– So – mit der folgenden Meldung ist die „Silly Season“ wohl offiziell eröffnet. Es gab zwar vor ein paar Wochen schon mal die Meldung, dass Sebastian Vettel im nächsten Jahr zu Red Bull wechselt, aber das scheint eher eine beschlossene Sache zu sein. Nicht mal Vettel dementierte das so richtig. Die folgende Meldung ist aber eher schon in die Kategorie „silly“ zu sortieren, denn crash.net meldet unter Berufung auf ein französisches Blatt, dass man bei Renault überlegt den etwas glücklosen Nelson Piquet jr. gegen Takuma Sato auszutauschen. Ja. Damit hat crash.net die Meßlatte für die kommende Saison schon ziemlich weit nach oben gelegt, denn noch abwegiger geht es wohl kaum. Allerdings – ein mittleres Fahrerproblem könnte auf Renault zukommen, wenn Alonso am Ende des Jahres das Team verlassen sollte. Daher ist es durchaus nicht verwunderlich, dass man wohl mit dem Management von Robert Kubica Kontakt aufgenommen hat. Man hat mit Romain Grosjan aber einen absoluten Rohdiamanten in der Hinterhand, der 2009 schon in einem Renault sitzen könnte.
– Zweite Meldung mit „Hammer“ Charakter: Kyle Busch testet einen Toyota F1. Das ist sogar eine echte Meldung und kein Witz. Toyota hat für Ende des Jahres ein Treffen aller Topfahrer der Marke in Japan geplant, weswegen man auch einen Toyota aus der NASCAR nach Japan karrt. Offenbar sollen die Piloten zu Showzwecken die verschiedenen Fahrzeuge mal ausprobieren dürfen. Nach dem Meldung gab es dann natürlich direkt Gerüchte, dass Busch vielleicht… man weiß ja nie… usw. Busch hat die Sache aber schon relativiert:
„It seems as though the racing isn’t all that great,“ he said. „They get stuck in line, the aero takes over everything and Toyota is not necessarily one of those companies at the moment that’s like Ferrari or McLaren, or like Renault was a couple of years ago.“
– Max Mosley kämpft an allen Fronten, damit er die am 3.06. stattfindende Abstimmung über seine Zukunft überlebt. Jetzt ist ein Brief aufgetaucht, in dem er den FIA Club Präsidenten darlegt, dass die FIA Gefahr läuft die Kontrolle über die Formel Eins zu verlieren, wenn er aus dem Amt gekegelt werden sollte. Was im ersten Moment nach einem verzweiflten Versuch klingt, hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Die Hersteller, die den ganzen Trubel schließlich bezahlen, sind unzufrieden mit der Entwicklung beim technischen Regelement und mit der Verteilung der eingenommen Geldern. Es ist ja nicht so, dass die Teams gar nichts an der Sache verdienen. Die Streitigkeiten ums Reglement und Geld laufen schon seit 1981, als damals pikanterweiser Bernie Ecclestone drauf und dran war eine eigene Serie auf die Beine zu stellen. Seit Anfang der 90er Jahre, als Max Mosley FIA Präsident wurde, war eher Ruhe an der Front, weil Ecclestone und Mosley quasi eine Einheitsfront bilden. Es gibt also wenig Luft für die Hersteller, mittles Lobbyarbeit zum Beispiel auf der Seite der FIA, die Macht von Ecclestone auszuhebeln. Weswegen sie ja bis 2006 überlegt haben, eine eigene Serie auf die Beine zu stellen, was scheiterte, weil sie nur aus Toyota, Honda, BMW und Mercedes bestanden hätte.
Würde Mosley aus dem Amt gewählt werden und könnte man dann einen eigenen Kandidaten installieren, hätte man gegenüber Ecclestone einen ziemlich großen Vorteil. Vor allem Mercedes und BMW wären darüber nicht besonders ünglücklich. Deswegen versucht Ecclestone wohl im Hintergrund Jean Todt als möglichen Mosley Nachfolger in Stellung zu bringen, was die Deutschen wahrlich nicht glücklich machen würde. So ganz falsch sind die Argumente von Mosley also nicht, wenn man es aus der Sicht der FIA betrachtet. Die Gefahr, dass ein klassischer Funktionär, der nur wenig praktische Erfahrung in der Formel Eins hat, zum Spielball zwischen Hersteller und Ecclestone wird, ist durchaus gegeben. Das es in den letzten Jahren verhältnismäßig ruhig in der F1 zu ging, lag zum großen Teil auch daran, dass Ecclestone und Mosley den Laden, wie sie selber zugegeben haben, diktatorisch führen. Ein schwacher FIA Präsident wäre Gift für die Serie.
– Qualis
DTM war recht abwechslungsreich, aber die Audi sind doch ein gutes Stück weiter von der Mercedes entfernt, als ich vorher dachte. Morgen könnte es aber mit ein wenig Glück ein Regenrennen geben, was die Sache deutlich spannender machen würde.
In WTCC gehen die offenen Seat Meisterschaften in die nächste Runde. Die erste Startreihe belegen auch im Regen zwei Seat. Dann kommen die Chevy, erst dann folgen die ersten BMW. Es war auch nicht zu erwarten, dass man die Seat ausgerechnet beim Heimrennen so einbremsen würde, dass die nicht um den Sieg fahren können.
In der BTCC waren die Seats überraschenderweise nicht vorne. Allerdings war das auch nur das erste freie Training. Schnellster war Giovanardi im Vauxhall. Darren Turner war der schnellste Seat auf dem vierten Platz.
Die NASCAR Quali war lustig und wenn es nach mir geht, könnte man dass immer so machen. Auf der anderen Seite hat es an der Startaufstellung auch wenig verändert, denn vorne steht heute Abend Kyle Busch. Der hätte auch das CTS Rennen gewonnen, wenn er nicht versehentlich in einem Unfall verwickelt worden wäre.
Bzgl. Regenrennen: In Monza, wo die FIA GT und die britische F3 unterwegs ist, regnet es aus Eimern, ebenso in Valencia. Das soll sich auch morgen nicht ändern. Bei der BTCC sieht etwas besser aus, da kann es morgen aber auch mal einen Schauer geben. Das All-Star-Rennen ist nicht in Gefahr, da soll es heute richtig schön sein.
2 Kommentare
Das ist einfach nur die übliche Verblendung aller Diktatoren, die wie selbstverständlich davon ausgehen, dass ohne sie die Welt zuende gehen würde. Geh endlich, Max ‚5-tap‘ Mugabe.
„Kyle Busch testet einen Toyota F1.“ da lach ich mir ja den Arsch ab (c) T. Doll :-)
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