NASCAR: Richmond / A1 GP: Pleite? / WTCC: Marrakesch

Wegen einer Konferenz am Wochenende habe ich so gut wie nichts gesehen, aber ein paar News gibt es doch

Per Twitter meldete heute F1Scoop das die A1 GP Serie endgültig pleite sei. Belege nennt er keine, auf Nachfrage verweist er auf eigene Quellen. Keine Ahnung, wer hinter dem Account steckt, bisher hat er selten solche „exklusiven“ Meldungen verbreitet. Nun geht es der A1 nicht wirklich gut, das ist ja kein Geheimnis. Die Schweinegrippe in Mexiko kam der Serie vermutlich auch nicht ganz ungelegen, denn immerhin spart man sich einen recht teuren Trip. Und wenn selbst das britische Team wegen Geldmangels zusperren muss, dann wird es bei den anderen Franchise-Nehmern nicht besser aussehen. So weit ich weiß, wartete der ehemalige Seatholder des deutschen Teams, Willi Weber, immer noch auf seine Siegprämie.

Kann also gut sein, dass man am Wochenende tatsächlich das letzte Rennen der A1 GP gesehen hat, womit dann das erste Opfer der Wirtschaftskrise genannt wäre. Schade wäre es schon, denn die Serie hat ja durchaus Potential, vor allem im Nachwuchsbereich. Da sie irgendwo zwischen GP2 und Formel Drei angesiedelt ist, haben viele Teambesitzer neue Talente hier ausprobiert, und einige davon wird man in den nächsten Jahren sicher in höheren Klassen sehen.

Die genauen Zahlen der Serie gibt es nicht, aber Geld hat man damit noch nie so richtig verdient. Ob es auch klug war Wagen und Motor von Ferrari entwicklen zu lassen, ist dann auch so eine Frage. Das hat viel Geld verschlungen und gebracht hat es wenig. Den Fans ist es vermutlich mehr oder weniger egal, ob da ein Zytek, Judd oder Mecachrom Motor unter einem Chassis von Dallara oder Lola steckt. Hauptsache, die Action stimmt und die Namen der Fahrer sind ok. Letzteres hatte sich ja in den letzten Jahre deutlich verbessert.

Nun hat man die Serie schon mehrfach tot geschrieben und der Sommer ist noch lang. Es kann also gut sein, dass die Gerüchte sich mit der Zeit erledigen, aber ein gutes Gefühl habe ich nicht.

NASCAR: Richmond

Da habe ich mich heute durch die Zusammenfassung und das Lap by lap gekämpft. Offenbar ein gutes und abwechslungsreiches Rennen, was dann offensichtlich doch nicht von einem Chevy gewonnen wurde. Kyle Busch hat es dann mal so gemacht, wie sonst nur die Hendrick Crew und seine Ressourcen für den Schlussspurt geschont. Das er auf der Strecke gut sein würde, hat man ja schon im letzten Jahr gesehen.

Überrascht hat mich Stewart/Hass. Da muss man Tony Stewart mal ein richtig großes Kompliment machen, denn man sollte nicht vergessen, wo das Team herkommt. Er hat im Winter die richtigen Leute zusammen gekauft und die er bekommt Chassis und Motoren von Hendrick, was sicher hilft. Die Verbindung zwischen beiden Teams ist so groß, dass ja nicht wenige von einer Filiale von Hendrick sprechen. Aber zu einer guten Ausstattung gehört ja auch noch etwas mehr, und im Moment sind sowohl Stewart, als auch Newman in den Top12. Das habe ich dem Team zu Beginn des Jahres nicht zu getraut. Der Chase scheint tatsächlich möglich zu sein.

Bei Junior gehen die Probleme allerdings unvermindert weiter. Mittlerweile muss man sich schon Sorgen machen, ob es mit dem Chase noch was wird, an eine Meisterschaft kann man beim momentanen Zustand seines Teams wohl kaum glauben. Das wird ihn selber am meisten enttäuschen. Nicht ausschließen, dass sich mittlerweile ein richtiger „Knoten“ im Team gebildet hat, der auch dadurch verschlimmert wird, dass die Chemie zwischen seinem Crew Chief und ihm nicht mehr die beste sein soll. Es wird seit Wochen darüber spekuliert, ob Rick Hendrick nicht ein Machtwort sprechen könnte, und ein Crew Chief Wechsel zwischen der #5 und #88 anordnet. Wäre zumindest mal ein interessantes Experiment, aber ob das der #5 gegenüber fair wäre?

Wegen Fotos: da gibt es im Moment einen kleinen Engpass, den ich aber hoffe noch heute beseitigen zu können.

WTCC: Marrakesch

Das erste Rennen ging so, das zweite hat Spaß gemacht. Und der Doppelsieg der Chevys hat mich ehrlich überrascht. Das sie leichter sein würden, war klar, aber in den ersten beiden Rennen sah es ja nun nicht danach aus, dass sie vor allem im Bereich Topspeed würden mithalten können. Erstaunlich, wie schnell Chevy den Cruze hinbekommen hat. BMW hat sicherlich unter dem Mehrgewicht gelitten. Nur noch mal zur Info: Es werden seit dieser Saison alle Fahrzeuge einer Marke mit Ballast bestückt, nicht nur das siegreiche. Daher war es kein Wunder, dass die BMWs dann auch nicht so recht in Schwung kamen. Jörg Müller hatte am Ende etwas Pech, aber wenn man halt vor jeder Kurve jenseits von gut und böse bremsen muss, dann passiert so was.

Die Strecke selber fand ich recht amüsant, auch wenn die Schikanen vielleicht etwas sehr eng waren. Aber für die ersten Rennen war das nicht schlecht, was man in Marrokko hinbekommen hat.

Und sonst?

Wochenendvorschau: F1 und GP2 in Spanien. Die NASCAR startet in Darlington, die LMS fährt (mit den Peugeots wenn ich das richtige sehe) in Spa und keiner zeigts mal wieder.