Renault R29 & Williams FW31

Auf die schnelle hier die Bilder vom neuen Renault und die des Williams. Während der Williams eher unspektakulär ist, haut der R29 richtig rein. Renault hat ein komplett anderes Konzept für die Nase gewählt, als das alle bisherigen Teams gemacht habe.
Im Grunde ähnelt der R29 dem Williams FW26 aus dem Jahre 2004, dessen Idee ganz pfiffig war, aber sich nicht durch setzen konnte. Interessanterweise ist es Renault offenbar wichtig, so viel Luft wie möglich unter das Auto zu bringen, was in so fern verwunderlich, weil der Diffussor in diesem Jahr auch deutlich kleiner geworden ist.

Wie heute morgen versprochen, folgen gleich noch mehr Bilder, vor allem vom doch eigenartig geformten Renault.

Wenn man sich die bisher gezeigten Einsatzfahrzeuge des Jahres 2009, den Ferrari F60, den Toyota TF109 und den McLaren MP-24/4 anschaut, stellt man fest, dass es zwar einige grundsätzliche Unterschiede, vor allem im Bereich der Nase, gibt, die aber jetzt nicht so wahnsinnig weit voneinander entfernt sind. Ferrari hat den Radstand verlängert und die Nase sehr weit rausgezogen, bei McLaren ist stupsiger, dafür sehr abgerundet und Toyota liegt irgendwo dazwischen. Das gilt auch für den neuen Williams FW31, der allerdings schon ein paar interessante Details am Frontflügel hat und dessen Seitenkästen am Rand einen deutlichen Schwung nach oben machen, was man bisher noch bei keinem anderen Wagen gesehen hat.

Aber was Renault da heute gezeigt hat, ist mehr als spannend. Es fällt als erstes die sehr breite Nase auf. Offenbar will man die Luft von vorne so schnell wie möglich unter das Auto bekommen um sie dort, wie auch immer, nach hinten Richtung Heck leiten, wo man wohl nach sehr viel Abtrieb sucht. Vorne geht man wohl davon aus, dass die Schaufel, die sich Flügel nennt im Verbund mit den neuen Slicks für genügend Abtrieb sorgen wird. Deswegen hat man auch bei den auslaufenden Seitenkästen einen komplett anderen Weg gewählt. Wo alle anderen die Kästen ein wenig nach dem Vorbild von John Barnards legendären McLaren MP4/4 zum Heck hin scharf eingezogen haben, laufen die oberen Abdeckungen der Seitenkästen beim Renault wie ein flatterndes Handtuch aus und bedecken das Heck fast komplett. Seitlich sind sie allerdings so angelegt, wie bei der Konkurrenz auch.

Ob das was bringt? Ich bin da kein großer Experte, aber es ist schon erstaunlich, wie sehr sich der Renault vom Rest des Feldes unterscheidet. Und wie immer bei so Konzepten gilt vermutlich: Entweder genial und klappt, oder großer Mist. Auf jeden Fall wird klar, dass wir im in diesem Jahr eine Menge neuer Formen und Ideen an den Autos sehen werden. Das ist ja mal was, nach dem die Wagen jahrelang mehr oder weniger gleich aussahen.

Bei der Lackierung hat sich deswegen etwas getan, weil man von Sponsor Elf zur Konkurrenz von Total gewechselt ist. Babyblau ist out, dafür ist ne Menge Rot dabei. Aber bei der Farbgebung des Wagens hat sich Renault ja noch nie mit Ruhm bekleckert. Ein wenig verwunderlich ist der Wechsel schon. Elf beliefert Renault, während Total für die PSA (Peugeot/Citroen) Gruppe steht.

Noch mal zum Williams – der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging war „zu konservativ“. Auf den zweiten Blick musste ich das allerdings revidieren. Denn in der dunklen Interimslackierung sieht man leider wenig Details. Aber achtet mal auf den Frontflügel und, wie schon erwähnt, auf die Seitenkästen. Da hat sich Williams was einfallen lassen. Auch finde ich die deutlich schmalere Nase des FW31 ansehnlicher, als die des Renault. Aber die Tests im Februar werden zeigen, ob schöner auch schneller ist.

Leider scheint es in diesem Jahr aber kein richtiges „Shoot-Out“ zwischen den Neuwagen zu geben. Ferrari und BMW verziehen sich den ganzen Februar nach Bahrain, während der Rest in Jerez und Barcelona testet. Immerhin kann man denn den McLaren und den Renault einigermaßen vergleichen.