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Formel Eins: Einheitsmotor kommt / ALMS: Audi und Penske steigen aus

von DonDahlmann
7 Kommentare

Alle Welt wundert sich immer noch über den Ausstieg von Honda, die die Abwicklung des Ladens offenbar Ross Brawn und Nick Fry überlassen haben. Letzter sprach von drei Interessenten und offenbar hat sich Bernie Ecclestone in die Verkaufsgespräche eingemischt und vermittelt. Derweil gibt Max Mosley bekannt, dass der Einheitsmotor kommen wird.

Es ist nicht eine Frage ob er kommen wird und auch nicht mehr wann. Die Frage ist nur, wie viele Team mitmachen werden. Mosley hat der Cosworth Motorenschmiede den Zuschlag gegeben. Also jenem Laden, der schon für den Cosworth DFV verantwortlich war, und im Moment im Besitz von Gerald Forsythe und Kevin Kalkhoven ist. Die sollen nun bis 2010 einen Motor auf die Beine stellen, der als Einheitsmotor eingesetzt werden kann. Allerdings lässt die FIA den Herstellern eine Hintertür auf.

Entweder kann man das Cosworth Paket für knapp 8 Millionen Euro erwerben, (2 Mio. für den Vertrag über drei Jahre, 6 Mio. pro Saison), oder aber man lässt sich die Vorgaben des Motors ins Werk faxen und baut einen eigenen Motor. Die FIA probiert da also das NASCAR System aus. Sehr, sehr enge Vorgaben für den Bau des Motors, damit die Leistungsunterschiede nicht zu groß werden. Dass das allerdings auch nicht immer klappt, zeigt der Ärger, den man mit Toyota in der NASCAR hat. Deren Motoren sollen trotz aller Beschränkungen bis zu 50 PS mehr leisten.

Bis vor ein paar Tagen dachte ich ja noch, dass der Einheitsmotor die Formel Eins endgültig zerreissen würde. Jetzt sieht es eher so aus, als würde der Motor die Serie retten können. Wenn es denn nicht schon zu spät ist. Ecclestone sprach heute in einigen Interviews von einem „Warnschuss“ für die Serie und davon, dass man nicht tiefer in der Krise sei, als jede andere Firma auch. Wenn ich aber sehe, wie viele Firmen gerade ihre Probleme damit lösen, dass sie von Seiten des Staats Geld annehmen müssen, dann kann man sich schon ernsthafte Sorgen machen, was mit der Serie passiert.

Klar ist – noch einen Ausstieg eines Teams verkraftet die Formel Eins nicht so leicht. Die Luft ist wirklich sehr, sehr dünn. 2009 wird man kaum noch etwas verändern können, aber für 2010 muss sich dringend etwas überlegen.

ALMS – Audi und Penske weg
Und weiter geht es mit den schlechten Meldungen. Audi hat bekannt gegeben, dass der neue Audi R15 im neuen Jahr genau 36 Stunden Rennen fahren wird. 12 in Sebring, 24 Stunden in Le Mans. Wenn man denn ankommt. Der ALMS kehrt man den Rücken, allerdings, so Audi, nicht freiwillig, sondern weil man sparen muss. Das ist bedauerlich. Lohnt sich das überhaupt, ein komplett neues Auto nur für Le Mans?

Penske hat derweil bekanntgegeben, dass man 2009 in der GrandAm starten wird. Jener Serie also, die gerade von der NASCAR aufgekauft wurde. An den Start geht man mit den ehemaligen Porsche Mannen Dumas und Bernhardt, im Heck des Riley Chassis steckt allerdings wieder ein Porsche Motor. Der Rückzug war wohl nötig, weil Porsche sein LMP2 Programm angeblich eindampft und Penske DHL als Hauptsponsor verloren hat, weil die sich von US-Markt zurückziehen. Die beiden anderen LMP2 Piloten, Long und Maaßen, werden wohl in der GT2 geparkt.

Keine gute Nachrichten für die ALMS. Und das gerade in dem Jahr, in dem Acura in die LMP1 kommt. Die LMP2 verwaist damit ziemlich.

Und sonst?
Sorry wegen der falschen Ansage in Sachen Speedcar Serie. Aber Euro hat das Programm so oft geändert in den letzten Tagen, dass ich einfach mal die Übersicht verloren habe. Dieses Wochenende also keine Speedcars, angeblich aber ab Januar.

Am Wochenende fährt die V8 Supercar Serie in Australien ihr letztes Saisonrennen. Und das letzte Mal kann man den Kurs von Oran Park bewundern, dessen merkwürdige Architektur einem Neubaugebiet Platz machen muss. Die Stadt Sydney wächst einfach so schnell, dass das Gebiet um den Kurs mittlerweile komplett bewohnt ist und man sowieso kaum noch Rennen fahren kann. Schade um den Kurs, der 1962 erbaut wurde und schon so etwas wie Tradition hat. Es gibt allerdings den Plan, dass der Kurs ein paar Meilen weiter als exakter Nachbau wieder auferstehen soll.

06.12.2008

LIVE 11:00 Uhr GP2 Asia Dubai 2 Euro 2
Aufz. 12:10 Uhr Speed Festival Sepang MotorsTV
Aufz. 14:00 Uhr A1 GP Zandvoort Premiere
Aufz. 16:30 Uhr GP2 Asia Dubai 2 Euro 2
Aufz. 18:00 Uhr A1 GP Chengdu Premiere
Aufz. 19:30 Uhr F1 Valencia 2008 Premiere
Aufz. 20:45 Uhr Kart Promi-Rennen Brasilien Euro 2
Aufz. 21:00 Uhr ALMS Saison 2008 MotorsTV
Aufz. 21:30 Uhr F1 Belgien 2008 Premiere

 

07.12.2008

Aufz. 11:30 Uhr ATS F3 Saison 2008 Premiere
Aufz. 13:45 Uhr GP2 Asia Dubai 2 Euro 2
Aufz. 14:00 Uhr A1 GP Sepang Premiere
Aufz. 16:30 Uhr F1 Monza 2008 Premiere
Aufz. 15:30 Uhr F1 Monza 2008 Premiere
Aufz. 15:30 Uhr V8 Supercars Oran Park MotorsTV
Aufz. 17:30 Uhr F1 Singapur 2008 Premiere

 

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7 Kommentare

Prometheus 5 Dezember, 2008 - 18:18

Ich knabbere grad selbst noch etwas daran, diese ganzen Wendungen des heutigen Tages zu verarbeiten. Echt heftig.

Die ALMS-Prototypen-Klassen werden wohl zu einer Acura vs. Privatiers-Veranstaltung werden. Schade, die Duelle dieses Jahr zwischen Penske-Porsche, Audi und Acura waren einfach klasse.

Und die F1… hoffen wir mal, dass das ganze sich halbwegs positiv entwickelt und auf eine Katharsis hinausläuft. Der Einheitsmotor könnte vielleicht bewirken, dass wir (nicht kurz-, sondern eher mittelfristig) weniger Hersteller und vielleicht wieder mehr Privat-Teams bekommen und dass die Geldsummen wieder etwas absinken, die da im Spiel sind. Das gleiche gilt für Ecclestone Forderungen an die Veranstalter, da muss es nach den jüngsten Entwicklungen nämlich auf den gleichen Effekt hinauslaufen, wenn sie die Serie nicht sterben lassen wollen. Das wäre die positive Variante. Über die negative will ich gar nicht nachdenken… :-/

NoteMe 5 Dezember, 2008 - 19:48

Wen soll der Einheitsmotor denn retten? Williams, die bis über beide Ohren verschuldet sind? Toro Rosso, die trotz Sieg und Ferrari-Motor niemand haben wollte? Vielleicht ja das Team mit mehr Besitzern als WM-Punkten in den letzten Jahren?

Denn eins ist ja klar, den Herstellern bringt er Probleme in der Aussendarstellung und einen schönen Vorwand für den Ausstieg. Und wenn ich mir vielleicht noch vorstellen kann, dass sich McLaren irgendwie wieder aus dem Daimlerkonzern lösen kann, so ist das bei den ehemaligen Sauber- bzw. Benetton-Mannschaften nur schwer vorstellbar und bei den integrierten Herstellern gänzlich unmöglich.

Mit den 4 1/2 Mohikanern muss man sich auch gleich weiter an der NASCAR orientieren, und auf 4+-Wagen-Teams setzten, sonst wird die Strecke doch arg leer.

Mein Tipp: F1 wie sie ist streichen, GP2 umfirmieren, und schon hat Leder-Max sowohl eine Spitzenserie mit Einheitsmaterial, als auch Platz für seine F2.

nona 5 Dezember, 2008 - 20:03

Diese „Hintertür“ für die Hersteller bedeutet natürlich, dass der Einheitsmotor gar keiner ist, und also auch nicht „kommt“. Was kommt ist ein enges Reglement, und die Option, einen schon bestehenden gemäss dieses Reglements gebauten Motor einzukaufen. Das ist keine Revolution, enge technische Reglements gab es auch früher schon, eigentlich andauernd.

Und die ich halte es mal für drastisch unwahrscheinlich dass die „grossen“ Teams tatsächlich den Motor kaufen anstatt selbst zu entwickeln, und vielleicht entwickelt auch das eine oder andere „kleinere“ Team lieber selbst. Hoffen wir mal, dass sich das für Cosworth dann überhaupt rechnet.

Ich 5 Dezember, 2008 - 20:04

Hätte ich bei einem der Automobilkonzerne etwas zu sagen, wäre der Einheitsmotor für mich der endgültige Grund, auszusteigen. Denn nichts anderes als ein Einheitsmotor ist es ja. Das angebliche Entgegenkommen gegenüber den Herstellern? Motor nach vorgegeben Plänen, der auf keinen Fall besser sein darf als das Standard-Aggregat? Eine Farce. Jedenfalls ist die F1 damit endgültig nicht die Königsklasse mehr. Eine Königsklasse gibt es dann aber wohl auch auf absehbare Zeit eben gar nicht mehr.

Jochen 6 Dezember, 2008 - 03:49

Ich persönliche sehe jetzt auf den ersten Blick nicht so das Riesenproblem mit dem Einheitsmotor.

Große Teams wie Ferrari oder McLaren haben Millionen in Entwicklungen gesteckt. Teilwiese wurden Materialien wie Titan und ähnlich teures Zeug benutzt. Die kleinen Teams konnten da nur hinterher hinken. Wenn jetzt alle Teams den gleichen Motor haben, hat vielleicht auch mal ein kleines Team die Chance vorne mitzufahren. Ich sag nur NASCAR. Als Beispiel: Vor ein paar Jahren (so um 2000 rum) gab es eine Saison, bei der die ersten 18 Rennen von 18 verschiedenen Fahrern gewonnen wurden. Also in den ersten 18 Rennen gewann kein Fahrer 2 mal. Etwas vergleichbares gab es bei der F1 noch nie.

Allerdings – viele F1 Teams konzentrieren sich dann mit Sicherheit auf die Aerodynamik, also werden wohl doch wieder die großen, reichen Teams vorne wegfahren.

nona 6 Dezember, 2008 - 05:03

@Jochen:
Der „Reiz“ für einen Hersteller, sich in der F1 zu engarieren, ist eigentlich seit jeher die Notwendigkeit, auf höchstem Niveau im Wettbewerb mit anderen ein ingenieurstechnisches Top-Produkt auf die Beine zu stellen. Das ist ein sehr entscheidendes Element, das sportlich zum Nimbus „Formel Eins“ stark beiträgt, und das für die Hersteller eine beträchtliche Werbebotschaft ausmacht. Ohne dieses Element würde sich kein Mercedes, BMW, Ferrari oder wer auch immer mit der F1 abgeben – daher auch der beträchtliche Widerstand solcher Konzerne, der die Oberen am Ende zu den beschriebenen Hintertürchen zwingt. Das ist eben genau das „Riesenproblem“ mit einem Einheitsmotor. Man beschädigt den Status der F1 als Königsklasse des Motorsports, man nimmt ihr einen grossen Teil des hohen Anspruchs und macht sie ein gehöriges Stück unattraktiver. Und eine Entwicklung in eine solche Richtung ist mindestens mal diskussionswürdig. Eine Einheitsserie mit lauter vorgebauten Chancengleichheitsteilen ist keine „Formel Eins“, sowas ist ein Merkmal von Nachwuchs-/“Feeder“-Serien in denen Fahrer rekrutiert oder gezüchtet werden. Deswegen kann man auch nicht wie vorgeschlagen mal eben schnell einfach eine GP2 zur F1 machen, das ist so unrealistisch dass es nichtmal mehr illusorisch zu nennen ist.

Ich 6 Dezember, 2008 - 12:25

So wie nona sehe ich es auch. Es macht für die grossen Konzerne einfach keinen Sinn, wenn man seine Ressourcen nicht nutzen darf und deshalb kleine „Garagenteams“ dieselben Chancen haben und man immer wieder gegen sie verliert. Die Botschaft, die das den Zuschauern vermittelt, wäre für die Hersteller nicht hinnehmbar. Sowieso gab es schon immer reichere und ärmere Teams. Auf die Idee, erstere partout einbremsen zu müssen, wäre früher niemand gekommen.

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