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NASCAR Sprint Cup Fontana Analyse / F1 Test Barcelona / Diverses

von DonDahlmann
5 Kommentare

Da hat die NASCAR also ganz schnell wieder der Alltag eingeholt. Nach den recht guten Rennen in Daytona erwartete die NASCAR Gemeinde ein Wochenende zum Vergessen. Schuld war einerseits das Wetter, andererseits aber auch der schreckliche Kurs in Fontana. Und ehrlich gesagt bin ich unentschieden, was beiden Dingen mehr dazu geführt hat, dass sowohl das Cup wie auch das NW Rennen bestenfalls als mau bezeichnen kann.

Dass fast drei komplette Tage „rained out“ waren, ist eine Seltenheit, gerade in Kalifornien, wo man doch eigentlich Sonnenschein erwarten würde. Aber es war schon Mitte letzter Woche klar, dass das Wetter nicht gut sein würde. Ich verstehe nicht, warum die NASCAR dann den Ablaufplan nicht so umkrempelt, dass zumindest die Cup Teams mehr Zeit haben, ihre Wagen einzustellen. Da hätte man vielleicht was machen können, auch wenn das Zeitfenster sehr eng war. Aber die Cup Rennen ziehen nun mal die Menschen an den Fernseher. So sehr ich die CTS und die NW Serie schätze – Geld bringt der Sprint Cup. Von der Seite betrachtet war es richtig, am Sonntag bis Montagmorgen 08.00 Uhr deutscher Zeit (!) mit der Entscheidung zu warten, das Rennen komplett abzusagen. Auf der anderen Seite wusste man, dass der Regen bleiben würde und Zuschauern wie Teams einen fast 12 stündigen Marathon zuzumuten, in dem eigentlich nichts passierte, ist dann vielleicht etwas zu viel.

Die mangelnde Trainingszeit führte dann auch dazu, dass alle Teams massive Probleme mit dem Wagen hatte. Sicher – auch im Cup wird mit Simulationen vor einem Rennen gearbeitet, aber das machen nicht alle Teams und es bringt auch kein endgültiges Setup. Erschwerend kam hinzu, dass man, außerhalb der Tests, zum ersten Mal mit dem CoT im Renntrimm auf der Strecke unterwegs war. Eine Abstimmung war offenbar reine Glücksache, wie man an den sehr unterschiedlichen Ergebnissen der Teams sehen konnte. Einzig das Hendrick Team hatte sich offenbar abgesprochen, denn Johnson und Gordon waren relativ gleich schnell unterwegs. Deren Zeiten wurden auch von Dale Earnhardt jr. gefahren, aber beim Restart am Montag lag der schon 41 Runden zurück, weil er bei einem Unfall unverschuldet ausgerechnet von seinem Teamkollegen Casey Mears abgeschossen wurde.

Ob sich das Rennen anders entwickelt hätte, wenn die Teams mehr Testzeit gehabt hätten? Schwer zu sagen, denn der Kurs in Fontana gehört zu den schlimmsten, die die NASCAR im Angebot hat. Die zwei Meilen im Oval gehen ja noch, aber nur 14 Grad Überhöhung killen den Kurs. Natürlich – Indianapolis hat noch weniger Banking (9 Grad) aber hier sind die Kurven dann auch enger, so dass sich Indy fast wie eine Rundstrecke fährt. Fontana ist nicht Fleisch, nicht Fisch und bei jedem Rennen zieht sich das Feld kilometerweit auseinander. Da half dann das CoT mit seiner Standard Aerodynamik auch nicht weiter und bei der NWS sah es nicht besser aus.

Das am Ende im Cup Rennen Carl Edwards gewann, hat mich ehrlich gesagt überrascht. Ford war in Daytona in keiner guten Verfassung und wegen der hohen Geschwindigkeiten in Fontana hatte ich nicht erwartet, dass sich das ändern würde. Allerdings: Edwards war auch der einzige Ford, der ernsthaft vorne dabei war. Matt Kenseth kam am Ende auf einen sehr guten fünften Platz, aber dahinter wurde es dann schon duster. Aber Toyota ging es nicht besser. Ohne Kyle Busch, der wie immer hart an der Grenze unterwegs war, wäre Gibbs Racing kaum aufgefallen, da sich Tony Stewart am unteren Ende der Top 10 aufhielt und Danny Hamlin schon am Sonntag rausgerutscht war. Ganz schlecht lief es für Dodge, die weit von der Performance aus Daytona entfernt waren. Aber dort hatte man schon vor dem Rennen gewußt, dass man wenig würde reissen können. Kasey Kahne zeigte sich nach dem Rennen sogar angenehm überrascht, dass er lange in der Spitzengruppe dabei war.

Man kann noch wenig dazu sagen, wie die Performance der einzelnen Teams insgesamt einzuschätzen ist. Hendrick Motorsport ist stark, ebenso Gibbs. Dahinter wird es eng. In den nächsten drei Wochen folgen mit den Kursen in Las Vegas, Atlanta und Bristol Strecken, die ziemlich unterschiedlich sind. Danach wird man mehr sagen können.

F1 – Test Barcelona
Vor der Analyse ein Wort zu Super Aguri. Denen geht es wirklich schlecht und der Start des Teams in Australien und Malaysia ist mehr als unsicher. Dem Team fehlt Geld, weil man keinen Hauptsponsor findet. Eine Sache, die ich so nicht ganz verstehen kann, denn Aguri war im letzten Jahr teilweise nun wirklich gut unterwegs und hatten viel „Air-Time“, waren also oft in den Tv Bildern zu sehen. Der Stand der Dinge bei Aguri ist folgender: die bisherigen Gespräche mit verschiedenen Investoren liegen auf Eis, sind aber nicht gescheitert. Es hakt vermutlich bei Honda, denen ja knapp 50% des Teams gehören. Aguri Suzuki würde das Team wohl gerne teilweise verkaufen, selber aber Teilhaber bleiben. Es gibt wohl zwei Interessenten, aber Honda sperrt sich gegen einen Verkauf, weil man das Team auch als Entwicklungsträger sieht. Gleichzeitig möchte man aber nicht noch mehr Geld versenken, weil man mit dem Aufbau des eigenen Teams gut zu tun hat, und Ross Brawn nachvollziehbarerweise gefordert hat, dass die Ressourcen des Teams im Haus bleiben und nicht noch für Super Aguri arbeiten. Aguri Suzuki versucht momentan offenbar Honda dazu zu überreden, dass sie entweder ihre Anteile verkaufen, oder selber mehr Geld reinstecken. Ein schwieriges Unterfangen, denn beide Teams sind eng verzahnt und in Japan ist das Super Aguri Team mit Takuma Sato als Fahrer auch sehr beliebt. Es ist also eine Menge Politik im Spiel. Sollte sich in den nächsten 10 Tagen nichts tun, kann es gut sein, dass Aguri auf einen (teuren) Start bei den Überseerennen verzichtet und erst in Bahrain antritt. Es wäre schade um das Team.

Ein Blick nach Barcelona, wo McLaren auch heute die schnellsten Zeiten hinlegte. Allerdings blieb man acht Zehntel unter der bisherigen absoluten Bestzeit von Felippe Massa im Ferrari. Die Italiener wiederum spulten heute wohl wieder nur ein Programm ab, bei dem es nicht um schnelle Zeiten ging. Offensichtlich mag man sich noch nicht so richtig in die Karten schauen lassen. Es würde mich nicht wundern, wenn das die Woche so bleiben würde, man aber die Australien dann richtig die Hosen runterläßt. Michael Schumacher, der heute nicht unterwegs war, meinte, dass der neue Ferrari sehr vielversprechend sei. Allerdings hat man immer mal wieder kleine Probleme mit der Zuverlässigkeit des Motors, bzw. seiner Peripheriegeräte. Williams bestätigte erneut die gute Performance aus den letzten Wochen, und so langsam neige ich dazu, sie als dritte Kraft in der Formel Eins zu sehen. Was auch daran liegt, dass Renault und BMW weiter schwächeln. Bei BMW kommt man wohl nicht so richtig an das Potenzial des Wagens ran, der radikaler und komplizierter ist, als die anderen Wagen im Feld. Sieht man ja alleine am interessanten Flügelwerk des Boliden. Bei Renault gibt es auch keine glücklichen Gesichter. Hier scheint es eher so zu sein, dass man den Abstand aus dem letzten Jahr nicht wett machen konnte. Der Wagen ist wohl besser, aber die anderen haben eben wieder einen Sprung gemacht, so dass der Abstand mehr oder weniger gleich geblieben ist. Ein kleines Lebenszeichen gab es von Honda, die den Rückstand heute auf 1.5 Sekunden verkürzen konnte. Legt man allerdings die acht Zehntel der absoluten Bestzeit wieder drauf, sieht es da auch weiterhin trübe aus. Deutlich zufriedener ist man bei Force India. Offenbar ist der neue Wagen, so konservativ er auch aussehen mag, richtig gut gelunden. Jedenfalls fahren sowohl Sutil als auch Fisichella regelmäßig ins Mittelfeld. Zu Toyota kann man noch nicht viel sagen. Sie waren Mitte Februar mal im Mittelfeld, im Moment sieht es aber so aus, als habe man einen Schritt zurück gemacht. Kann aber auch gut sein, dass man hier nicht alles zeigt.

Und sonst?
– Am nächsten Wochenende startet die WTCC in ihre Saison. Los geht es auf dem nicht unhübschen Kurs in Curitiba. Leider nicht dabei: N.Technology mit dem neuen Honda. Die haben den Wagen nicht rechtzeitig fertig bekommen. Dafür sollen angeblich zwei Ladas am Start sein.

– RTL wird alle Formel Eins Rennen in 16:9 austrahlen. Wenn sie jetzt noch die Werbung im Rennen weglassen und Heiko Wasser loswerden würden, wäre das ein weiterer Grund auf Premiere zu verzichten.

27.02.2008

Aufz. 11:40 Uhr V8 Supercars Adelaide MotorsTV
Aufz. 14:00 Uhr NASCAR NW Fontana NASN
Aufz. 14:25 Uhr ARCA Pocono 2007 MotorsTV
Aufz. 19:05 Uhr NASCAR SC Fontana Premiere

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5 Kommentare

foofighter 26 Februar, 2008 - 20:43

bei der formel 1 wäre noch anzumerken, dass vettel heute für coulthard gefahren ist, der wohl probleme im nackenbereich hatte.

letzterer ist für mich eh ein wackelkandidat 2008. würde mich nicht überraschen, wenn vettel schon 08 im red bull renner sitzt.

basic-groove 27 Februar, 2008 - 01:33

auf das wtcc rennen freu ich mich schon richtig!!

die ladas sind wirklich dabei!! absolut geniale sache!! echt! hat lada überhaupt rennsportgeschichte? aber finde ich absolut spitze! denn das ist ein hersteller mit dem ich NIE IM LEBEN gerechnet hätte!!

Dirk 27 Februar, 2008 - 14:24

Aktuelles zur F1: Angeblich hat McLaren-Mercedes Ron Dennis gefeuert! Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/sport/formel1/537710

Sollte das wirklich stimmen, wäre es ein weiteres Zeichen eines unfähigen Managements. Sicherlich ist das berechtigt nach den Fehlern von Dennis nach der letzten Saison – aber dann hätte man das früher machen müssen, nicht zwei Wochen vor dem ersten Rennen der Saison!

DonDahlmann 27 Februar, 2008 - 14:32

Die Meldung stammt von gestern und Mercedes hat das schon dementiert. Ich schreibe aber heute Abend noch was dazu.

Dirk 27 Februar, 2008 - 15:37

Scheint sich dann wohl um echten Qualitätsjournalismus bei RP-Online zu handeln. :-)

Nun, dann warte ich mal auf deinen Artikel heut abend.

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