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NASCAR: DEI/Ganassi Merger II

von DonDahlmann
2 Kommentare

So langsam kristallisiert sich heraus, wie genau der DEI/Ganassi Merger zum neuen EGR Team aussieht. Und je mehr Details rauskommen, desto mehr riecht es danach, dass das eigentlich kein Merger ist, sondern eine Übernahme von DEI durch Ganassi. Was auch ein Grund dafür sein dürfte, warum es noch keine Informationen darüber gibt, ob man nun mit Dodge oder Chevy Motoren an den Start gehen wird. Deutlich wird die Quasi-Aufgabe von DEI, dass das Team seinen Hauptsitz nicht bei DEI, sondern bei Ganassi haben wird. Die beiden Teams werden zwar unterschiedliche Hauptquartiere behalten, aber die Chassis werden bei Ganassi gewartet und hergestellt. Laut US-Berichten ist es im Moment noch geplant, dass jede Teamhälfte ihre Motoren weiterhin selber vorbereitet, was aber eigentlich wenig Sinn macht. Kein Wort gibt es dazu, ob man weiter mit RCR zusammenarbeiten wird.

Auch Chevy hält sich in Sachen DEI deutlich zurück. Man rede mit den Beteiligten, es gäbe aber noch keine Entscheidung. Insgesamt ist man da sehr zugeknöpft. Verständlich, denn Chevy und Earnhardt sind seit Jahrzehnten eng miteinander verbunden. Die Frage ist vermutlich, wer besser aus seinem Vertrag rauskommt. DEI wird, wie erwähnt, von RCR beliefert, Ganassi aber direkt von Dodge. Die haben wiederum in den letztenn Saisonrennen bei Penske einen neuen brandneuen Motor getestet, der Kurt Busch zwar mehrfach um die Ohren geflogen ist, aber in den letzten zwei Rennen teilweise schon ziemlich gut lief. Dafür ist die Zukunft von Dodge unsicher. Das gilt zwar im Prinzip auch für GM/Chevy, aber in den USA gehen alle davon aus, dass die Regierung, sollte sich zwischen Chrysler und GM entscheiden müssen, vermutlich GM wählen wird. Ob Dodge dann noch lebensfähig wäre, ob sich für die Firma ein Käufer finden würde etc. steht in den Sternen.

Auch in der Teamstruktur wird Ganassi das Sagen haben. Chef des neuen Rennstalls an der Strecke ist ganz offiziell Chip Ganassi, als Übergangs-Geschäftsführer ist der jetzige Ganassi Geschäftsführer Steve Lauletta im Gespräch. Teresa Earnhardt oder der momentane DEI Geschäftsführer Max Siegel werden mit keinem Wort erwähnt. Die gesamte Teamleitung wird ihren Sitz bei Ganassi haben.

Das DEI so sang- und klanglos untergeht, hat wohl auch was damit zu tun, dass seitens der Sponsoren erstaunlicherweise sich niemand so richtig für DEI interessiert. Die ja nicht unbekannte #8 findet mit dem Newcomer Aric Amirola keinen Sponsor, der Sponsor der #1, Bass Pro, wird nachgesagt, dass man spätestens Ende 2009 zusammen mit Truex jr. ein anderes Team beglücken will. Ganassi scheint hingegen sein Problem gelöst zu haben. Für die #41 sollen zwei Fahrer bereit stehen. Zum einen AJ Allmendinger, der aber auch Chancen bei MWR oder GEM haben soll, zum anderen Scott Riggs. Der mag nicht die Klasse von Allmendinger haben, kommt aber mit Geld von State Water Heaters und Hunt Brothers Pizza, die für eine Saison Geld auf Tisch legen wollen. Das Gerücht geht jetzt rum, dass man Riggs mit seinen Sponsoren in die #41 setzt, den dortigen Sponsor Target aber zur #8 schiebt. Damit müsste man nur noch für Montoya und die #42 einen oder mehrere kleine Sponsoren finden, die neben Wrigleys die andere Saisonhälfte bezahlen. Da Montoya und sein Bekanntheitsgrad in den USA hochist und er in den letzten Rennen enorm gut unterwegs war, sollte das eigentlich gehen.

Am Ende bleibt die traurige Erkenntnis, dass das von Dale Earnhardt gegründete Team in seiner Grundstruktur aufhört zu existieren. Man zieht teilweise bei Ganassi ein, die Geschäftsführung liegt ebenfalls bei Ganassi. Auch wenn DEI mehr von Earnhardt Legende, denn vom Erfolg gelebt hat, ist es doch ein wenig traurig, das Team so still abtreten zu sehen.

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2 Kommentare

xeniC 19 November, 2008 - 18:48

Und Junior hat nun ein weinendes und ein lachendes Auge :D. Mit einem Auge weint er dem Rennstall seines Vaters hinterher und das andere lacht seine Stiefmutti aus :D. Ist doch eigentlich eine herrliche Story für die Medien oder nicht? :D

couchracer 19 November, 2008 - 21:17

Ein gutes Beispiel wie Erbstreitgeschichten und schlechtes Management sehr schnell ein Unternehmen in den Abgrund reissen können…

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