Die NASCAR Saison 2008 ist Geschichte. Sie war nicht schlecht und weniger langweilig, als man mit der Einführung des CoT befürchten konnte. Es gibt nicht wenige, die der Meinung sind, dass die Saison mit 36 Rennen, plus Shootout und All-Star-Rennen einfach zu lang ist, aber auf der anderen Seite versprechen die vielen Rennen, dass eine Saison auch lange spannend bleibt. Würde man nur 25 Rennen oder gar 20 Rennen fahren, wäre die Kostenbelastung zwar geringer, aber der Meister hätte vielleicht schon nach der Hälfte der Saison fest gestanden. Auf der anderen Seite verlieren einzelne Rennen immer mehr Zuschauer. Die Rennen sind längst nicht mehr alle ausverkauft, die TV-Quoten haben sich vor allem im letzten Drittel wieder schlecht entwickelt und sind gegen Ende des Chase auf einen neuen Tiefstand gefallen. Dennoch – die Saison war gut und abwechslungsreich.
Bester Fahrer:
Auch wenn die logische Antwort hier Jimmie Johnson heißen müsste, ist für mich Kyle Busch der Fahrer des Jahres. Als sein Gibbs-Toyota noch lief, gab es keinen, der ihn ernsthaft gefährden konnte. Junior, Edwards, Stewart, Gordon, Johnson – er hat sie in der ersten Saisonhälfte alle entzaubert. Seine Art, den Wagen aus fast jeder Kurve quer raus zu treiben war spektakulär, schön anzusehen und offenbar auch schnell. Die Unsauberheiten und sein etwas zu groß geratener Ehrgeiz haben ihm zwar etliche Minuspunkte eingebracht, aber für einen 23jährigen NASCAR Piloten gehört das wohl dazu.
Bestes Team:
Die #48. Da kommt man einfach nicht drum herum. Man ist miserabel in die Saison gestartet und teilweise sogar außerhalb des Chase. Aber man hat die Problem in den Griff bekommen und stabilisierte sich schnell. Im August war man dann soweit, dass man wieder ganz vorne mit dabei war, im Chase gab es außer der #99 kein Team, dass mithalten konnte. Auf meiner Liste war noch die #18, die aber wegen der miesen schlechten zweiten Saisonhälfte wieder runter geflogen ist, die #99, deren Leistungen aber zu schwankend waren, und die #88. Junior und Eury jr. haben den Wechseln von DEI zu Hendrick sehr gut hinbekommen, aber auch hier hat man im letzte Drittel der Saison den Anschluss verloren. Daher gebührt der Titel der #48.
Bestes Rennen:
Das ist bei so einer langen Saison immer schwer zu sagen. Das Daytona 500 mit der irren letzten Runde, gehört sicher dazu, aber am besten ist mir noch das zweite Rennen in Bristol aus dem Sommer in Erinnerung. Weniger, weil Carl Edwards dem eigentlich dominanten Kyle Busch kurz vor Schluss noch den Sieg wegschnappte, sondern weil es vor allem hinter den beiden ordentlich zur Sache ging. Auf der Liste sind auch noch: Watkins Glen, Michigan (Rennen Eins), Richmond (Rennen Eins) und das All-Star-Rennen.
Lucky Dog des Jahres:
Michael McDowell bei seinem Unfall in Texas.
Schlechtester Fahrer:
Eine Kategorie, die schwer zu füllen ist, da die Unterschiede schon in einem Team derartig groß sein können, dass man kaum eine klare Aussage treffen kann. Beispiel Joe Gibbs Racing: Kyle Bush fuhr einen Sieg nach dem anderen ein, Danny Hamlin kam auf keinen grünen Zweig. Ist er deswegen „schlecht“? Sicher nicht. Anderes Beispiel: Kurt Busch und Ryan Newman. Beider verpassten den Chase, aber deswegen sind sie keine schlechten Fahrer. Drittes Beispiel: AJ Allmendinger. Bei Red Bull ging nichts, bei GEM sieht er deutlich besser aus. Aber einer ist mir dann doch eingefallen: Casey Mears. Er hat Hendrick Material und ist nicht mal ansatzweise in die Nähe des Chase gekommen. Mark Martin wird das 2009 hoffentlich anders machen.
Schlechtestes Team:
DEI. Nach dem Abgang von Junior lief bei DEI gar nicht mehr zusammen. Kein Sieg in 2008, ein frustrierter Truex jr. der den Chase verpasste und ein Nachwuchstalent, dass nicht richtig in Schwung kam. Die Highlights setzte meist Mark Martin, der die #8 nach vorne brachte. Dann verlor man zwei Sponsoren, fand keine neuen und musste mit Ganassi zusammenspannen. Ein rasend schneller Abstieg von einem Top Team der NASCAR zu einem Mittelfeldteam ohne Sponsoren.
Schlechtestes Rennen:
Alle Rennen in Fontana und Pocono, wobei ich eins nicht gesehen habe. Es gab etliche Langweiler in diesem Jahr, aber das gehört bei einer solch langen Saison auch dazu.
Und dann noch die Sonderkategorien:
Preis für die dämlichste Aktion des Jahres:
David Gilliland vs. Montoya in Texas. Das war noch idiotischer als die Nummer von Kyle Busch gegen Junior in Richmond.. Eine ehrenvolle Erwähnung muss auch der „Crash“ zwischen Montoya und Kyle Busch in New Hampshire finden.
Preis für den besten Spruch des Jahres:
David Gilliland nachdem er Montoya abgeschossen hatte: „I missjudged it“ (Ich hab mich vertan).
Beste Fernsehstation:
FOX. Auch wenn sich ESPN in diesem dank Dale Jarrett deutlich verbessert hat – die Lockerheit von FOX werden sie so schnell nicht erreiche. Loben muss man auch mal TNT, die einen guten Job gemacht haben. Aber FOX, auch und gerade wegen des engen Zusammenspiels mit SpeedTV, setzen einfach weiter den Maßstab in Sachen NASCAR und Übertragung.
Jetzt seit ihr wieder dran…
2 Kommentare
Bester Fahrer:
für mich, auch wenn ich ihn zugegeben auch nicht mag: Kyle Bush
Bestes Team:
Ganz Klar das von Jimmie Johnson. Mit viel Ruhe, Disziplin, Erfahrung und Coolness im Chase dabei gewesen.
Lucky Dog des Jahres:
Michael McDowell
Schlechtester Fahrer:
Casey Mears ist ein Kandidat, aber auch Franchitti, der doch stark enttäuscht hat, auch wenn er vielleicht nicht die Zeit hatte…
Schlechtestes Team:
DEI
Schlechtestes Rennen:
Fontana
Bestes Rennen:
Das 1.Dega Rennen war klasse!
Preis für die dämlichste Aktion des Jahres:
Hamlin in Atlanta war das glaub ich, wo die Strecke vor ihm von gecrashten Autos versperrt wird und er lustig (Gas)Pedal to the Metal spielt.
Preis für den besten Spruch des Jahres:
David Gilliland:I missjudged it
Beste Fernsehstation:
Fox
mfg Chaos
Also ich fand beide Fontana-Rennen dieses Jahr sehr sehenswert. Mir würden wahrscheinlich ein gutes Dutzend Rennen einfallen, die ich dieses Jahr deutlich schlechter fand, allen voran das erste Atlanta-Rennen und das erste Dover-Rennen, knapp gefolgt von den Frühjahrs-Rennen in Texas und Richmond. Das Brickyard 400 wird auch nicht grad aus positien Gründen in die Geschichte eingehen.
Sehr spannend fand ich neben dem Daytona 500 auch das erste Phoenix-Rennen, das war irgendwie der coolste Fuel Gamble des Jahres und das erste Lebenszeichen von Jimmie Johnson in dieser Saison.
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