Die neue Formel Zwei steht vor ihrem Launch. Gestern gab es schon mal die ersten Tests.
Bisschen früh vielleicht, aber die neue Formel Zwei, von der FIA mit enormen Aufwand ins Programm gehoben, startet Ende Mai in ihre erste Saison. Die Serie ist logischerweise zwischen der Formel Drei und der GP2 angesieldelt, wobei auf den ersten äußerlichen Blick der Sprung von der F2 in die GP2 doch etwas arg groß scheint. Da sollte man sich aber nicht täuschen lassen, denn der von Williams entwickelte Wagen hat jede Menge Power im Heck und dürfte für ansprechende Leistungen sorgen.
Der Motor stammt von Audi GB. Dabei handelt es sich um einen 1.8 Liter Vierzylinder mit Turbolader, der 400 PS leistet. Es gibt einen „Boost-Button“ der für sechs Sekunden 50 PS mehr abliefert, aber den hat man nur zehnmal pro Rennen zur Verfügung. Da hat man sich also was von anderen Serien abgeschaut. Der Motor ist auch nicht so ganz neu, in den England wird er schon seit längerem in der Formel Palmer verwendet. Als Getriebe gibt es ein semi-automatischen Sechs-Gang-Getriebe, geschaltet wird am Lenkrad.
Der Wagen stammt aus der Williams Schmiede. Nichts aufregendes, eher solides Handwerk ohne viel aerodynamischen Schnickschnack. Gegenüber einen F3 soll aber 25% mehr Abtrieb generiert werden, was man über den Unterboden löst.
23 Fahrer gehen an den Start, viele kennt man aus den diversen F3, Formel Renault und anderen Serien. Ein paar Highlights:
Sebastian Hohenthal – Der Schwede fährt seit einiger Zeit in der britischen F3, hat aber dort wenig gerissen.
Joylon Palmer – Der Sohn von Serien Koordinator und Ex-Formel 1 Fahrer Dr. Jonathan Palmer.
Alex Brundel – Der Name verrät es auch hier: der Sohn von Martin Brundel
Henry Surtees – In dem Fall handel es sich um den Sohn (tatsächlich) der Formel Eins Legende John Surtees
Robert Wickens – Kennt man aus der F3 Euro, der A1 und der Renault World Series
Natacha Gachnang – Nicht zu unterschätzen, die war immer dritte der letztjährigen spanischen F3 Serie.
Andy Soucek – Fuhr schon lange GP2, hat es da aber noch nicht geschafft.
Philipp Eng – Der Österreicher war 2007 dritter der Formel BMW Meisterschaft und hatte 2008 ein eher schlechtes Jahr
Tobias Hegewald – Der einzige Deutsche im Feld. Ehrlich gesagt, habe ich von ihm noch nicht viel gehört. Startete seit 2007 nicht so wirklich erfolgreich in diversen Formel Renault Serien.
Die Serie wird im Rahmen der WTCC starten (Termine sind im Kalender eingetragen), übertragen wird Europsort, wobei es ein Live-Streaming auf der Seite der Formel Zwei geben soll. Start ist Ende Mai.
Wer die alte Formel Zwei kennt, weiß, dass sie DIE Kaderschmiede der Formel Eins war. Die Liste der Meister liest sich wie ein „who is who“ der Formel Eins. Das wird in Zukunft nicht mehr so sein, denn da gibt es ja noch die GP2 als Zwischenschritt.
Man darf sich aber wohl auf eine Menge Spaß mit der Serie einrichten und wer sich für Motorsport interessiert, wird die Rennen und die Fahrer wohl genau beobachten.
5 Kommentare
Wenn man sich so im aktuellen Nachwuchs- und Etablierungszirkus umschaut… Täuscht mein Eindruck oder ist es heute in der Tat ein wichtiger Faktor für eine Motorsportkarriere, der Spross eines ehemaligen Fahrers zu sein? Wenn ja, wie um alles in der Welt lässt sich das in der Realität rational fassen, wenn man sich anschaut wie drastisch dabei häufig Anspruch an den berühmten Namen und tatsächlich erbrachte Leistung auseinanderklaffen? Es gibt ja durchaus so einige „Söhne“, die weitgehend talentbefreit dem Feld mehr oder weniger hinterherhumpelnd lediglich ihren Namen spazierenfahren.
Als Sohn hat man sicher bei den Sponsoren zunächst einen Vorteil. Aber muss ja nicht immer klappen, wie man an Matthias Lauda sieht.
Hegewald fuhr früher recht wenig erfolgreich Formel BMW, sponsored by Daddy. Von ihm ist nichts zu erwarten.
kleine Korrektur:
„Alex Brundel – Der Name verrät es auch hier: der Sohn von Martin Brundel“
Brundle wäre die richtige Schreibweise ;)
Und natürlich haben die erfolgreichen Rennfahrer-Väter meistens auch das Geld, den Start in eine Karriere zu finanzieren und vor allem ermutigen sie ihre Söhne wahrscheinlich auch eher dazu als andere Väter und wissen, was man wie machen muss, um schnell vorwärts zu kommen (im Karriere-Sinne ;-) und auch gute Beziehungen haben noch niemandem geschadet…
Anyway, ich bin sehr gespannt auf die neue Formel 2 und freue mich auf das erste Rennwochenende. Das ist sicher nicht mehr / noch nicht die berühmt-berüchtigte Formel 2, die Don anspricht, sondern eine der ständig mehr werdenden Nachwuchsformeln, aber trotzdem freu ich mich drauf.
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