Und wieder mal gibt es einen neuen Beweis dafür, dass es sicherer ist, mit einem Formel Eins von der Strecke zu fliegen, als mit dem Fahrrad zu fahren. Mark Webber ist der Unglücksrabe, den es heute erwischt hat. Bei der „Mark Webber Tasmanian Challenge“, einem Radrennen über 250km, übersah ihn ein entgegen kommender Fahrer eines Nissan X-Trails. Webber kollidierte auf seinem Fahrrad frontal und nach ersten Berichten brach er sich dabei einen Unterschenkel. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht und operiert. Es geht ihm aber, glaubt man den Zeitungsberichten aus Australien, gut. Er wird nur drei Tage im Hospital verbringen müssen um danach schon gleich mit der Reha zu starten, damit seine Beinmuskulatur nicht völlig verschwindet. Sicher ist aber, dass er in diesem Jahr nicht mehr fahren wird und auch sein Einsatz bei den ersten Tests im Januar ist gefährdet. Trotzdem Glück gehabt! Und natürlich auch mir: Gute Besserung!
Die FOTA (Herstellervereinigung der Formel Eins) hat sich mal wieder was neues einfallen lassen und schraubt an den Regel der Qualifikation rum. Dabei dachte ich eigentlich, mal sei endlich glücklich mit den Regeln. Offensichtlich sind es die Hersteller nicht. Stattdessen will man die Quali jetzt in zwei Teilen machen. Erst sollen 14 Runden lang alle Fahrzeuge gleichzeitig auf der Strecke sei. In jeder Runde wird der langsamste Fahrer rausgenommen, bis nur noch sechs Wagen übrig sind. Dann gibt es eine Pause und die sechs verbliebenen Fahrer kämpfen dann in sechs weiteren Runden um die Pole.
Mein Glückwunsch an die FOTA, denn sollte die sich durchsetzen, haben sie die mit Abstand Zuschauer- und TV-Unfreundlichste Variante gefunden, die man sich vorstellen kann. Wie soll man 14 Wagen gleichzeitig beobachten? Da hilft nur der Blick auf die Sektorenzeiten und selbst das ist bei 14 Fahrern einfach nicht zu überblicken. Und dann sind da noch so ein paar Fragen: Was ist, wenn einer raus fliegt, sich dreht oder es sonst wie eine gelbe Flagge gibt? Was ist, wenn ein Team (natürlich niemals absichtlich) einen „Bremsklotz“ einsetzt? Was, wenn es zwischendrin anfängt zu regnen? Ich finde das momentane Format auch nicht so gut, aber wenn MAN hingeht und für die Pole einen Punkt vergibt, macht es die Sache spannender. Allein beim letzten Rennen in Brasilien, hätte das für mehr Aufregung gesorgt, weil McLaren dann hätte abwägen müssen, ob man mit der Sicherheitsstrategie fahren möchte, oder doch lieber um einen Punkt mehr kämpft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich FOTA durchsetzt, denn die momentane Regel erlaubt den TV-Stationen mehr Werbeunterbrechnungen zu machen.
Kurz noch zur FIA GT – die Kollegen vom „Projekt Le Mans“ sind in Argentinien (*NEID*) und machen schöne Bilder.
8 Kommentare
Wieso nur 14 Autos beobachten? Sogar alle 20! Sehr schräge Idee, ich verstehe absolut nicht, wieso man das andere Format, das ja im Grunde relativ gut ankommt, schon wieder ändern muss… den Punkt für die Pole fänd ich aber auch gut (dann aber selbstverständlich ohne Sprit). Und das Gejammer über aerodynamische Behinderungen durch 300 Meter voraus fahrende Fahrzeuge hör ich jetzt schon…
Das Problem ist ja, dass man die Quali interessanter für die Zuschauer machen will. Nur ob das mit der neuen Regel klappt ist sicher fraglich. Wozu es aber wahrscheinlich führen würde, wären ungewöhnliche Startaufstellungen, was die Rennen sicher spannender machen würde. Allerdings ist durch eine Qualifikation nicht nur dafür da irgendeine Startaufstellung zu ermitteln, sondern schon eine, die in etwa dem aktuellen Kräfteverhältnis entspricht, sonst könnte man das Grid gleich auslosen.
Naja mal abwarten, wie sich die FOTA das im Detail vorstellt, wie schon erwähnt, ist da noch einiges auszuarbeiten.
Die Quali ist auch jetzt schon interessant für die Zuschauer, daran braucht man wirklich nicht reparieren was nicht kaputt ist. Scheint mir bloss die aktuelle Sau zu sein, die durch’s F1-Dorf getrieben wird, und an der nichts dran ist oder aus der nichts werden wird. Gestern war’s „Bernie will Medallien statt Punkte“, mal sehen was es morgen ist.
Ich sehe es ähnlich wie Don. Das aktuelle Format ist zwar ansich eine gute Lösung – im Vergleich zum Einzelzeitfahren – aber wirklich interessant sind doch nur die letzte Minute und wenn Kimi und Lewis mal wieder nicht die Runde fürs Q3 hinbekommen. Aber ansonsten waren zumindest 6 Plätze im Q3 für Ferrari, McLaren, Alonso und einem BMW freigehalten. Sind schon mal 6 Piloten die in 95% der Fälle sicher waren und dann kommt noch ein Vettel, ein Trulli die sich eh voll Tanken lassen und eben P9 und P10 belegen.
Der Vorschlag der FOTA klingt für mich mehr nach einem 14 Runden Sprint. Immer das letzte Auto, also auf der Strecke, darf in die Box einbiegen und hat seinen Startplatz. So würde ich das deuten. Anders wäre das ja nicht machbar. Wäre halt noch die Frage, wie startet man diesen „Sprint“.
Wie wäre es damit: 60 Minuten Qualifying, jeder darf insgesamt 12 Runden drehen, mit freier Wahl der Benzinmenge. Aber das war den Verantwortlichen wohl zu wenig kompliziert. Wenn man partout ständig Autos auf der Strecke sehen will, hätte man dieses bewährte Format einfach dadurch erweitern können, dass jeder Fahrer in jeder Viertelstunde eine gezeitete Runde fahren muss. Am Schluss könnte dann auch die Addition aller Versuche gewertet werden.
Das Problem mit den 60 Minuten kennt man ja schon: keiner fährt in der ersten halben Stunde raus, alles wartet bis zum Schluss. Die Fernsehstationen haben sich ja lange gegen das Format gewehrt. Zu Recht, wie ich finde.
Wie wäre es damit: das Quali-Format von jetzt nur ohne Benzin auch in den Top10, dann steht der Schnellste auf Pole. Dafür dann aber die Parc Fermé-Bedingungen abschaffen und das Warm-Up am Sonntag Morgen wieder einführen, sodass das Kräfteverhältnis aus der Quali sich eventuell noch mal ändern könnte bis zum Rennen. Das wäre mein Wunsch.
Dann mag der schnellste zwar die Pole haben, aber was wird dann aus der Strategie? Die da hinter sind etwas leichter um am Start vorbei zugehen und der vom P1 startet ein Bremsklotz? Das ist ja heute mehr oder weniger nur, wenn man eigenverantwortlich die Runde verhauen hat oder ähnliches ;-).
Ne wirklich ordentliche Lösung gibt es ja eigentlich nicht. Vielleicht einfach ein Sprint fahren, wo nach irgendeiner Auslosung oder so das Feld ausgelost wird und dann haben Sie 45 Minuten Zeit, sich nach vorne zu kämpfen und die Pole einzunehmen. Oder Anstatt des Losens, das Resultat das letzten Rennens umdrehen und das als Startreihenfolge für den „Quali-Sprint“ nehmen :D
Comments are closed.