Überlebenskampf im Chase, die Zweite! Am Wochenende startet der Sprint Cup auf der „Magic Mile“ in New Hampshire – eine Strecke, die man entweder hasst oder liebt. Derweil hat Brad Keselowski die Möglichkeit, seinen dritten Saisonsieg in Folge zu feiern. Die Ausgabe im Frühsommer entschied er übrigens ebenfalls für sich.
Chase-Rennen #2 geht am Sonntag auf dem New Hampshire Motor Speedway in Loudon über die Bühne, einem 1-Meilen-Oval im Nordosten der USA. Sobald der Name dieser Strecke fällt, erlebt man die unterschiedlichsten Reaktionen: Manche Menschen – darunter auch ich – hassen die „Magic Mile“ einfach, während andere sie lieben. Mir persönlich hat dieses zu groß geratene Martinsville einfach zu wenig Banking, denn mit den 2 bis 7 Grad Kurvenüberhöhung kann ich einfach nichts anfangen, außer schon mit frischen Reifen untersteuernd in die Außenmauer zu donnern. Vielleicht habe ich mich in den diversen Racing-Simulationen auch bisher einfach immer zu doof angestellt und mag die Strecke daher nicht.
Mir scheint New Hampshire einfach besser für die IndyCars geeignet zu sein, die hier mit deutlich mehr Abtrieb wenigstens auf der Straße bleiben und die Kurvenfahrten etwas schneller und spektakulärer aussehen lassen. Mit einem NASCAR-Auto stellt sich die Herausforderung, möglichst früh nach dem Scheitelpunkt das Gaspedal durchs Bodenblech zu treten, ohne der Außenmauer zu nahe zu kommen. Somit nimmt man auf den beiden extrem langen Geraden analog zu Martinsville genügend Geschwindigkeit auf, um sich gegen die Konkurrenz zu verteidigen. Neben einem ausgewogenen Setup zwischen Downforce und Topspeed kommt es in New Hampshire selbstverständlich auch auf die Bremsen an, die möglichst in den ersten 250 Runden für das große Finale geschont werden sollten.
Falls ihr mit meiner Bewertung nicht einverstanden seid, könnt ihr natürlich gerne in den Kommentaren eure Liebe zu diesem Oval ausdrücken oder einfach – so wie ich – zusätzlich oben draufhauen! Einig werden wir uns allerdings bei der Wichtigkeit dieses Rennens sein, denn im neuen Chase kann man sich nun wirklich keinen einzigen Ausrutscher mehr leisten. Wir dürfen gespannt sein, ob die Favoriten auch an diesem Wochenende fleißig ihre Top-10-Platzierungen abstauben oder ob ähnlich wie bei Aric Almirola in Chicagoland etwas Unvorhergesehenes passiert. Almirola benötigt nach seinem Motorschaden nun in New Hampshire oder Dover schon ein Wunder, am besten in Form eines Sieges, um noch in die nächste Playoff-Runde einziehen zu können.
Eindeutig besser steht es um Brad Keselowski, der nach seinen Erfolgen in Richmond und Chicagoland nun schon zum dritten Mal nacheinander in die Victory-Lane fahren kann. Zu allem Überfluss ist Keselowski auch noch der absolute Favorit, denn immerhin entschied er auch die Frühsommerausgabe in New Hampshire für sich. Wirklich ruhig angehen lassen kann es am Wochenende keiner der Chase-Teilnehmer, daher will ich hier gar nicht weiter relativieren. Zudem wird die große Unbekannte namens Playoff leider auch nicht durchsichtiger, wenn wir uns stattdessen die Siegerliste über die vergangenen Jahre anschauen. Da stehen nämlich wirklich sehr viele Piloten drauf, was die Suche nach einem Favoriten kein bisschen einfacher macht.
Mit Kurt Busch, Greg Biffle, Joey Logano, Mark Martin, Jimmie Johnson, Clint Bowyer, Ryan Newman, Tony Stewart, Kasey Kahne, Denny Hamlin, Brian Vickers, Matt Kenseth und Brad Keselowski haben seit 2008 exakt in dieser Reihenfolge 13 unterschiedliche Fahrer in 13 aufeinanderfolgenden Rennen gewonnen. Und jetzt kommt ihr, denn ich habe wirklich keine Ahnung, was am Wochenende passieren wird!
Dann lieber schnell noch die News der Woche in aller Kürze:
– Richard Petty Motorsports plant auch nach dem Abgang von Marcos Ambrose sowie Sponsor Stanley/DeWalt im nächsten Jahr mit zwei Vollzeitautos.
– Der genannte Geldgeber wechselt 2015 zu Joe Gibbs Racing und wird mehrere Rennen an den Autos von Carl Edwards (Stanley, 12 Rennen) und Matt Kenseth (DeWalt, 6 Rennen) bezahlen.
– Joe Gibbs hat zudem bereits angekündigt, pünktlich zur Ankunft von Edwards auch die bestehenden Fahrer-/Crew-Chief-Paarungen ordentlich durchzumixen.
– Der Fall „Tony Stewart“ geht vor eine Grand Jury. Hier wird in den nächsten Wochen entschieden, ob eine Anklage gegen ihn erhoben wird oder nicht.
Zum Abschluss folgen an dieser Stelle wie gewohnt noch die Links (PDF) zu den aktuellen Ständen in der Fahrer- und Owner-Wertung sowie die die Entry-List und einen Zeitplan für das TV-Programm am Wochenende.
Freitag, 19.09.
15:30 Uhr, Truck Series Practice, nicht im TV
18:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, FOX Sports 1
19:30 Uhr, Truck Series Practice, FOX Sports 1
21:00 Uhr, Truck Series Final Practice, FOX Sports 1
21:30 Uhr, Nationwide Series Practice, nicht im TV
22:40 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, FOX Sports 1
00:30 Uhr, Nationwide Series Final Practice, FOX Sports 1
Samstag, 20.09.
15:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, FOX Sports 1
16:10 Uhr, Truck Series Qualifying, FOX Sports 1
17:30 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, FOX Sports 1
19:00 Uhr, Truck Series Rennen (UNOH 175), FOX Sports 1
22:10 Uhr, Nationwide Series Qualifying, nicht im TV
01:30 Uhr, Nationwide Series Rennen (VisitMyrtleBeach.com 300), ESPNEWS
Sonntag, 21.09.
20:00 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Sylvania 300), ESPN & Motorvision TV ab 19 Uhr
2 Kommentare
„Vielleicht habe ich mich in den diversen Racing-Simulationen auch bisher einfach immer zu doof angestellt und mag die Strecke daher nicht.“
Also in iracing zählt New Hampshire zu meinen Lieblingsstrecken.
Woher kommen die 300 im Namen?? Es sind doch nur 250 Runden. Und da eine Runde auch eine Meile ist, kann es auch nicht die Wegstrecke sein.
@ Bluthund87:
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Es werden tatsächlich 300 Runden gefahren, was bei einer Rundenlänge von 1.058 mi (1.703 km) am Ende des Tages sogar 317.4 miles (510.8 km) sind. ;o)
Comments are closed.