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NASCAR: Vorschau All-Star Rennen XXVII 2011

von KristianStooss
1 Kommentare

Am Wochenende geht es zum zweiten und letzten Mal in diesem Jahr nicht um Punkte, sondern nur um ein sattes Preisgeld. Beim All-Star Rennen der NASCAR gibt es natürlich einige Dollar mehr zu gewinnen als noch beim Budweiser Shootout zu Saisonbeginn. Wer das Spektakel schauen möchte, wird allerdings wieder eine Nachtschicht einlegen müssen!

Das All-Star Rennen der NASCAR wird seit 1985 ausgetragen und geht in diesem Jahr schon in seine 27. Ausgabe. Bis auf eine Ausnahme (1986: Atlanta Motor Speedway) wurde dieses prestigeträchtige Preisgeldrennen immer auf dem Charlotte Motor Speedway ausgetragen, wenn auch unter einem immer mal wieder angepassten Regelwerk. Im Rennen selbst geht es um alles oder nichts, denn anstatt von Punkten wird am Wochenende die stolze Summe von einer Million US-Dollar auf den Sieger warten. Das ist jedoch nicht immer so gewesen, denn Darrell Waltrip bekam 1985 als erster All-Star-Champion „nur“ 200.000 Dollar überwiesen. 1990 (300.000 $), 2000 (500.000 $) und 2002 (750.000 $) wurde der Gewinnerbetrag jeweils erhöht, bevor er seit 2003 schließlich bei der magischen Marke angekommen war. Doch wie wird man überhaupt ein „All-Star“ und was muss man eigentlich genau tun, um die Million mit nach Hause zu nehmen?

Wer darf mitfahren?

Eigentlich sind die Qualifikationsregeln ganz einfach, gibt es ihrer doch nur simple fünf. Ein Fahrer darf am All-Star Rennen teilnehmen, wenn er entweder:
– im letzten oder im aktuellen Jahr ein Cup-Rennen gewonnen hat (1) oder
– in den letzten zehn Jahren die Cup-Meisterschaft geholt hat (2) oder
– in den vergangenen zehn Jahren schon einmal das All-Star Rennen für sich entscheiden konnte (3).

Damit es den sehr erfolgreichen Fahrern aber nicht untereinander all zu langweilig wird, gibt man auch dem Rest des Feldes noch zwei weitere Chancen auf eine Teilnahme. So kann ein Pilot sich auch nachträglich noch für das All-Star Rennen qualifizieren, so er denn:
– im vorgeschalteten Qualifikationsrennen, dem Sprint Showdown, Platz 1 oder 2 belegt (4) oder
– sich in einer Online-Abstimmung als Liebling der Fans entpuppt (5).

Mittels der ersten Regel qualifizierten sich für das diesjährige All-Star Rennen bereits 17 Piloten fest und das sind die folgenden Kandidaten:
– #1 Jamie McMurray (Sieg im Daytona 500 2010)
– #48 Jimmie Johnson (Sieg in Fontana 2010)
(Johnson hat das All-Star Rennen außerdem 2003 und 2006 gewonnen
und wurde von 2006-2010 Meister im Sprint Cup.)
– #22 Kurt Busch (Sieg in Atlanta 2010)
(Busch gewann 2004 die Meisterschaft und im letzten Jahr das All-Star Rennen.)
– #11 Denny Hamlin (Sieg in Martinsville 2010)
– #39 Ryan Newman (Sieg in Phoenix 2010)
(Newman beendete das All-Star Rennen 2002 siegreich.)
– #29 Kevin Harvick (Sieg in Talladega 2010)
(Harvick entschied ebenso 2007 das All-Star Rennen für sich.)
– #18 Kyle Busch (Sieg in Richmond 2010)
– #00 David Reutimann (Sieg in Chicagoland 2010)
– #16 Greg Biffle (Sieg in Pocono 2010)
– #42 Juan Pablo Montoya (Sieg in Watkins Glen 2010)
– #14 Tony Stewart (Sieg in Atlanta 2010)
(Stewart wurde außerdem 2002 und 2005 Cup-Meister
und gewann das All-Star Rennen 2009.)
– #33 Clint Bowyer (Sieg in New Hampshire 2010)
– #99 Carl Edwards (Sieg in Phoenix 2010)
– #21 Trevor Bayne (Sieg im Daytona 500 2011)
– #24 Jeff Gordon (Sieg in Phoenix 2011)
(Gordon wurde 2001 Meister
und gewann im gleichen Jahr auch das All-Star Rennen zuletzt.)
– #17 Matt Kenseth (Sieg in Texas 2011)
(Kenseth holte sich außerdem 2003 die Meisterschaft
und blieb im All-Star Rennen von 2004 siegreich.)
– #78 Regan Smith (Sieg in Darlington 2011)

Da alle fünf Gewinner der letzten zehn Meisterschaften sich bereits über die Siege in das Starterfeld gefahren haben, werden in diesem Jahr keine Plätze nach Regel #2 vergeben.

Allerdings finden mit #4 Kasey Kahne (Sieger All-Star Rennen 2008) und #5 Mark Martin (Sieger All-Star Rennen 2005) noch zwei weitere Fahrer über die dritte Qualifikationsbedingung in das feste Starterfeld.

Vielleicht noch ganz interessant zu wissen: Bei Hendrick Motorsports wird am Wochenende aus Sponsorengründen ein wenig mit den Startnummern rotiert. So wird Jimmie Johnson bei All-Star Rennen mit der #5 von Mark Martin antreten, welcher seinerseits in die #25 steigt.

Der Sprint Showdown im Vorfeld des großen All-Star Rennens ermittelt dann kurz vor dem Start der eigentlichen Action noch zwei weitere Teilnehmer. Der Gewinner der Fanabstimmung kann in diesem Jahr wohl schon jetzt als Dale Earnhardt Jr enttarnt werden, dessen Sieg im All-Star Rennen von 2000 als Qualifikationskriterium nun nicht mehr zählt! Ein anderer Ausgang der Wahl würde wohl jeden Beobachter stark überraschen.

Im Sprint Showdown sind unterdessen alle Fahrer startberechtigt, welche sich 2010 unter den Top50 der Meisterschaftswertung zu Saisonende befunden haben. Ebenso darf man aber auch antreten, wenn man im aktuellen Jahr an einem Cup-Rennen teilgenommen hat. Für das Qualifikationsrennen haben 2011 folgende Piloten gemeldet:

Brad Keselowski, David Ragan, Marcos Ambrose, Landon Cassill, Casey Mears, Joey Logano, Paul Menard, David Stremme, Jeff Burton, Boris Said, David Gilliland, Tony Raines, Travis Kvapil, A.J. Allmendinger, J.J. Yeley, Bobby Labonte, T.J. Bell, Martin Truex Jr., Mike Skinner, Derrike Cope, Todd Bodine, Andy Lally, Scott Riggs, Brian Vickers, Joe Nemechek, Dale Earnhardt Jr., Brian Keselowski und David Starr.

Das entspricht im Wesentlichen den üblichen Verdächtigen mit Ausnahme einiger Wenig-Starter und dem fehlenden Dave Blaney. Bei Tommy Baldwin Racing möchte man unterdessen die neu gewonnenen Sponsoren-Dollars für die Punkterennen aufsparen. Damit versuchen sich 28 Piloten für eine Teilnahme am All-Star Rennen zu qualifizieren.

Nach welchen Regeln wird gefahren?

Da das All-Star Rennen ja ein spezielles Event ist, gelten am Wochenende natürlich auch spezielle Regeln. Um mir die Sache ein wenig einfacher zu machen, zitiere ich direkt die Konditionen aus meiner letztjährigen Vorschau, da das Format 2011 unverändert geblieben ist. Wer unterdessen noch ein paar interessante Statistiken nachlesen möchte, dem sei dieser alte und hier verlinkte Artikel ebenfalls ans Herz gelegt.

Nicht nur die Qualifikation verläuft anders sondern auch das All-Star-Rennen sowie der „Sprint Showdown“ haben einen individuellen Ablauf. Das Qualifikationsrennen besteht aus zwei Segmenten, die jeweils eine Länge von 20 Runden haben – ein echtes Shootout also. Das All-Star-Rennen selbst ist dann mehr als doppelt so lang und besteht aus vier Segmenten. Das erste ist 50 Runden lang, wobei nach 25 Runden ein Pflichtboxenstopp unter grüner Flagge zu absolvieren ist. Dabei müssen vier neue Reifen aufgezogen werden, was die Wichtigkeit der Pit-Crews bei diesem Event herausstellen soll. Am Ende des ersten Segments wird die Gelbe Flagge geschwenkt und den Teams die Möglichkeit gegeben, einen optionalen Boxenstopp durchzuführen. Segment 2 und 3 sind dann jeweils 20 Runden lang, wobei nach Segment 2 ebenfalls ein optionaler Boxenstopp unter Caution möglich ist. Nach Segment 3 gibt es eine zehnminütige Pause, bevor dann das große Finale ansteht.

Während dieser Pause dürfen die Teams ganz normale Änderungen an ihren Autos vornehmen, jedoch keine Reifen wechseln. Das vierte und letzte Segment umfasst nur noch zehn Runden, vor denen allerdings ein weiterer Pflichtboxenstopp erfolgen muss. Nach einer Runde hinter dem Pacecar müssen alle Wagen an die Box, um vier neue Reifen aufzuziehen. Dabei ist es dann entscheidend, einen guten Stopp abzuliefern, um die nötige „track position“ für das 10-Runden-Shootout zu ergattern, bei dem übrigens nur die Runden unter grün gezählt werden. Somit ist keine separate „green-white-checkered“-Regel vonnöten, es wird auf jeden Fall ein Finish unter grün geben.

Weil es ja ein Spaß-Rennen ist, gibt es dieses Mal keine ausführliche Begutachtung der Siegeskandidaten und im Nachgang zum Rennen auch keine Analyse! Als wahrscheinlichen Sieger habe ich im Vorfeld aber für mich bereits Carl Edwards ausgemacht. Edwards war 2011 bisher extrem stark unterwegs und belegt daher im Moment zu Recht die Tabellenspitze im Sprint Cup. Außerdem wird er nach dem Wiedererstarken der Fords im Allgemeinen – aber auch speziell auf den Intermediate Ovalen – höchstwahrscheinlich mit einem starken Auto, welches es zu schlagen gilt, an den Start gehen.

Wer das Spektakel verfolgen möchte, muss wie immer eine Spätschicht einlegen. Selbiges lohnt sich auch bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag, wenn Kimi Räikkonen sein NASCAR-Debüt bei den Trucks in einem Wagen von Kyle Busch Motorsports gibt. Abschließend folgt noch der Zeitplan für das Wochenende, der am Freitag ab 15:30 Uhr bis tief in die Nacht durchgehend NASCAR-Racing parat hält!

Ausstrahlungsdaten

Freitag, 20.05.
15:00 Uhr, Truck Series Practice, SPEED (TV ab 15:30 Uhr!)
16:20 Uhr, Truck Series Final Practice, SPEED
18:00 Uhr, Sprint Cup Series Sprint Showdown Final Practice, SPEED
19:30 Uhr, Sprint Cup Series All-Star Race Final Practice, SPEED
22:00 Uhr, Truck Series Qualifying, SPEED
23:00 Uhr, Sprint Cup Series Sprint Showdown Qualifying, SPEED
00:00 Uhr, Sprint Cup Series Sprint All-Star Race Qualifying, SPEED
02:00 Uhr, Truck Series Rennen (N.C. Education Lottery 200), SPEED

Samstag, 21.05.
01:30 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Sprint Showdown), SPEED
03:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (All-Star Race), SPEED

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1 Kommentare

Montoya12 20 Mai, 2011 - 11:53

Wie immer schöner Bericht.

Leider wird Trevor Bayne auch an diesem Wochenende keine Rennen fahren können.Finde ich sehr schade da er ja der Daytona 500 Sieger 2011 ist.

Das mit dem Insektenbiss zieht sich aber ganz schön lang hin.

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