeit nachvollziehen und sich eine Meinung bilden.
Ein Verbot, an das sich niemand hält, bringt jedenfalls nichts.

(Ich muss allerdings gestehen, dass auch ich die Interviews und PK sehr peinlich fand. Das war selbst für einen Fan schwer zu ertragen.)

nona 26 Juli, 2010 - 17:34

Äh, nein. Sie haben es nicht transparent gemacht, sie haben es unterschwellig und versteckte gemacht, und dann vehement abgestritten. Und es war natürlich „Betrug“ insofern als das den entsprechenden Regeln widerspricht. Transparent wäre „Felipe? Lass Fernando vorbei für die Meisterschaft.“ Und kein Betrug wäre „Fernando? Du musst schon selbst versuchen, an Felipe vorbei zu kommen… sorry, mate…“

ToBa 26 Juli, 2010 - 17:40

Ok ok, sagen wir, sie haben es bisher am transparentesten gemacht. Klar, sie haben immer noch versucht, sich juristisch aus der Sache rauszureden und das war auch alles andere als schön. Aber an meinem Argument ändert das erstmal nicht viel: Die Regel ist sowieso gegenstandslos, da sich eh keiner* dran hält. Und die Tatsache, dass so hitzig wie controvers drüber diskutiert wird, lässt die Daseinsberechtigung dieser Regel schon leicht wackeln.

* Das unterstell ich jetzt mal einfach so. Aber man findet ja genug Beispiele der geschickten Platzwechsel und Bevorzugungen und so weiter.

nona 26 Juli, 2010 - 17:58

Kann ich so ähnlich sehen, aber ich denke, man sollte es auch nicht nur an dem Für und Wider Stallregie-Regel festmachen, sondern auch daran, dass es die Regel nunmal gibt. Wie bei jeder anderen Regel auch versuchen die Teams, die Regel zu biegen und zu ihren Gunsten zu interpretieren, und im Zweifelsfall auch zu unterlaufen. Allein die Tatsache, dass das mit mehr oder weniger Erfolg versucht wird, darf aber doch wohl kein Argument dafür sein, dass die Regel selbst sinnlos ist, egal ob es nun um biegsame Aero-Teile oder Fahrzeuggewichte oder Stallregie oder sonstwas geht. Es gibt einen verbindliches Reglement, das für alle gleich ist, und Verletzung dieser Regeln hat Konsequenzen, Punkt.

Art Vandelay 26 Juli, 2010 - 20:17

Ich finde es sehr gut, dass es das Verbot der Stallorder gibt. Es ist eben nicht so, dass die Stallorder der Formel 1 nicht schadet. Das Ansehen der Formel 1 hat unter dem was Ferrari mit Schuhmacher und Irvine bzw. Barrichello gemacht hat sehr gelitten. Natürlich besonders unter dem Höhepunkt Österreich 2002. Man soll das nicht unterschätzen. Das hat der Formel 1 viele Sympathien und letztenendes auch Fans gekostet. Natürlich gehört Teamtatik zum Sport. Aber man darf es einfach nicht so offensichtlich machen wie Ferrari früher und gestern. Es sollte in einem Team keine von vorhinein klar definierte Nummer 1 und 2 geben. Sollte so ein Manöver wegen dem WM-Stand nötig sein, muss es das diskret machen. Die Regel ist für mich in 1. Linie dazu da, diese Offensichtlichkeit die Ferrari gestern an den Tag gelegt hat zu verhindern. Soetwas schadet der Formel 1. Da kann man in jedes Internetforum etwa von Zeitungen schauen. Der durchschnittliche Fan kann soetwas nicht leiden!

Was gestern passiert ist war für mich einfach ein Fehler von Ferrari, der bestraft gehört. Man war auf diese Situation nicht vorbereitet. Wollte wie es sich für mich darstellt zuerst Massa gewinnen lassen und nütze einige Gelegenheiten um den Platztausch diskret vorzunehmen nicht. Dann müssen bei Ferrari Diskussionen eingesetzt haben (Vielleicht gab es einen Anruf aus Maranello?) und man entschied, dass Alonso gewinnen soll. Dann hatte man keine Wahl mehr als es so offensichtlich zu machen. Ferrari hat da ordentlich was verbockt.

Ich 26 Juli, 2010 - 20:27

Teamorder hätte nie verboten werden dürfen. Sie gehört zu diesem Sport genauso dazu wie im Radsport, oder auch im Fussball. Der Titel für die Mannschaft ist das Ziel! Um so mehr, wenn es eben nicht mehr nur ein Sport ist, sondern jedes Team ein Unternehmen. Der Titel ist einfach zu viel wert, als dass man ihn wegwerfen dürfte. Nicht zu vergessen die hunderte von Mitarbeitern, die unermüdlich für das eine Ziel arbeiten. Schumacher hat das in seinem Interview bei RTL sehr gut erklärt.

Es wurde doch damals auch nicht etwa verboten, weil es so „skandalös“ auffällig gewesen wäre. Sondern, weil man mit dieser Regeländerung – wie mit vielen anderen – die Ferrari wenigstens etwas einbremsen wollte. Nur deshalb beschwerte sich doch auch die Konkurrenz so lautstark, die ja alle selbst auch schon Stallregie ausgegeben hatten oder es zumindest, wenn nötig, sofort tun würden. Um vom eigenen Unvermögen abzulenken. Und die Fans von anderen Teams und insbesondere die britische Presse waren natürlich dankbar, die roten Seriensieger für irgendwas angreifen zu können.

Trotzdem ist es nunmal verboten, und Regel sind einzuhalten. Oder in diesem Fall, man muss es eben geschickter machen. Was Ferrari stattdessen aufgeführt hat, war an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Amateure! Vor allem Massa, der wohl so sauer war, dass er meinte, eine Show abziehen zu müssen. Einen Bärendienst hat er seinem Team damit erwiesen! Die wohl unvermeidliche Strafe haben sie ihrer eigenen Dummheit zuzuschreiben.

nona 26 Juli, 2010 - 22:24

Mit Radsport ist das nicht zu vergleichen, weil Radsport mit seinen grösseren Teams und anderen Prinzipien völlig anders funktioniert als Motorsport; dort haben einzelne Teammitglieder konkret definierte Funktionen, und sind von vornherein dafür bestimmt, den sportlichen Erfolg der Mannschaft und einiger Spezialisten im Team ganz gezielt zu unterstützen. Mit Fussball ist das schonmal gleich garnicht zu vergleichen, denn Fussball ist von vornherein ein Mannschaftssport. *Nur* die Mannschaft kann gewinnen oder verlieren, im Fussball kann kein einzelner Spieler einer Mannschaft am Ende Meister werden. Die „Mannschaftszugehörigkeit“ im Motorsport ist im Gegensatz dazu eher ein Nebenprodukt der Organisationsstrukturen, und der Individualmeisterschaft gilt ursprünglich das Hauptaugenmerk.

Ich 26 Juli, 2010 - 22:53

Wenn sich ALLE an die hehren Ideen der Sportlichkeit halten würden, wäre das Verbot gar nicht erforderlich. Aber so ist es nicht, und wird es niemals sein. Deshalb sollte man nicht Regeln erlassen, die ohnehin nicht durchgesetzt werden können. Was soll daran besser sein, wenn die Teams ihre Stallregie mit „save fuel“ tarnen? Das ist doch sehr viel eher „Betrug am Zuschauer“, als wenn man es offen macht.

Ferrari muss wohl bestraft werden, weil die Regel nun mal existiert. Aber in Wahrheit werden sie dafür bestraft, (unfreiwillig) ehrlich gewesen zu sein. Und die scheinheiligen anderen, die die Zuschauer mit „save fuel“ für dumm verkaufen, werden das auch weiterhin machen und bleiben straffrei.

Vettel Fan 26 Juli, 2010 - 23:40

Naja die Zuschauer an der Nase herumgeführt! Der Felipe tut mir bei der Geschichte am meisten Leid, da liegt er nach gefühlten Ewigkeiten mal wieder an der Spitze, führt das Rennen fehlerfrei an und muss dann den Sieg an Fernando abtreten. Gut – Alonso hat viel Rückstand in der WM, aber so früh in der Saison schon ne klare Teamorder…
Und Jean Todt wird der Entscheidung beiwohnen, na Danke… Mr.:
„Rubens, Let Michael pass for the championship“

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