Für die Teams geht es diese Woche mit hoffentlich heilen Fahrzeugen weiter ins ländliche Loudon, wo sie der komplette Gegensatz zum letztwöchigen Rennen in Daytona erwartet, denn der New Hampshire Motor Speedway ist kurz und flach, perfekt für gute Sonntagabendunterhaltung.
Turbulent war es letzte Woche im Sunshine State, da tut ein bisschen Erholung im ruhigen New Hampshire gut. Doch die ruhige Landluft wird diese Woche von den dröhnenden V8-Motoren der NASCAR-Boliden verfeinert, wenn die 43 Fahrer des NASCAR Sprint Cups das eine Meile lange Oval nahe Loudon unter die Räder nehmen. Im kompletten Kontrast zum letztwöchigen Lauf auf dem Daytona International Speedway steht nicht nur die Streckenlänge von genau 1,058 Meilen sondern auch das wesentlich geringere Banking. Der Kurs ist mit einer – für die NASCAR fast lächerlichen – progressiven Kurvenüberhöhung von zwei bis sieben Grad ausgestattet. Dadurch liegt der Fokus bei der Setuparbeit der Teams besonders darauf, das 1,5 Tonnen schwere Blechmonster möglichst schnell durch die engen Kurven des Speedways zu wuchten. Der New Hampshire Motor Speedway wurde 1990 eröffnet und seit 1993 fährt auch der NASCAR Sprint Cup auf der „Magic Mile“. 1997 bekam der Kurs zudem einen zweiten Termin für den Herbst im Kalender der höchsten NASCAR-Klasse.
Die Favoritenrolle auf den Rennsieg ist vielseitig besetzt, denn kein Fahrer konnte bis jetzt diesem Rennen seinen Stempel aufdrücken. Tony Stewart, Kurt Busch und Jimmie Johnson konnten jeweils zwei Mal das Camping World RV Sales 301 für sich entscheiden. Für Stewart wäre ein weiterer Erfolg auf dem Speedway von großer Bedeutung, denn die Zeit zum Chase-Beginn wird immer kürzer und mit dem aktuell 22. Platz in der Meisterschaft wäre die #14 erneut nicht im Chase. Doch die Konkurrenz um den Rennsieg ist groß und nicht selten gewinnt ein Fahrer, der in New Hampshire zuvor noch nie in der Victory Lane stand. So geschehen auch im letzten Jahr, als sich Brian Vickers überraschend den Sieg sichern konnte und damit den Grundstein für sein Stammcockpit in dieser Saison setzte. Daher ist eine Siegerprognose wahrlich gewagt. Vielleicht schafft Ford den vierten Sieg in Folge oder schlägt die Chevy-Armada wieder zurück?
Auf der Meldeliste für das Camping World RV Sales 301 2014 stehen 43 Teams, die damit auch alle das Qualifying überstehen und folgerichtig am Rennen teilnehmen werden. Die erste Überraschung erwartet uns im Ford mit der #32 von Go FAS Racing. Dort nimmt an diesem Wochenende Eddie McDonald Platz, der damit sein Debüt im Sprint Cup gibt. Der seit wenigen Tagen 34-jährige McDonald ist voranging in der NASCAR K&N Pro Series East unterwegs, wo er 2009 die Vizemeisterschaft errang. Auch in den höheren Klassen absolvierte McDonald ein paar wenige Rennen. Ein Mal trat er 2010 bei den Trucks und zwei Mal in der Nationwide an, jeweils ein Mal 2007 und 2009. Im Chevrolet mit der #33 tritt diese Woche zur Abwechslung mal wieder Morgan Shepherd ins Gaspedal, der damit den Altersrekord für den Sprint Cup weiter anhebt. Ebenfalls eine interessante Neubesetzung ist Jeff Burton in der #66, denn Burton konnte drei Siege auf dem Speedway in New Hampshire einfahren, wenngleich diese schon viele Jahre zurück liegen. Abschließend verbleibt noch Joe Nemechek, der in der #87 Platz nimmt.
Auch abseits des Rennwochenendes gibt es noch die eine oder andere Neuigkeit zu vermelden. Am meisten überraschte unter der Woche der Zusammenschluss von neun Multi-Car-Teams zu einer Allianz, der Race Team Alliance (RTA). Ziel ist es, einen offenen Austausch über Themen des gemeinsamen Interesses zu fördern, wie z.B. den Bereich der Vermarktung. Angeführt wird die Vereinigung von Rob Kaufmann, dem Co-Owner von Michael Waltrip Racing. Eine weitere zukunftsweisende Nachricht kam diese Woche aus dem Hause von Richard Petty Motorsports. Wie man am Montag bekannt gab, wird man auch nach 2015 weiter auf die Fahrzeuge von Ford vertrauen. Der Grund: Warum sollte man etwas ändern, das funktioniert? Nicht wirklich funktionieren tut es hingegen für Kurt Busch. Nicht nur immer wieder enttäuschende Rennergebnisse kommen ihm dazwischen, nun wurden dem Team der #41 auch noch zehn Punkte in beiden Meisterschaftswertungen abgezogen. Zusätzlich wird Crew Chief Daniel Knost mit einer Strafe von 10.000 $ belegt. Der Grund war eine zu große Höhenabweichung an dem Chevrolet von Kurt Busch bei der technischen Kontrolle nach dem Daytona-Rennen (Details).
Zurück zum Rennwochenende: Es ist die lang erwartete und heiß ersehnte letzte Übertragung von TNT, ehe ABC/ESPN ebenfalls zum vorerst letzten Mal zum Saisonabschluss übernimmt. Damit wir uns diesen historischen Moment nicht entgehen lassen müssen, zeigt MotorvisionTV am Sonntagabend lieber eine Highlight-Sendung aus Kentucky. Wer das Rennen live verfolgen möchte, sollte sich also mental ausreichend auf die finale Ausgabe von Kyle Petty vorbereiten. Zum Abschluss bleiben nun noch die aktuellen Punktestände der Fahrer- und Ownerwertung sowie der TV-Fahrplan für das Wochenende.
Freitag, 11.07.2014
17:30 Uhr, Sprint Cup Practice, Fox Sports 1
19:00 Uhr, Nationwide Practice, Fox Sports 1
21:00 Uhr, Nationwide Final Practice, Fox Sports 1
22:30 Uhr, Sprint Cup Qualifying, Fox Sports 1
Samstag, 12.07.2014
01:00 Uhr, Trucks Qualifying (Iowa), Fox Sports 1
02:30 Uhr, Trucks Rennen (Iowa), Fox Sports 1
15:00 Uhr, Sprint Cup Practice, Fox Sports 1
16:00 Uhr, Nationwide Qualifying, Fox Sports 1
21:30 Uhr, Nationwide Rennen, ESPN2
Sonntag, 13.07.2014
19:00 Uhr Sprint Cup Rennen, TNT (Green Flag: 19:15 Uhr)