Es geht wieder los in der NASCAR und die Saison 2009 steht in den Startlöchern. Seitens der Regeln hat sich kaum etwas nennenswertes verändert, aber bei den Teams gibt es doch etliche Neuerungen.
Man wird sich in diesem Jahr wieder an einige neuen Sponsorfarben gewöhnen müssen und daran, dass es etliche Umbesetzungen geben hat. Das die NASCAR Team vor der schwierigsten Saison seit Jahren steht, ist kein Geheimnis. Das erste Halbjahr ist bei den meisten Teams noch einigermaßen sicher, aber wie es aussieht, wenn sich die Wirtschaftslage in den USA verschärfen sollte und vielleicht etliche Sponsoren ihren Verpflichtungen nicht mehr nach kommen können, ist eine andere Sache. Fast alle Firmen haben Probleme und wenn ich „alle“ sage, dann meine ich wirklich alle. Kaum ein Team, dass über den Winter nicht Angestellte entlassen hätte und auch der Hauptsponsor der NASCAR, Nextel/Sprint steht vor massiven Problemen. Aber dazu gibt es noch eine eigene Vorschau. Hier erst mal ein Ausblick auf die Lage der Teams. Das ist der erste Teil. Wer es sich ausdrucken möchte – es gibt zum Schluss für alle Teile der Vorschau ein pdf, allerdings ohne Bilder. Morgen kommt dann ein Ausblick auf die NASCAR und die wirtschaftliche Lage der Hersteller und Sponsoren, Freitag dann die Vorschau auf das Shootout und auf die Übertragungssituation. Achtung! Der folgende Eintrag ist ellenlang. Je nach dem wie die Verbindungsgeschwindigkeit ist, dauert es also was bis die Seite geladen ist.
Hendrick Motorsport – Chevy
Hendrick hat mit Jimmie Johnson nicht nur die letzten drei Meisterschaften gewonnen, sondern in diesem Jahr, zumindest auf dem Papier, auch die stärkste Fahrerpaarung im Team. Kein Team scheint so gut aufgestellt, wie Hendrick. In Sachen Sponsoren gibt es absolut keine Probleme, das Team ist eingespielt man hat auf große Umbesetzungen verzichtet. Dazu kommt, dass man vermutlich den besten Chevy-Motor im Feld hat und mit dem Stewart-Hass Team mehr oder weniger liiert ist. Nicht wenige sprechen von einem „Sechs-Wagen“ Team, auch wenn man das nach außen nicht so weiter trägt.
Ein paar Schatten gibt es natürlich auch. Im letzten Jahr brauchte man sehr lange, bis man in Schwung kam. Hatte man 2007 einen Vorsprung beim CoT, war der 08 aufgebraucht und man hat sich erst im Sommer richtig fangen können. Und das auch nur im Team von Johnson. Jeff Gordon blieb ohne Sieg, Earnhardt jr. war nach starkem Beginn überhaupt nicht mehr zu sehen.
#5 Mark Martin – Crew Chief: Alan Gustafson – Sponsoren: Carquest, Kellogg’s, Cheez-It
Der „Neuling“ im Team. Er übernimmt von Casey Mears, der komplett glücklos geblieben ist. Dabei muss man aber auch sagen, dass die #5 nicht das Vorzeigeteam von Hendrick ist. 2007 fuhr Kyle Busch in der #5 mehr oder weniger hinterher nur um nach seinem Wechsel zu Gibbs fast alles zu gewinnen, was man gewinnen konnte. Es wird interessant zu sehen sein, ob Mark Martin mit seiner Erfahrung mehr aus dem Team raus holen kann. Wenn man bedenkt, wie sehr er DEI im letzten Jahr helfen konnte, und das obwohl er nur zeitweise im Wagen saß, könnte sich das was tun. Für einen Sieg ist Martin immer gut und vielleicht wird es ja dieses Jahr endlich mal was mit den Daytona 500.
Prognose: Ein bis zwei Siege. Chase wahrscheinlich.
#24 Jeff Gordon – Crew Chief: Steve Letarte – Sponsoren: DuPont, Pepsi
2008 war ein Jahr zum vergessen für den ehemaligen Serienmeister Jeff Gordon. Es lief wirklich nichts zusammen und Pech hatte er auch noch in Hülle und Fülle. Das er zum ersten Mal seit 1993 keinen Sieg erlangen konnte, sagt schon alles. Nicht wenige haben über den Winter vermutet, dass Gordon den Crew Chief wechseln würde, aber warum sollte er das? Er und Letarte haben schon andere Schwächeperioden durch gestanden und Letarte gehört weiterhin zu besten seinen Fachs. Die Probleme lagen auch weniger bei Letarte/Gordon sondern eher daran, dass das ganze Team grundsätzlich auf dem falschen Dampfer in Sachen Abstimmung war. Man wird aus den Fehler des Jahres 2008 gelernt haben und ich bin mir sicher, dass Gordon 2009 ein Meisterschaftskandidat ist.
Prognose: Mindestens zwei Siege. Chase sicher.
#48 Jimmie Johnson – Crew Chief: Chad Knaus – Sponsoren: Lowe’s
Was soll man sagen, zu einem Mann, der alles gewonnen hat. Er muss nichts mehr beweisen und die Frage ist halt nur, ob Johnson Titel Nummer Vier in Folge schafft und damit endgültig Geschichte schreibt. Rechnen muss man auf jeden Fall damit.
Prognose: Mindestens zwei Siege. Chase sicher.
#88 Dale Earnhardt jr. – Crew Chief: Tony Eury Jr. – Sponsoren: Mountain Dew, AMP, Army National Guard
Von allen Hendrick Fahrern lastet auf Junior wohl der größte Druck. Die Saison 2008 war nicht schlecht, aber irgendwie haben Eury jr. und er ab Juli letzten Jahres komplett den Faden verloren. Es ging nichts mehr zusammen und Siege gab es auch keine. Der eine Sieg in Michigan kam auch mehr aus Glück, als aus Speed, denn man gewann einen Benzinkrimi. Earnhardt muss dieses Jahr was besseres abliefern. Ein paar Siege sollten drin sein und er selbst hat die Latte schon mal hoch gesetzt, als er im Winter von mindestens sechs Siegen gesprochen hat, die er 2009 erreichen will. Das wird nicht leicht, aber auf der anderen Seite war es eher so, dass mich Junior im letzten Jahr mit seinem guten Start überrascht hatte. Immerhin hatte man nur wenige Wochen Vorbereitung auf die Saison gehabt. Jetzt, wo man den ganzen Winter arbeiten konnte, sollte man besser aufgestellt sein.
Prognose: Mindestens zwei Siege. Chase sicher.
Roush Fenway Racing – Ford
Bei Roush zeigt das Formbarometer steil nach oben. Allerdings nicht für das gesamte Team. Während bei Hendrick alle Fahrer an guten Tag auf einem Niveau fahren, sieht das bei Roush doch etwas anders aus. Star im Team ist jedenfalls Carl Edwards, der im letzten Jahr knapp am Titel vorbei geschrammt ist. Allerdings hat Edwards mit seiner aufbrausenden und robusten Art auch für Probleme im Team gesorgt. Seine Auseinandersetzungen mit Matt Kenseth haben dem Team nicht gut getan, wobei man auch sagen muss, dass Kenseth Probleme damit hat, seine alte Führungsrolle abzugeben. Ansonsten ist man auf der Fahrerseite sehr ausgeglichen aufgestellt und hat fünf Leute, die jederzeit in die Top Ten fahren können und es auch sollten. Die Motoren bekommt man von Yates, die wiederum viel Unterstützung von Ford haben. In Sachen Verbrauch liegt Ford klar vorne, was bei vielen Rennen ja eine wichtige Rolle spielen dürfte.
#6 David Ragan – Crew Chief: Jimmy Fennig- Sponsoren: UPS
Ragan ist quasi das „Nesthäkchen“ bei Jack Roush, der ihn seit einigen Jahren fördert. Seine Entwicklung mag nicht so flott gewesen sein, wie die des gleichaltrigen Kyle Busch, aber dafür ist seine Entwicklung sehr beständig. Im letzten Jahr hatte er gerade mal zwei Ausfälle und kam auf zwei dritte Plätze, dazu gab es zehn Top Ten Platzierungen. Alles in allem nicht schlecht, doch er wird in diesem Jahr etwas mehr bieten müssen. Jack Roush hat das Problem, dass er am Ende der Saison einen Fahrer entlassen muss, dass die NASCAR pro Team nur noch vier Wagen zulässt.
Prognose: Kein Siege. Chase sehr unsicher.
#16 Greg Biffle – Crew Chief: Greg Erwin – Sponsoren: 3M, Dish
The „Biff“ ist so etwas wie der Underdog im Team. Andere sagen, er hat etwas von einer Schlaftablette. Wenn er wach ist, kann er allerdings auch mit Carl Edwards mithalten, aber dann kommt wieder ein Rennen, bei dem man ihn gar nicht sieht, weil er irgendwo zwischen Platz 15 und 10 rumkurvt. Allerdings er ist extrem beständig. Im letzten Jahr erreichte er zwei Siege und isgesamt 17 Top Top Ten Ergebnisse. Das brachte ihn in den Chase und ich sehen keinen Grund, warum ihm das dieses Jahr nicht wieder gelingen sollte.
Prognose: Ein Sieg. Chase möglich.
#17 Matt Kenseth – Crew Chief: Drew Blickensderfer – Sponsoren: DeWalt Tools
Kenseth hat auch ein Seuchenjahr hinter sich. 20 Top Tens, aber nicht ein Sieg. Das kann schon zu Frust führen, vor allem dann, wenn der Kollege Edwards die Siege gleich reihenweise einfährt. Bis letztes Jahr war Kenseth bei Roush klar die Nummer Eins, zu mal er 2003 ja den Titel holen konnte. Doch im Moment ist er einfach nicht gut drauf. Es fehlt an Speed und vielleicht auch etwas an Biss. Es ist schwer zu sagen, wie sich 2009 für ihn entwickeln wird, aber sein Vorteil könnte sein, dass alle nur auf Edwards schauen.
Prognose: Ein Sieg. Chase möglich.
#26 Jamie McMurray – Crew Chief: Donnie Wingo – Sponsoren: Crown Royal
Um es gleich zu sagen: Ich glaube, dass sich Roush am Ende der Saison von McMurray trennen wird. Die Zahlen sprechen einfach für sich, denn in den bisher sechs Saison, die McMurray gefahren ist, konnte er gerade mal zwei Siege erlangen und den Chase hat er noch nie geschafft. Ich sehe auch nicht, warum das dieses Jahr anders werden sollte. McMurray ist ein guter Top 15 Fahrer, aber mehr leider auch nicht. Vielleicht täte es ihm sogar gut, wenn er mal das Team wechseln würde.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
#99 Carl Edwards – Crew Chief: Bob Osbourne – Sponsoren: Afflac
Neben Kyle Busch ist Edwards mit Sicherheit der neue Superstar der NASCAR. Er ist smart, er ist schnell, er fährt spektakulär und seine Ausraster in der Box werden von vielen Fans mit einem hochgezogenen Mundwinkel betrachtet. Sein Temperament ist aber gleichzeitig auch sein Problem. Kritiker sagen, dass er zu verbissen, zu egoistisch sei und sich so um seine Chancen bringen würde. Zumindest soll Jack Roush ihn schon mehrfach in Sachen Teamorder ins Gebet genommen haben. Das er und Matt Kenseth keine Freunde mehr werden, hatte ich ja schon angedeutet. Und dann ist da natürlich sein Talent. Er ist biestig schnell und er risikiert viel, wie man beim schon legendären Überholversuch in Kanasas gesehen hat. Rundstrecken mag er allerdings nicht so. Ich gehe mal davon aus, dass Edwards dieses Jahr wieder für viel Aufregung sorgen wird. Ach so: Afflac ist jetzt alleiniger Sponsor der #99.
Prognose: Mehr als drei Siege. Chase sicher.
Joe Gibbs Racing (JGR) – Toyota
Wenn mich im letzten Jahr ein Team zugleich überrascht und enttäuscht hat, dann war das JGR. Ich hatte ihnen nach dem Umstieg auf Toyota nicht allzu viel zugetraut, aber dann kam Kyle Busch und fuhr alles in Grund und Boden. Nur um dann ab August komplett wieder in die Versenkung zu verschwinden, in der Hamlin und Stewart schon das ganze Jahr rumhingen. Was ist da nur passiert im Team? Irgendetwas muss schrecklich schief gelaufen sein, oder aber, und das sagen manche so zwischen den Zeilen, JGR hat das Schummeln eingestellt, nach dem man bei dieser „Dyno-Affäre“ erwischt worden war. Es wird also spannend zu beobachten sein, wie JGR in die Saison kommt. Allerdings hat man meiner Meinung nach einen Fehler gemacht. Ich halte den Cup-Einsatz von Joey Logano für viel zu früh. Es wird das Team enorm schwächen, weil Logano einfach weniger präzise Auskünfte über den Wagen geben kann. Da man für einen vierten Wagen keinen Sponsor bekommen hat und auch mit keinem anderen Team zusammenarbeitet (offiziell), ist JGR ein Team, dass sehr viel selber erledigen muss.
#11 Danny Hamlin – Crew Chief: Mike Ford – Sponsoren: FedEx
2007 war er noch der aufkommende Star, 2008 ging er neben Kyle Busch völlig unter. Härter kann man kaum landen. Die Frage lautet natürlich, warum er so abgesackt ist. Viele Experten sind der Meinung, dass er, ebenso wie Kenseth, Jeff Gordon und andere nicht mit dem CoT klar kommt. Zu viel Untersteuern, zu schwierig abzustimmen. Tatsache ist aber, dass er nun neben Kyle Busch die Nummer Zwei im Team ist, ein Umstand, der ihm nicht gefallen wird. Es ist auch schwer zu sagen, wie im Hamlin 2009 klar kommen wird, da ich ihn nach seinen zwei völlig unterschiedlichen Saison schlecht einschätzen kann. Dazu kommt auch, dass ich ja glaube, dass JGR 2009 nicht so gut da stehen könnte.
Prognose: Maximal ein Sieg. Chase sehr unsicher.
#18 Kyle Busch – Crew Chief: Steve Addington – Sponsoren: M&M’s, Snickers, Pedigree, Interstate Batteries
„The guy you love to hate“ – besser kann man Busch wohl kaum titulieren. Die NASCAR hatte sich im letzten Jahr schon gefreut. Edwards vs. Busch vs. Johnson im Chase – das wäre ein Knaller gewesen. Dummerweise klappte bei JGR nicht und nach zwei DNFs zu Beginn des Chase war Kyle Busch raus. Das er das Zeug zum Meister hat ist mir klar. Er hat auf allen Ovalen und auf der Rundstrecke gewonnen. Was muss man mehr sagen. Wenn er 2009 gutes Material hat, dann ist er wieder ganz vorne und vermutlich wird die NASCAR sich das sehr herzlich wünschen. Denn kaum ein Fahrer polarisiert derartig, wie Kyle Busch. Sollte das gesamte Jahr um die Meisterschaft fahren und das vielleicht noch gegen Edwards und Junior, dann wäre das für die NASCAR ein Quoten-Segen.
Prognose: Mindestens drei Siege. Chase sicher.
#20 Joey Logano – Crew Chief: Greg Zipadelli – Sponsoren: Home Depot
Wie oben schon erwähnt – ich halte es für einen sehr großen Fehler, Joey Logano, sicher eines der größten NASCAR Talente der letzten Jahre, so früh in den Cup zu stecken. Immerhin kommt der Junge quasi aus der Camping World East Series und der ARCA in den Cup, mit nur einer halben Saison in der Nationwide. Dazu kommt, dass er bisher nur „Late Models“ gefahren ist, die meisten Ovale nicht kennt, die schnellen 1.5 Meilen Ovale schon mal gar nicht und von Rundstrecken reden wir lieber nicht. Immerhin hat er mit Greg Zipadelli einer besten Crew Chiefs an seiner Seite, den man sich wünschen kann. Ich bin schon gespannt wie er sich schlagen wird, rechne aber nicht damit, dass man ihn oft vorne sehen wird.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
Richard Childress Racing (RCR) – Chevy
RCR ist eines der wenigen Teams, die zur Saison 2009 aufgestockt haben. Mit Casey Mears hat man sich einen vierten Fahrer ins Team geholt, dazu hat man einiges geändert. Mears fährt jetzt die #07 in der Bowyer saß, dafür fährt der die #33 in den Farben von General Mills (Cheerios), die vorher bei Petty waren. Bowyer bekommt auch einen Crew Chief. Burton fährt in Caterpillar Farben, nachdem AT&T sich verabschiedet hat. Das vierte Team ist sicher eine gute Idee, die Verpflichtung von Mears hat aber nicht nur mich überrascht. Allerdings war zum damaligen Zeitpunkt nicht klar, dass man einen Allmendinger oder einen Bobby Labonte haben könnte. RCR ist als gesamtes Team im letzten Jahr etwas abgerutscht. Harvick konnte letztes Jahr überhaupt nicht gewinnen, Bowyer nur einmal. Es war Jeff Burton, der mit zwei Siegen die Saison einigermaßen rettete, aber für die Ansprüche von RCR ist das viel zu wenig.
#07 – Casey Mears – Crew Chief: Gil Martin – Sponsoren: Jack Daniel’s
Dass Mears den Crew Chief von Bowyer behalten darf, ist vermutlich eine gute Idee, denn Gil Martin hat Bowyer in dessen ersten Jahren gut helfen können. Mears ist bei Ganassi gescheitert und nach nur einem Jahr bei Hendrick, was keine gute Expertise für eine Nachwuchsfahrer darstellt. Es grenzt schon an ein Wunder, dass er überhaupt noch mal bei einem Top Team unter gekommen ist. Die Ausgangslage ist klar: entweder, er etabliert sich in den Top 20 mit einer leichten Chance auf den Chase oder er ist wieder weg. Und dann wohl endgültig.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
#29 – Kevin Harvick – Crew Chief: Todd Berrier – Sponsoren: Shell/Pennzoil
Noch einer mit einer miesen 2008er Saison. Dass er keinen Sieg verbuchen konnte, wird ihn schon wurmen. Und überhaupt – seit seiner famosen 2006er Saison geht bei Harvick wenig zusammen. Er fiel auch eher dadurch auf, dass er sich mit Carl Edwards eine Dauerfehde lieferte. Auf der anderen Seite stehen da 19 Top Ten Ergebnisse, und die zeigen, dass ihm oft nur eine Kleinigkeit zum Sieg gefehlt hat. Es ist also nicht so, dass er komplett weg wäre, aber die letzten ein bis zwei Schritte fehlen einfach noch. Auch bei ihm kann das mit der Umstellung auf der CoT zu tun haben. Je nach dem, wie das Team arbeitet, kann 2009 für Harvick aber deutlich besser werden.
Prognose: Ein Sieg. Chase gut möglich.
#31 – Jeff Burton – Crew Chief: Scott Miller – Sponsoren: Caterpillar
Der Alt-Meister im Team und gleichzeitig auch der Leitwolf. Wenn es bei ihm schlecht läuft, dann ist meist auch das restliche Team betroffen betroffen. Es gibt allerdings ein paar Experten, die der Meinung sind, dass Burton zum einen seine beste Zeit hinter sich hat, zum anderen einfach zu nett ist. Das halte ich für vermessen, auch wenn es natürlich stimmt, dass man von Burton so gut wie nie eine unfaire Aktion im Rennen sieht. Das gilt aber für Fahrer wie Johnson oder Gordon. Das er Gefahr läuft ein zweiter Mark Martin zu werden, ist allerdings nicht von der Hand zu weisen. Mit Caterpillar hat er zu dem einen Sponsor, der unter massiven wirtschaftlichen Druck steht, also wird man von ihm schon gute Ergebnisse erwarten.
Prognose: Ein Sieg. Chase gut möglich.
#33 – Clint Bowyer – Crew Chief: Shane Wilson – Sponsoren: General Mills/Cheerios
Ich halte Bowyer schon für einen besseren Fahrer im Feld, der an guten Tagen alle anderen schlagen kann. Aber das ist eben diese Einschränkung mit „an guten Tagen“. Denn er hat auch gerne mal ein Rennen, bei dem er komplett untergeht. In den letzten beiden Chase ist er teilweise sehr gut unterwegs gewesen, doch er kommt einfach nicht auf allen Strecken zurecht. Das muss sich ändern, was 2009 aber nicht leicht wird, denn er bekommt ein komplett neues Team samt neuen Crew Chief. Ich sehe ihn dieses Jahr nicht im Chase.
Prognose: Ein Sieg. Chase wahrscheinlich.
Red Bull Racing (RBR) – Toyota
Die Ansage bei Red Bull ist eindeutig: erstens will man den ersten Sieg, zweitens will man in den Chase. Die Last der Aufgabe liegt dabei auf den Schultern von Brian Vickers, der im letzten Jahr schon ein paar Mal an einem Sieg vorbei geschrammt ist. Was mir bei RBR nicht gefällt, ist die Unruhe im Team. Was man im letzten Jahr mit Allmendinger angestellt hat, war eher unglücklich und der hohe Erfolgsdruck des europäischen Geldgebers macht die Sache nicht besser. Aus nachvollziehbaren finanziellen Gründen hat man auch kein drittes Team aufgebaut, was sich aber als Nachteil erweisen könnte. RBR ist sehr schwer einzuschätzen und wichtig wäre es mal, dass das Team ohne große Umbesetzungen in Ruhe arbeiten könnte.
#82 Scott Speed – Crew Chief: Jimmy Elledge – Sponsoren: Red Bull
Speed kennt man ja noch aus der Formel Eins, wo er gar nicht klar kam. Anders in der ARCA, wo Red Bull ihn zwischen geparkt hatte, und wo er um ein Haar Meister geworden wäre. Er hat allerdings null Erfahrung im CoT und wenn man beobachtet, wie sich andere Fahrer schwer tun, die von der Nationwide Serie in den Cup wechseln, dann kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass Speed einer der Fahrer sein wird, die um die Top 35 kämpfen werden. Sein Glück wird wohl sein, dass RBR stark genug ist und es dieses Jahr weniger Teams gibt, die eine ganze Saison fahren werden, so dass er die Top 35 schaffen müsste. Mehr wird aber nicht drin sein.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase. Top 35 sollte klappen.
#83 Brian Vickers – Crew Chief: Ryan Pemberton – Sponsoren: Red Bull
Das Vickers es dieses Jahr für RBR reißen muss, ist klar. Aber er wird den Druck noch aus dem letzten Jahr kennen, wo er das Team ja ebenfalls quasi im Alleingang retten musste. Vickers ist sicher einer besseren der Fahrer im Feld und seine Leistungsschwankungen haben zumindest von außen betrachtete mehr etwas mit dem Team, als mit ihm zu tun. Ich würde sowohl dem Team, als auch ihm wünschen, dass es in diesem Jahr zumindest mal mit einem Sieg klappt. Verdient hätte er es. Den Chase erreichen sie aber nur, wenn das Team auch endlich mal konstant wird.
Prognose: Ein Sieg. Chase eher unsicher.
Earnhardt Ganassi Racing (EGR) – Chevy
DEI Inc. existiert nicht mehr. Das, was im Winter als Merger bezeichnet wurde, war wohl eher eine Übernahme von Ganassi. Alle führenden Figuren von DEI haben zumindest im Rennbetrieb nichts mehr zu sagen und auch im geschäftlichen Bereich sieht es so aus, als habe Ganassi die Zügel in der Hand. Man kann natürlich auch sagen, dass sich hier mal wieder Not mit Elend gepaart hat. DEI ist ziemlich runter gewirtschaftet. Die Sponsoren sind reihenweise weglaufen, nicht mal Paul Menard, der nicht mehr will, als in Ruhe seine Rennen zu fahren, hat sich zu Yates verabschiedet. Für die #8 hat man keinen Sponsor gefunden. Auf der anderen Seite Ganassi, der sein NASCAR Team auch eher lieblos betrieben hat. Montoya hat mehr Crew Chiefs bekommen, als er sich Namen merken konnte, und er selber war wohl schon kurz vor dem Absprung. Immerhin hat man mehr Sponsoren als Wagen. Die hat man nun zu DEI geschleppt, aber beide Teams sind einen einem bemerkenswert schlechten Zustand. Kein Wunder, dass Montoya seinen Vertrag, der Ende 2009 ausläuft, noch nicht verlängert hat.
#1 Martin Truex jr. – Crew Chief: Kevin Manion – Sponsoren: Bass Pro Shops
Das Truex überhaupt noch da ist, das ist eigentlich das Wunder. Er hat lange mit dem neuen Team von Tony Stewart geflirtet, sich am Ende aus Loyalität (sagt man) für ein weiteres Jahr bei DEI verpflichtet. Sicher ist, das Truex das Zeug zu einem Top 5 Fahrer hat, wenn das Material stimmt. Er hatte 2007 Dale Earnhardt locker im Griff, auch wenn der mit seinen Gedanken sicher woanders (Hendrick) war. Aber man sollte Truex nie unterschätzen, denn er gehört auch zu denjenigen im Feld, die schwieriger zu überholen sind. Da ich nicht glaube, dass EGR richtig was auf die Reihe bekommen wird, sehe ich ihn nicht im Chase.
Prognose: Ein Sieg. Chase eher unsicher.
#8 Aric Amirola – Crew Chief: Doug Randolph – Sponsoren: ?
Noch so ein Wunderkind, dass in der NW gut unterwegs war, aber Probleme mit dem CoT hat. Zu seiner Verteidigung kann man sagen, dass er auch keine ganze Saison hatte, aber auf der anderen Seite muss man auch erwähnen, dass man die #8 im letzten Jahr immer dann gesehen hat, wenn Mark Martin drin saß. Ob Amirola überhaupt eine ganze Saison wird fahren können, ist völlig ungewiss, weil es EGR nicht gelungen ist, einen Sponsor für #8 aufzutreiben. Allein das spricht Bände.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird sehr, sehr eng.
#42 Juan Pablo Montoya – Crew Chief: Brian Pattie – Sponsoren: Target, Wrigley
Bei Montoya hat sich eigentlich nichts geändert. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann er alle schlagen. Dummerweise meint Rahmenbedingungen bei ihm auch, ob alle nett zu ihm waren, ob nicht einer was falsches gesagt hat, ob die Laune passt und der Wagen sich richtig anfühlt. Stimmt bei ihm irgendwas nicht, verliert er schnell die Lust. Aber trotzdem – er ist immer noch ein Kandidat für einen NASCAR Titel, wenn denn mal alles stimmt. Ich bin mal gespannt, wie er mit dem DEI Chassis klar kommt. Der Motor, den er ja von RCR bekommt, sollte auf jeden Fall besser sein, als der von Dodge. Ob er 2009 seinen ersten Sieg in einem Oval wird feiern können?
Prognose: Ein Sieg. Chase sehr unsicher.
(#34 John Andretti – Front Row Motorsports)- Sponsoren: Window World
EGR hat für das Rennen in Daytona eine Allianz mit Front Row geschlossen. Es ist unsicher, ob man auch während der Saison weiter zusammen arbeiten wird, da Front Row auch keinen Sponsor für die gesamte Saison hat.
Stewart Haas Racing (SHR) – Chevy
Tony Stewart hat sich seinen Traum erfüllt und sein eigenes Team gegründet. Und das zu dem vermutlich denkbar schlechtesten Zeitpunkt, den man sich wirtschaftlich denken kann. Aber sein Name ist stark genug und so konnte er genügend Sponsoren an Land ziehen. Old Spice war eh schon sein Partner in der Nationwide. Das er aber Office Depot von Carl Edwards weg holen konnte, ist schon eine kleine Überraschung. Als Partner hat er sich Hendrick geholt. Die bauen die Motoren und werden ihn wohl auch beim Chassis unter die Arme greifen. Es gibt ja nicht wenige, (s.o.) die der Meinung sind, dass SHR nur eine Erweiterung von Hendrick ist. Es dürfte spannend zu sehen sein, wie sich das Team schlägt, allerdings sollte man nicht allzu viel erwarten. Siege und der Chase sind wohl eher nicht Sicht, dass hat Stewart selbst mal angedeutet.
#14 Tony Stewart – Crew Chief: Darien Grubb – Sponsoren: Office Depot, Old Spice, Burger King
Alles neu bei Tony Stewart. Neue Nummer, neue Farben (Rot!) und ein neuer Crew Chief. Darien Grubb kommt von Hendrick und soll wohl dafür sorgen, dass die Kommunikation zwischen beiden Teams und der technische Umstieg richtig gut läuft. Was Stewart mit dem leisten kann? Schwer zu sagen. Ein Sieg wäre schon fast sensationell, der Einzug in den Chase fast eine Meisterschaft. Stewart hält den Ball sehr flach, aber Top 20 Ergebnisse sollten es schon sein.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
#39 Ryan Newman – Crew Chief: Tony Gibson – Sponsoren: U.S. Army
Tony Gibson? Genau – Tony Gibson von DEI. Der bringt nicht nur sich sondern auch noch gleich die gesamte (!) Boxencrew zu Ryan Newman mit. Was besseren kann dem ja gar nicht passieren. Bei Newman bin ich mir nie sicher, ob der wirklich gut ist, oder halt nur Mittelmaß. Die Saison bei SHR wird es zeigen. Wenn er auf Stewart Niveau fährt, dürfte er auch in dessen Bereich in der Meisterschaft landen. Allerdings: Newman hat zwar die US Army als Sponsor, aber die zahlt keine volle Saison. Er muss also Ergebnisse liefern, will er am Ende des Jahres noch im Wagen sitzen.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
Richard Petty Motorsports (RPM) – Dodge
Da steht zwar Petty drauf, aber Petty steckt nicht mehr drin. Im Winter hat Gillett Evernham Motorsports das alte Petty Enterprises Team geschluckt. Damit sind dann 60 Jahre NASCAR Geschichte mal so eben gestorben. Nun ja, die Geschichtsbücher werden es vermerken, aber auch darauf hinweisen, dass Petty deswegen als Name auch in der NASCAR bleiben konnte. Aber richtig rosig sieht es bei RPM nicht aus. Man ist weiter auf Dodge angewiesen, deren Motoren ja nun nicht die stärksten waren. Allerdings kommt Dodge dieses Jahr mit einem komplett neuen Motor, den man schon im letzten Jahr bei Penske getestet hatte, und der deutlich besser sein soll. Bei RPM muss sich auch dringend was tun, denn Sponsoren stehen schon lange nicht mehr Schlange.
#9 Kasey Kahne – Crew Chief: Kenny Francis – Sponsoren: Budweiser
Er ist der unumstrittene Star im Team und sein Talent stellt niemand in Abrede. Das er im letzten Jahr zwei Siege einfahren konnte, während der Rest der Mannschaft hinterher gondelte, zeigt sein Können um so mehr. Natürlich hofft er, dass er 2009 das zumindest wiederholen kann und der Traum geht wohl in die Richtung Chase. Aber viel wird davon abhängen, wie sehr sich Dodge noch erlauben kann, Geld in die Serie zu stecken. Je mehr Dodge macht, desto besser wird es bei Kahne laufen.
Prognose: Ein Sieg. Kein Chase.
#19 Elliott Sadler – Crew Chief: Kevin Buskirk – Sponsoren: Best Buy, Stanley Tools
Das Sadler kein NASCAR Champion mehr wird, ist ihm wohl auch klar. In seinen zehn Jahren in der NASCAR sind drei Siege zusammen gekommen, der letzte datiert aus dem Jahr 2004. Aber Sadler ist ein hervorragender Platzierungsfahrer, der einen guten Wagen in den Top 15 halten kann. Getrübt wird sein Jahr sicher durch die Posse um seinen Vertrag. Gillett hatte ihm im Winter gekündigt und Sadler musste seine Anwälte bemühen, um wieder in seinen Wagen zu kommen. Ob es Sinn macht in einem Team zu fahren, dass einen nicht mehr will?
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
#43 Reed Sorenson – Crew Chief: Mike Shiplett – Sponsoren: U.S. Air Force, PVA.org, Super 8
Ich gehöre ja auch zu denen, die sich hier und fragen, was der Sorenson eigentlich noch in der NASCAR macht, aber man sollte nicht vergessen, dass er auch erst 23 ist. Da kann sich also noch etwas tun, auch wenn er natürlich die meiste Zeit gegen Montoya extrem schlecht aussah. Sorenson wird die Saison in „der“ #43 sitzen, mit der #3 die wohl berühmteste Startnummer der NASCAR. Das sind sehr, sehr große Schuhe, die er sich da anzieht und ich bin mir nicht sicher, ob er da rein passt. Auf der Sponsorenseite sieht es auch noch nicht so aus, als hätte man keine volle Saison zusammen.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
(#44) AJ Allmendinger – Crew Chief: Sammy Johns – Sponsoren: Valvoline
Allmendinger bekommt nur einen Teilzeit-Vertrag. Sollten Sponsoren kommen, wird es auch eine ganze Saison. Sicher ist, dass er die ersten acht Rennen und das Daytona 400 im Juli wird fahren können. Allmendinger gilt als eines der größten Talente im US-Motorsport, aber ob er wirklich das Zeug zu einem sehr erfolgreichen NASCAR Piloten hat, oder ob er nicht doch lieber wieder zu den Monoposto zurückkehren sollte, ist dann noch eine andere unbeantwortete Frage.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
Penske Racing – Dodge
Das Penske Team darbt auch so vor sich hin. Als mehr oder weniger offizielles Dodge Team ist man an die Marke gebunden, und das, obwohl Penske der größte Toyota Händler im Land ist. Das letzte Jahr war eher zum vergessen, auch wenn Ryan Newmann das Daytona 500 für sich entscheiden konnte. Aber weder er, noch Busch konnten den Chase erreichen, was schon eine ziemliche Ohrfeige für das Team war. Ob das dieses Jahr anders wird, hängt davon ab, ob Chrysler das Jahr überhaupt überlebt. Ich sehe da nicht viel Bewegung nach vorne.
#2 Kurt Busch – Crew Chief: Pat Tryson – Sponsoren: Miller Lite
Kurt Busch ist auch so ein On/Off Pilot der NASCAR. Manchmal ist er nicht zu stoppen, an anderen Tagen wird er dreimal überrundet. Der Meister von 2004 steht auch im Schatten seines jüngeren Bruders und man merkt ihm an, dass ihm im Moment hier und da die Motivation fehlt. Aber man sollte Busch niemals unterschätzen. Wenn er einen guten Tag hat, kann er Rennen gewinnen. Der neue Dodge Motor soll das Leistungsdefizit auch beheben, also ist mit ihm durchaus zu rechnen.
Prognose: Ein Sieg. Chase sehr unsicher, aber möglich.
#12 David Stremme – Crew Chief: Roy McCauley – Sponsoren: Verizon
Die Verpflichtung von David Stremme hat viele überrascht. Zu mal sich auf dem Markt einige Fahrer bewegt haben, die besser ins Team zu passen schienen. Aber Roger Penske hat Stremme nicht ohne Grund in die #12 gehoben, denn der kennt als Team sehr gut, weil er letzte Saison der Testfahrer war. Penske war es wichtiger, seinem Team Kontinuität zu verpassen, als mit einem neuen Setting zu experimentieren. Das ist nachvollziehbar und Stremme sollte zumindest für Top 25 Ergebnisse gut sein. Interessante Nebenbemerkung: Verizon sponsort zwar, wird aber nicht auf dem Wagen zu sehen sein, da Nextel/Sprint ja ein Exklusiv-Vertrag mit der NASCAR hat und Verizon ein Konkurrent ist.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase.
#77 Sam Hornish jr. – Crew Chief: Travis Geisler – Sponsoren: Mobil 1, Penske Trucking, AAA
Von allen IRL Fahrern die in die NASCAR gewechselt waren, ist Hornish der einzige, der es in eine zweite Saison geschafft hat. Dabei waren seine Leistungen – na ja – bescheiden. Seine beste Platzierung war ein Platz 15 bei den letztjährigen Daytona 500 und er hat es gerade so in die Top 35 geschafft. Ich vermute mal, dass Penske ihm noch eine Saison gibt, und wenn es dann nicht klappt… also muss Hornish zumindest regelmäßig in die Top 20 fahren, was nicht leicht sein wird.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
Michael Waltrip Racing (MWR)
Bei MWR sieht es schlecht aus. Im Winter hieß es schon, dass Waltrip den Laden komplett dicht machen müsste, aber er hat sich doch noch retten können. Allerdings ist völlig unklar, ob das auch für die gesamte Saison gilt, denn es fehlen vor allem Sponsoren. Man hat UPS verloren, die zu David Ragan gewechselt sind. MWR muss in diesem Jahr gute Ergebnisse abliefern, sonst sieht es für 2010 schlecht aus. Aber Michael Waltrip selber will lieber weiter Fahrer und Teamchef in Personalunion sein, was viele Beobachter für eine falsche Entscheidung halten. Lieber hätte man, so die Stimmen, Michael McDowell halten sollen, damit sich Waltrip ums Geschäft kümmern kann.
#00 – David Reutimann – Crew Chief: Rodney Childers – Sponsoren: Aarons
Reutimann gilt als solider Pilot, der durchaus in der Lage ist, in die Top 5 fahren. Als Sponsor hat man Aarons gewinnen können, aber nur für 18 Rennen, also die Hälfte. Ob MWR das Geld hat, Reutimann den Rest zu finanzieren ist offen, aber die Tatsache, dass man Rodney Childers von GEM/RPM weg holt hat, spricht zumindest dafür. Wichtig ist für also für Reutimann möglichst viel in der Spitzengruppe unterwegs zu sein, damit der Wagen genügend TV-Zeit bekommt.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
#55 Michael Waltrip – Crew Chief: Robert „Bootie“ Barker – Sponsoren: NAPA
Waltrip hat NAPA für ein weiteres Jahr an sich binden können, was schon erstaunlich ist, angesichts der doch eher schwachen Ergebnisse. Aber 2009 wird wohl auch das Jahr, in dem Waltrip was abliefern muss. Nur um Platz 35 zu fahren, und das mit den bärenstarken Toyota-Motoren ist dann doch etwas wenig. Da muss mehr kommen, also etwas in Richtung Top 20. Man wird wohl nicht davon ausgehen, dass er in den Chase kommt. Aber wie im letzten Jahr wird Waltrip vermutlich den Wagen ein paar Mal auf die Pole setzen wollen, damit der Sponsor zufrieden ist. Mit Bootie Baker hat man allerdings einen sehr guten und erfahrenen neuen Crew Chief geholt.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
Yates Racing
Das chronisch sponsorlose Yates Team steht auch dieses Jahr nicht sonderlich gut da. Man würde vermutlich auch nicht überleben, wenn nicht a) Ford den Laden und die Motorenentwicklung von Yates finanzieren würde und b) Jack Roush nicht ab und an helfen würde. Yates baut aber die Motoren, die Roush verwendet und es gibt wohl kaum einen in der Szene, der die Arbeit von Yates nicht schätzen würde. Dennoch wäre es nicht schlecht, wenn Yates mal wieder weiter vorne zu finden wäre, aber das wird wohl ziemlich schwer in 2009.
#28 Travis Kvapil – Crew Chief: Ben Leslie – Sponsoren: ?
Man sollte Kvapil nicht unterschätzen, nur weil er selten vorne zu sehen ist. Kvapil hat sich in der Truck Serie durch geboxt und war 2003 dort immerhin Meister. Er kann also was und das hat er im letzten Jahr auch immer mal wieder gezeigt. Ich würde Kvapil gerne mal in einem Roush Chassis sehen. So wird es für ihn aber vermutlich ein Kampf um Platz 35.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
#98 Paul Menard – Crew Chief: Larry Carter – Sponsoren: Menard
Paul Menard hat sein Team zusammen gepackt und ist von DEI zu Yates gezogen. Damit also auch von Chevy zu Ford. Menard, das ist allen klar, ist kein Siegfahrer. An guten Tagen kratzt er an der Top 10 Grenze, aber mehr auch nicht. Das Geld von Menard hält Yates mit am Leben.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
Robby Gordon Motorsport (RGM) Toyota
Nach dem alle Fusionsverhandlungen im Winter gescheitert sind, fährt Robby Gordon halt weiter alleine. Jim Beam bleibt Sponsor, allerdings wechselt er von Dodge zu Toyota (nach dem Shootout) und die Whisky Hesteller bleibt nur für 13 Rennen. Gordon wird sich schon durchbeißen, er betrachtet die NASCAR ja auch nur als eins seiner vielen Spielfelder, auf denen er sich bewegt. In Sachen Rallyes läuft es beim ihm ja bedeutend besser, wie man dieses Jahr bei der Dakar gesehen hat.
#7 Robby Gordon – Crew Chief: Kirk Almquist – Sponsoren: Jim Beam
Siehe oben.
Prognose: Kein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel, aber auch nur, wenn er genügend Sponsore zusammen bekommt.
JTG Daugherty Racing – Toyota
Das ist eigentlich das alte #00 Team von MWR, das JGT im letzten Jahr mehr oder weniger übernommen hat. Im Prinzip hat man sich bei MWR eingekauft und wird auch unter dem Dach von MWR die Saison 2009 bestreiten. Es gibt eine technische Allianz und in Sachen Marketing arbeitet man auch zusammen. Interessanterweise hat man wohl ein volles Sponsorenpaket für 2009. Hintergrund ist dabei die Verpflichtung von Marcos Ambrose, der viel Geld aus Australien mitbringt. Der Hauptsponsor ist Little Debbies, dazu gibt es noch andere Geldgeber. Man wird vor allem auf die Rundstreckenrennen schielen und dort auf einen Sieg hoffen.
#47 Marcos Ambrose – Crew Chief: Frank Kerr – Sponsoren: Little Debbies, Clorox, Kingsford Charcoal, Bush’s Baked Beans
Ambrose wird wohl endlich seine erste volle NASCAR Saison fahren können. Das er nicht gerade zu den langsamen gehört, ist bekannt. Wenn es auf die Rundstrecke geht, gibt es kaum einen im Feld, der mithalten kann. Da muss sich sogar ein Montoya strecken. Die Chance, dass er eins der beiden Rundstrecken in diesem Jahr gewinnen kann, ist gar nicht mal so klein, wie man glaubt. Mit ein ganz bisschen Glück könnte das tatsächlich gelingen. Auf dem Oval wird es allerdings schwer für ihn werden.
Prognose: Ein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
Tommy Baldwin Racing (TBR) Toyota
Andere Teams machen dicht, der ehemalige Crew Chief des Bill Davis Rennstalls, Tommy Baldwin, macht ein Team auf. Das hat er auch erst Anfang Januar bekannt gegeben und klar ist nur, dass man mit einem Camry an den Start gehen will. Sponsoren sind noch keine benannt und ob man eine volle Saison fahren kann, ist völlig unsicher.
#36 Scott Riggs – Crew Chief: Tommy Baldwin – Sponsoren: Hunt Brothers Pizza (?)
Scot Riggs, im letzten Jahr noch bei Hass CNC unterwegs, hat noch mal Unterschlupf bei TBR gefunden. Immerhin konnte Riggs trotz der chaotischen Zustände bei Haas CNC den Wagen in den Top 35 halten. Er ist ein Mann mit viel Erfahrung in den NASCAR also der Richtige, um TBR einen Platz in den Top 35 zu sichern. Wenn man denn eine Saison durchhält.
Prognose: Ein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
Prism Motorsports – Toyota
Noch ein neues Team. Da Prism auch eine technische Allianz mit MWR geschlossen hat, wird mit Camrys an den Start gehen. Bin ich echt mal gespannt, denn dieses Team ist ja quasi erst gestern aus der Taufe gehoben worden. Als Crew Chief hat man Bill Henderson gewonnen, der vorher bei Hall of Fame war. Hinter Prism stecken, nur so zu Erinnerung, Phil Parsons und Randy Humphrey. Parsons ist den 80er Jahren mal in der NASCAR unterwegs gewesen und hat immerhin 1988 einen neunten Platz in der Meisterschaft erreicht. Das Team hat bisher nur einen Sponsor für Daytona.
#66 Todd Bodine (Daytona) und Dave Blaney – Crew Chief: Bill Henderson – Sponsoren: Window World
Bodine fährt nur in Daytona, danach übernimmt Blaney. Dass der kein anderes Cockpit gefunden hat, ist schon ein wenig schade, denn Blaney gilt als talentiert und er soll das Zeug zu größerem haben. Wenn man zurück denkt, was er beim chronisch unterfinanzierten BDR Team gerissen hat, dann glaubt man das gerne. Wenn er überhaupt zu fahren kommt, dann werden die Top 35 wohl das Ziel sein.
Prognose: Ein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
Hall of Fame Racing (HOF) – Ford
Sind pleite. Ne, doch nicht. Doch, sind pleite. Ne, doch nicht. Sind nicht Pleite! Und zwar ganz und gar nicht. HOF hat eine strategische Allianz mit Yates geschlossen und quasi die #38 übernommen. Und man hat Sponsoren für die gesamte Saison gefunden. Man muss den Team Ownern Jeff Moorad, Tom Garfinkel und Max Jones wirklich ein Kompliment machen, dass ihnen das gelungen ist. Nicht ganz unschuldig daran war wohl auch Ex-Meister Bobby Labonte, den man als Fahrer gewinnen konnte. Alles in allem steht HOF besser da, als in den Jahren zuvor.
#96 Bobby Labonte – Crew Chief: Todd Parrott – Sponsoren: Ask.com, Academy Sports + Outdoor, DLP
Er mag nicht mehr der aller schnellste sein, aber er ist immer noch jederzeit für einen Top 10 Platz gut. Labonte hat die letzten Jahre wenig Glück bei Petty Enterprises gehabt, und man hatte schon das Gefühl, dass er sich auf die Rente verlegt hat. Jetzt geht er dann noch mal mit einem gutem Team an den Start, mit dem man noch mal ein paar kleine Erfolge feiern kann.
Prognose: Ein Sieg. Kein Chase. Top 35 wird wohl das Ziel.
James Finch Phoenix Racing (Hendrick)
Nur der Vollständigkeit halber. Die fahren sonst in der NW Serie, werden aber mit der Hilfe von Hendrick für neun Rennen in den Cup gehoben. Grund: man will Nachwuchstalent Brad Keselowski ein wenig Übung geben.
#09 – Brad Keselowski – Crew Chief: Marc Reno – Sponsoren: Miccosukee Indian Gaming
Eine Entdeckung von Junior. Keselowski hatte im Herbst ein Angebot von RCR den vierten Wagen zu übernehmen und er stand in Verhandlungen mit Penske. Hat sein Management abgelehnt, weil er vermutlich 2011 den Wagen von Mark Martin übernehmen soll.
Wood Brothers – Ford
Das älteste Team in der NASCAR, nachdem Petty Enterprises aufgekauft wurde. Die Wood Brothers schrammen seit Jahren an einer endgültigen Schließung vorbei und Alt-Meister Bill Elliott wollte glaube ich noch öfter aufhören, als Mark Martin. Das Team plant dieses Jahr 12 Rennen, für neun Rennen hat man Motorcraft als Sponsor gewinnen können. Dank der Champion Bonus von Elliott wird man zumindest bei sechs Rennen sicher dabei sein.
#21 Bill Elliott – Crew Chief: David Hyder – Sponsoren: Motorcraft
Immer noch einer beliebtesten Fahrer bei den NASCAR Fans. Mit seinen 53 Jahren ist er nicht mal zu alt für die NASCAR, aber der richtige Biss ist halt nicht mehr da. Trotzdem – immer wieder schön die Wood Brothers und Elliot im Feld zu sehen.
Germain Racing – Toyota
Schwer zu sagen, ob man die nach dem Daytona Rennen überhaupt noch sehen wird. Angeblich hat man Geico als Sponsor für eine halbe Saison, aber da habe ich keine Bestätigung gehört.
#13 Max Papis – Crew Chief: Randy Gross – Sponsoren: Geico
Max Papis versucht sich in der NASCAR und damit gefühlt in der einzigen Serie, in der noch nicht angetreten ist. Sein Spitzname „Mad Max“ kommt nicht von ungefähr. Weniger, weil er viel Schrott fabriziert, sondern mehr, weil er immer volles Rohr unterwegs ist. Immer. 1996 brannte er bei den 24 H von Le Mans in seinem Ferrari 333SP, der eh nur noch von von Klebeband zusammengehalten wurde, gegen Ende die schnellste Runde des Rennens in den Asphalt. Die NASCAR wird sich freuen.
7 Kommentare
Danke für diese tolle Vorschau!!!
Hab mal kurz überschlagen: 29 Siege sind bereits fest vergeben. :) Mal sehen welche Prognosen denn so aufgehen werden. Aber an einen Sieg von #36 oder gar #66 glaube ich persönlich nicht.
Dafür traue ich Tony Stewart einiges mehr zu. Denke nach einer gewissen Einlaufphase, wird er in der zweiten Saisonphase oft vorne zu finden sein. Mit seinem eigenen Team, sollte er top motiviert sein.
Flop 09: Casey Mears
Top 09: Davin Ragan
Vielen Vielen Dank für die ausführliche Vorschau auf die Teams und Fahrer, war bestimmt viel Arbeit :)
Ich würde auch, wenn es vielleicht etwas unrealistisch klingt, Stewart einen Sieg bei einem (sehr)chaotischem Rennen zutrauen….
na das ist ja mal ne ausfuehrliche zusammenfassung. vielen dank.
das ganze wird wohl aufgrund der vielen teamfusionen usw. erstmal recht unuebersichtlich. vor allem, wenn es darum geht, welche wagen welche ownerpoints bekommt. so richtig komplett ist das alles noch nicht. letzte nachricht ist wohl, dass z.b. penske die #22 gekauft hat und dessen punkte auf die #77 von sam hornish uebertraegt.
kleine korrekturen noch: jayski hat fuer die #66 terry labonte in der liste. dafuer haben die bodine brueder ein neues team mit larry gunselmann gestartet (#64). geoff der aeltere wird wohl in daytona antreten.
und jeremy mayfield hat nen eigenes team aufgemacht (#41) und plant ebenfalls die ganze saison zu fahren.
eine vorlaeufige daytona entry-list gibts bei
na da wurde wohl mein link verschluckt: http://www.jayski.com/stats/2009/entries/1dis2009-entry.htm
Jepp, sehr schöne Vorschau. Auch wenn ich in einigen Punkten anderer Meinung bin. Denke ein Labonte wird locker in die Top 25 fahren mit seiner Erfahrung. Zudem schätze ich Yates/HOF besser als Petty letztes Jahr ein. Bereits Kvapil und Gilliland haben es ja gut in die Top 35 geschafft durch ihre solide Fahrweise.
Bei David Ragan hoffe ich auf einen Durchbruch. Auch wenn es schon stimmt. Er war 2008 zwar öfters vorne dabei. Aber einem Sieg kam er noch nicht einmal nahe. Ist also kein Frontrunner gewesen. Das kann sich aber ändern. Ebenso bei McMurray. Im Chase hat er durchaus zeigen können, dass es aufwärts geht.
Je nachdem wie das Jahr in Sachen Beteiligung verläuft, kann es natürlich noch sein, dass NASCAR die 4-Wagen-Team-Regel zum Beginn der 2010er Saison noch kippt. Den Jack Roush hat mit den Sponsoren die Argumente auf seiner Seite in diesen Zeiten.
hallo Nascar Freunde … auch wenn ich hier nur als Gast einen Kommentar hinterlasse, befasse ich mich doch seit mehr als 20 Jahren mit dem US Rennsport (Nascar, NHRA, Indy) … eigentlich bin ich mehr in den US Foren zuhause, finde es aber klasse, das es in „good old Germany“ vergleichbares gibt …
Ich verfolge seit 1998 den Sponsor M&M´s im Nascar, wobei es mir egal war, welcher Fahrer das Fahrzeug bewegte … ab Mitte 2006 bin ich dann im Forum von David Gilliland gelandet und dort hängen geblieben – bis heute …
Dort erfährt man(n) natürlich auch einiges über Yates und das drumherum, da David ja bis Ende 2008 für Yates gefahren hat und 2009, zwar noch bezahlt wird von Yates, aber kein Fahrzeug hat … meiner Meinung nach, hat Doug nicht mehr viel zu sagen … die Fäden ziehen Max Jones und Jack Roush … die gloreichen Zeiten, unabhängig von der weltweiten Wirtschaftskrise die auch vor Nascar nicht halt macht, von Robert Yates sind Geschichte …
Wie man deutlich sieht, kann ein Paul“sponsored by Daddy“ Menard problemlos eine Saison bei Yates fahren und zudem noch ca. 16 geplante Läufe im Nationswide … ebenso wiedersprüchlich finde ich die Partnerschaft Yates/H.O.F. … da kommt Academy Sports als Sponsor für 5 Rennen an Bord und anstatt Travis als Yates Fahrer, der weitgehend ungesponsort ist für 2009, bekommt „old man“ Labonte den Sponsor … für mich alles undurchsichtig aber genug Beweis, das Doug Yates nur noch eine Marionette ist, der Motoren bauen darf …
Abschließend sei noch gesagt, ich werde Gilliland sehr vermissen dieses Jahr und weiß noch gar nicht ob ich Trackpass und den Scanner nutzen werde … aber eines bleibt und zwar nach nunmehr 2 Jahren im DG Forum die vielen supernetten Freunde und Familienangehörigen, die ich gelernt habe … wer David einmal live erlebt hat, weiß wovon ich spreche, denn es gibt keinen anderen Fahrer, der soviel Zeit für seine Fans hat wie David Gilliland(nicht nur an der Rennstrecke sondern auch ausserhalb)
GO DAVID … we´ll see you in 2010
@ Jolly:
Danke für die vielen Hintergrundinfos!
Nachtrag zu Eintrag: Mayfields Team ist für dieses Jahr komplett bestätigt. Reutimann ist ebenfalls druch. Aarons übernimmt auch die restlichen Rennen. Nicht gesichert ist Ryan Newman bei Stewart/Haas, denen fehlen immer noch ein paar Rennen. (Acht, meine ich so aus dem Kopf)
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