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NASCAR: Vorschau Kansas April 2013

von KristianStooss
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An diesem Wochenende reist der NASCAR-Tross direkt ins Herz der USA, wenn Sprint Cup und Truck Series auf dem Kansas Speedway unterwegs sind. Die Strecke wurde vor einem Jahr neu asphaltiert und bietet somit eine gute Chance für ein ansehnliches Rennen mit viel Bewegung und hohen Geschwindigkeiten – vorbehaltlich Goodyear! *räusper*

11_stp_400_cDer Kansas Speedway ist ein noch relativ junges Oval, auf welchem die NASCAR erst seit 2001 gastiert. Das ist jetzt zwar auch schon zwölf Jahre her, im Vergleich zu zum Beispiel Martinsville aber ein wenig, denn dort fahren die Stockcars bereits seit 1949. Das Intermediate-Oval mit einer Standardlänge von 1,5 Meilen ist D-förmig und verfügt über ein Banking in Höhe von nur 15 Grad. Das ist im Gegensatz zu den Quad-Ovalen in Atlanta, Charlotte und Texas natürlich nicht viel, dafür bietet die langgezogene Zielkurve viel Platz, um die 200 mph trotzdem zu knacken. Kansas ist also eher vergleichbar mit der anderen Cookie-Cutter-Variante à la Chicagoland, Las Vegas oder Kentucky. Im Sommer 2012 bekam der Speedway ein neues Asphaltband, wodurch das letztjährige Chase-Rennen auf dem frischen Belag die Frühjahrs-Ausgabe um Längen schlagen konnte – zumindest je nachdem aus welcher Perspektive man das nun betrachten möchte: Immerhin konnte man im April 2012 Jeff Hammond auf einem Panzer bewundern!

Während das Rennen vor der Neuasphaltierung eher so vor sich hin plätscherte, kamen wir im Chase so richtig auf unsere Kosten. Goodyear schaffte es nicht, einen haltbaren Reifen mit an die Strecke zu bringen und so akkumulierte sich die Anzahl an Cautions am Ende des Tages auf den sagenhaften Wert von 14 Stück. Das Gummi blieb nicht wie erhofft auf der Strecke liegen und konnte das Gripniveau daher auch nicht verbessern. Dies sorgte dann dafür, dass quasi nur eine echte Linie existierte. Das führte wiederum zu einer Menge Gerangel im Feld, was uns ein spektakuläres Rennen mit einigen Drehern und Fehden bescherte. Da nun mit dem Gen6 eine weitere Unbekannte in die Gleichung einfließt, können wir zu einem gewissen Grad auf ein ähnlich spannendes Rennen mit viel Action hoffen. Dabei gilt aber wie immer, dass die Reifen von Goodyear am Wochenende dafür passend sein müssen.

Nicht passend war dagegen die Aufhängung der beiden Fords von Penske Racing in Texas, wo die Offiziellen massive Nachbesserungen verlangten. Dies ging soweit, dass der Wagen von Joey Logano erst nach dem Command zum Rest des Feldes stoßen durfte. Die NASCAR nahm die fraglichen „rear end housings“ außerdem mit ins eigene Entwicklungszentrum nach Charlotte, um diese dort zu untersuchen. Das bedeutet in der Regel nichts Gutes und so folgte dann auch am Donnerstag die bereits erwartete Strafe auf dem Fuße. Penske Racing wird allerdings in Revision gehen, weshalb die Bestrafung solange ausgesetzt ist.

Betroffen sind die Crew-Chiefs Paul Wolfe (#2) und Todd Gordon (#22), die Car-Chiefs Jerry Kelly (#2) und Raymond Fox (#22) sowie die Teamingenieure Brian Wilson (#2) und Samuel Stanley (#22). Diese erhalten ebenso wie Team-Manager Travis Geisler ganze sechs Rennen Sperre und stehen bis zum Jahresende unter Bewährung. Die beiden Crew-Chiefs wurden zusätzlich zur Zahlung von jeweils 100.000 US-Dollar verdonnert. Außerdem bekommen beide Teams jeweils 25 Fahrer- sowie Owner-Punkte abgezogen.

Die Strafe fiel heftiger aus als erwartet, doch weil dies das erste große Vergehen mit dem Gen6-Auto war, wollte die Obrigkeit ein Exempel statuieren. So soll auch ja kein anderes Team auf die Idee kommen, das Regelbuch kreativ auszulegen. Hinter den Kulissen munkelt man, dass die Jungs von Hendrick Motorsports die Penske-Truppe verpfiffen haben, um sich für die Äußerungen von Brad Keselowski im letzten Jahr zu rächen. Damals hatte der spätere Champion behauptet, dass die Hendrick-Hinterachsen nicht regelkonform seien. Dies konnte allerdings nie nachgewiesen werden.

Daneben ging die Strafe für Martin Truex Jr. fast unter, dessen Auto nach dem Rennen in Texas nicht mehr die vorgeschriebene Bodenfreiheit im Frontbereich einhalten konnte. Sechs Punkte Abzug in der Fahrer- und Owner-Wertung plus 25.000 US-Dollar inkl. Bewährung bis zum 5. Juni für Crew-Chief Chad Johnston wirken gegen die Penske-Strafe schon fast niedlich. Bei Michael Waltrip Racing entschied man sich dann auch richtigerweise dazu, das Urteil nicht anzufechten und redete sich mit einem angeblich defekten Stoßdämpfer aus der Affäre. Da aber bekannt ist, dass dieses Team bereits in der Vergangenheit recht kreativ war (Stichwort: „Tiger im Tank“) und ein geringerer Abstand zwischen Frontsplitter und Fahrbahn einen unschätzbaren Mehrwert beim Abtrieb generiert, könnte man auch hier eine gewisse Absicht unterstellen.

Was gibt es sonst noch Wissenswertes zur Vorbereitung auf das STP 400? Penske Racing und Joe Gibbs Racing werden jeweils ein weiteres Auto an den Start bringen, sofern sich Sam Hornish Jr. (#12) und Elliott Sadler (#81) bei ihren Ausnahmeeinsätzen qualifizieren können. Beide Piloten müssen aufgrund der fehlenden Owner-Punkte im Einzelzeitfahren unter die Top36 gelangen. Daneben ersetzt Brian Vickers bei JGR den weiterhin verletzten Denny Hamlin.

Zum Abschluss folgen an dieser Stelle wie gewohnt noch die Links (PDF) zu den aktuellen Ständen in der Fahrer- und Owner-Wertung sowie die Entry-List und ein Zeitplan für das TV-Programm vom Wochenende.

Freitag, 19.04.
16:00 Uhr, Truck Series Practice, nicht im TV
19:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
21:00 Uhr, Truck Series Final Practice, SPEED
22:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, SPEED

Samstag, 20.04.
16:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, SPEED
17:00 Uhr, Truck Series Qualifying, SPEED
18:30 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, SPEED
20:00 Uhr, Truck Series Rennen (SFP 250), SPEED

Sonntag, 21.04.
18:30 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (STP 400), Motorvision TV / FOX

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Deutscher Auto Blogger Digest vom 19.04.2013 › "Auto .. geil" 20 April, 2013 - 05:50

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