Jaja, da dachte ich, es würde mal ein paar Tage ruhiger, da kommen neue Aufträge rein. Ich beschwer mich ja nicht. Als freier Journalist ist man ja froh, wenn es gut läuft, aber bei so viel Arbeit bleiben andere Sachen eben liegen.
NASCAR – Merger, Merger, Merger
Die Veränderungen in der NASCAR Szene gehen weiter und für alteingesessene Fans folgt eine merkwürdige Meldung nach der nächsten. Das DEI. Inc (wie hier schon mal gemeldet) jetzt offiziell das Ginn Racing Team gekauft hat, ist ja noch zu verkraften. Ginn selber hatte erst im letzten Jahr MB Racing gekauft, die ihrerseits erst seit Ende der 90er Jahre mehr oder weniger erfoglos in der NASCAR unterwegs waren. Jetzt ist aber zu hören, dass Robert Yates sein Team ebenfalls teilweise veräußert. Aber der Name des Partners, der da wohl in die NASCAR Szene einsteigt, dürfte die Racefans elektrisieren. Niemand anderes als das Newman-Haas Team soll bei Yates einsteigen. Das ist dann schon eine mittlere Sensation, denn Newman-Haas gilt als absolute Topmannschaft in den USA, wie sie in der ChampCar Meisterschaft ja auch seit Jahren beweisen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat Carl Haas auch noch nie ein NASCAR Team betrieben, also dürfte das eine Premiere sein. Der Grund für den Merger ist wie bei allen Teams in letzter Zeit das Geld. Yates hat zwar genug davon, aber die NASCAR wird immer teuerer, egal, was sehr die NASCAR versucht, die Ausgaben unten zu halten.
Das Problem sind auch nicht die Rennen oder die Tests, sondern die aufwendigen Testabteilungen, die die Teams mittlerweile in ihren Werkstätten zusammenbasteln. Die Zeit neben der Strecke kostet die Team weitaus mehr, als ein Rennen. Den Grund hierfür sehen viele in der Top35 Regel. Wer sich nicht automatisch qualifizieren kann, der muss seine Abstimmung aufs Training auslegen und kann die kurzen Sessions nicht für die Rennabstimmung nutzen. Das führt dann wieder dazu, dass man im Rennen schlecht ist, wenig Punkte bekommt und der Teufelskreis beginnt. Michael Waltrip kann ein Lied davon singen.
Nun überlegt man bei der NASCAR, die Regel aufzuweichen, und nur noch den Top 25 Teams automatisch einen Startplatz zu zusichern. Das könnte die Situation zumindest bei den kleineren Teams deutlich entspannen.
Bei den Top Teams wird das aber nichts ändern, im Gegenteil. Da die Luft nach unten dann dünner wird, ist man gezwungen noch mehr Geld zu investieren, um ja nicht aus dem Top 25 rauszufallen. Da betrifft vor allem die Dodge Teams, die dieses Jahr wirklich sehr leiden. Muss man sich vorstellen: zurzeit ist kein einziger Dodge Pilot in den Top 12 und Montoya ist drittbester Dodge Pilot.
Das die Veränderungen bei NASCAR vor allem bei den Fans nicht so gut ankommen, sieht man auch bei den Rating. Die gehen weiter in den Keller, auch wenn das noch auf einem hohen Niveau passiert. In diesem Jahr konnten nur die Rennen in Las Vegas und Texas bessere Quoten als im letzten Jahr erzielen. Sicher, etliche Rennen mussten wegen schlechen Wetters verschoben werden, aber die Richtung der Ratings ist doch klar. Vom Topereigniss eines Wochenendes ist man weit entfernt. Meist liegt man hinter den Baseball Spielen des Wochenendes auf Platz drei oder noch schlechter. Es wird interessant zu sein, wie die Ratings im Herbst sind, wenn die NFL wieder losgeht.
Auch die Rennen sind bei weitem nicht mehr alle ausverkauft. Für viele Rennen, auch für das in Indy am Wochenende gibt es immer wieder noch Karten, und die Ticketpreise sind leicht gesunken, weil man den Fans nun Paketpreise anbietet, damit sie kommen. Tatsächlich bewegen sich die Preise der NASCAR auf den großen Strecken wie Daytona, Talladega oder Indy fast auf Formel Eins Niveau, wenn man die große Nummer mit den teuersten Sitzplätzen und Verpflegung fährt. Aber selbst auf kleineres Strecken ist man erst so ab 100 Dollar Eintritt dabei.
Natürlich ist die NASCAR weit davon entfernt unpopulär zu sein, aber wenn eine normale Ausstrahlung eines Wrestling Abends der WWE auf einem Kabelkanal an einem Wochenende mehr Zuschauer zieht (3,819,000), als die Ausstrahlung eines Busch Rennes am Samstagnachmitt auf ABC (2,519,000), dann ist dann schon ein Warnschuss. (Quelle). E
Ein weiterer Grund für die schlechten Ratings könnten aber auch darin begründet liegen, dass die Rennen, da muss man ehrlich sein, in diesem Jahr oft recht eintönig waren. Die Top Teams, allen voran Hendrick, sind einfach zu stark, und auf den 1,5 Meilen Ovalen tut sich meist wirklich wenig. Die Überlegung, auf Ovalen wie Texas, Michigan, Chicagoland, Miami, Atlanta, Fontana, Kansas und Pocono, in Zukunft restrictor plates einzusetzen wird durchaus immer lauter, auch wenn die Fahrer sich aus Sicherheitsbedenken dagegen aussprechen. Auf der anderen Seiten passiert auf diesen Ovalen selbst dann nichts, wenn die NASCAR 2o Runden vor Schluss eine „debris caution“ ausspricht, um das Feld für den Schluss eng zusammen zu haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die NASCAR auf einigen der genannten Strecken in Zukunft die Luftmengenbegrenzer einsetzen wird, damit, vor allem bei den Rennen zur Mitte der Saison, die Zuschauer nicht so in Scharen davon laufen, wie in diesem Jahr.
Am Wochenende geht es nach Indy, aber auch hier sollte man nicht zu viel erwarten. Das Rennen im letzten Jahr war ein echter Langweiler.
Formel 1 – Sakon Yamamoto? Wer isn ditte?
Spyker hat Sakon Yamamoto als Fahrer für die restliche Saison bestätigt. Sakon Yamamoto? Der war 2006 als Testfahrer/Dritter Fahrer für Aguri unterwegs, und es heißt, dass er mächtige Freunde in der Honda Zentrale hat. Außerdem schleppt er jede Sponsoren mit sich rum, was sein Engagement bei Spyker sicher beflügelt haben wird. Er gilt als Talent, hat aber bei seinen bisherigen Einsätzen davon wenig gezeigt. Immerhin konnte er bei Aguri einmal Takuma Sato in der Quali schlagen. Da Yamamoto absolut null Erfahrung mit der Formel Eins in diesem Jahr gesammelt hat und noch nie im Spyker gesessen hat, sollte Adrian Sutil keine Probleme mit ihm haben.
Formel 1 – STR vor Umbau
Scott Speed hat zwar gestern bei den Tests wieder im Wagen gesessen, aber seine Zeit bei STR ist wohl vorbei. Wie auch die von Luizzi. Aber bei STR hängt der Haussegen weiter schief. Jetzt ist der Talentscout Dr. Helmut Marko in Bedrängnis, der in den letzten Jahren zwar etliche Talente gefunden hat, aber in der Formel Eins konnte niemand überzeugen. Weder Speed, noch Luizzi noch Klien erfüllten ihr Soll. Stattdessen muss sich STR wohl Sebastian Vettel ausleihen, der zwar auch aus der Red Bull Föderung stammt, aber von BMW genauso gefördert wurde. Überhaupt schaffen es wenig Fahrer aus dem Förderprogramm richtig an die Spitze. Bei Red Bull selber fährt gar keiner mehr aktiv, bei STR wird man wohl auch nur höchstens einen Fahrer (wenn überhaupt) im nächsten Jahr als Einsatzfahrer haben. Das hatte man sich wohl auch mal anders vorgestellt. Und so geht das Gerücht, dass man bei STR kräftig umbauen will. Die alten Fahrer raus, das Förderprogramm soll eingeschränkt werden, statt dessen will man lieber etwas Geld für gute Fahrer ausgeben. Die Zusammenarbeit mit dem Red Bull Designcenter soll verstärkt werden und Berger will wohl die Teamleitung noch mehr an sich reißen.
Und sonst?
Wochenendvorschau: DTM in Zandvoort, NASCAR in Indy, ChampCar in San Jose, WTCC in Anderstop und die FIA GT fährt ihr 24 Stunden Rennen in Spa, von dem man nur die letzten Stunden bei Premiere wird sehen können. Auch im IPTV Portal von Premiere wird nichts übertragen. Sehr schwach.
TV Programm gibt es ab morgen wieder und ich hoffe ab dann auch wieder regelmäßig.