// Ich habe gestern Rücksprache mit sky gehalten, wie es denn nun um die Formel Eins Rechte für 2012 steht. Die Antwort war nicht sehr überraschend. Sky bestätigte, dass der zur Zeit, im letzten Dezember laufende Vertrag, zum Jahresende ausläuft. Es gibt auch noch keine Vereinbarung für die kommende Saison. Man sei, wie mit allen Rechteinhabern, in „guten Gesprächen“, aber man sprach nicht davon, dass man sich definitiv in Verhandlungen befinden würde. Allerdings legte man Wert auf die Feststellung, dass die Kürzung der Übertragungszeiten ab dem GP in Indien kein Hinweis darauf sei, dass man die Rechte nicht mehr erwerben wollen würde. Vielmehr habe man, nach der Entscheidung in der WM, beschlossen aus Kostengründen die Vor- und Nachberichterstattung zu verkürzen. Ob man in ernsthafte Verhandlungen mit Bernie Ecclestone treten würde und ob die F1 auch 2012 auf sky zu sehen sein, konnte man aber nicht sagen. Man sei sich aber im Klaren darüber, dass man die F1 seit 15 Jahren im Programm haben würde.
So weit, so unklar. Die Situation ist nicht anders, als im letzten Jahr. Es gibt allerdings den Unterschied, dass RTL die Vertragsverlängerung seit Juli hat. Die läuft bis 2015 und umfasst das gesamte Rennwochenende. RTL gibt die Rechte an Trainingssessions am Freitag weiter an Sport1 ab. Für sky bedeutet dies, dass man keinerlei Exklusivrechte bekommen wird, was die Lage für den Sender nicht besser macht. Die F1 zieht nicht mehr die Zuschauermengen, wie noch vor ein paar Jahren. Im Schnitt waren es in diesem Jahr um die 300.000 Zuschauer, die sich die Rennen angeschaut haben. Damit dürfte die Serie zwar weiterhin den zweiten Platz bei den Übertragungen belegen, aber die Rechte sind auch ziemlich teuer. Im Raum stehen rund 27 Millionen Dollar, dazu kommen die Kosten für die Übertragung, Reisekosten etc.
Schwer zu sagen, wie sich sky entscheiden wird, ich will da auch nicht weiter spekulieren. Man wird abwarten müssen, ob sky sich zu einem weiteren Vertrag wird durchringen können. Zumindest sieht es nicht so aus, als sei man wildentschlossen und bereit, jeden Preis zu zahlen. (Don)
// Es gibt mal wieder Ärger um den Unterboden von Red Bull. Angeblich soll der in bestimmten Bereichen flexibler sein, als das im Sinne der Statuten ist. Wie die AMuS berichtet, ist einigen Beobachtern aufgefallen, dass der vordere Teil des Unterbodens Schleifspuren aufweist, wo keine sein sollen. Ein Bruch der FIA Vorschriften ist das aber nicht, denn die Messung, wie flexibel ein Unterboden sein darf, wird an einer anderen Stelle gemessen. Es wurde schon einmal berichtet, dass der Unterboden des RB7 sehr flexibel sein soll, nachweisen konnte man aber nie etwas. Auch in diesem Fall sieht es aus, als habe Adrian Newey einfach nur sehr klug eine Lücke in den Vorschriften ausgenutzt. (Don)
// Ein bisschen Silly Season: Bei Renault (die demnächst wohl Lotus heißen werden) wird man wohl ungeduldig, was den Gesundheitszustand von Robert Kubica angeht. In den letzten Wochen hieß es immer, dass man ab Mitte November sehen wolle, wie es Kubica geht. Nun will Eric Boullier schon in den nächsten Tagen das Gespräch suchen. Das hat wohl zwei Gründe: 1. Die Genesung von Kubica dauert wohl länger, als geplant. 2. Auf dem Markt tummeln sich gerade einige interessante Nachwuchspiloten. Dazu kommt, dass man das nächstjährige Chassis auf den kommenden Fahrer anpassen muss. Petrov gilt auch weiterhin als gesetzt, auch wenn er seinem Ruf als “russische Rakete” nur schleppend nachkommt. Aber zu haben sind: Adrian Sutil, Nico Hülkenberg, evtl. für ein Jahr Daniel Ricciardo und evtl. Heikki Kovalainen, der bei Lotus einen guten Job macht. Zudem hat Renault auch noch Romain Grosjean. Bei Williams zeichnet sich immer deutlicher ab, dass Rubens Barrichello seinen Hut nehmen muss. Adrian Sutil ist ein heißer Kandidat, auch weil er Geld mitbringt, die Kimi Räikkönen Sache ist noch nicht vom Tisch und zuletzt hörte man, dass man sogar bei Nico Hülkenberg wieder angeklopft haben soll, den man ja im letzten Jahr recht unsanft durch Pastor Maldonado ersetzt hatte. Offene Cockpits gibt es also noch bei: Renault (1), Williams (1), Force India (1), Toro Rosso (2), Lotus (1) und HRT (2). Bei Virgin hieß es zuletzt, dass D’Ambrosio, der sich in diesem Jahr deutlich gesteigert hat, ein weiteres Jahr anhängen darf. (Don)
// Der ACO hat schonmal erste wichtige Details des technischen Reglements für die 24h von Le Mans und die zugehörigen Serien 2012 veröffentlicht. Wichtigster Punkt: die Leistung der Diesel-Motoren wird mittels kleinerem Restriktor und niedrigerem Ladedruck um etwa 7% verringert, außerdem werden die Tanks dieser Autos um 5l verkleinert (die Tankschlauch-Durchflussraten aber wieder gleich gesetzt wie zu Beginn diesen Jahres). Damit wurde Teams wie Rebellion, die ohne diese Änderung nicht an der WEC teilzunehmen drohten, sowie Dyson und MuscleMilk, die ein mögliches Abwandern in die Grand-Am signalisierten, nachgegeben. Dass sich am Kräfteverhältnis wirklich etwas ändert, wage ich dennoch zu bezweifeln, denn der Vorteil der Diesel-Teams liegt nicht (oder zumindest nicht allein) am Technik-Reglement, sondern vor allem daran, dass die beiden Werke, die auf diesen Kraftstoff setzen, eben auch die großen Werks-Teams sind, die mit Abstand das meiste Geld in die Entwicklungsarbeit stecken.
Weitere Neuerungen sind unter anderem: Shark-Fins werden für alle Prototypen vorgeschrieben, die Rückspiegel aller Klassen außer der LMP1 werden vergrößert, die Preis-Obergrenze für LMP2-Fahrezeuge wird etwas angehoben. Außerdem wird vorgeschrieben, dass von jedem LMP2-Hersteller ein Auto an der WEC teilnehmen muss. Über Sinn und Unsinn dieser Regel kann man viel diskutieren. Zwar wird man damit ein größeres LMP2-Feld bekommen als in diesem Jahr, doch wird die Regel der LMS und kleinen Chassis-Herstellern vermutlich schaden. (Stefan)
// Lotus hatte mal vor einiger Zeit angekündigt, auch in näherer Zukunft in die Riege der LMP2-Hersteller aufsteigen zu wollen. Auch bei der Ankündigung des US-Semiwerksteams für 2012 im vergangenen Sommer wurde darauf nochmal verwiesen. Daraus wird nun nichts. Die Briten sind noch so sehr mit ihren anderen Engagements (Evora GTE, GT4, eventuell GT3) beschäftigt, dass die Entwicklung des Lotus LMP2 auf Eis gelegt ist. Außerdem fehle das Geld und man wolle lieber den gerade im Teststadium befindlichen eigenen Motor für den neuen Lotus Esprit einsetzen als den Toyota-V6 aus dem Evora. Es ist sicherlich sinnvoll, sich erstmal auf die angefangenen Projekte zu konzentrieren und den LMP2 zu verschieben. Zu hoffen ist allerdings, dass die Idee eines Lotus-Prototypen damit nicht für längere Zeit gestorben ist… (Stefan)