DTM – So nicht
Eigentlich läuft ja gerade die DTM Quali im Netz, aber leider sehe ich davon nichts. Das mag zu einem Teil meine Schuld sein. Um den Livestream zu sehen, muss man sich in einem „Insider Club“ anmelden. Das habe ich vor Monaten mal gemacht, aber natürlich das Passwort vergessen. Netterweise schickt das System aber gerade kein neues raus und Neuanmeldungen werden mit dem Satz „Der Server ist ausgelastet“ begrüßt.
Auf der anderen Seite hat die Anmeldung auf der Webseite der DTM schon einen sehr negativen Beigeschmack. Man will neben dem Namen und der Adresse auch das Geburtsdatum haben. Gibt es eigentlich irgendeinen Grund dafür, dass die ITR diese Daten wirklich benötigt? Kann man da demnächst Porneauxs runterladen? Und warum versteckt man sowohl das sogenannte „Livetiming“ als auch den Livestream in einem Bereich, für den man sich anmelden muss? Die DTM sollte sich mal ein Beispiel an der NASCAR, der IRL der A1 Serie oder den 24H vom Nürburgring nehmen, wo man Streams einfach so anschauen kann und das Livetiming a) den Namen auch verdient und b) einfach an den Sender weitergegeben wird, der auch die Ausstrahlungsrechte hat. Manchmal ist man sogar so schlau, dass man das Livetiming sogar einfach Portalen zur Verfügung stellt, weil solche Dinge nämlich Fans anlocken. Und zum Schluss – wenn man schon groß ankündigt, dass man die Quali im Netz zeigt, dann sollte man auch für die nötige Bereitstellung von Servern und Leitungen sorgen. So wirkt das alles leider ziemlich unprofessionell. Aber das ist eben das typische, völlig überholte Denken mancher Firmen. Nach dem Motto „Aber das gehört doch uns“, werden Streams und andere Dingen weggeschlossen, und den Fans nur schwer zugänglich gemacht. Auf die Idee, dass derartiger Content erst recht dafür sorgt, dass eine Serie wie die DTM noch mehr Fans anzieht (vor allem im Ausland, wo man ja hin will) scheint man nicht zu kommen. Auch bedauerlich ist es, dass die ARD auf den Liverechten beharrt, obwohl sie diese (heute) nicht nutzen, und die DTM irgendwann reinquetschen. Man hätte sich keinen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn man MotorsTV einfach erlaubt hätte, die Quali auch in Deutschland zu zeigen. Aber mit dem Problem sind die Fans weltweit konfrontiert.
NASCAR – Fans sauer auf ESPN
ESPN und die NASCAR – das sind zwei Dinge, die lange Jahre zusammen gehörten. Ohne ESPN hätte die NASCAR nicht derartig wachsen können, ohne NASCAR hätte ESPN nicht die „Hardcore“ Motorsportfans bekommen. Als die TV Rechte 2001 an NBC/FOX/TNT gingen war die Ehe zwischen ESPN und NASCAR plötzlich geschieden und viele, viele Fans waren sauer. Seit diesem Jahr ist ESPN wieder da und die Fans sind wieder sauer – auf ESPN.
Nicht wirklich glücklich ist man, dass die Buschrennen komplett auf ESPN 2 laufen. Der Sender ist nur in wenigen Kabelnetzen zu sehen und muss oftmals über teure PayTV Pakete nach geordert werden. Dank der MLB ist das oft der Fall, aber NASCAR Fans fühlen sich hier und da schlecht behandelt. So rutschte ein Busch Rennen von ESPN 2 zu ESPN Classic, weil man ein Tennistunier übertragen musste. Richtig schlecht gelaunt waren die Fans aber beim Busch Rennen letzte Woche in Bristol. Da ging ESPN 2 in den letzten fünf Runden der gesamte Feed verloren – mit anderen Worten: die Zuschauer sagen nichts vom Ende des Rennens. ESPN entschuldigte sich per Pressemitteilung, allerdings warteten die Fans vergeblich darauf, dass man das Ende des Rennens in der täglichen Sendung „NASCAR Now“ noch mal nachreichen würde. Das Thema wurde von ESPN einfach tot geschwiegen. Es gab in keiner Sendung, auch nicht bei den ellenlangen Cup Berichten, eine Entschuldigung.
Und die Laune der Fans wird nicht besser, nachdem man rausgefunden hat, das ESPN ab der nächsten Woche zwar die Rechte für alle Trainingssession des Nextel Cup hat, diese aber nicht zeigt. Das Problem für den Sender: die NFL geht los, die MLB geht in die Playoffs und die Collegeligen starten auch. Man hat einfach keinen Platz für die NASCAR, die zu dem mit dem Problem kämpft, dass sie deutlich weniger Zuschauer als die NFL hat. Die NFL Fans würden vermutlich das ESPN Sendecenter in Brand stecken, würde man aus einem Meisterschaftsspiel rausgehen, nur um ein NASCAR Training zu zeigen. So weit, so verständlich. Was die NASCAR Fans nicht verstehen – warum bleibt ESPN auf den Rechten hocken und gibt sie nicht weiter? Zum Beispiel an SpeedTV, deren Berichterstattung von den meisten Fans geliebt wird? Das macht ESPN nur beim Rennen in Talladega im Oktober – ansonsten wird es ausgerechnet in der gesamten Chase Phase keine Trainings- und keine Happy Hour Berichte mehr geben. Die Quali soll bei ESPN laufen. Völlig unverständlich für die meisten Fans, die sich fragen, was ein Sender mit Rechte will, mit denen er nichts anfängt.
Und wo man gerade dabei ist, nimmt man auch die Kommentatoren von ESPN auseinander, allen voran Dr. Jerry Punch, der tatsächlich darauf besteht, dass sein „Doctor“ eingeblendet und ab und an genannt wird. Was viele Fans, selbst Journalisten, komplett abnervt, ist die staatstragende Art, mit der ESPN die Rennen kommentiert. Da wird nicht gelacht, da wird kein Witz gemacht, die Moderatoren sitzen so, als haben sie einen Stock verschluckt und im Grunde hören sie sich auch so an. Absolut kein Vergleich zur Crew von SpeedTV oder Fox, die mit Darrel Waltrip ja jemanden haben, der Tacheles spricht, wenn es darauf ankommt. Bei ESPN hingegen geht zu, wie bei der Übertragung eines Golfspiels. Und das wird vermutlich nicht besser werden, denn ab New Hampshire übernimmt ABC die Übertragungen von ESPN am Sonntag. Mancher Fan wartet schon auf den Februar, wenn Fox den Laden wieder übernimmt.
Aber über Kommentatoren wird immer gerne gestritten. Auch wenn die Herren nicht so locker ist, wie man sich das erhofft, sind die Übertragungen einigermaßen erträglich. Schwerwiegender könnte es sein, dass die NASCAR Trainingsessions nicht mehr gezeigt werden. Es wäre ja ok wenn man die – ähnlich wie bei RTL/DSF auf einem anderen Sender, wegen mir ESPN Classic, sehen könnte. Aber gar keine Bilder aus allen Trainingssessions? Nicht mal mehr aus der Happy Hour, wo mit Rennabstimmung gefahren wird, und man den realen Speed der Wagen sehen kann? Das sind schon wichtige Infos, die einem da komplett vorenthalten werden, und wenn es im Chase eng werden sollte, dann sind solche Berichte noch interessanter. Da zeigt sich eben das Problem, das entstehen kann, wenn ein Sender zu viele Rechte auf einmal hat. Man kauft alles auf, und steht am Ende vor dem Problem, dass man gar nicht alles senden kann, was man im Portfolio hat. Auf der Strecke bleiben dabei die Fans, die in diversen Foren ihrem Ärger Luft machen. Angeblich soll es eine Aktion geben, jede Menge Mails an die NASCAR zu schicken, damit die Trainings wenigstens im Netz über nascar.com zu sehen sind. Helfen wird es wahrscheinlich nichts. ESPN sollte aber aufpassen, dass man die NASCAR Fans nicht all zu sehr vergrätzt, denn lauter Ärger unter Fans ist weder für die Quote, noch für die Werbebuchungen gut.
Junior und die Nummer
81? 82? 58? 38? Die Suche nach einer Startnummer für Dale Earnhardt jr. gestaltet sich schwieriger als gedacht. Jetzt hat man als neuen Favoriten wohl die #38 ausgemacht. Das wäre eine Mischung aus der #3 seines Vaters und der #8 und würde bei Fans sicher gut angekommen. Dooferweise gehört die #38 aber dem Roush/Yates Rennstall. Und entgegen anderer Meldungen, die besagten, dass Yates die Nummer frei geben würde, wiederholte gestern beim Training der NASCAR in Fontana Doug Yates das, was er schon ESPN gesagt hatte. Sinngemäß meinte er zu einem möglichen Verkauf der #38: „Only over my cold, dead body.“ In PR Sprache umgesetzt sagte Yates: „It’s almost a little strange. It’s like somebody asking if they can take your girlfriend or your wife out. We feel we’re going to have the 38 and 88.“ Wumm – Tür zu würde ich mal sagen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es auf die #81 rauslaufen wird.