Jedes Jahr gibt es immer einen Fahrer, um den sich Wechselgerüchte drehen. Im letzten Jahr war es Dale Earnhardt jr. der im Zentrum des Interesses stand. Dieses Jahr ist es wohl Tony Stewart.
Angeblich ist Stewart unglücklich mit der Situation bei Joe Gibbs. Das soll zum einen daran liegen, dass sein Nummer Eins Status längst nicht mehr in Zement gegossen ist, seitdem Danny Hamlin im letzten Jahr und Kyle Busch in der laufenden Saison dem Ex-Champion mehr oder weniger um die Ohren fahren. Klar, dass sich ein Team auf den Fahrer konzentriert, der die Siege und damit auch das Geld ins Team reinbringt. Und Kyle Busch ist dieses Jahr definitiv der Mann, den es zu schlagen gilt, was auch Danny Hamlin schon einsehen musste, der im letzten Jahr noch „everybodys darling“ bei Gibbs war. Stewarts Auftritte in den letzten Rennen waren nicht schlecht, aber sie waren weit von der Performance entfernt, die man sonst von ihm sieht. Denn eigentlich ist sein Fahrstil ähnlich spektakulär wie der von Kyle Busch, und eigentlich sollte er mit dem auch um Siege kämpfen. Die Realität sieht aber anders aus. Während Busch von Sieg zu Sieg eilt und Danny Hamlin auch schon einen ersten Platz auf seinem Konto hat, sieht es bei Stewart mau aus. Statistik Freaks und Stewart Fans werfen ein, dass dies aber in der ersten Saisonhälfte nichts zu bedeuten hat, weil Stewart als „Spätstarter“ gilt. Er kommt erst ab Mitte der Saison so richtig in Schwung und räumt dann Siege in Serie ab.
Es gibt aber noch etwas, was für einen Weggang von Stewart bei Gibbs spricht: Toyota. Schon im letzten Spätsommer, als JGR den Deal mit Toyota bekannt gab, tauchten Gerüchte auf, das Stewart niemals in einem Toyota sitzen würde. Er hat seit Jahren einen Deal mit GM/Chevy, der sehr weitreichend ist. Stewart ist ja nicht nur Fahrer, sondern auch Teambesitzer, dessen Fahrzeuge unter anderem bei Dirt-Track Serien antreten. Seine Motorlieferant dort: Chevy. Auch sein Nachwuchsrennstall in der Open Wheeler Serie wird von Chevy gesponsort. So hielt er sich mit Kommentaren nach dem Deal seines Teams ziemlich zurück, was viele schon als Zeichen gewertet haben, dass er mit dem Sache nicht einverstanden war. Allerdings kommt er so leicht aus seinem Vertrag mit JGR nicht raus, denn der geht, inkl. des Sponsor Home Depot, noch bis Ende 2009. Gibbs wollte seinen Topfahrer schon letztes Jahr zu einem neuen Vertrag drängen, doch der lehnte angesichts der Unsicherheiten für 2008 ab. Er wolle abwarten, wie sich Toyota schlägt, hieß es. Mittlerweile ist klar, dass JGR die Toyotamotoren im Griff hat, aber ein glücklicher Tony Stewart sieht anders aus.
Man darf auch nicht vergessen, dass Stewart in den USA fast alles gewonnen hat, was man gewinnen kann. Er war IRL Champion, zweimal NASCAR Meister. Ihm fehlt noch ein Sieg in Daytona und beim Indy 500, aber letzteres wird sich wohl kaum mehr realisieren lassen. Um Stewart aber zu motivieren bedarf es schon etwas mehr und offensichtlich ist ihm was eingefallen: ein eigenes NASCAR Team. Laut den Gerüchten, die im Moment unterwegs sind, ist er wohl in Verhandlungen mit dem Haas/CNC Team. Dort hängt nach der Inhaftierung von Teamgründer Gene Haas der Haussegen etwas schief. Haas selber sitzt wegen Steuerhinterziehung noch bis Oktober 2009 im Knast, das Team ist nur so mittelmäßig unterwegs. Die #70 ist nicht in den Top35, die #66 gerade so. Dabei ist das Team mit Hendrick Motoren ausgestattet. Vom Prinzip her ist man bei Haas/CNC nicht schlecht aufgestellt und zudem will man wohl Teile des Teams veräußern. Und so soll angeblich Tony Stewart Interesse gezeigt haben, 50% des Teams zu erwerben und selber als Fahrer einzusteigen. Geld genug hat er sicher, dazu würde er wahrscheinlich seinen Sponsor Home Depot mitbringen. Dazu wäre GM/Chevy entzückt, wenn man Stewart wieder im „US-Lager“ begrüßen könnte, auch wenn man nicht vergessen sollte, das Junior das weitaus größere Aushängeschild von GM ist.
Wie immer so früh in der Saison sind das nur Spekulationen, aber die Gerüchte, dass Stewart keine Lust auf Toyota hat, halten sich schon sehr hartnäckig seit dem letzten Jahr. Der Schritt zu einem eigenen Team wäre auch nur konsequent, und das Zeug es zu leiten hat er sicher auch, nachdem er in kleineren Serie ja durchaus erfolgreich ist. Allerdings hat sich die NASCAR in den letzten Jahren sehr verändert. Selbst ein Mann wie Ray Evernham, der auf jahrezehntelange Erfahrung in der Szene aufbauen kann, kommt ohne einen richtig potenten Geldgeber nicht mehr aus. Ich bin mir nicht sicher, ob die Paarung Stewart/Haas ausreicht, um das Team in die Top Ten zu bekommen. Ob Stewart es Spaß machen würde, nur in den Top 20 rumzufahren? Er gilt als jemand, er schnell die Lust verliert, wenn es mal nicht gut läuft. Auf der anderen Seite: welche Optionen hat Tony Stewart in der NASCAR?
2 Kommentare
Ich respektiere sehr die Leute, die in diesen schnellen Autos ganz schnell fahren, aber das Rennen interessiert mich nicht so sehr, wie die anderen.Trotzdem wünsche ich allen den Sieg!
Hallo Herr Breuer, von hxxp://www.online-marketing-breuer.de Wenn Sie noch mal ein paar Studenten über dieses Blog jagen, damit Sie das Pageranking irgendeiner Seite hochjagen wollen, gibt es eine Rechnung in Sachen Werbung.
Comments are closed.