Formel Eins: Probleme mit den neuen Regeln / Superleage-Kalender 2009

Die neuen Regeln in der Formel Eins sorgen für jede Menge Probleme. Bei der Aerodynamik gibt es sehr unterschiedliche Ansichten darüber, was erlaubt ist, und was nicht und die Motorenregel dürfte den TV-Anstalten Kopfzerbrechen machen.

Renault beschwert sich gerade bei der FIA über den neuen Diffusor von Williams und Toyota, weil dort etwas mit den Abmessungen nicht stimmen soll. Über die nicht angedeckten Auspuffendrohre des neuen Ferrari hatben sich schon alle anderen Teams beschwert und die Frage, wie groß die Leitbleche an der Seite sein dürfen, gibt es auch unterschiedliche Meinungen. Im Grunde kann man ja nur froh sein, dass der Saisonstart noch so lange hin ist, denn in der Zwischenzeit können die Herren ihre Differenzen austragen. Es macht wenig Spaß sich vorzustellen, dass man dies noch in der Saison macht und man am Ende eines Rennens nie weiß, wer nun gewonnen hat und ob da nicht vielleicht ein Stück Aerodynamik 3.75 cm zu groß war. Richtig lustig wird es aber für die TV-Sender.

Zum einen müssen sie die ganzen neuen Regeln auch erst einmal erklären (Viel Spaß auf RTL), zum anderen stehen die Sender vor zwei ziemlich großen Problemen:

1. KERS
Mal davon abgesehen, dass manche Team KERS drin haben werden, und manche nicht, steht es ja auch jedem Team frei zu sagen, wann die Eletronik einbaut und wann nicht. Kann also sein, dass man in der Quali damit unterwegs ist, im Rennen aber nicht. Zu dem hat die FOM leider völlig verpennt eine Möglichkeit einzuplanen, dass man auf dem Bildschirm überhaupt sehen kann, wann das KERS eingesetzt wird. Mit anderen Worten – wird ein Konkurrent überholt, kann es KERS liegen, oder daran, dass der andere Platz gemacht hat, oder daran, dass einer schlicht und ergreifend überholt wurde. Man wird es nicht wissen, da die Formel Eins, die Krone des Motorsports, scheinbar nicht in der Lage ist, etwas zu machen, was bei der A1 seit drei Jahren Standard ist.

2. Motoren
Wie erwähnt darf jeder Fahrer pro Saison acht Motoren verbrauchen. Es steht dem Team aber frei zu entscheiden, wann die Motoren eingesetzt werden. Man kann während eines Wochenendes die Motoren wechseln, wie man lustig ist. Man muss sie auch nicht an einem folgenden Rennwochenende einsetzen. Hautpsache man braucht nicht mehr als acht Motoren pro Jahren. Bedeutet für die TV-Sender, dass sie bei 20 Startern sage und schreibe 160 Motoren im Auge haben müssen. Theoretisch kann jedes Team an einem Wochenende drei verschiedene Motoren einsetzen. Einen für Freitag, einen für die Quali, einen für das Rennen. Das werden aber natürlich nicht alle machen. Die Kommentatoren müssen also mit langen versehen werden, wann wer mit welchem Motor fährt und vor allem, das ist wichtig, was der Motor auf dem Buckel hat. Zum Beispiel: „Fahrer XY hat den Motor drin, mit dem er schon den Freitag in Australien, das dritte Training in Barcelona und die Quali in Monaco.“. Und das wie gesagt für 20 Piloten.

Zur Premiere Übertragung: Es gibt das Gerücht, dass Premiere die Überseerennen nicht mehr vor Ort kommentieren lassen will. Schultz und Surer sollen das angeblich aus dem Studio in München machen. Glaube ich nicht, denn das wäre einfach nicht machbar, allein wegen der Hintergrundinfos, die man vor Ort sammelt. Was aber gut sein kann ist, dass Premiere die Nachberichterstattung mehr oder weniger aus dem Studio macht, ähnlich wie man das von der Bundesliga kennt. Lauterbach und Rosberg (oder sonst jemand) im Studio, Schultz und Surer mit einem oder zwei Kamerateams vor Ort für die Interviews. Aber viel sparen würde man da auch nicht. Premiere kann es sich eigentlich nicht leisten, die Qualität der Übertragungen runter zu fahren, da die Formel Eins, nach Fußball, klar die Nummer Zwei beim Sender ist.

– Offenbar versuchen Nick Fry und Ross Brawn das Honda Team auch mittels Staatsgelder zu übernehmen. Denn die englische Regierung hat der darbenden Automobilindustrie nämlich versprochen, dass man sich um Unterstützung bewerben kann, wenn man mehr als 35 Millionen Dollar Jahresumsatz macht, wenn man neue Leute einstellt, an technischen Innovationen arbeitet und sich um die Reduzierung der CO2 Emissionen kümmert. Dies alles soll das Team erfüllen. Wäre ja ein Witz, wenn das klappen würde. Aber der wäre auch nicht größer, als jedem anderen Hersteller, der seit Jahrzehnten sämtliche Trends verpennt hat, Geld zu geben, damit er weiterleben kann.

– Vor ein paar Tagen hatte ich die Meldung aufgegriffen, dass die Franzosen einen neuen Rennkurs in Yvelines bauen wollen und die Sache politisch genehmigt sei. Dem war auch so, aber scheinbar hat man sich wieder umentschieden. Sicher ist nur, dass nichts sicher ist, weil sich Gegner und Befürworter gegenseitig blockieren. Es gibt mittlerweile eine Seite, auf der die Befürworter Werbung für den Bau der Strecke machen. (http://www.yvelinesf1.fr/)

Superleage – Kalender 2009
Da kann man ja schon ein wenig überrascht sein, aber die Superleage fährt tatsächlich noch eine Saison. Allerdings nicht mehr in Deutschland.

28.06. Magny-Cours (Frankreich)
19.07. Zolder (Belgien)
02.08. Donington (Großbritannien)
06.09. Estoril (Portugal)
04.10. Monza (Italien)
18.10. Jarama (Spanien)

Termine sind schon in der Übersicht nachgetragen.