Die FIA WTCC startet dieses Wochenende wieder am Autódromo Termas de Río Hondo in ihre Rennsaison und man darf gespannt sein, wie das Kräfteverhältnis hinter Citroen aussieht.
Die FIA WTCC feiert dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum und die Serie steht mal wieder am Scheideweg, denn sie wird erneut von einer einzigen Marke dominiert und das tat ihr noch nie gut. Für die interessierten Zuschauer dürfte jetzt schon klar sein, dass der Weltmeister wieder von Citroen gestellt wird und selbst bei Citroen wird es wohl auf ein Duell zwischen Yvan Muller und Jose-Maria Lopez hinauslaufen. Da kann man sich dann fast nur noch die Frage stellen, wie lange Honda das noch mitmachen möchte, vor allem da man jetzt auch in der Formel 1 und der TCR unterwegs ist. Auch bei Lada hat man aufgrund des schwachen Rubels eher andere Interessen als ein eher mäßig erfolgreiches Motorsportprojekt. Doch bevor wir zu den einzelnen Herstellern kommen, geht es erst einmal um die neuen Regeln und den neuen Kalender.
Die größte Neuerung im Reglement ist wohl die Streichung der TC2-Klasse, nachdem man letztes Jahr eh nur zwei Starter in dieser Klasse hatte und es auch kaum TV-Coverage für die TC2 gab. Ansonsten hat man das 2014 eingeführte Reglement unberührt gelassen, sodass die Hersteller die Fahrzeuge weiterentwickeln konnten. Viel wichtiger dürfte wohl daher der neue Kalender sein, der sich zur Hälfte von dem im Vorjahr unterscheidet. Dieses Wochenende geht es in Argentinien am Autódromo Termas de Río Hondo los, bevor es dann nach Marrakesch geht. Mit dem Rennen am Hungaroring Anfang Mai beginnt die Europa-Saison und der deutsche WM-Lauf wird im Rahmen den 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring stattfinden. Neu sind zudem die Rennen in Vila Real, am Twin Ring Motegi, ein Thailand-Rennen in Buriam und das Saisonfinale in Katar. Dafür wird man dieses Jahr auf die Rennen am Salzburgring, in Spa-Francorchamps, dem Goldenport Park Circuit, Suzuka und in Macao verzichten. Vor allem dass man jetzt das Saisonfinale in Katar abhalten wird und nicht mehr in Macao, hat bei Tourenwagenfans für Entsetzen gesorgt. Alternativ könnte in Macao dann die BTCC oder TCR fahren.
FIA WTCC Kalender 2015
Argentinien | Termas de Rio Hondo | 08.03.2105 |
Marokko | Marrakesch | 19.04.2015 |
Ungarn | Hungaroring | 03.05.2015 |
Deutschland | Nürburgring-Nordschleife | 16.05.2015 |
Russland | Moskau | 07.06.2015 |
Slowakei | Slowakiaring | 21.06.2015 |
Frankreich | Paul Ricard | 28.06.2015 |
Portugal | Vila Real | 12.07.2015 |
Japan | Motegi | 13.09.2015 |
China | Shanghai | 2709.2015 |
Thailand | Buriram | 01.11.2015 |
Katar | Lasail | 22.11.2015 |
Doch nicht nur am Kalender hat sich einiges Verändert, sondern auch bei den Teilnehmern.
Citroen
Dieses Jahr wird Citroen mit fünf Fahrern in der FIA WTCC starten und davon werden sogar vier Fahrer im Werksteam fahren. Neben den beiden Titelfavoriten Jose-Maria Lopez und Yvan Muller werden auch noch Sebastian Loeb und Ma Qing Hua für Citroën Total WTCC starten. Während man bei Sebastian Loeb wirklich gespannt sein muss, wie er sich in seiner zweiten Tourenwagen-Saison schlägt, kann man von Ma Qing Hua nicht viel mehr als regelmäßige Top-10-Resultate erwarten. Insgesamt sollte das Citroen-Werksteam wieder die Weltmeisterschaft dominieren, da man letztes Jahr noch genügend Vorsprung vor den anderen Herstellern hatte. Spannend wird zu sehen, ob Yvan Muller noch einmal gegen Lopez ankommt oder ähnlich wie letztes Jahr recht schnell aufgibt. Einen weiteren Citroën C-Elysée WTCC setzt Sébastien Loeb Racing für Mehdi Bennani ein und damit haben wir eigentlich auch schon den großen Favoriten für die Privatierswertung. Bennani konnte letztes Jahr schon ein Rennen mit dem Honda gewinnen und dieses Jahr sollte es mit dem Citroen noch besser laufen. An einigen Tagen wird er sicherlich sogar gegen die Werksmannschaft kämpfen können.
Honda
Das Honda-Werksteam Honda Racing Team JAS startet wieder mit Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro. Beide haben letztes Jahr ein bisschen enttäuscht und auch das Werksteam selbst war nicht immer besonders stark. Mich wundert es daher etwas, dass Honda an dem Team und an den beiden Fahrer festhält, besonders da der italienische und portugiesische Markt nicht sehr wichtig sind. Von der Stärke her sehe ich die beiden hinter den Citroen-Fahrern und wohl auch nur auf Augenhöhe mit den RML-Fahrzeugen. Die inoffizielle Honda-Speerspitze ist dieses Jahr Norbert Michelisz für Zengő Motorsport, der schon letztes Jahr vor Monteiro und Tarquini in der Gesamttabelle war. Dieses Jahr durfte er sogar bei den Tests den Werkshonda fahren, da man bei JAS mal andere Eindrücke wollte. Einen weiteren Honda setzt Nika International für Rickard Rydell ein und hier darf man gespannt sein, wie die Saison läuft. Nika International ist schon länger in der STCC unterwegs und schlägt sich dort ganz gut und mit Rickard Rydell hat man einen ehemaligen Chevrolet-Werksfahrer. Voraussichtlich werden es mehrere Top-10-Ergebnisse und teilweise könnte er sogar in die Top 5 fahren. Von RML zu Honda ist Dusan Borkovic gewechselt. Jedoch hat er bisher Probleme mit dem Honda, da er kaum Platz hat (er ist 2,07 m) und ein Umbau wird man erst bis zum dritten Rennen in Ungarn anfertigen können. Auch hier sollten vereinzelte Top-10-Resultate möglich sein.
RML
Die RML Speerspitze stellen dieses Jahr Tom Coronel und Tom Chilton für ROAL Motorsport. ROAL Motorsport dürfte das RML-Teams mit den meisten Testkilometern im Winter gewesen sein und so wird man auch dieses Jahr wieder besser als die anderen RML-Teams abschneiden. Ich sehe sie sogar auf Augenhöhe mit dem Honda-Werksteam und man sollte bei fast jedem Rennen in die Top 5 kommen. Auch werden die beiden wohl die größten Konkurrenten für Bennani um den Privatierstitel. Zwei weitere RML-Chevrolets werden von Campos Racing für John Filippi und Hugo Valente eingesetzt. Beide haben Top-10-Chancen in der Saison, aber die Yokohama Drivers’ Trophy wird wohl nicht möglich sein. Jeweils einen RML-Chevrolet setzen Münnich Motorsport und Craft-Bamboo ein. Besonders Stefano D’Aste für Münnich Motorsport kann auch in der Privatierswertung angreifen. Insgesamt muss man jedoch den Saisonstart in Argentinien abwarten, um zu sehen, ob RML oder Honda stärker ist.
Lada
Ein großes Fragezeichen steht dieses Jahr hinter dem Auftritt von Lada Motorsport. Man hat mit dem Lada Vesta ein komplett neues Fahrzeug, welches zu ca. 80% bei ORECA entwickelt wurde. Auch den Motor konnte man im Vergleich zum letzten Jahr noch optimieren und man soll jetzt recht nah an der Konkurrenz sein, wenn es auf die Motorleistung ankommt. Jedoch hat man erst vor einigen Wochen den Rollout in Magny-Cours gemacht und so geht man auch in diese Saison wohl wieder mit Rückstand. Jedoch könnte es wieder vereinzelt zu Siegen kommen und von dem Fahrertrio bestehend aus Rob Huff, James Thompson und Mikhail Kozlovskiy kann man einige Achtungserfolge erwarten. Besonders Rob Huff konnte letztes Jahr überzeugen und dieses Jahr könnte er auch wieder in der Gesamttabelle in die Top 10 kommen.
Insgesamt ist es diese Saison extrem schwer zu sagen, welcher Hersteller der ärgste Verfolger von Citroen ist und die Antwort wird man erst im Qualifying am Samstag bekommen. Das Autódromo Termas de Río Hondo ist bekannt aus den letzten FIA-WTCC-Jahren und wieder ist Jose-Maria Lopez der große Favorit. Er konnte bereits bei seinem WTCC-Debüt im Jahr 2013 auf der Strecke gewinnen und so wird er wohl auch dieses Jahr wieder mit einem Sieg in das Jahr starten (drei von vier Rennen auf dem Autódromo Termas de Río Hondo gewonnen). Die Rennen werden ab 19:15 Uhr auf Eurosport am Sonntag live übertragen. Das Qualifying gibt es als Aufzeichnung am Samstag um 20 Uhr.
Bilder: WTCC, Ladavesta.net
3 Kommentare
Sag mal, hat den Artikel nicht mal jemand gegengelesen?
Der Teaser ist wirr, gleich im ersten Absatz kommen Phrasen gedoppelt, komm schon, das geht besser!
Moin NoteMe. Die Kritik ist hier angekommen und ich habe vor allem den oberen Teil ein bisschen verändert, auch wenn ich den Teaser nicht besonders „wirr“ fand. Für mich hat er einfach nur ein klassisches WTCC Problem aufgezeigt.
Mir fällt grad auf, dass ich mich nicht erinnern kann, wann ich zuletzt einen vergleichbar unattraktiven Rennkalender gesehen habe. Keine echten Highlights, sehr viel „meh…“ und auch eine ganze Menge „bäh…“
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