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NASCAR: Fontana / Formel Eins: Schon wieder Honda

von DonDahlmann
5 Kommentare

Wie erwartet war das gestern in Fontana eine schwierige Angelegenheit. Es war so langweilig, dass FOX zwischen durch auch nicht mehr wusste, was man senden und sagen sollte, und sich auf rundenlanges „Crank it up“ verlegte.

56823511Ich will über das Rennen auch gar nicht viel Worte verlieren. Es war ein zäher Brocken, wie man im Live-Posting eins drunter nach lesen kann und ich war froh, dass die Oscar-Verleihung nebenbei lief. Fontana ist und bleibt eine Katastrophe, ein Garant für langweilige Rennen, vor allem dann, wenn es wie gestern nur fünf Cautions gibt. Dann zieht sich das Feld rasend schnell auseinander und die Fahrer sind meist allein unterwegs. Mit einem Rennen hat es dann nur in den letzten 20 Runden was zu tun. Dem Rennen würde viele Dinge gut tun, vor allem eine Verkürzung auf 400 Meilen. Aber ein paar Dinge gab es doch zu beobachten.

Das Roush und Hendrick das Tempo vorgeben würden, war vorher klar. Die Pole von Toyota mit Vickers war ein Ausreißer, im Rennen hatte er auch dann nichts zu sagen, als er sich endlich nach vorne gearbeitet hatte. (Er musste wegen eines Motorwechsels von hinten starten). Vorne hatte sich aber, zu meiner Überraschung, Kurt Busch fest gesetzt, der permanent in den Top 5 unterwegs war und das Rennen sogar mal anführen konnte. Alle anderen Dodge waren allerdings nicht zu sehen, und das Busch so stark war, hing mit der Tatsache zusammen, dass er mit dem neuem Dodge Motor unterwegs war, den GEM Petty noch nicht zur Verfügung hat. Der Einsatz war allerdings schon mutig, denn bisher zeigte der Motor allerhöchstens Rauchzeichen im Einsatz. Das seit langem beste Rennen von Busch und Penske lässt hoffen, dass Dodge einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Petty wird vermutlich den Motor so schnell wie möglich haben wollen. Allerdings – Hornish und Stremme waren nicht so gut unterwegs.

Es ist noch zu früh, aber meine Vermutung, dass Gibbs dieses Jahr ein Problem haben könnte, sah ich zumindest gestern bestätigt. Toyota hatte nicht die Power, um mit Hendrick und Roush mithalten zu können, und Joey Logano war ein Totalausfall. Er wurde recht früh überrundet und landete am Ende auf einem enttäuschenden Platz 26.

Bei Hendrick ist aber auch nicht alles Gold. Gordon ging am Ende gegen Kenseth die Luft aus, Johnson hatte wieder mal ein maues Rennen gegen Ende, aber viel mehr Sorgen wird man sich machen, dass sich bei Junior und Mark Martin innerhalb einer Runde der Motor verabschiedete. Martins Motor ging in Rauch auf, Junior rollte ein paar Runden später endgültig aus. Kann ein Materialfehler sein, kann aber auch sein, dass Hendrick am Rande der Möglichkeiten arbeitet. Bei Ford sah das schon stabiler aus, denn mit Kenseth und Biffle hatte man zwei sehr starke Fahrer in den Top 5.
Ok – Haken hinter Fontana. Nächstes Wochenende steht Las Vergas auf dem Plan, da sollte mehr los sein.

Gabriele Mini (Bild: Alpine)
Brando Badoer (Bild: McLaren F1)
Victor Martins (FRA) ART Grand Prix. 27.07.2024. Formula 2 Championship, Rd 10, Sprint Race, Spa-Francorchamps, Belgium, Saturday.

Formel Eins – Honda Buyout und Ecclestone
Am Wochenende gab Bernie Ecclestone der „News of the world“ ein zickiges Interview, in dem er sich darüber beklagte, dass das Management des Teams, also Brawn und Fry, sein Finanzierungsangebot ausgeschlagen hätten. 100 Millionen wollte Ecclestone auf den Tisch legen, damit die beiden den Buyout durch ziehen können, und er war überrascht, dass man ablehnte. Mich hat das allerdings nicht so gewundert.

Mag sein, dass das Team das Geld gebrauchen kann, aber eine Beteiligung von Ecclestone wäre für die Serie nicht gut. Zum einen ist er Statthalten von CVC und dafür zuständig, wie die Gelder verteilt werden. Zum anderen wäre er als Teambesitzer auch in der Lage gewesen, bei den Verhandlungen der FOTA mit im Raum zu sitzen. Die Situation wäre absurd gewesen. Derjenige, der auf dem Geld sitzt, wäre auch derjenige gewesen, der in den Sitzungen darüber mit abgestimmt hätte, wie das Geld verteilt wird. Damit hätte Ecclestone einen Keil in die FOTA getrieben, denn man darf ja nicht vergessen, dass er Frank Williams schon Geld aus dem Pott geliehen hat, der in diesem Jahr erst noch verteilt werden soll. Die FOTA wiederum verlangt mehr Geld im Topf und Bernie hätte in den Sitzungen genau das ablehnen können. Völlig absurd.

Das Chaos bei Honda geht aber noch tiefer, denn japanische Medien berichten vorsichtig, dass es Honda eventuell einen Rückzieher von Ruckzug machen könnte. Zum einen wegen der gesenkten Kosten, zum anderen hat Honda seit letzter Woche einen neuen CEO. Der gilt zwar nicht als Motorsportfreund, aber wie das oft so ist, sucht der neue CEO auch Möglichkeiten sich zu profilieren. So etwas geht ja immer am besten, in dem man Entscheidungen der Vorgänger rückgängig macht. Aber wie sieht es denn im Moment aus bei Honda?

1. Es gibt keinen Käufer
2. Richard Branson von Virgin hat zwar Interesse gezeigt, aber nicht sehr überzeugend.
3. Das Management Buyout scheint im Moment wieder die Alternative zu sein, aber Honda will das wohl nicht.
4. Man macht den Laden aber auch nicht zu
5. Es gibt noch keinen Deal mit Mercedes.
6. Es sind noch fünf Wochen bis zum Start in Australien

Es kann natürlich sein, dass Honda einfach abwartet und hofft, dass irgendwann noch jemand kommt, der den Laden haben will. Man könnte, wie im letzten Jahr bei Super Aguri, bis in den Mai warten, aber wie sich gezeigt hat, ist die Wintersaison der beste Zeitpunkt, um einen Deal klar zu machen.

Die ganze Situation ähnelt mittlerweile einer Farce, die mögliche Sponsoren nur abschreckt. Besser wäre es gewesen, wenn Honda dem Buyout Plan von Fry und Brawn zugestimmt hätte. Das hätte Ruhe rein gebracht. In der sich jetzt aufheizenden Nachrichtenlage vor dem Saisonstart, wird der Verkauf nicht leichter.

Und sonst?
Wochenendvorschau: NASCAR in Las Vegas.

25.02.2009

Aufz. 09:35 Uhr ARCA Michigan 08 MotorsTV

26.02.2009

Aufz. 09:35 Uhr ARCA Michigan 08 MotorsTV

27.02.2009

LIVE 19:30 Uhr NASCAR NW Las Vegas Training Speed
LIVE 21:00 Uhr NASCAR SC Las Vegas Training Speed TV
LIVE 22:30 Uhr NASCAR NW Las Vegas Training Speed

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5 Kommentare

Prometheus 24 Februar, 2009 - 12:55

Ich copy-paste hier einfach nochmal das, was ich im stockcar-news-Forum gepostet habem da ich insbesondere deiner vernichtende Kritik des Rennens nicht wirklich zustimmen kann ;-) Auch wenn es viele nicht so spannend oder spektakulär fanden, ich würde mir mehr solche Rennen von der NASCAR wünschen, grad auf den Intermediate Tracks zwischen 1 und 2 Meilen!

In diesen Rennen mit weniger Cautions und langen Grünphasen zeigt sich doch erst, welche Fahrer und welche Teams wirklich was drauf haben: Wer kann den Wagen so einstellen, dass er über lange Stints hinweg konstant stark ist? Wer kann sparsam mit Sprit und vor allem den Reifen umgehen? Oder heute auch: Wer baut ein einen Motor, der ein so „anstrengendes“ Rennen durchhält? Welcher Fahrer ist fit genug, keine Fehler zu machen? Wer trifft die richtigen Entscheidungen? Wer kann verlorene Sekunden wieder aufholen?

Natürlich gibt es dann ein paar weniger direkte Rad-an-Rad-Duelle und die Abstände werden größer, als wenn wir alle 10, 15 Runden einen Restart sehen, aber diesen Kompromiss gehe ich gerne ein, wenn ich dafür ein Rennen mit einer richtigen „Entwicklung“ zu sehen kriege. Und der wichtigste Punkt: je weniger das Pace Car vor dem Feld rumeiert, desto mehr „echtes Racing“ gibt es.

Für diese Meinung krieg ich zwar wahrscheinlich verbal einen aufs Maul, aber sei’s drum… ;-D

Danke für die Analyse der Honda-Angelegenheit, ich hatte das mit Ecclestone und der eventuellen Beteiligung in der FOTA gar nicht so durchgeblickt…

DonDahlmann 24 Februar, 2009 - 13:41

Ach was, wir sind hier total gewaltfrei :)

Sicher, die langen Stints sind gut, wenn man mal sehen will, wie die Wagen in einem Setup funktionieren. Ich mag diese 20 Runden Shotouts auch nicht, zu mal sich die Rennen dann so lange ziehen. Gerade in Fontana bin ich froh, wenn es schnell vorbei ist.

Aber zuuuu lange ist dann auch nichts. Denn der Sport lebt ja auch davon, dass die Fahrer zusammen mit der Crew den Wagen während des Rennens verbessern. Diese Comebacks eines Johnson oder Gordon sind ja schon legendär und machen die Rennen ja spannend.

xeniC 24 Februar, 2009 - 17:08

Bei Johnson hab ich immer das Gefühlt, der wartet nur auf den Chase um endlich 100% zugeben :D.

Prometheus hat ja ansich recht, aber in der NASCAR ist man halt mehr Duelle auf Augenhöhe gewohnt als einen „Sprint“ :). Solche Rennen wie das in Fontana sind auch mal ganz interessant, auch wenns einem eigentlich in der NASCAR eher langweilig da herkommt. Aber so isses halt.

NASCARaddicted 24 Februar, 2009 - 21:31

Ich denke auch, wenn ich Einzel-Verfolgung sehen will kann ich F1 gucken. Bei NASCAR erwarten die Leute aber was anderes. Da will ich Rennen mit Überholmanövern sehen.

Und nur mal als Beispiel: Vor ein paar Jahren gab es mal ein Rennen in Michigan (vom Layout ja sehr ähnlich Fontana). Da gab es 2 Fahrer (ich weiß nicht mehr wer, aber ich glaub Edwards und Kenseth) die sich rundenlang gekämpft haben. Also jeder fuhr auf einer anderen Linie, der eine hoch, der andere tief. In der Kurve waren sie beide auf gleicher Höhe, aber der hohe konnte früher beschleunigen und war so auf der Geraden wieder vorne. Das ging soweit ich mich erinnere über 10-20 Runden. Es war extrem spannend.

So was nenne ich rennfahren.

Prometheus 24 Februar, 2009 - 23:49

Also ich fand das 30 Runden andauernde Duell um den Rennsieg am Sonntag sehr spannend und auch beeindruckend von Kenseth und Gordon. Erst zog Kenseth etwas weg, dann kam Gordon wieder ran, dann wollten die Reifen nicht mehr und dann kam er doch nochmal näher ran; Gordon wechselte die Linien, ging sogar bis runter aufs Apron, bis irgendwann die Reifen qualmten…

Das war ja nach dem letzten Restart zu keinem Zeitpunkt ein einfach-nur-hintereinander-her-Fahren, sondern da war durchgehend Anspannung in dem Duell – habe ich jedenfalls so empfunden. Erst als Gordons Reifen 5 Runden vor Schluss den Geist aufgaben und er weiter zurückfiel, wurde klar, dass er keine Chance mehr haben würde…

Natürlich wäre es noch schöner gewesen, wenn er ganz rangekommen wäre und es noch ein oder mehrere Überholmanöver gegeben hätte, aber das es nicht passiert ist, zeigt doch eben die großartige Arbeit von Kenseth (und seinem neuen Crew Chief, den man auch nicht vergessen sollte), denn der war in der zweiten Rennhälfte einfach beeindruckend stark.

Das NW-Rennen am Samstag, DAS war wirklich langweilig, denn da gab es einfach durch das ganze Rennen weg keinen Gegner für Kyle und er hätte gelbphasenbereingt vom Start bis ins Ziel unangetastet geführt.

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