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News: Ausgabe vom 26.11.2014

von DonDahlmann
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Bei Ferrari gibt es den dritten Teamchef in acht Monaten. Ross Brawn wird gleich mit zwei Teams in Verbindung gebracht. Sebastian Loeb fährt die Rallye Monte Carlo. Und vieles mehr.

ABU DHABI  © FOTO STUDIO COLOMBO X FERRARI# Wie schon vermeldet hat es Marco Mattiacci nicht mal acht Monate bei Ferrari ausgehalten. Fiat und Ferrari-Chef Sergio Marchionne schmissen den Italiener raus, der jetzt durch seinen Landsmann Maurizio Arrivabene ersetzt wird. Dieser kommt von Philip Morris, die ja lange Hauptsponsor von Ferrari waren. Er hat in den letzten Jahren auch als Vertreter der Sponsoren in der FIA-Regelkommission gesessen und ist zudem Beisitzer im Aufsichtsrat bei Fiat. Ferrari begründete den Schritt damit, dass man einen Teamleader suchen würde, der in Zukunft das Team auch bei der Abstimmung der Regeln vertreten soll. Mattiacci ist nicht nur seinen Job im Team los, sondern verlässt Ferrari komplett. Etwas schmallippig dankte man ihm in der Presseerklärung für seine 15 Jahre bei der Firma und wünschte ihm alles Gute.

Die Ablösung kommt nicht unerwartet. Mattiacci war ein „Montezemolo-Mann“ und zudem in Sachen F1 gänzlich unerfahren. Intern wird ihm angekreidet, dass er es sich mit Fernando Alonso verscherzt habe, der bekanntermaßen das Team verlässt. Gleichzeitig hat er, zumindest von außen betrachtet, wenig Erfolg eingebracht. Für Ferrari ging es in der Saison eher nach hinten als nach vorne. Arrivabene wird nun Chef der gesamten Rennsportabteilung von Ferrari, ob er allerdings auch Teamchef wird, ist eine andere Frage.

# Was die Tür sperrangelweit aufmacht für die Gerüchte, dass Ross Brawn zum Team zurückkehren könnte. Brawn wurde in diesem Jahr schon mehrfach mit Ferrari in Verbindung gebracht, er dementierte allerdings alle Gerüchte vehement. Allerdings braucht Ferrari einen erfahrenen Teamchef, denn Arrivabene hat zwar F1-Erfahrung, aber nur auf politischer Ebene. Im Moment steht das Team also eher kopflos da. Es gäbe die Möglichkeit, Pat Fry zu befördern, der allerdings auch Teil der diesjährigen Misere ist.

KUALA LUMPUR (MALESIA) 27/03/2014  © FOTO STUDIO COLOMBO X FERRARIFerrari ist nicht das einzige Team mit dem Ross Brawn gerade in Verbindung gebracht wird. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Audi still und leise für 2016 oder 2017 einen Einstieg in die F1 vorbereitet und sich dafür Ross Brawn schnappen will. Dass man Stefano Domenicali, der in seinem Leben nichts anderes als die Formel Eins gemacht hat, nur für nicht näher beschriebene Managementaufgaben zu Audi geholt hat, glauben die wenigstens. Das halbherzige Dementi von Wolfgang Ulrich, man habe in naher Zukunft keine Ambitionen in Sachen F1, passt da ganz gut. Es steht jedenfalls außer Frage, dass Audi still und leise im Hintergrund an einen Einstieg arbeiten könnte. Domenicali wäre der richtige Mann, der im Hintergrund ein Managementteam zusammenstellen kann, die nötigen Werkstätten für ein Team hätte man auch. Sollte Stefano Domenicali allerdings wirklich auf Einkaufstour sein, wird sich das nicht allzu lange geheim halten lassen.

# Bei McLaren testet man die Tage mit dem neuen Honda-Motor, aber wie es in Sachen Fahrer aussieht, ist völlig unklar. Sicher scheint, dass Fernando Alonso kommen wird, doch wer sitzt neben ihm? Es scheint unwahrscheinlich, dass Jenson Button noch eine weitere Saison bekommt, der Brite zeigte sich in Abu Dhabi in Sachen Team sehr reserviert und sprach nur davon, dass er gerne noch eine Saison dranhängen würde. In Sachen Leistung hat er Kevin Magnussen dieses Jahr klar geschlagen, sowohl in der Quali als auch nach Punkten. Button ist ein alter Honda-Mann, immerhin hat er Honda den ersten Sieg in der Neuzeit geschenkt. Gefühlt wäre die Kombination Alonso/Button eine sichere Bank. Alonso ist in der Quali sicher besser, Button hat aber nicht weniger Rennspeed. Ein volles Punktekonto wäre so möglich. Auf der anderen Seite bietet Magnussen sicher die Zukunft. Eine weitere Möglichkeit wäre Stoffel Vandoorne, der zwar in der GP2 dieses Jahr in der ersten Saisonhälfte schwach war, dafür aber in den letzten Rennen brillierte.

# Sebastian Loeb wird nächstes Jahr die Rallye Monte Carlo bestreitet. Citroen konnte den Franzosen wohl zu einem einmaligen Einsatz überreden. Die WTCC-Pause ist ja auch recht lang.

# Nissan hat auf einem privaten Testgelände der Firma in Arizona zum ersten Mal den LMP1 für 2015 getestet. Bilder gibt es keine, man weiß nur, dass Michael Krumm am Steuer saß. Womit zumindest angedeutet wird, dass Krumm auch in der WEC fahren wird. Eigentlich wollte man den LMP1 Anfang Dezember der Öffentlichkeit vorstellen, doch das Event hat man gecancelt. Im Januar soll es erste Bilder des GT-R LM Nismo LMP1 geben. Als Motor soll ein V6-Biturbo in Frage kommen, vermutlich mit 6MJ Zusatzenergie.

# Haben wir schon mal vermeldet, aber zur Sicherheit hier noch einmal: Scott Sharp und sein ESM-Team werden mit zwei brandneuen HPD ARX-04b Chassis die gesamte Saison der WEC bestreiten. Damit wird die LMP2 deutlich aufgewertet. Sicher sind ja wohl auch die beiden SMP und ein OAK, dann mit dem Ligier-Chassis.

ELMS_Race_Imola_2014_-0019# Etwas Rätselraten gibt es um das erfolgreiche ELMS-Team von Thiriet. Dort steht das neue Ligier-Coupé zum Verkauf. Damit hatte man in diesem Jahr kein Glück, auch wenn das Chassis bekanntermaßen in anderen Serien gut funktionierte. Vielleicht wechselt man ja auch zu HPD, obwohl das für das französische Team schon ungewöhnlich wäre.

Super GT Motegi 2014 Weider Modulo NSX Concept-GT# Am Wochenende haben wir noch in unserer Analyse zum Super-GT-Finale am Twin Ring Motegi über das Gerücht berichtet, dass sich Dome Racing ab der kommenden Saison aus der Super GT verabschieden könnte. Die Vorschau zur aktuellen Print-Ausgabe des japanischen Motorsport-Magazins Auto Sport bestätigt dies nun: Dome wird ab 2015 nicht mehr als Team in der GT500-Klasse der Super GT antreten. Damit Endet eine Ära, die mit der Entwicklung des GT500-NSX im Jahr 1996 begann und mit der Entwicklung des Honda HSV-010 GT mitsamt Aufstieg zum Werksteam ihren Quasi-Höhepunkt erreichte. Der neue NSX Concept-GT entstand hingegen nicht mehr bei Dome, sondern in Eigenregie von Honda, wohl auch weil man nach der starken Debütsaison 2010 in den darauffolgenden Jahren nicht mehr an den Premierenerfolg heranknüpfen konnte. Insgesamt gewann Dome zweimal die Fahrer- sowie dreimal die Teammeisterschaft. Zwei dieser Erfolge enstanden in Kooperation mit Mugen. Zuletzt obsiegte man in beiden Wertungen 2010 mit der Fahrerpaarung Takashi Kogure und Loic Duval. Dome wird sich zukünftig nur noch auf die Herstellung von Rennwagen konzentrieren. Unter anderem entwickelt man das GT300-Mother-Chassis sowie den F110-Boliden für die nächstes Jahr startende japanische Formel 4, die im Rahmen der Super GT fahren wird. Es wird berichtet, dass HRD Sakura der Nachfolger von Dome werden könnte. Dahinter verbirgt sich eines der vielen Research and Development Centers von Honda, das in der Stadt Sakura innerhalb der Tochiki-Präfektur, keine 45 Kilometer vom Twin Ring Motegi entfernt, stationiert ist. /Yankee

# Seit der offiziellen Vorstellung des GT300-Mother-Chassis werden einiges Teams mit dem Kauf eines solchen in Verbindung gebracht. Laut der aktuellen Ausgabe der japanischen Auto Sport soll weiterhin Mooncraft, die in der Vergangenheit unter anderem den Shiden (einen umgebauten Daytona-Prototypen) entwickelt haben, an solch einem GT300-Wagen basteln. Anders als das Standard-Chassis, soll ihre Variante jedoch nicht auf dem Toyota GT86 basieren, sondern einen Mitteilmotor mitsamt dem Bodywork für einen bislang noch nicht bestätigten Lotus-Wagen besitzen. Der Wagen könnte dann erneut vom langjährigen Partner Cars Tokai Dream28 eingesetzt werden, die nicht sonderlich zufrieden mit dem Support aus England sowie der Performance des McLaren MP4-12C GT3 waren. Zusätzlich wird berichtet, dass auch Team Samurai, die nächstes Jahr in die GT300-Klasse zurückkehren wollen, sowie Team Mach ein solches Mother-Chassis erwerben könnten. Dann aller Wahrscheinlichkeit auch das Komplettpaket mit dem Toyota GT86. Letztere setzten diese Saison auf den Nissan GT-R Nismo GT3. /Yankee

Super GT Motegi 2014 Goodsmile Hatsune Miku Z4# 2015 wird weltweit der „kleine Bruder“ des GT500-Renners, der Lexus RC F GT3, debütieren. Natürlich möchte Toyotas Edelmarke mit dem Wagen auch im Land der aufgehenden Sonne präsent sein. Wie bereits mehrfach diese Saison von mir erwähnt, berichtet nun auch die japanische Auto Sport, dass LM corsa 2015 statt dem BMW Z4 GT3 auf den Lexus-Boliden setzen könnte. Die von mir in meiner Motegi-Analyse angesprochene Möglichkeit, dass man gleichzeitig als eine Art (Semi-)Werksteam fungieren könnte, bestehe damit weiterhin. Zusätzlich könnte, zur Überraschung vieler, ausgerechnet der diesjährige Titelträger Goodsmile Racing & TeamUkyo ebenfalls auf den RC F GT3 umsteigen. Kommendes Jahr könnte somit nicht mehr den Goodsmile Hatsune Miku Z4, sondern den Goodsmile Hatsune Miku RC F um die Strecken Nippons brettern. /Yankee

Sportscar365 berichtet, dass eventuell Andretti Autosport nächstes Jahr mit einem Nissan GT-R GT3 in der Pirelli World Challenge an den Start geht. Es wäre wohl ein Privateinsatz, welcher höchstens von NISMO leicht unterstützt wird. /Max Albrecht

Auch gibt es bei Sportscar365 einen Blick auf das Starterfeld in der USCC 2015. Es werden wohl deutlich weniger Fahrzeuge die ganze Saison bestreiten. Man darf insgesamt mit ca. 35-40 Autos planen. /Max Albrecht

Inzwischen gibt es vermehrt Berichte, dass man die GTLM Viper doch noch nächstes Jahr sehen könnte. Es könnte gut sein, dass ein Team nächstes Jahr in der ELMS mit der Viper antritt und sogar ein Le Mans Einsatz 2016 ist nicht ausgeschlossen. Auch sollen mehrere Teams aus Europa Interesse an der GT3 Versionen haben, jedoch wird man diese dann in der BES sehen und nicht in der ADAC GT Masters. /Max Albrecht

Am Wochenende wurde die endgültige Version des Lexus RC-F GT3 präsentiert. Neben Einsätzen in der SuperGT und der Blancpain Endurance Series, führt man auch Verhandlungen für das ADAC GT Masters und das 24 Stunden Rennen am Nürburgring. /Max Albrecht

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News: Ausgabe vom 03.12.2014 - Racingblog 3 Dezember, 2014 - 08:00

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