Es gab in diesem Jahr schon so einige Überholmanöver, die ziemlich hart waren. Kyle Busch gegen Junior in Richmond fällt einem da sofort ein. Aber das was Carl Edwards am Sonntag in der letzten Kurve gemacht hat, war wohl der mutigste Versuch, den man seit dem „Pass in the grass“ gesehen hat. Leider klappte es ja nicht, aber allein die Idee von ihm wird ausreichen, um zumindest eine Fußnote in der NASCAR Geschichte zu werden. Aber auch ansonsten hatte das Rennen einiges zu bieten. Es war zwar nicht immer spannend, aber es gab viel Bewegung und ein Gibbs Team, dass im Chase völlig auseinander zu fallen droht.
Carl Edwards war in den letzten Runden etwas schneller als Jimmie Johnson, aber es ihm gingen die Runden aus. Drei oder vier Runden mehr, dann hätte er Johnson vielleicht passieren können. Aber es nahte die letzte Kurve und Edwards lag noch zwei, drei Längen zurück. Doch dann stach er innen die Kurve und blieb einfach auf dem Gas. Er folg an dem völlig perplexen Hendrick Piloten vorbei, rutschte nach oben, berührte die Mauer und stach wieder nach innen, um mit mehr Schwung an Johnson vorbei zu gehen. Das ziemlich beeindruckende Manöver klappte leider nicht und Edwards gab nach dem Rennen mit einem breiten Grinsen zu Protokoll, dass er schon etwas enttäuscht sei, denn bei den Videogames würde das immer klappen. Leider sei er nicht so von der Mauer zurück geknallt, wie er das im Game gewohnt sei. Schade.
Vordergründig war ansonsten im Rennen nicht all zu viel los. Es gab ein paar Verschiebungen in den Top 5, je nach dem halt, wie die einzelnen Piloten mit der sich verändernden Strecke klar kamen, aber es war klar, dass die Chase Piloten vorne um den Sieg fahren würden. Jedenfalls alle, außer den Gibbs Piloten, die mal wieder ein katastrophales Wochenende hatten. Kyle Busch wurde im dritten Rennen am Stück von einem technischen Defekt geplagt (Benzinpumpe), Tony Stewart rodelte über Infield und zerlegte seinen Splitter und Danny Hamlin blieb mit seinem 11.Platz so blass, wie er in der gesamten Saison unterwegs ist. Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich das Blatt bei Gibbs gewendet hat. Immerhin ist man mit drei Fahrern im Chase und keiner hat auch nur den Hauch einer Chance um den Titel zu fahren. Und das hat nicht mal etwas mit dem Chase-Format zu tun. Wenn man sich die „Classic“ Points anschaut, liegt Busch dort nur noch auf dem dritten Platz hinter Edwards (4186), Johnson (4111) und hat 124 Punkte Rückstand. Im Chase sind es halt schon 311.
Ein wenig verwundert war ich über die extrem schlechte Performance des Penske Teams. Die 1.5 Meilen Ovale liegen Penske und vor allem Ryan Newman sehr, von daher war das schon komisch. Nach dem Rennen gab man allerdings zu Protokoll, dass man mit dem neuen Dodge R6P8 Motor unterwegs gewesen sein. Das macht viel Sinn, da Penske keinen Wagen im Chase hat und in dieser Saison selten um einen Sieg mitfahren konnte. Da macht es Sinn, den Motor für das nächste Jahr zu testen.
Im Chase sieht es nach drei Rennen schon relativ klar aus. Johnson, Edwards uns Biffle liegen dicht zusammen, Jeff Burton hat auf dem vierten Platz schon 121 Punkte Rückstand. Bei Junior, der auf Platz acht liegt, sind es schon 190. Bei noch sieben ausstehenden Rennen ist das etwas viel, aber nächste Woche kommt ja Talladega und hier kann sich wieder alles ändern. Ein „Big One“ in dem ein paar Favoriten verwickelt sind, und schon kann jemand, der jetzt noch chancenlos ist, wieder mit dabei sein. Alles Teams ist klar – Talladega wird für den weiteren Verlauf des Chase extrem wichtig sein. Und weil ein restrictor plate Rennen eh nicht planbar ist, dürfte es am Wochenende sehr spannend werden.
Kurze News:
Angeblich hat Paul Menard endgültig einen Deal mit Yates geschlossen und wird DEI verlassen. Das wird dem Team nicht gut tun, denn Menard hat eine Menge reingespült. Überhaupt muss man sich um DEI Sorgen machen, denn mit einem Zwei-Mann-Team, bestehend aus Truex jr. und dem unerfahrenen Aric Amirola, wird man wenig reißen können. Es gibt allerdings noch das Gerücht, dass Robby Gordon bei DEI andocken will.
3 Kommentare
http://www.youtube.com/watch?v=dpFdNbZYwuM
Großartige Show von Edwards.
Es ist echt ein Jammer, dass das Manöver nicht geklappt hat.
Da kann man eigentlich nur glücklich sein, dass der Herr Edwards „nur“ Autorennen fährt, und nicht zum Beispiel einen Passagierjet durch die Lüfte steuert …
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