Wir waren in und um Maastricht unterwegs, um uns den Volvo V40 mit dem neuen D4-Motor anzuschauen. Dabei konnte uns der Volvo V40 positiv überraschen.
Der Volvo V40 befindet sich bereits seit 2012 auf dem deutschen Markt und seit 2013 ist er auch als Volvo V40 Cross Country erhältlich. Wir haben uns für den normalen Volvo V40 samt dem neuen D4-Motor entschieden. Bei dem neuen D4 handelt es sich um einen Vierzylinder-Dieselmotor mit 190 PS bei einem Hubraum von 2 Litern. Dies sind 13 PS mehr als beim alten D4, jedoch soll der neue Motor auch knapp einen Liter weniger auf 100 km verbrauchen. Möglich macht dies die neue 8-Gang-Geartronic, welche die alte 6-Gang-Geartronic ersetzt.
Doch bevor wir uns mit dem Fahrverhalten des Volvo V40 außeinandersetzen, wollen wir uns erstmal das Exterior anschauen. Dafür fangen wir bei der Front an, bei der besonders auffällt, dass die Motorhaube leicht erhöht ist. Dadurch bekommt man noch zusätzliche Linien in den Frontbereich. Direkt an der Frontschürze befinden sich zwei Lufteinlässe und unter diesen befindet sich noch eine LED-Lichtlinie. Als zentrales Volvo-Element besitzt der Wagen den klassischen Volvo-Kühlergrill, der etwas hervorsteht. Insgesamt gefällt mir die Front sehr gut, da man es geschafft hat, ein eher konventionelles Design interessant zu gestalten. Dazu gehören auch die verhältnismäßig vielen Linien, die man sowohl an der Front, als auch auf der Motorhaube wiederfindet.
Von der Seite brachtet wirkt der Volvo nicht wie ein Fahrzeug aus der Kompaktklasse. Man hat eher das Gefühl, dass es sich bei dem Fahrzeug um ein kleines Shooting Break handelt. Die Dachlinie ist Coupe-ähnlich gestaltet und wird mit einem angedeuteten Heckspoiler abgerundet. Dementsprechend flach steht auch die Frontscheibe, jedoch fällt dies beim Fahren weder positiv noch negativ auf. Zurück bei der Seitenansicht fällt besonders die Linie zwischen dem Frontscheinwerfer und dem Hecklicht auf. Sie bringt zusätzliche Dynamik in das Design.
Während Front- und Seitenansicht des Volvo V40 komplett überzeugen konnten, ist das Heck wohl deutlich mehr Geschmackssache. Persönlich finde ich, dass man sich ein bisschen zu sehr auf den oberen Teil konzentriert hat. So ist der Buckel auf Höhe der Heckscheinwerfer vielleicht etwas zu viel und auch der Schwung unterhalb des Buckels ist eine weitere Sache, die man mögen muss. Insgesamt ist das Heck für mich etwas zu hoch gezogen.
Doch genug von Äußerlichkeiten und rein ins Fahrzeug. Dort kann der Volvo V40 auf ganzer Linie überzeugen. Persönlich würde ich einen Volvo V40 mit dem R-Design im Interior einem Volvo V40 mit der Volvo-Ocean-Race-Ausstattung vorziehen. In beiden Ausführungen zeichnet sich das Interior durch eine überdurchschnittlich gute Materialauswahl und Verarbeitung aus, wenn man an andere Fahrzeuge aus der Kompaktklasse denkt. Auch die Anordnung und Funktionen der zentral liegenden (Dreh)knöpfe hat man schnell verinnerlicht. Auch die Sitzeinstellung geht schnell, da man alle Funktionen der Sitzverstellung technisch durchführen kann. Dadurch sollte eigentlich jeder eine angenehme Sitzposition finden.
Etwas problematischer wird es für die Personen, die hinten sitzen. Hier sollte man nicht größer als 1,85 m sein, da sonst der Kopf mit der Dachlinie Bekanntschaft macht. So dürfte eine Fahrt mit einer Länge von mehreren Stunden eher ungemütlich werden für größere Personen, die hinten sitzen müssen. Auch der Kofferraum gehört mit knapp 330 l Volumen nicht zu den größten. Jedoch ist der Volvo V40 eh nicht als Familienwagen ausgelegt und so kann man sowohl die relativ geringe Kopffreiheit in der hinteren Reihe als auch das nicht allzu große Kofferraumvolumen verkraften.
Nachdem nun also das komplette Auto inspiziert wurde, geht es hinters Lenkrad. Wenn man ehrlich ist, haben die meisten wohl Vorurteile und sehen die Fahrzeuge von Volvo eher als grundsolide an, die sie von A nach B bringen, ohne dabei besonders viel Spaß zu machen. Doch genau an dieser Stelle überrascht der Volvo V40 mit dem neuen D4-Motor. Dank 190 PS und 400 NM geht der Wagen in knapp über 7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, und auf der Autobahn kann man auch ganz gemütlich mit über 200 Stundenkilometern über die Straße gleiten.
Doch nicht nur auf der Autobahn läuft der Volvo V40 gut, sondern auch auf der Landstraße. Um das herauszufinden, waren wir extra in der Eifel unterwegs, und zusätzlich zu der eh schon kurvigen Eifelregion kam dann auch noch das klassische Eifelwetter hinzu. Selbst unter diesen schwierigen Bedingungen lag der Wagen noch gut auf der Straße und hat eine Sportlichkeit vermittelt, die man so nicht erwarten konnte. Der Wagen hat eine gute Kurvenlage, die noch durch das Abstoppen des kurveninneren Rades gefördert wird. Auch enge Kurven kann man dank des engen Wendekreises sportlich nehmen und muss keine Angst vor einem übermäßigen Untersteuern haben, falls man mal zu früh auf das Gaspedal tritt. Dabei war der angegebe Verbrauch von 4,0 Litern nicht ganz zu schaffen, aber es ist durchaus möglich weniger als 6 Liter pro 100 Kilometer selbst bei sportlicher Fahrweise zu verbrauchen.
Der letzte Teil unserer Etappe Köln-Maastricht führte dann durch Masstricht selbst. Dort fielen dann neben einer guten Übersichtlichkeit vor allem die vielen Fahrerassistenzsysteme des Fahrzeugs auf. So hatte unser voll ausgestatter Pressewagen alle Fahrerassistenzsysteme an Bord, die man bei Volvo momentan anbietet. So war vom normalen Abstandsmesssystem bis zum Notbremsassistenten mit automatischer Fußgänger- und Fahrradfahrererkennung alles dabei. Bevor ich das Fahrzeug gefahren bin, stand ich den meisten Fahrerassistenzsystemen eher kritisch gegenüber, doch im engen Stadtverkehr haben mir die meisten schon gefallen. So ist z.B. der „Tote Winkel Assistent“ in einer eher Fahrrad-reichen Stadt wie Masstricht recht nützlich. Doch abgesehen von dem Fahrerassistenzsystem, das auch andere Marken haben, hat man momentan den Fußgänger-Airbag relativ exklusiv. Dieser soll bei einem Unfall mit einem Fußgänger oder Fahrradfahrer den Verunfallten vor Schäden im Wirbel- und Kopfbereich schützen.
Hier mal ein Video, welches den Sinn und die Wirkungsweise erklärt.
Fazit:
Der Volvo V40 D4 konnte in allen Bereichen überzeugen und vor allem die gute Fahrdynamik war eine positive Überraschung. Jedoch sei auch gesagt, dass die Testwagenpreise mit 40.000 bis 45.000€ extrem hoch waren für Fahrzeuge in der Kompaktwagenklasse. Im Volvo Konfigurator kann man sich aber auch schon nette Volvo V40 D4 für weniger Geld zusammenstellen. Insgesamt kann man den Volvo V40 als erfrischende Alternative in der Kompaktklasse sehen, auf welche auch in Deutschland bald vermehrt zurückgegriffen wird.
Volvo V40 D4 Basics:
Basispreis (Grundausstattung): 38.000 €
Motorleistung: 2.0L Vierzylinder-Reihen-Turbodieselmotor, 140 kW (190 PS), 400 Nm
Getriebe: 6-Gang Schaltgetriebegetriebe bzw 8-Gang-Geartronic
Beschleunigung: 7,3 Sekunden von 0-100 km/h
Normverbrauch: 3,3-4,0 Liter auf 100 km
Höchstgeschwindigkeit: 220-230 km/h
Disclaimer: Ich war auf Einladung von Volvo Deutschland in Maastricht.
4 Kommentare
Ist das im richtigen Blog gelandet?
In der ausgehenden Motorsportsaison und im Winter haben wir ja weniger Artikel hier, daher schieben wir auch Tests auf die Hauptseite.
[…] Persönlich würde ich den Volvo XC60 mit Vierzylinder-Diesel nehmen, den wir auch schon im Volvo V40 getestet […]
[…] Persönlich würde ich den Volvo XC60 mit Vierzylinder-Diesel nehmen, den wir auch schon im Volvo V40 getestet […]
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