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NASCAR: Indy Vorschau 2009 / Newssplitter / Statistik

von KristianStooss
3 Kommentare

Nachdem der NASCAR Sprint Cup eine Woche pausiert hat, geht es nun zum bereits sechzehnten Mal in die „Racing Capital of the World“, wenn sich alle drei nationalen Serien in Indianapolis versammeln. Dieses Mal bleibt uns ein Reifendesaster hoffentlich erspart.

indy_mapDiese einwöchige Pause kam mir persönlich schon fast wie eine komplette Offseason vor, wenn ich ehrlich bin. Man hat sich einfach zu sehr daran gewöhnt, den Cup jedes Wochenende fahren zu sehen. Dieses Mal macht der NASCAR-Tross auf heiligem Boden Station, denn seit 1994 wird einmal im Jahr auf dem Indianapolis Motor Speedway gefahren, der ansonsten fast ausschließlich den IndyCars gehört. Die 16. Ausgabe des „Allstate 400 at the Brickyard“ kann aber trotzdem bereits auf einige interessante Jahre und Zahlen zurückblicken.

Uns allen dürfte das Reifenchaos des Vorjahres in bester Erinnerung geblieben sein, wo sich das Gummi innerhalb von zehn Runden bis auf die Karkasse abgerieben hatte und deswegen zahlreiche „competition cautions“ ausgerufen werden mussten. Wenn man Tony Stewart glauben darf, hat Goodyear Abhilfe geschaffen, denn es wurden ganze sieben Reifentests durchgeführt, damit sich ähnliches nicht wiederholt. Die neuen Pneus sollen angeblich 30 Runden halten, was einem fast kompletten Tankfenster entspricht. Da Smoke als größter Kritiker des Reifenherstellers gilt, können wir uns wohl auf ein Rennen mit normalem Verlauf freuen, zumindest was die Haltbarkeit des Materials angeht.

Aber auch andere Ausgaben des Allstate 400 sind erwähnenswert: Zwar veröffentlicht NASCAR die Zuschauerzahlen nicht, jedoch gehen alle Beobachter davon aus, dass im ersten Austragungsjahr 1994 soviele Fans wie noch nie ein Cup-Rennen besuchten. Bis heute ist Indy Spitzenreiter bei der Zuschauerzahl. Die Premiere brachte auch das bis zu dem Zeitpunkt höchste Preisgeld für einen Sieg, denn Jeff Gordon bekam mit 613.000 US-$ mehr als doppelt soviel Prämie wie der Daytona-Sieger des Jahres, Sterling Marlin. Mittlerweile teilen sich Indy und Texas allerdings wieder den zweiten Platz hinter dem Saisonhöhepunkt, bei dem es mit 1,5 Mio US-$ nun mehr als dreimal soviel zu gewinnen gibt. Die mehr als 500.000 US-$ sorgen allerdings dafür, dass der Sieger eine ähnliche Aufmerksamkeit erhält wie der Daytona-500-Gewinner. Jeff Gordon konnte seine Bekanntheit nach dem Sieg im Jahre 1994 beachtlich steigern.

1996 begann die Tradition, nach der der Gewinner des Rennens den legendären „yard of bricks“ küsst. Dale Jarrett konnte mit dieser Aktion sogar ein „Zeremoniell“ von der NASCAR zu den IndyCars bringen. 1998 wiederholte Jeff Gordon als erster Fahrer seinen Sieg, dem er 2001 und 2004 sogar noch zwei weitere hinzufügte. 2004 war außerdem das allererste Cup-Rennen überhaupt, welches ein „Green-white-checker finish“ sah. In dieser Extrarunde ging Jeff Gordon dann an den Führenden Mark Martin (Reifenplatzer) und Dale Earnhardt Jr (Motorschaden) vorbei, die kurioserweise beide in Probleme kamen. 2007 wurde Juan Pablo Montoya der erste Fahrer, der in Indy an allen drei bedeutenden Rennen teilgenommen hatte, zuvor nämlich am Indianapolis 500 und dem Formel-1-GP der USA.

Jeff Gordon hält in Indy so ziemlich alle NASCAR-Rekorde; außer seinen vier Siegen sind das 9 Top5- und 12 Top10-Ergebnisse, sowie drei Pole Positionen und 440 geführte Rennrunden. Das macht ihn zum erfolgreichsten Piloten des Allstate 400, bei dem er zusammen mit Jeff Burton, Bobby Labonte und Mark Martin alle 15 Ausgaben bestritten hat. Die vergangenen vier Rennen gingen ausnahmslos an Tony Stewart (2005, 2007) und Jimmie Johnson (2006, 2008), die hier gemeinsam mit Dale Jarrett (1996, 1999) bereits zwei Siege vorzeigen können, während Dale Earnhardt Sr (1995), Ricky Rudd (1997), Bobby Labonte (2000), Bill Elliott (2002) und Kevin Harvick (2003) je einmal in die Victory Lane fuhren. In diesem Jahr kann man also getrost auf einen der drei, in dieser Rangliste bestplatzierten, noch aktiven Fahrer wetten, aber man sollte auch Juan Pablo Montoya nicht vergessen, der 2007 in Indy bereits einen starken zweiten Platz herausfahren konnte. In diesem Jahr hat er Chancen auf den Chase und schnuppert am ersten Rennsieg in einem Oval. Chevrolet gewann mit 10 Rennen die Mehrzahl aller Allstate 400. Eine weitere Statistik als Tendenz: In 50% der bisherigen Fälle gewann der Sieger dieses Rennens am Ende übrigens auch die Meisterschaft.

Die Strecke selbst ist für NASCAR-Verhältnisse ein wenig ungewöhnlich, denn mit 2,5 Meilen ist Indy per Definition eigentlich ein Superspeedway. Allerdings ist das Banking mit 9°12‘ nicht steil genug, um in den Kurven Geschwindigkeiten von über 150mph zu erreichen. Zwar fährt man auf den zwei langen Geraden mit mehr als 200mph, jedoch verzichtet die NASCAR in Indianapolis auf die sonst üblichen „restrictor plates“. 160 Runden lautet demnach die Renndistanz beim Allstate 400. ESPN überträgt sein erstes von insgesamt sechs Saisonrennen, bevor die Kollegen von ABC für den Chase übernehmen (ESPN und ABC gehören übrigens gemeinsam zum Disney-Konzern). Um 19 Uhr geht ESPN auf Sendung und das Rennen startet kurz nach 20 Uhr am Sonntagabend. Wir sind also bis zum 22. August in Bristol vorerst wieder mit günstigen Startzeiten gesegnet.

Die Nationwide Series und die Trucks treffen sich ebenfalls in Indianapolis, allerdings im O’Reilly Raceway Park, einem Shorttrack mit 12° Banking und einer Länge von 0,686 Meilen. Die Trucks starten in der Nacht von Freitag auf Samstag um 2 Uhr (SPEED), während die Nationwide Series eine Nacht später um dieselbe Uhrzeit fährt (auch ESPN).

Don hat in seinem Post ja schon die wichtigsten NASCAR-Neuigkeiten der Woche genannt, deshalb nur kurz folgendes dazu: Es gibt einige Silly-Season-Gerüchte, die sich auf die Abspeckung des Roush Fenway Teams von fünf auf vier Wagen beziehen (Geht David Ragan oder Jamie McMurray?), sowie auf eine mögliche Verkleinerung bei Richard Childress Racing in Folge von Sponsorenabsprung (Shell bei Kevin Harvick?). Danica Patricks Zukunft ist immer noch nicht entschieden, sie hat aber einen Wechsel in die Formel 1 ausgeschlossen und vergangene Woche außer Stewart-Haas-Racing auch Joe Gibbs, RCR, Michael Waltrip und Roush einen Besuch abgestattet. Der angesprochene Merger zwischen NoFear/Clarke sieht in diesem Jahr auch Terry Labonte wieder im Cup hinter dem Steuer des #08-Toyota. Die zweite Meisterschaft des Altstars (Karriere eigentlich beendet!) ist jünger als Bill Elliotts, womit er sechs Provisionals sicher hat, unter anderem auch in Indianapolis. Die Frage ist nur, ob es sich zumindest für den Rest der Saison nur um ein weiteres „start & park“-Team handelt, dass durch die Provisionals mindestens sechs Mal ins Starterfeld kommt. Wirklich sicher ist nur der Einsatz von NoFear/Clarke mit Boris Said in Watkins Glen, bei dem man allerdings mit einem Ford antritt. Abseits davon zieht sich das Mayfield-Drama in die Länge, denn er behauptet nun, dass NASCAR seinen Drogentest manipuliert hat, um an ihm ein Exempel zu statuieren. Ein Test auf Eigeninitiative Mayfields bei einem „unabhängigen Labor“, von dem ich nicht weiß, ob es seriös ist, ist negativ ausgefallen. Der Streit geht weiter…

Für die Offweek hatte ich eigentlich einen kleinen Rückblick auf die bisherige Saison geplant, sowie einen Ausblick auf den Chase. Die Klausurenphase hat das aber leider zunichte gemacht. Ein wenig interessantes Material, was ich dafür recherchiert hatte, möchte ich Euch aber nicht vorenthalten. Hier ist was, um die Leute ein wenig auf die Schippe zu nehmen, die behaupten, dass Ovalrennsport langweilig sei:

“NASCAR Sprint Cup Series”-Statistik zur Saisonhalbzeit:

Der Wettbewerb in diesem Jahr ist trotz der schwächelnden Wirtschaft und den „start & park“-Teams gewaltig gestiegen. Zur Saisonmitte hatten wir schon 11 verschiedene Rennsieger, während es im Vorjahr insgesamt nur 12 verschiedene in der ganzen Saison gab. In diesem Jahr warten 7 davon noch auf ihren ersten Saisonsieg. Die letztjährige Marke wird also wahrscheinlich übertroffen werden.

Weitere Statistiken für die erste Saisonhälfte:
– 7 verschiedene Teams im „temporären Chase“
– 8 verschiedene Polegewinner
– 34 Fahrer mit mindestens einem Top10-Ergebnis
– 40 Fahrer, die mindestens eine Runde geführt haben
– durchschnittlicher Abstand Sieger-Zweiter: 1,044s
– bei 10 Rennen ein Abstand unter einer Sekunde
­- durchschnittlich 11 unterschiedliche Führende pro Rennen
– durchschnittlich 20 Führungswechsel pro Rennen
– durchschnittlich 22 Überholmanöver unter grüner Flagge um die Führung
– durchschnittlich 3.038 Überholmanöver unter grüner Flagge pro Rennen
– 52% der Autos kamen jeweils in der Führungsrunde an.
– 85% der Autos beendeten jeweils ein Rennen erfolgreich.
– Alle vier Hersteller haben bisher gewonnen und stehen in den Top12.

(Quelle: jayski.com)

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3 Kommentare

basic-groove 24 Juli, 2009 - 00:09

ich sage mal….toi toi toi was good year angeht. ich bin gespannt =)

Prometheus 24 Juli, 2009 - 00:59

Hier gibts ein Bild, wo man den Reifenabrieb von 2008 und 2009 (Testfahrt) im Vergleich sehen kann: http://www.motorsport-total.com/usracing/bilder/show.php?c=09indyvorbereitung&b=1248251302 Ist schon ein ganz schöner Unterschied.

Crazy58 23 Oktober, 2009 - 02:33

However, you CAN discern between the two camps. ,

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