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Dieter Stappert verstorben/ F1: Heidfeld strafversetzt

von DonDahlmann
5 Kommentare

Dieter Stappert, langjähriger Rennleiter bei BMW Motorsport und seit 1987 in der Motorrad-WM unterwegs, ist heute im Alter von 68 Jahren verstorben. Er hatte im Juni einen schweren Herzinfarkt erlitten und seit dem im Koma gelegen. Stappert dürfte vor allem älteren Formel Eins Fans ein Name sein, denn mit ihm und dem „Motorenpapst“ Paul Rosche, hob BMW Anfang der 80er Jahre das Formel Eins Engagement aus der Taufe. Eigentlich basierte alles auf einer Idee vom ehemaligen BMW Rennleiter Jochen Neerpasch, der jedoch zunächst mangels Unterstützung das Haus in Richtung des französischen Herstellers Talbot verlassen wollte. In letzter Sekunde konnte verhindert werden, dass Neerpasch die Pläne für den BMW Motor mitnahm und der Motor wurde 1982 in einen Brabham eingebaut. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Ecclestone, Stappert, Rosche und Brabham Designer Gordon Murray entstand dann schon 1983 der Brabham BT52, mit dem sich Piquet im letzten Rennen des Jahres die Weltmeisterschaft sichern konnte. Es sollte der einzige Titel für BMW bleiben und Stappert verliess 1985 BMW Motorsport.
Danach wendete er sich der Motorrad-WM zu. Er war in diesem Bereich sehr umtriebig und unterstützte verschiedene deutsche Fahrer wie Ralf Waldmann oder Helmut Bradl und dessen Sohn Stefan. Als Teamleiter war er zuletzt in der 250ccm Klasse für Yamaha Indonesien zuständig. Neben seinen dortigen Tätigkeiten, galt seine zweite Liebe dem Journalismus. Er blieb bis zu seiner Erkrankung dem Magazin „Motorsport-Aktuell“, für die er lange Jahre gearbeitet hatte, eng verbunden.
Auch wenn Dieter Stappert seit vielen Jahren nicht mehr direkt in der Formel Eins aktiv war – er hat dem Sport zusammen mit Paul Rosche seine Stempel aufgedrückt. Ohne Stappert hätte BMW dem WM Titel vermutlich niemals erreicht. Mein Beileid an alle Freunde und natürlich die Familie von Dieter Stappert.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Schiel

F1 – Quali
Nach den traurigen Nachrichten kommt wieder der Alltag. Die Quali heute war wenig spektakulär, sieht man mal davon ab, dass Kubica in Quali 2 hängen geblieben ist. Das war dann doch etwas überraschend, aber dann wieder auch nicht so sehr, wenn man sich die Zeiten des Wochenendes anschaut. Im 1.FT fuhr er 1:36.507, im 2.FT 1:36.775, im 3. FT landete er bei 1:36.150. In Q1 fuhr er 1:36.503 in Q2 1:35.814. In Q1 hat er wohl einen Fehler gemacht, denn da fehlen ihm vier Zehntel auf die Zeit, die er zwei Stunden zuvor geschafft hat. In Q2 ging einfach nichts, weil der Wagen laut seiner Aussage massiv untersteuerte. Woran könnte das liegen? Zum einen daran, dass man für morgen auf Regen setzt und den Wagen weicher abgestimmt hat. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei rund 50 bis 60% (laut Premiere), und vermutlich hat man gehofft, dass der Pole immer noch schnell genug sein könnte, um in Q3 zu kommen. Zum anderen kann es auch daran liegen, dass BMW halt weiterhin seine Fahrer nur selten mit wenig Sprit testen lässt. Ist mir weiterhin ein Rätsel, warum BMW das macht.
Nach der Quali wurde auch noch Heidfeld bestraft, weil er Coulthard auf seiner schnellen Runde im Weg rum gestanden haben soll. Merkwürdigerweise versetzte man ihn um drei Plätze nach hinten. Was das nun wieder soll, weiß der Himmel. Entweder stand er im Weg rum, dann gibt es fünf Plätze, oder er hat ihn absichtlich blockiert, dann gibt es zehn Plätze. Aber drei? Was soll das bedeuten? So ein bisschen blockiert? Wollte richtig blockieren, hat sich aber nicht getraut? Die FIA muss, neben vielen anderen Dingen, im Winter dringend am Bestrafungssystem arbeiten.

Ansonsten alles wie gehabt. McLaren scheint auf eine Runde zwei Zehntel schneller zu sein, aber es hat sich im Rennen immer wieder gezeigt, dass sie den Speed nicht halten können und Ferrari plötzlich da ist. Richtig schlecht ist, dass Kovalainen die Quali verwachst hat. Hamilton hat jetzt mit Räikkönen, Massa und Alonso gleich drei Fahrer hinter sich, die es auf ihn abgesehen haben. Die Zufahrt zu ersten Kurve, zu der es bei Start mindestens zwei, wenn nicht drei Linien gibt, dürfte morgen spassig sein, denn Hamilton hat entweder einen Raketenstart, oder er wird sich entscheiden müssen, welche Linie er wählt. Seine große Hoffnung: es regnet derartig heftig, dass man hinter dem Safety Car starten muss. Sonst fallen vermutlich alle über ihn her.

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5 Kommentare

NoteMe 18 Oktober, 2008 - 16:03

Hat Heidfeld nicht schon in Singapur 3 Plätze Strafe kassiert, weil er in Sichtweite Barrichellos in die Box abgebogen ist? Vielleicht ist das eine eigene Heidfeld-Kategorie im Strafenkatalog:

Annex H

Ist die Breite der Interviewsonnenbrille größer als die Körperhöhe des Piloten, wird die Strafe von 5 auf 3 bzw. 10 auf 7 Positionen reduziert.

xeniC 18 Oktober, 2008 - 16:42

Blockade lag vor, aber 3 Plätze? Was soll den der Unsinn? Hat die scheiss FIA eigentlich nen Regelwerk was offen ist und gehen die Strafe eigentlich nur noch nach Tagesform der Kommisäre?

Das was in den letzten Rennen passiert ist, ist so ein verfluchter scheiss. Ach so ein dreck da…

Walter 18 Oktober, 2008 - 18:22

Ich habe immer gehofft Dieter Stappert schreibt mal ein Buch über die vielen Jahre die er im Motorsport erlebte, denn seine Art zu schreiben war einzigartig. Durch seinen viel zu frühen Tod wird es nicht mehr dazu kommen. Schade.

DonDahlmann 18 Oktober, 2008 - 18:39

Ja, schade. Das einzige, was man noch in Antiquariaten bekommt ist „Grenzbereich“ Ein Buch über die F1 Ende der 80er, dass er mit Gerhard Berger geschrieben hat. Ansonsten gibt es noch ein dünnes über die F1 Mitte der 70er.

burgi 19 Oktober, 2008 - 11:04

@ NoteMe:
ROFL – Genial!!!

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