Es wurde also Geschichte geschrieben in Australien, doch der eigentliche Gewinner des Rennens war jemand ganz anderes. Ein Team, mit dem man nun wirklich nicht gerechnet hat.
Natürlich ist es ein kleines Märchen, dass Jenson Button und Ross Brawn da geschrieben haben. Pole und Doppelsieg, noch dazu ziemlich unangefochten – besser kann man eine Saison nicht beginnen. Der zweite Platz von Barrichello war zwar ein Geschenk von Vettel und Kubica, aber immerhin hatte sich der Brasilianer nach seinem total verkorksten Start auch wieder in diese Position gebracht. Wer abstauben will, muss eben auch in der Position sein. Die Leistung von Ross Brawn, aus einem Team, dass in zwei Jahren nur Gurken produziert hat, einen Siegerteam zu machen, ist schon unglaublich und vermutlich einzigartig. Doch ein Team hat mich im Rennen noch mehr überrascht: McLaren.
Aber zu denen später. Ich frage mich gerade, wie man sich bei Honda wohl so fühlt. Ross Brawn hatte den Japanern immer wieder versichert, dass man einen Wagen hat, der die Weltmeisterschaft gewinnen kann. Brawn wusste, dass er etwas gefunden hatte, was die anderen nicht haben würden. Vermutlich dürfte es morgen bei Honda ein paar interessante Sitzungen gehen. Denn – man bezahlt den Einsatz von BrawnGP ja indirekt mit, weil man ihm den ganzen Laden quasi umsonst überlassen hat und alle Löhne überwies, bis Brawn eine Lösung gefunden hatte. Honda könnte als strahlender Sieger dastehen, der den Dauerkonkurrenten Toyota eine Ohrfeige verpasst hat. Stattdessen hat man nichts als Kosten. Vermutlich fühlen da gerade ein paar Manager, dass sie dümmste Entscheidung ihres Lebens getroffen haben.
Ab zu McLaren. Man muss den Ingenieuren von der Briten schon ein großes Kompliment aussprechen, denn die Strategie war brilliant. Statt mit einem schweren Auto los zu fahren, tankte man Hamilton ab und hoffte darauf, dass er dank KERS und leichtem Wagen möglichst viele Wagen würde überholen können. Das klappte erstaunlich gut, wobei Hamilton auch von dem Startchrash profitierte, der ihn nach vorne spülte. Aber man muss dem Briten auch dafür ein Kompliment geben, dass er sehr aggressiv und schnell unterwegs war. Wobei „schnell“ vielleicht nicht das richtige Wort, wenn man sich die besten Rundenzeiten anschaut. Da kommt er nämlich nur auf Platz 13, ganze 1,3 Sekunden hinter Rosberg. Die Zeit bestätigt den Abstand, den man bei den im Test hatte, und nur die Kombination aus guter Strategie, Glück und einem sehr guten Piloten brachte den McLaren nach vorne. Wie wichtig die Entscheidung war, Hamilton leicht starten zu lassen, zeigt ein Blick auf Alonso, dessen Renault ungefähr den gleichen Speed hat. Der war im Rennen durchweg zwar gleich schnell, kam nach dem Tanken aber immer wieder in Verkehr und lag am Ende hinter Hamilton.
Der dritte Platz von Hamilton ist natürlich nicht ganz gerechtfertig, wenn man den reinen Speed nimmt. Er profitierte vom Totalausfall von Ferrari, der Strafe gegen Toyota und dem Crash zwischen Vettel und Kubica. Und über diesen Crash kann man schon streiten, bzw. zwei Positionen einnehmen:
1. Vettel hätte vom Gas gehen sollen:
Er wusste, dass ihm die Hinterreifen ausgehen, er wusste, dass Kubica schneller war, aber wusste auch, dass er nach hinten noch Luft hatte, Platz drei also vermutlich sicher gewesen wäre, zumal Barichello auch auf den weichen Reifen unterwegs war. Nach dem Rennen meinte Vettel auch, dass er hätte klüger handeln sollen.
2. Kubica hätte warten sollen:
Es waren noch vier Runden zu fahren, er hatte die besseren Reifen und KERS im Auto, hätte Vettel also locker auf der Start/Ziel Geraden ausbeschleunigen können. Die Brechstange kann man immer noch in der letzten Runde rausholen.
Wie man es dreht, beide haben sich nicht wirklich intelligent angestellt, was man im Rennstress aber verstehen kann. Vettel bekommt in Malaysia +10 Startplätze aufgebrummt. Die Strafe bekam er aber nicht wegen des Crashs, und weil er seinen demolierten Wagen nicht sofort abgestellt hat. Die Bestrafung ist das eigentliche Ärgernis für Red Bull, die gezeigt haben, dass sie „Best of the rest“ sind.
Das Rennen war schon sehr interessant, vor allem aus der Perspektive des Rennspeeds. Ich bin mir nicht sicher, ob Brawn wirklich alles gezeigt hat. Button fuhr Vettel immer wieder rund fünf Sekunden weg und konservierte dann die Führung. Vettel kam nicht mehr weiter ran. Ich bin mir sicher, dass Brawn dafür gesorgt hat, dass man einen Sicherheitsabstand rausfuhr, und den immer noch kaum getesteten Wagen aber nicht ausgequetscht hat. Auf der anderen Seite – die Rennpace von Barichello war jetzt auch nicht so besonders. Bei den schnellsten Runden taucht er gar nicht auf.
Toyota hat wohl einen der besten Wagen. Ich kann Glock verstehen, dass er sich geärgert hat, in der Quali nicht weiter vorne zu stehen. Beide starteten aus der Boxengasse, Trulli war zumindest bis zur Strafe nach dem Rennen dritter, Glock lag auf Platz fünf. Und das trotz eines Drehers. Es scheint mir so, als ob Toyota im Rennen nicht viel langsamer ist, als die Brawn. Zur Strafe gegen Trulli: Der rutschte in der Gelbphase mit kalten Reifen kurz in Wiese, so dass Hamiltion vorbei schlüpfte. Später nahm sich der Italiener dann seinen Platz unter Gelb zurück. Allerdings sagte Norbert Haug, dass Hamilton den Toyota zur Sicherheit wieder vorbei gelassen habe. Wenn dem so ist, und Trulli nicht einfach überholt hat, sieht die Sache wieder anders aus. Toyota hat auch Protest eingelegt. Aber auch ohne Strafe sollte man Toyota für die ersten Rennen ganz weit vorne auf der Rechnung haben.
Ferrari hat mal wieder einen katastrophalen Start. Ich habe noch nicht gehört, was bei Massa defekt war, aber es sah nach einem Elektronik oder Getriebeschaden aus. Raikkönen semmelte den Wagen in die Mauer, vermutlich weil er KERS zu früh aktivert hatte. Aber schlechte Starts ist man bei Ferrari ja gewohnt. Im Rennen selber sahen sie zumindest auf den harten Reifen wirklich gut aus. Die Italiener sollte man nie abschreiben, die können im nächsten Rennen schon wieder ganz vorne mitfahren.
BMW war besser, als ich dachte. Heidfeld hatte Pech, was er sich auf Grund seines schlechten Startplatzes auch ein wenig selbst zuzuschreiben hat, Kubica überraschte mich allerdings. Der Boxenstopp kam wie erwartet früh, aber offensichtlich passte er gut rein, denn der Pole blieb nicht im Feld stecken und machte immer wieder Druck. Die Entscheidung, einen kurzen ersten Stint auf den weichen Reifen zu fahren war goldrichtig und zeigt, dass man bei BMW in den letzten Jahren viel gelernt hat. Der Rennspeed stimmt zudem bei BMW, was ein gutes Zeichen ist.
Williams hat sich mal wieder selbst geschlagen. Probleme beim Boxenstopp und eine Fehlkalkulation bezgl. der Haltbarkeit der Hinterreifen machten Rosberg das Leben schwer. Aber er fuhr die schnellste Rennrunde und war deutlich schneller als die Ferrari. Das ist mal kein schlechtes Zeichen. Hätte Nakajima nicht den Fehler gemacht, wäre der ebenfalls ein Kandidat für das Podium gewesen.
Toro Rosso war unauffällig unterwegs, aber Buemi war schon gut. In seinem ersten Rennen ließ er Bourdais hinter sich, holte zwei Punkte und das alles mit 20 Jahren.
Positiv überrascht hat mich auch der Speed von Force India. Fisichella konnte sich rundenlang vor Trulli halten, die Rundenzeiten waren durchweg positiv. Bei der Pace kann ich mir gut vorstellen, dass sie mal in die Punkte fahren können.
Ein guter Grand Prix, ein schöner Auftakt und die neuen Regeln haben gezeigt, dass sie wunderbar funktionieren. So viele Überholmanöver hat man lange nicht mehr gesehen, so viel Spannung am Ende war auch selten. Die Idee, zwei sehr unterschiedliche Reifen zu bringen, ist vielleicht nicht ganz fair, sorgt aber für jede Menge Spannung. Auch gefallen hat mir, dass man die Wagen endlich wieder von einander unterscheiden kann. Fast alle haben unterschiedliche Konzepte entwickelt, die alle auf ihre Art funktionieren. Das dürfte auch dafür sorgen, dass man je nach Strecke und Reifen jeweils andere Teams vorne sein werden.
Die Hackordnung in der Formel Eins hat sich deutlich verändert. Brawn dürfte bis zum Rennen in Spanien der Favorit sein, dahinter sollte Red Bull und Toyota liegen, dann BMW, dann Williams. Aber die Abstände sind so gering, dass man die Reihenfolge hinter Brawn auch komplett anders aufschreiben kann. Das tut der Formel Eins wirklich gut. Aber die wahre Reihenfolge wird man erst ab Malaysia sehen. Dann kommen bis Monaco nämlich nur Strecken mit langgezogenen Kurven. Und erst dort wird sich zeigen, was die „Diffusor-Gang“ wirklich drauf hat. Eine Antwort gibt es schon ab Freitag.
30 Kommentare
Mein Fazit: Sofern der Diffusor nicht verboten wird, ist die WM wohl schon entschieden, Frage nur noch: Barrichello oder Button? Ich tippe auf letzteren. Schade finde ich, dass Brawn offenbar absichtlich langsamer gefahren sind als es (und zwar ohne unnötiges Risiko) möglich gewesen wäre. Man will wohl vermeiden, dass schon wieder über Dominanz und Langeweile gejammert wird, was ein Verbot wahrscheinlicher machen könnte. Das ist zwar durchaus ein cleverer Gedanke, aber leicht zu durchschauen, und ich finde es unschön.
Hamilton hatte im übrigen einfach wieder mal sein sprichwörtliches Glück, das sollte man nicht überbewerten. Ohne SC, Ausfälle und Dummheit der Kontrahenten wäre er ausserhalb der Punkte gelandet.
Korrektur: Kubica war ohne KERS unterwegs ;)
Hamilton hat das beste rausgeholt aus seinem Auto. Bei Massa war es wohl die Aufhängung (Suspension heißt dit doch übersetzt or? ^^), bei Räikkönen nen Problem mit dem Differenzial.
BGP hats genau richtig gemacht, kein unnötiges Risiko eingegangen. Nur dann richtig Pace gezeigt, wenns nötig war.
Button hat ja selber gesagt, dass er am Ende nur noch bequem nach Hause gefahren ist. Er fuhr 0,5 bis 1 Sekunden langsamer, als er gekonnt hätte. Ich denke, dass ist normal, dass man so etwas bei einem Auto macht, dass gerade die erste Renndistanz hinter sich gebracht hat. Das Brawn & Co mit dem Diffusor schneller sind, stand ja schon vorher fest, von daher hat es keine Auswirkungen auf den Protest. Und wie erwähnt: Barrichello konnte die Zeiten nicht fahren.
Aber ich glaube, dass den meisten Teams erst in Malaysia die Kinnlade richtig auf den Boden fallen wird. Da wirkt der Diffusor in den langen Kurven richtig. Würde mich nicht überraschen, wenn man die ersten sechs Startplätze schon belegt sind. ;)
Man muss aber mit der Analyse der besten Rundenzeiten auch etwas vorsichtig sein. Rosberg fuhr die auf weichen Reifen, als der Tank ziemlich leer war. Da ist viel Spielraum zum normalen Speed auf den harten Rennreifen. Leider gibt es noch nirgendwo eine Datenbank mit allen Rundenzeiten, dann könnte man das besser vergleichen.
http://www.fia.com/public/f1_media/aus09_race_history.pdf
Da gibts alle Runden im Überblick ;)
Oh, das kannte ich noch nicht. Danke!
Das war ein interessantes Rennen, und Brawn zeigte wohl offensichtlich keine „Vorstandszeiten“ bei den Tests, ich nehme alles zurück. ;) Das hätte ich nicht gedacht, dass die so leicht da vorne rum fahren können. Bin gespannt, ob das bei den nächsten Rennen so weiter geht.
Die Honda-Manager müssen sich nicht nur drüber ärgern, das sie alles bezahlt haben und dann ausgestiegen sind. Nein, sie haben es bezahlt und der Mercedes-Motor siegt damit. Richtig schlau eingefädelt. ;)
Vettel bekommt den Gilles-Villeneuve-Preis für die schönste überflüssige Dreiradfahrt in der Formel 1. Der Crash war ein Renncrash, kommt vor, die Dreiradfahrt aber ein bisschen blöde, die Strafe hat er sich selbst zuzuschreiben.
Alles in allem tut das der F1 richtig gut, wenn die jahrelang zementierte Rangfolge mal ordentlich durchgeschüttelt wird.
Ich denke schon, dass es Auswirkungen hätte, wenn Brawn ihre wahre Überlegenheit gezeigt hätten. Ich halte zwar von den ganzen FIA-Verschwörungstheorien auch wenig, aber es liegt doch auf der Hand, dass manche Verbote und Regeländerung der Vergangenheit zumindest auch den Zweck hatten, eine zu grosse Dominanz des einen oder anderen Teams zu verhindern. Deshalb hat Button meiner Meinung nach nicht erst zum Schluss, was natürlich normal wäre, sondern von Anfang an langsamer gemacht als möglich.
Die Zeitentabelle ist schon brutal. Button und Vettel waren die einzigen, die regelmäßig und beständig unter 1:29 fahren konnten. Während Vettel aber offenbar am Limit war, hatte Button immer noch Luft nach unten. Ne halbe Sekunde war immer drin. Am Ende ist er mindestens 1.5 Sekunden langsamer gefahren, allerdings hatte er auch die Option-Reifen drauf.
Bist du sicher dass Vettel die Strafe wegen der Dreiradnummer bekommen hat? Mot- aktuell und -Total sagen, dass er wegen des Crashs bestraft wurde und lediglich das Team mit 50000$ bestraft wurde weil er nicht angehalten hat.
Formula 1.com schreibt ebenfalls das die Strafe für den Crash war: „Following a post-race investigation, stewards decided to penalise the young German for ‚causing a collision and forcing a driver off the track’.“
Imo doch sehr ungerechtfertigt, wenn man sich anschaut wieviel Autos Barrichello im Rennen verunfallt hat…
Das Rennen an sich war schon sehr gut, nur das danach mal wieder die Politik regiert nervt ganz schön…..
Der große Unterschied zwischen den Reifenmischungen gefällt mir übrigens sehr gut, so macht die Regel das man jede Mischung verwenden muss endlich mal strategisch Sinn.
Mal sehen was Malaysia bringt.
PS: Kubica hatte kein KERS an Board ;)
Laut offizieller FIA-Seite hat Vettel die Strafe für den Unfall bekommen:
Andererseits steht in dem Artikel auch:
Ja was denn nu, können die sich nicht mal klar ausdrücken? Das mit dem Rumfahren ist jedenfalls wahrscheinlicher, weil er dadurch sich und andere (Fahrer, Streckenposten und Zuschauer) gefährdet hat.
Zum Rennen: Gut wars, ich fand neben den Brawn wirklich die Performance von Red Bull und Toyota hervorragend. Williams bzw. Nico Rosberg hat mich leicht enttäuscht, ein Fehler am Start, während des Rennens lief es auch nicht gut, und dann das Problem mit den Reifen am Ende. In jedem Fall weiß jetzt jeder, dass man mit den supersoften maximal einen Stint von 10 Runden im Renntempo fahren kann.
Ich hätte ja gerne noch den Zwischenfall mit Trulli und Hamilton gesehen, wegen dem Trulli bestraft worden ist, denn das kann ich gar nicht einschätzen, ob das gerechtfertigt war oder nicht. Naja, vertrauen wir mal den Rennkommissaren…
@ Dirk: die 10 Plätze sind für den Unfall, die Geldstrafe gab es, weil er weitergefahren ist bzw. weil das Team ihn nicht reingeholt hat. Find ich von der Logik her in Ordnung, den ersten Teil der Bestrafung find ich aber überflüssig. Rennunfall mit etwas mehr Schuld bei Vettel, das ist meine Meinung, und dafür muss man niemanden bestrafen.
Ansonsten war das Rennen klasse, ich bin gespannt drauf, wie das alles in Malaysia funktioniert, denn das ist wohl die Strecke mit den meisten langgezogenen schnellen Kurven im ganzen Kalender. Wenn die neuen Regeln auch dort für solche Spannung sorgen, dann verneige ich mich vor der FIA und der Overtaking Working Group ;-D
Die Idee mit dem größeren Unterschied zwischen Reifenmischungen ist im Grunde gut und bringt Spannung, aber ich habe die Befürchtung, dass immer, wenn dabei die superweichen Reifen ins Spiel kommen, das ganze genauso extrem oder noch drastischer wird als heute. In Shanghai werden wir das sehen, die Strecke hat ja auch einige schnelle Kurven und ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, dass man dort superweich fahren will…
Bleibt nur zu hoffen, das der Diffusor nicht im Nachhinein am grünen Tisch als illegal eingestuft wird. Dann müsste das gesamte Heck der Autos umgebaut werden und vermutlich hätte keines der drei Teams dann noch ein konkurrenzfähiges Auto (und würde im Mittelmaß versinken).
Tolles Rennen, hat seit langem mal wieder richtig Spaß gemacht.
seit Schumi nicht mehr dabei ist,sind die rennen wieder spannend………..
könnte man meinen.
Solange Brawn Gp beim Nachtanken keine Bleikügelchen einfüllt( Insider),sollte das Auto legal sein^^
Rennen war unterhaltsam,auch wenn Melbourne dafür bekannt ist.
+ Racing from Start to finish
+ Alle Teams Durchgemischt
– Die Frontflügel sehen grade weiss lackiert hässlich breit aus
– Norbert Haugs Monologe,bei Premiere antwortete er nach FP2 bei einer Frage satte 2min am Stück
+/- die BBC zeigt auch alles live,leider das F1 Wasserzeichen auf 4:3 statt 16:9 wie Premiere und RTL
– Bei BBC und Premiere gefiel mir die Bildquali nicht wirklich 100%ig
– Das Premiere Studio ist einfach nur Überflüssig,Keke mit Fernsehorakeleien,die jeder kann
Ich hab eben auch mal in die BBC-Übertragung reingeschaut, und ich muss sagen, dass mir ITV besser gefiel. Jake Humphrey (Moderator) kam in etwa so emotionslos und streng rüber wie Anne Robinson bei „The Weakest Link“ und Jonathan Legard (Kommentator) fand ich lange nicht so angenehm und interessant zum Zuhören wie James Allen, den ich wirklich toll fand. Wenigstens Brundle bleibt uns erhalten.
Die Premiere-Übertragung fand ich sehr angenehm. Mal davon abgesehen, dass Keke wie immer spaßigen Müll erzählt hat (von wegen die Fahrer wären mit den neuen Knöpfen für KERS und Flügel völlig überfordert). Schlank und aufs Wesentliche konzentriert, bei den Trainings haben sie Schulz und Surer etwas länger reden lassen, ws immer besser ist als Lauterbachs Gelaber, und die Tanja Bauer wird sich in diese Part-Time-Moderatorinnen-Rolle auch noch reinfinden. Ich war jedenfalls positiv überrascht.
Korrigiert: Kubica/KERS und Strafe Vettel. Ich hatte bei letzterem auch nur die Begründung wegen des nicht abstellen gesehen.
Ja, Premiere war heute ganz ok. Studio hätte man sich wirklich schenken können. Was sollen zwei Leute auch sagen, die nicht vor Ort sind. Ab Spanien sind sie wieder dabei. Es fehlten halt ein paar Stimmen am Ende, weil Tanja Bauer nicht alles allein machen konnte. Schulz und Surer waren immer auf der Höhe und haben nicht alles so erklärt, als würde man zum ersten Mal ein Rennen sehen.
(1) Worldfeed-Regie war wohl schon beim Abendessen, da wurden mehrfach Situationen komplett verpennt.
(2) Schulz & Surer im Niemandsland – haben die noch irgendwann gemerkt, dass Kovalainen beim Start Barrichello hinten drauf gefahren ist, und diesen deshalb in Webber schob? Und hat jemand eine Strichliste über Schulzens Dosenzischer geführt?
(3) Im Studio sah es aus, als würde Keke dem Peter gleich mal eine SUUUPER Handkreissäge vorstellen wollen. Oder ein paar Bauch-weg-Stretchcorsagen für den modernen Mann. Oder eine Sammelpuppe aus Bisquitporzellan.
(4) Nach dem Rennen weiß nun hoffentlich jeder, dass man die schlechten Reifen für ’nen Sprint in der Mitte einsetzt. Das dürfte die Spannung schnell wieder auf Normalmaß stutzen.
(5) Schön für Brawn & seine Mannschaft, schöner für den Bernie. Jetzt muss nur bei der Berufung alles nach Wunsch laufen, damit die Meisterschaft auch spannend bleibt.
ich möchte mich mal zum thema reifen äussern:
soweit ich informiert bin hat bridgestone um es spannender zu machen extra nen zu weichen reifen für die strecke mitgebracht. find ich doof. überholmanöver -> ja, gerne. aber nicht wen jemand mit unterlegenen bröselreifen von jemandem gepackt wird der 3sek schneller fährt nur weil er die anderen gumis am start hat. da kann ich auch gleich aufm schulhof zugucken wie gosse dicke jungs kleinen schmächtigen jungs das pausenbrot wegnehmen…
Das Problem ist halt: da jetzt immer eine Mischung „übersprungen“ wird, gibt es nur noch zwei Kombinationsmöglichkeiten: entweder sie bringen hart und weich mit oder mittel und supersoft. Immer wenn letzteres der Fall ist, wird es Probleme geben (außer vielleicht in Monaco), aber ich behaupte mal, dass es mit der hart-weich-Kombi zwar auch interessant, aber nicht so extrem wird, wie mit der anderen Variante. Aber das werden wir ja schon in gut 6 Tagen sehen :-)
@ NoteMe:
Naja, das sie den Schubser nicht gesehen (wenn denn einer da war, Kovas Nase hatte keine Dellen), finde ich nicht so schlimm. Das war in den TV Bildern auch nicht gut zu sehen. Ich frage mich sowieso, warum man dann nicht die Onboard eingeblendet bekommt.
@ abductee:
Sehe ich nicht so. Einige Teams haben die Lage ja richtig antizipiert, also ist es auch eine Frage, der Strategie. Man wird sehen, wie das in den anderen Rennen ist. Das hängt ja sehr von der Mischung, dem Asphalt, den Temperaturen, KERS etc ab, wird sich also von mal zu mal ändern. Finde ich gut, denn es bringt eine gewisse Unabwägbarkeit wieder ins Rennen.
Aus der Erinnerung war der Schubser aus der hohen und der tiefen externen Kamera zu sehen, und zusätzlich auch bei Barrichellos nach von gerichteten T-Cam zu „spüren“, keine Ahnung, ob Kova eine Kamera dabei hatte, wenn liegen die Bilder sicher irgendwo auch auf Platte.
Klar kann man sagen, dass es am Ende nicht groß ins Gewicht fällt, ob die Kausalkette jetzt 3 oder 4 Fahrer lang ist – IMHO war Rubens auch ohne den Stüber zu schnell, Heidfeld nicht 100% vorn und damit reichlich optimistisch auf der Ideallinie und Webber halt der machtlose Depp im Sandwich, so wären die im Leben nicht ohne Berührung durch die erste Kurve gekommen – ich fand es halt einfach enttäuschend, dass sie von Heidfelds Dreher die ersten zwei Schritte zurück verfolgen, dann aber Kovas Fahler nicht sehen bzw. erwähnen.
@Reifen
Nachdem das Problem „tendenziell zu weiche Reifen“ jetzt gelöst ist, wird die Version mit tendenziell zu harten Reifen vielleicht nochmal interessant. (also die soft-hard-Kombination auf einer soft>medium-Strecke)
Spox schreibt bei dem „Crasch“ zwischen Barrichello und Kovalainen sei Barichellos Diffusor kaputt gegangen. Hat das wer auch woanders gelesen/gesehen? Könnte eine erkläreung für die Zeiten sein. Abgesehen vom Verkehr oder was auch immer…
http://www.spox.com/de/sport/formel1/0903/Artikel/lehren-des-australien-gp-brawn-gp-bmw-ferrari-mclaren.html
@Don
Es hat es tatsächlich schon einmal gegeben, dass ein neues Team im 1. GP auf der Pole stand und dann das Rennen auch gewonnen hat. Das war 1954 im GP von Frankreich Mercedes mit Fangio!
was mit den „schlechten“ bzw. _so_ unterschiedlichen Reifen erzielt werden soll, ist doch ganz klar: Überholmanöver. Wahrscheinlich ein Geheimplan dier Overtaking Group, wenn das mit dem beschneiden der Airodynamik nicht so richtig funktioniert.
Im moment gibt es 3 neue Maßnahmen um das Überholen zu erzwingen:
– KERS
– sehr unterschiedliche Reifen
– Airodynamik Einschränkungen (weniger Bad-Air)
wobei meiner Meinung nach nur die ersten beiden bis jetzt einen Effekt erzielt haben. Der auzffäligste Fall war wohl Vettel/Kubica. Vettels Reifen waren fertig. Ähnlich äußerte sich ja auch Rosberg mit seinen Reifen.
@NoteMe: Ist es nicht so, dass Bridgestone generell „freie“ Wahl hat. Ich glaub die Können von den Mischungen 1 und 3 bzw 2 und 3 mitbringen. Ich glaube das diese Sprünge garnicht so fixiert sind im Reglement. Also so habe ich das aufgeschnappt, kann mich täuschen.
@Don
ok, dann versuch ichs andersrum:
reifen die nach 4-5 runden wegbröseln sind ganz schlechtes marketing für bridgestoneprodukte. :)
aber diesen aspekt mal bei seite, wenn in einem zweikampf einer der beiden fahrer mit „stumpfen waffen“ kämpft bekommen wir sicher nicht wieder so einen schönen fight zu sehen wie Gilles villeneuve vs Renè Arnoux… http://www.youtube.com/watch?v=j3tXJm9tYGM
deswegen bleibe ich dabei, das fahrer auf zu weichen reifen rauschiken _müssen_ ne blöde idee ist.
da bekommen wir dann maximal so vettel vs kubica :/
@xeniC
Du hast Recht, dass in den FIA-Regeln nicht vorgeschrieben wird, welche Mischungen der Einheitsreifenhersteller zu den Rennen zu bringen hat, sondern lediglich dass zwei verschiedene Typen Trockenreifen vorzuhalten sind.
Andererseits hat Bridgestone für dieses Jahr angekündigt, im Gegensatz zum Vorjahr keine Nachbarmischungen mehr zu einem Rennen zu bringen:
http://www.auto-motor-und-sport.de/formel-1/bridgestone-reifenmischungen-fuer-die-saison-2009-1002945.html
http://www.motorsport-total.com/f1/news/2009/02/Hart_und_weich_Der_Unterschied_wird_groesser_09022610.html
und sich damit bis auf weiteres auf die Kombinationen super-soft–medium und soft–hard festgelegt.
agree @abductee
Beiden Reifen haben alle die gleichen Voraussetzungen. Ganz einfach
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