Die FIA GT1 Weltmeisterschaft gehört noch zu jenen, die in diesem Jahr noch etwas andauern. Allerdings scheint der Meister schon festzustehen.
Navarra? Noch die gehört, werden viele denken. Die Strecke in der gleichnamigen Provinz in Nord-Spanien ist auch erst in diesem Jahr eröffnet worden. Der Boom in Sachen neue Kurse in Spanien hält also an, ob das über die Jahre auch so bleiben wird, ist eine andere Sache. Navarra ist eine ziemlich kurze Strecke, gerade mal 4 Kilometer lang, hat aber 15 Kurven. Ein Video mit einer Runde auf der Strecke gibt es in der Vorschau zum Superleague Rennen. Die schweren GT1 werden sich in Navarra jedenfalls schwer tun. Aber man fuhr ja auch in Adria, die Fahrer kennen das also mit den engen Strecken.
In der Meisterschaft sieht es danach aus, als ob die mehrmaligen Champions Bartels/Bertolini sich auch in diesem schon wieder den Titel werden holen können. Sie haben beide 122 Punkte und führen damit mit 27 Punkten vor dem Ford GT Fahrer und Teambesitzer Thomas Mutsch. Hat man ein gutes Wochenende, kann man zwar 31 Punkte machen, aber dafür müsste der Maserati von Bartels schon komplett ausfallen, was im Laufe des Jahres noch nicht passiert ist. Dazu kommt, dass der Maserati auf der engen Strecke von Navarra etwas besser gehen sollte, als der Ford GT, dessen Stärke eher auf den langen Geraden liegt. Hinter Mutsch hat nur noch Mark Hennerici, der die Corvette Z06 pilotiert. Die könnte auf dem engen Kurs relativ gut gehen, zumal mit dem Ex-DTM-Piloten Alexander Margaritas ein Fahrer mit an Bord ist, der sich in diesem Jahr in der GT1 sehr gut geschlagen hat. Aber Hennerici hat schon 42 Punkte Rückstand und seine Chancen sind dementsprechend gering.
Richtig weit vorne sollten aber die Nissan GTR liegen. Der kompakte, leichte und mittlerweile dank der Balance of Performance auch richtig konkurrenzfähige Wagen, wird als erster Sieganwärter gehandelt. Die beiden Fahrerpaare Campell-Waters/Hughes und Dumbreck/Krumm sind erfahren genug und der Nissan von Sumo Power hat in diesem Jahr schon gezeigt, dass er siegen kann. Allerdings gelangen beide Siege auf den eher schnellen Strecken in Silverstone und Portimao.
Gefragt ist in Navarra nicht Aerodynamik, sondern eher die Traktion und vor allem die Bremsen. Es wird sich also lohnen in beiden Rennen die Sache zunächst vorsichtig angehen zu lassen. Wer Reifen und Bremsen bis zum Ende spart, könnte davon profitieren. Allerdings wird es mit dem Überholen eher schwierig werden. Man kann sich auf zwei spannende und gute Rennen einstellen.
Das ist dann auch das letzte Rennen der GT1 in Europa. Doch statt wie viele andere Serien die letzten Rennen in Asien zu begehen, zieht der Tross der GT1 nach Südamerika. Nach dem Rennen in Spanien folgt eine Pause von vier Wochen, bevor man am 28.11 in Interlagos und am 5.12 auf der wunderschönen Strecke von San Luis die Saison beendet.
Die Rennen am Wochenende kann man bequem über den Stream der Serie sehen.