Die NASCAR ist offenbar weiterhin interessant für viele ehemalige Formel Eins Fahrer. Der Finne Mika Salo, seit Jahren in den USA in der ALMS unterwegs, wurde am letzten Wochenende am Lowe’s Speedway gesichtet. Offenbar lotet der Finne mal aus, ob es ein Team geben könnte, dass an ihm Interesse hat. Ich kenn das Sponsorenpaket von Salo nicht, aber die letzten zwei Jahre haben eigentlich eindeutig gezeigt, dass es nur wenige Fahrer gibt, die den Sprung vom Touren- oder Formelwagen in die NASCAR schaffen. Rühmliche Ausnahme war hier Montoya, dessen Leistung man vor dem Hintergrund der Probleme, die Top-Fahrer wie Franchitti oder Sam Hornish jr. haben, um so höher bewerten muss.
Ob Salo ernsthaft an einen Einstieg denkt, war nicht rauszubekommen, aber wenn ich Teamchef eines Sprint Cup Teams wäre, würde ich jeden Wechsler aus einer anderen Serie erst mal für mindestens ein halbes Jahr in die Nationwide Serie stecken, um zu schauen, wie er sich da schlägt. Selbst erfahrene NW Piloten, zum Beispiel Joey Logano, haben Probleme im Cup. Da hilft es sicher, wenn man erst einmal ein paar Monate übt. Gutes Beispiel hier für ist auch Marcus Ambrose, der sich in letzten Jahren nach oben gearbeitet hat.
Formel Eins – Fallen die Tankstopps weg?
In der Formel Eins wird im Moment viel hinter den Kulissen diskutiert. Es geht um die Show, aber es geht auch um die Kosten, die im Zuge der Finanzkrise einfach nicht mehr tragbar sind. Die Eile, mit der Bernie Ecclestone und Max Mosely darauf drängen, die Kosten zu reduzieren, gibt zumindest einen Hinweis darauf, dass bei einigen Team schon der Baum brennt. Williams ist gefährdet, Force India ist zwar kein Wackelkandidat, aber die indischen Investoren sehen die dunklen Wolken auch und werden sich Sparoptionen überlegen. Eine davon geht gerade durchs Fahrerlager: angeblich hat man schon einen Deal mit McLaren, die ab dem nächsten Jahr Teile des Chassis und den Motor liefern sollen. Damit wäre dann auch das leidige Thema „Kundenautos“ vom Tisch, denn es war zusammen mit Williams, vor allem FI, die gegen die Kundenautos Sturm gelaufen sind. Docken die bei McLaren an, wird man sich für Williams etwas (monetäres) einfallen lassen, oder die holen sich im Zuge der Kosteneinsparung ihr Chassis bei Toyota.
Eine der Sachen, die schon im nächsten Jahr wegfallen sollen, sind die Tankstopps. Ursprünglich hatte Ecclestone die eingeführt, damit es mehr Action im Rennen gibt, und die Teams bei der Strategie spielen können. Aber die Stopps kosten Geld und der Sicherheitsabspekt ist in den letzten Rennen ja auch nicht zu verachten gewesen. Wie sehen denn die Argumente aus:
Argumente die positiv für einen Tankstopp sind:
– Mehr Strategiemöglichkeiten
– Mehr Unberechenbarkeit in Rennen durch Fehler oder Probleme
– Noch weniger Überholvorgänge, wenn die Stopps wegfallen
Argumente die positiv für ein Rennen ohne Stopps sind:
– Sicherheit
– Die Teams würden in der Quali endlich den Speed fahren, den sie bei gleicher Tankfüllung haben
– Ganzes Rennen Vollgas, was zusammen mit den neuen Aero-Regeln (angeblich) für mehr Action sorgen soll
Im Prinzip kann ich mich mit einer Abschaffung anfreunden – so lange das nicht zu einer Verbrauchsformel ausartet. Ich möchte wirklich nicht wieder diese elendig langweilen Rennen aus den 80ern wiedersehen, wo man nur hintereinander her fuhr, um Sprit zu sparen. Und am Ende rollte dann der vermeintliche Sieger auch noch ohne Benzin aus. Das muss wirklich nicht sein, und würde in meinen Augen die Formel Eins wieder völlig uninteressant machen. So lange die Wagen genügend Sprit an Bord haben, um ein ganzes Rennen zu fahren, und wenn die Wagen im Rennen die Möglichkeit haben, egal auf welcher Strecke sie fahren, zu überholen, geht das für mich in Ordnung, weil man ja immer noch die Möglichkeit hat, in bestimmten Momenten (Safety Car) neue Reifen auf zu ziehen. Allein die Frage neuer Slicks würde im Rennen eventuell viel ändern können.
7 Kommentare
Soll nur das Nachtanken wegfallen oder auch die Reifenstops?
Dein zweites Pro-Argument ist nicht unbedingt vorteilhaft. Wenn in der Qualy schon mit dem „wahren“ Speed gefahren wird sortieren sich alle Wagen an ihrer Position nach Geschwindigkeit ein und es gibt nur noch Überhomanöver wenn ein Fahrer im Rennen mit abnehmendem Sprit besser klarkommt.
Am besten sind Startaufstellungen, die eben nicht dem Potential der Wagen entsprechen.
Wenn die Tankstopps gestrichen werden, ist das ganz klar ein Richtungswechsel zurück zur Verbrauchsformel:
Tankstopps -> keine Tankstopps -> Höchstbenzinmenge -> Reduzierung der Höchstbenzinmenge (+ grünegestrichene Reifen == 1A sauberes Umweltgewissen)
Wie ethone schon schrieb Con-#2 führt zu Valencia-ähnlichen Ziehharmonikarennen, zudem verstehe ich nicht, warum Con-#3 eintreffen sollte – wo liegt denn der Anreiz, ohne Tankstopps immer Vollgas zu fahren? Eher sähe ich das Gegenteil, da ohne Tankstopps der Anreiz auf Gewichtsminimierung und damit Reduzierung des Verbrauchs über weite Teile des Rennens liegt.
Zu den Tankstopps:
Ja eine gute Idee aber nur wenn jeder mit gleich viel Sprit starten muss. Es soll keiner pockern können, dass er mit weniger startet um während des Rennens einen Gewichtsvorteil zu haben und die Gefahr in Kauf nimmt auszurollen. Außerdem sollte die Menge so berechnet werden, dass die Fahrer wirklich gut durchs Rennen kommen und noch ein Pfuffer bleibt. Ob es allerdings der Sicherheit wirklich förderlich ist mit derart großen Mengen Benzin durch die Gegend zu fahren, wage ich zu bezweifeln.
Dann kann man die Startpositionen ja gleich auslosen. Mal im Ernst: Überholmanöver sind auch nicht alles. In der Königsklasse des Motorsports sollte ja wohl das Team, das innerhalb der Regeln das schnellste Auto gebaut hat und/oder der beste Fahrer vorne stehen dürfen und man sollte nicht ständig überlegen, wie man deren erarbeiteten Vorteil reduzieren kann.
Im übrigen bin ich gegen Kundenautos, könnte mich aber mit einer Verbrauchsformel schon anfreunden.
Ich schrieb:
Da stimme ich voll und ganz zu. Allerdings könnte man doch die Aerodynamik so bauen, dass sie den Hinterherfahrenden bevorteilt bzw. den Vordermann benachteiligt.
Tankstopps abschaffen ist blöd.Entweder erlaubt man es oder man schreibt sie vor.Man sollte jedem Team freistellen,ob und wieviel man tanken will.In Monaco ist ja schon lange keiner mehr durchgefahren.Dann würd ich doch lieber wieder die Reifenwechsel abschaffen,bei einem Ausrüster sollte es kein Problem sein,haltbare Reifen zu backen.Oder aber man würde die Boxenstopp Crew verringern.Statt 3 Mann am Reifen nur noch einen. So oder so wird Graymidget und Leatherface wieder was aushecken,was keinem gefällt.Bernie hatte einst das schwarze Loch geschaffen als F1 eigene Zone,aber nun kommt er aus dem Sog nicht mehr raus^^
Also da wird atm so viel an Gerüchten gestreut und Lobbyarbeit betrieben, dass es wohl noch ein paar Wochen dauern wird bis Klarheit herrscht. FI will tatsächlich Mercedes Motoren haben; am liebsten inkl. Getriebe und evtl. KERS. Dagegen spricht aber der bestehene und für 2009 geltende Vertrag mit Ferrari…
Solange F. Williams und P. Head noch nicht abgedankt haben, wird Williams wohl eher zusperren als Chassis kaufen. Hab heute gelesen, dass die kolportierten 30 Mio. Verlust aus dem Geschäftsjahr 2006 stammen. Im aktuellen Geschäftsjahr wird angeblich (noch) kostendeckend gearbeitet.
Wenn wir ehrlich sind, werden die Teams doch trotz aller Sparmaßnahmen das ihnen zur Verfügung stehende Budget komplett raushauen. Das wird sich erst wandeln, wenn auch die großen Sponsoren weniger zahlen.
Die Tankstopps wegfallen zu lassen halte ich für eine genau so schwachsinnige Idee wie die 2010 mit 1,6 ltr Turbo Einheitsmotoren, die 10 Rennen halten sollen, zu fahren.
Comments are closed.