So – die Vorschau wäre schon mal da. Das TV Programm kommt vielleicht auch noch. Heute wird auch das Urteil in Sachen „McLaren“ gefällt. Ich vermute, dass man McLaren entweder erneut freisprechen oder in diesem Jahr aus der WM ausschliessen wird. Ansonsten ist alles ja hinlänglich duirch gekaut. Sollte sich die FIA zu dramatischeren Schritten überzeugen lassen, werde ich mich noch mal einklinken.
Formel Eins – GP Belgien/Spa
Strecken wie Spa ist man als Formel Eins Zuschauer ja kaum noch gewöhnt. Die meisten Anlagen, auf denen Rennen stattfinden, sind relativ neu und haben meist den Charme eines Einkaufszentrums. Die einzigen Strecken, die noch über echte Tradition verfügen sind Monaco, Interlagos und eben Spa. Der Rest kommt aus der Retorte und fühlt sich dementsprechend kühl an. Spa ist aber anders. Spa ist eine Berg- und Talbahn, die knapp sieben Kilometer lang ist. Es gibt die Eau Rouge. Es gibt die Blanchiment. Und es gibt noch etliche andere Kurven, die den Fahrern das Leben schwer machen. Dazu das Wetter. Es kann passieren, dass bei Start und Ziel knochentrocken ist, während es oben wie aus Eimern schüttet. Spa ist eine echte Fahrerstrecke, eine die mehr fordert, als andere. Schon allein deswegen ist Spa an diesem Wochenende das absolute Highlight (von dem ich dooferweise nur das Rennen und das auch erst am Montag sehen werde)
Und weil Spa eine Fahrerstrecke ist, kann es vor allem im Mittelfeld zu grösseren Bewegungen kommen. Dort bewegen sich die Fahrer zwischen Platz acht und achtzehn meist innerhalb einer Sekunde. Das ist viel auf einem 3,7 Kilometer Retortenkurs, aber wenig auf sieben Kilometern in den Ardennen. Auch vorne dürfte sich einiges veschieben. Spa ist die absolut letzte Chance von Ferrari Kimi Räikkönen noch in der Fahrer WM zu lassen. Dafür müssen sie aber einen Doppelsieg landen und hoffen, dass Alonso wieder vor Hamilton landet. Viel wird auch davon abhängen, wie die Stimmung bei McLaren nach dem Urteil von Paris ist.
NASCAR – New Hamsphire
So – los geht er also, der Chase. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren ohne Dale Earnhardt Junior, was die Quoten nicht eben nach oben treiben wird. Die Fans von Junior sehnen sich schon jetzt nach der neuen Saison, wenn er endlich in einem Wagen sitzen wird, dessen Motor auch mal ein ganz Rennen hält. Die Motorschäde von DEI. Inc waren es, die Junior den Chase gekostet haben. Naja, und die 100 Punkte, die man ihm wegen der Mogelei am Heckflügel des CoT abgezogen hat.
Wie dem auch sei, Junior fährt wie letztes Jahr Tony Stewart um die goldene Ananas. Der wiederum läuft, wie überlich, langsam zur Höchstform auf. Das Duell, dass er sich letztes Wochenende mit Junior und Jeff Gordon geliefert hat, gehört jetzt schon zu den besten Momenten der diesjährigen Saison. Und Stewart hat nichts dagegen, dass es so weiter gehen wird. Aber ich gehe jetzt mal die Liste der Chase Teilnehmer mal durch und schätze deren Chancen ein.
1. Jimmie Johnson
Mit sechs Siegen ist Johnson Spizenreiter im Chase. Er war vor allem im Frühjahr fast unschlagbar und erst die lange Suspendierung seines Crew Chiefs Chad Knauss führte zu einem Knick in seiner diesjährigen Leistungsbilanz. Johnsons größtes Plus ist eine seine unauffällige Fahrweise. Er hält sich im ersten Drittel meist lange zurück, um dann langsam nach vorne zu fahren. Fast scheint es so, als ob er die erste Stunde eines Rennens dazu nutzt, den Wagen noch mal abzustimmen. Bei den Fans ist er nicht rasend beliebt, aber was man an ihm schätzt ist seine absolut faire Fahrweise. Seine Chancen, den Titel erneut zu gewinnen, sind mehr als gut. Allerdings ist so eine Back-to-back Meisterschaft sehr selten. Zuletzt ist das Kunststück Jeff Gordon 1997 gelungen. Meisterschaftschancen: 75%
2. Jeff Gordon
In diesem Jahr lief es für Gordon besser, als in den letzten. Aber die Dominanz seiner früheren Jahren hat er nicht mehr. Jimmie Johnson scheint vielleicht der schnellere, aber der konstantere Fahrer zu sein. Trotzdem sollte man den XXX-fachen Meister nie abschreien. Sein letzter Titel liegt nun schon fast zehn Jahre zurück, und seine Chancen sehen in diesem Jahr wirklich gut aus, da der Chase in der Breite nicht so gut besetzt ist. Man sollte nicht vergessen, dass Gordon die Meisterschaft dieses Jahr souverän anführt. Würde es den Chase nicht geben, könnte man ihm die Meisterschaft vermutlich in diesem Jahr nicht mehr nehmen. Und da ist auch das Problem von Gordon. Er ist nicht so aggressiv wie ein Tony Stewart. sammelt dafür aber Top 5 Resultate. Im Chase geht es aber auch um Siege. Meisterschaftschancen: 70%
3. Tony Stewart
Vermutlich hofft Stewart, dass seine Erfolgsreihe aus dem letztjährigen Chase wiederholen kann. Dann verpasste er den Chase, konnte aber in zehn Rennen dreimal siegen. Seine Nicht-Qualifikation war es auch, die die NASCAR dazu veranlasste, den Chase von zehn auf zwölf Fahrer zu erhöhen. Dieses Jahr ist er, nach einem sehr zähen Start, locker drin und nach den Hendrick Piloten der erfolgreichste Pilot der Saison. Sein Problem könnte aber sein, dass sein Team 2008 von Chevy zu Toyota wechselt. GM hätte sicher lieber einen Meister, mit dem man auch Werbung machen kann. Es gibt nicht wenige Experten, die nicht überrascht wären, wenn Hendrick und RCR im Chase die besseren Motoren haben würde. Aber auf der anderen Seite werden die Aggregate von JGR selber gepflegt und bearbeitet, von daher glaube ich nicht, dass etwas in der Richtung passieren wird. Meisterschaftschancen 70%
4. Danny Hamlin
Das Hamlin im Chase ist, überrascht nicht weiter. Aber dem jungen Fahrer fehlt es noch an Erfahrung, wie man immer wieder sieht. Allerdings: wenn Hamlin einen Lauf hat, dann ist er schwer zu stoppen. Vor allem auf den Superspeedways stehen seine Chancen wirklich gut noch Siege einzufahren. Meisterschaftschancen: 40%
5. Kurt Busch
Der Ex-Meister hat es in den Chase als fleissiger Hamster geschafft. Er hat zwar ein Rennen gewinnen können, aber ansonsten fiel er in der Saison nur ein weiteres Mal auf, als er in der Box Tony Stewart rammte, weil er sich von diesem auf der Strecke behindert fühlte. Ich halte seine Meisterschaftschancen für extrem gering. Sie liegen bei maximal 20%
6. Kyle Busch
Der kleine Bruder von Kurt fährt seine letzten Rennen für Hendrick. Er hat mir in dieser Saison wirklich gut gefallen. Sein Sieg auf dem CoT Anfang des Jahres war sicher kein Zufall, und immerhin werden die Hälfte aller Rennen im Chase auch mit diesem Chassis bestritten. Ich glaube aber nicht, dass wirklich vorne mitmischen kann. Dafür ist er einfach noch zu ungestüm und es fehlt ihm etwas an Rennstrategie. Meisterschaftschancen: 20%
7. Jeff Burton
Wünschen würde man Jeff Burton ja eine Meisterschaft, aber wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass daraus vermutlich nichts wird. RCR ist dieses Jahr nicht sonderlich gut aufgestellt, dazu kommt die Unsicherheit um Sponsor AT&T, der sich Ende des Jahres endgültig aus der NASCAR verabschiedet. Meisterschaftschancen 15%
8. Kevin Harvick
Harvick ist extrem schwer einzuschätzen. Mal hat er brilliante Rennen, mal versinkt er völlig im Mittelmaß. Wenn er einen Lauf hat, dann ist ihm alles zuzutrauen, aber die richtig gute Momente sind selten bei ihm, und es würde mich wundern, wenn er davon ausgerechnet welche im Chase haben sollte. Trotzdem sollte man gerade in den ersten drei Rennen nicht aus den Augen lassen. Liegt er im Chase gut, könnte er für eine Überraschung sorgen. Meistschaftschancen: 40%
9. Clint Bowyer
Bowyer ist der einzige Fahrer, der dieses Jahr überhaupt nicht aufgefallen ist. Doch – beim Daytona 500 rutschte auf dem Dach über die Ziellinie. Damit hat es sich aber auch. In den Chase kam er über seine Konstanz, aber Chancen auf die Meisterschaft hat er wohl kaum. In Prozenten ausgedrückt: unter 5%.
10. Martin Truex jr.
Für Truex jr. gilt das, was ich zu Bowyer geschrieben haben. Er ist im Laufe der Saison besser geworden, und sein Aufstieg im Team geschah ziemlich zeitgleich zu den ersten Gerüchten, dass Junior DEI verlassen würde. Er ist konstant unterwegs gewesen, aber das reicht nicht, um Meister zu werden. Chancen: unter 5%
11. Matt Kenseth
Ich glaube Kenseth und Harvick sind auch Brüder im Geiste. Zumindest in dieser Saison. Der Meister aus dem Jahr 2003 tauchte entweder vorne auf, oder verschwand im Mittelfeld. Vorher die Probleme stammen? Schwer zu sagen. Einerseits ist Roush/Fenway in dieser Saison nicht gut aufgestellt, andererseits scheint mir auch Kenseth nicht so richtig motiviert zu sein. Trotzdem sollte man ihn nicht aus den Augen verlieren. Wenn er gut drauf ist, ist er immer für eine Überrschung gut und er ist ja nicht umsonst schon Meister gewesen. Chancen: 30%
12. Carl Edwards
Noch einer, bei dem man nicht weiß, wie der Chase laufen könnte. Er ist wohl noch ein wenig zu jung bzw. unerfahren um Meister zu werden, aber wenn es gut läuft, dann könnte er ein paar Siege nach Hause fahren und lange um die Meisterschaft mitkämpfen. Chancen: 35%
ELMS – Silverstone
Vorletztes Rennen der ELMS auf dem für Zuschauer eher langweiligen Kurs in Silverstone. Spaßig könnte es werden, wenn es regnet und vermutlich ist genau das auch etwas, auf das Henri Pescarolo wartet. Denn bei Regen sind die Peugeot nicht mehr ganz so überlegen, weil sie die Kraft des Diesels nicht auf die Strasse bringen. Aber alles andere als ein Doppelsieg der Franzosen wäre eine Überraschung.
Und sonst?
In der GP2 könnte an diesem Wochenende eine Vorentscheidung in der Meisterschaft fallen. Auch unterwegs: die australischen V8 Supercars beim 500 Meilen Rennen in Sandown.
2 Kommentare
Hey, warum werden dieses Jahr denn mehr als 4 Titel vergeben? Wenn du schon Wahrscheinlichkeiten für die eine Meisterschaft veröffentlichst, dann sollten diese über alle Teilnehmer addiert etwa 100% ergeben, nicht knapp 425%. Alles andere ist nichts anderes als Blödsinn auf Bildniveau. Ansonsten ist dein Blog lesenswert, da fällt so ein unsinniger Klopfer halt besonders auf.
Kann es sein, daß die Streckenführung an der Busstop-Schikane geändert wurde???
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