NASCAR: Michigan Vorschau August 2009

An diesem Wochenende geht es von der Rundstrecke zurück ins Oval, wenn der Sprint Cup zum zweiten Saisonrennen in Michigan antritt. Das Juni-Rennen gewann Mark Martin, der in dieser Saison bisher auch die meisten Siege geholt hat.

Seit 1969 wird auf dem Michigan International Speedway gefahren und das sogar zweimal pro Saison. Damit ist der Kurs in Brooklyn, Michigan einer der wenigen, die sofort zwei Termine erhielten. Das August-Rennen fand jedoch 1973 einmal nicht statt, da der damalige Streckenbesitzer Roger Penske es zugunsten eines IndyCar-Rennens eintauschte. Michigan ist auch der Ort, an dem Dale Earnhardt Jr. vor zwei Jahren seine lange Durststrecke beenden konnte, um in einem echten Benzinkrimi endlich wieder ein Cup-Rennen zu gewinnen. Seit 1999 gehört das 2-Meilen-Oval, welches als Schwester-Rennstrecke des Texas World Speedway gilt und auch für den Bau des Autoclub Speedway Pate stand, zur NASCAR-eigenen International Speedway Corporation. Mit einem Banking von 18° ist das Oval jedoch steiler und meist auch spektakulärer als die Strecke in Kalifornien.

Die Kurveneingangsgeschwindigkeiten liegen aufgrund des weitläufigen Layouts bei deutlich über 200 mph (320 km/h), woraus sich Durchschnittsgeschwindigkeiten von 190 mph (310 km/h) im Qualifying ergeben. Viel mehr gibt es allerdings zur Strecke selbst nicht zu sagen, außer dass die IndyCars, welche ebenfalls seit der Eröffnung hier fuhren, dies seit 2008 nicht mehr tun. Der spektakuläre Überschlag von Dario Franchitti im letzten Austragungsjahr 2007 dürfte sicherlich vielen in Erinnerung geblieben sein. In den späten 90er-Jahren versuchte die abgespaltene CART-Serie, ein Parallelevent zum Indy 500 unter dem Namen US 500 in Michigan zu etablieren. Dieser Plan ist jedoch gnadenlos gescheitert und wurde 2000 schließlich aufgegeben.

Die Riege der bisherigen Sieger führt, fasst man beiden Saisonrennen zusammen, Bill Elliott mit 7 Erfolgen an. Awesome Bill fuhr in den 80er-Jahren in Michigan alle Gegner in Grund und Boden. Gefolgt wird er von Mark Martin, der hier bereits 5 Mal gewinnen konnte. Bobby Labonte gelang 3 Mal der Sprung in die Victory Lane, während Jeff Gordon, Matt Kenseth, Kurt Busch, Ryan Newman, Greg Biffle und Carl Edwards schon jeweils 2 Karriereerfolge auf dem MIS verbuchen können. Dale Earnhardt Jr., Tony Stewart und Kasey Kahne waren bisher erst einmal siegreich. Zusammengefasst lässt sich das Oval als eine Hausstrecke von Ford herausstellen, die von bisher 80 Rennen alleine 31 gewonnen haben. Chevrolet folgt hier mit 17 Erfolgen vor Dodge mit 10. Toyota gelang es bisher nicht, die Victory Lane zu erreichen. Vier Rennen mussten wegen Regens verkürzt werden und das „green-white-checker-finish“ kam dabei zwei Mal zum Einsatz. Ein Sieger lässt sich in diesem Jahr allerdings schwer voraussagen, da Ford in den vorangegangenen 1,5-oder-mehr-Meilen-Rennen enttäuschte. Einen Seriensieger gab es seit 2000 sowieso nicht, die jeweiligen Saisonrennen in Michigan wurden von unterschiedlichen Fahrern gewonnen.

In der Meisterschaft liegen die Plätze 13-15 noch innerhalb von 99 Punkten hinter dem zwölften Platz, womit sich Kyle Busch, Brian Vickers und Clint Bowyer noch Chancen auf den Chase ausrechnen dürfen. David Reutimann sollte mit 155 Punkten Rückstand in Michigan schon auf einer guten Position ins Ziel kommen, damit er in den verbleibenden drei Rennen noch eine Chance wahren kann. Ryan Newman hat als Neunter exakt 100 Punkte Vorsprung auf den 13ten, dahinter sortieren sich Greg Biffle (+91), Mark Martin (+89) und Matt Kenseth (+58) ein. Auf Platz 7 und 8 müssen Juan Pablo Montoya, der im Juni-Rennen starker Sechster wurde, und Kasey Kahne noch zittern. Ab Platz 6, den Carl Edwards innehat, sollten alle Fahrer ziemlich sicher im Chase stehen.

Los geht es am Sonntagabend, wie schon in der letzten Woche, um 19 Uhr auf ESPN, der Rennstart ist für kurz nach 20 Uhr vorgesehen. Die Nationwide Series unterstützt den Cup am Samstagabend um 21 Uhr auf ESPN2. Die Trucks machen eine weitere Woche Pause, bevor sich in der nächsten Woche alle drei nationalen Serien in das enge Infield von Bristol quetschen. Da allerdings nur zwei Rennserien komplett hineinpassen, müssen die Trucks bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 2 Uhr fahren, damit am Wochenende genügend Garagenplätze für Nationwide und Cup bereit stehen.