Mit dem Budweiser Shootout startet nicht nur die Daytona Speedweek, sondern auch die Motorsportsaison. Von heute an bis zum 29.11. kann man sich also auf ein hoffentlich schönes Motorsportjahr freuen. Den Anfang macht das Budweiser Shootout
Beim Shootout handelt es um ein „Werbe-Rennen“ also eins, dass nicht zur Meisterschaft gehört und von einem Sponsor ausgerichtet wird. Das hat dann auch zur Folge, dass der Sponsor die Regeln bestimmt, was in diesem Jahr für ehrblichen Ärger gesorgt hat. Es ist nicht die erste Regeländerung, schon gar nicht, was den Ablauf des Rennens angeht, aber doch eine, die bei Fans und Fahrer für Unmut gesorgt hat. Bisher war es so, dass sich das Feld aus den Fahrern zusammensetzte, die im Vorjahr auf der Pole gestanden hatten oder das Shootout schon einmal gewinnen konnten. Das war schön einfach und brachte vor allem auch mal jene Teams ins Shootout, die sonst bei Rennen nicht weit vorne auftauchen. Für diese Teams war das wichtig, denn damit konnte man Fernsehzeit gewinnen und somit auch Sponsoren. Doch in diesem Jahr ist alles anders.
Grund dafür ist der Umstand, dass Budweiser die Pole eines Rennens nicht mehr sponsert. Statt der „Bud-Pole“ heißt es nun „Corrs-Pole“. Die Konkurrenz hat sich also die Chance nicht entgehen lassen, aber das bedeutet, dass es im „Budweiser Shootout“ nun heißen würde, dass jeder daran teilnimmt, der die „Corrs-Pole“ gewonnen hat. Ein PR-Albtraum. Also hat sich Budweise neue Regeln einfallen lassen. Mit machen dürfen jetzt nur noch die ersten sechs Wagen eines Fabrikats in der Meiserschaft (Owners Points). Es geht also nicht mehr um die Fahrer, sondern um die Startnummer. Dazu kommen vier Wild-Card-Fahrer jeder Marke. Das ist entweder ein ehemaliger Champion, oder der siebtplatzierte einer Marke. Und so kommt es, dass man in diesem Jahr Tony Stewart nicht im Rennen sieht, dafür aber seinen Nachjolger Joey Logano. Die Fans finden es nur so mittelgut und ich muss auch sagen, dass diese Regelung etwas bescheiden ist.
Geblieben ist allerdings, dass es für das Rennen keine Quali gibt, sondern die Startreihenfolge ausgelost wird. Die spülte dann Paul Menard auf die Pole, der zwar gestern im Training seinen Wagen nach einem Reifenschaden leicht in die Mauer setzte, aber dennoch heute ganz vorne starten sollten. Der Rest der Aufstellung sieht so aus:
01. #98 Paul Menard (Yates-Ford)
02. #19 Elliott Sadler (Petty-Dodge)
03. #43 Reed Sorenson (Petty-Dodge)
04. #82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
05. #11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
06. #14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. #83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
08. #96 Bobby Labonte (Yates-Ford)
09. #88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
10. #18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
11. #99 Carl Edwards (Roush-Ford)
12. #2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
13. #7 Robby Gordon (Gordon-Dodge)
14. #9 Kasey Kahne (Petty-Dodge)
15. #26 Jamie McMurray (Roush-Ford)
16. #6 David Ragan (Roush-Ford)
17. #55 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
18. #44 A.J. Allmendinger (Petty-Dodge)
19. #20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
20. #12 David Stremme (Penske-Dodge)
21. #48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
22. #00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
23. #31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
24. #07 Casey Mears (Childress-Chevrolet)
25. #17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
26. #16 Greg Biffle (Roush-Ford)
27. #29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
28. #24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
Das Format des Rennens hat sich nur wenig geändert. Erst gibt es 25 Runden (statt 20 wie im Vorjahr), dann eine Pause von 10 Minuten, dann ein letztes Segment von 50 Runden. Das bedeutet, dass man im zweiten Segment auf jeden Fall nachtanken muss. Ob man neue Reifen benötigt, hängt von der Mischung ab, die Goodyear mit gebracht hat. Es sieht aber nicht so aus, als würde man ohne Wechsel durchkommen.
Im ersten Teil des Rennens tut sich erfahrungsgemäß nichts bis gar nichts. Die Fahrer checken ihre Wagen, die Strassenlage und loten aus, was man in der Pause, bzw. beim nächsten richtigen Boxenstopp verändern muss. Im zweiten Teil wird es dann schon lustiger. Will man gewinnen, muss man schauen, dass man so 30 Runden vor Schluss langsam nach vorne kommt. Die letzten fünf Runden sind dann wie üblich der pure Wahnsinn.
Im Training gab es den ersten Vergleich zwischen Chevy, Toyota, Dodge und Ford nach dem Rennen in Miami im letzten Jahr. Auffallend war, wie gut die Chevy gingen, aber auch wenn Toyota nicht vorne zu sehen war, konnte man sehen, wie leicht es Kyle Busch fiel, sich durch das Feld zu mogeln. Das konnte man allerdings auch bei den Dodge Fahrern sehen. Den ersten Motorplatzer des Jahres hatte RCR mit Jeff Burton zu beklagen.
Einen Sieger vorher zu sagen, ist unmöglich. Ähnlich wie beim Daytona 500 geht es vor allem darum, in den letzten drei Runden sich möglichst gut zu positionieren. Dazu braucht man einen guten Bump Drafter hinter einem, am besten einen ganzen Zug, damit man gewinnen kann. Es kann wirklich jeder gewinnen, der im Shootout startet.
Das Rennen startet um 02.00 Uhr unserer Zeit an und wird rund 2 Stunden dauern. Streams sind gestern schon sehr viele aufgetaucht, also sollte das auch heute Nacht kein Problem sein.