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NASCAR: Daytona Vorschau Juli 2009

von KristianStooss
2 Kommentare

Das Coke Zero 400 ist das zweite Saisonrennen auf dem Daytona International Speedway und findet erstmals seit 1992 wieder direkt am amerikanischen Unabhängigkeitstag statt. Das dritte von vier Superspeedway-Rennen läuft außerdem unter „impound rules“ ab und beginnt bereits am Donnerstag mit dem ersten Freien Training.

daytona

Seit 1959 fährt die NASCAR ein zweites Saisonrennen auf dem Superspeedway von Daytona. Damals sollte ursprünglich der Vorgänger der ChampCars, die USAC-Rennserie, ein Rennen auf der 2,5-Meilen-Strecke veranstalten. Im Vorfeld kam es jedoch zu einigen Unfällen, so dass diese nie wieder nach Daytona zurückkehrte. NASCAR ersetzte die Open-Wheeler und startete in den ersten vier Jahren mit einer Renndistanz von nur 250 Meilen, bevor seit 1962 400 Meilen gefahren werden. Im letzten Jahr wechselte dann der Titel des offiziellen Softdrinklieferanten der Ovale der International Speedway Corporation (ISC) den Besitzer und aus dem Pepsi 400 wurde das Coke Zero 400.

Bekannt ist das Rennen dafür, dass es stets im zeitlichen Umfeld des Independence Days stattfindet, wobei ein direktes Treffen von 4. Juli und der Veranstaltung durchaus Seltenheitswert besitzt. Das letzte Rennen am „Fourth of July“ fand im Jahre 1992 statt und hätte sich eigentlich 1998 wiederholen sollen. Damals bedrohten jedoch Waldbrände den Speedway und das Rennen, welches im Übrigen das erste Daytona-Nachtrennen werden sollte, wurde in den Herbst verschoben. Damit erwartet uns sicherlich eine pompöse Show, da die Amis an Feiertagen bekanntlich nicht geizen und die „Troops“ mal wieder besonders beworben und verehrt werden.

Beeindruckend bei den Superspeedways sind wie immer die Streckenlänge und die einzigartige Kurvenüberhöhung von 31°, die lediglich von der Strecke in Talladega übertroffen werden. Man stelle sich einmal vor, man würde auf seinem Hausdach mit 300km/h entlang brettern, dann bekommt man eine gute Vorstellung von der Action dort. Wenn man auf dem Apron steht, schaut man erstmal mehrere Meter nach oben, bis man die SAFER-Barrier erblickt. Physikalisch gesehen bedeutet das, dass ein Auto mindestens 60mph, also knappe 100km/h fahren muss, um sich auf dem Banking oben halten zu können.

Besonders sind hier auch die Bodenwellen, die den Kurs sehr anspruchsvoll machen und das gefällt den Fahrern durchaus, Carl Edwards hat das einmal bestätigt. Talladega hat ja nach seiner Neuasphaltierung den Ruf bekommen, langweiliger geworden zu sein, weil man hier das Steuer wirklich festbinden kann und größere Korrekturen entfallen.

Dadurch, dass das Coke Zero 400 bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag stattfindet, werden auch die Trainingssessions einen Tag vorgezogen. Bereits am Donnerstag um 22 Uhr unserer Zeit beginnt das erste Training, die Qualifikation findet wie gewohnt am Freitagabend um 22 Uhr statt. Wie alle Superspeedway-Rennen in dieser Saison (mit Ausnahme des Daytona 500) läuft auch dieses Wochenende unter „impound rules“ ab, was bedeutet, dass es nach der Qualifikation keine zusätzlichen Trainings mehr gibt und auch nicht großartig und schon gar nicht unbeaufsichtigt an den Rennwagen gearbeitet werden darf. In Richmond werden diese Regeln 2009 übrigens nicht mehr angewandt.

Für die „Start & Park“-Teams bedeutet das eventuell einen kleinen Vorteil, weil man sehr sehr offensiv zu Werke gehen kann und den Wagen ausschließlich für die Qualifikation trimmen muss. Damit wäre es möglich, einige Teams nicht im Rennen zu sehen, die eigentlich komplett durchfahren wollen, weil sie eine Kompromissabstimmung für Quali und Rennen finden müssen. 45 Teams treten an diesem Wochenende an, was für zwei davon eine vorzeitige Abreise bedeutet.

Von den aktiven Fahrern, konnten hier schon Jeff Gordon (3), Tony Stewart, Bill Elliott (je zweimal), John Andretti, Dale Earnhardt Jr., Kyle Busch, Jamie McMurray, Michael Waltrip, Sterling Marlin, Jeff Burton und Greg Biffle (je einmal) gewinnen, wobei es für Biffle im Jahre2003 sein erster Sieg in der Sprint Cup-Karriere war. Sterling Marlin gewann übrigens das einzige Sommerrennen in Daytona, welches wegen Regens abgebrochen werden musste. Diese Tatsache dürfte uns im Rückblick auf die letzten Wochen sicherlich freuen. Der Vorjahressieger ist Kyle Busch, der wie alle Chase-Fahrer hier weitere 10 Bonuspunkte für das Saisonfinale sammeln möchte.

Die Chase-Qualifikation macht die Sache richtig schön eng und spannend, denn zwischen dem 10ten Matt Kenseth und dem 14ten David Reutimann liegen gerade einmal 17 Punkte. Also dürfte ein Superspeedway-Rennen mit wohl mindestens einem Big One die Punkteränge gehörig durcheinander würfeln. Von den ernsthaften Kandidaten für den Chase fehlt außer Juan Pablo Montoya noch Greg Biffle, Carl Edwards, Denny Hamlin und Ryan Newman der erste Saisonsieg.

Dadurch, dass wir wieder „restrictor plate racing“ erleben, kommt es zu einer Kräfteverschiebung, die auch Außenseitern wie Michael Waltrip eine gute Chance auf den Sieg bietet. Ansonsten sollte man hier auch mit Junior rechnen, der seit dem letzten Rennen wieder etwas besser unterwegs ist und auf Superspeedways immer zu den Siegkandidaten zählt. Mein Geld würde ich aber auf Tony Stewart und die anderen Hendrick-Piloten setzen. Ob es Matt Kenseth gelingt, seinen Daytona 500-Erfolg beim Sommerrennen zu toppen bleibt eher fraglich. Vielleicht sollte man auch Brad Keselowski auf der Rechnung haben, dessen Auto immerhin auch von Hendrick Motorsports gestellt wird. In Talladega konnte er ja schon zeigen, was er drauf hat.

Begleitet wird der Sprint Cup in dieser Woche durch die Nationwide Series, deren Rennen in der Nacht von Freitag auf Samstag um 2 Uhr nachts startet und 250 Meilen lang ist. Die Trucks machen in dieser Woche eine Pause. TNT beginnt seine Berichterstattung um 00:30 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag, das Rennen sollte ebenfalls gegen 2 Uhr nachts starten.

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2 Kommentare

basic-groove 2 Juli, 2009 - 20:28

wieder schöner bericht! =)

zum vorprogram des sprint cup. ein paar stunden davor fährt ebenfalls die grand am serie wieder in daytona. zeitlimit war glaube ich 2:10 stunden….. =)

WTCC: Porto / IRL: Watkins Glen 3 Juli, 2009 - 15:09

[…] NASCAR Vorschau gab es ja gestern schon, heute kommt der Rest des Wochenendes. Obwohl es wirklich nicht allzu viel gibt, ist die Auswahl […]

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