Sage und schreibe knapp vier Stunden benötige die NW-Serie gestern, um 76 Runden in Montreal zu absolvieren. Ein Armutszeugnis.
Die NASCAR und ihre Strategie mit den Cautions ist so eine Sache. Auf manchen Strecken (Fontana, Michigan, Pocono) wünscht man sich die Unterbrechungen sehnlichst herbei, bei manchen Rennen scheinen sie quasi überflüssig zu sein und einzig und allein für zusätzliche Werbeblöcke gedacht zu sein. Gestern war so ein Rennen, bei dem man sich gewünscht hätte, die NASCAR würde nicht für jeden kleinen Mist eine Unterbrechung einwerfen. Das Rennen in Montreal war ein extrem zäher Brocken, das am Ende auch noch den falschen Sieger hatte.
Sage und schreibe 11 Caution gab es gestern, von denen eine einzige wegen Regens eingeworfen wurde. Allein drei Unterbrechungen gab es in den letzten 10 Runden. Und ein Großteil der Caution war schlicht und ergreifend komplett überflüssig. Mal stand ein Wagen an der Seite rum, mal lag ein wenig Kies in einer Kurve. Alles Dinge, die die NASCAR-Verantwortlichen dazu bewogen, die ganze Strecke unter Gelb zu stellen. Gelbe Flaggen in einer Kurve, weil da einer steht? Fehlanzeige – kaum parkte jemand, kaum hatten sich mal zwei gedreht, gab es Gelb. Die längste Grün-Phase dauerte 13 Runden. Ein Witz, noch dazu ein schlechter.
Das mag daran liegen, dass die NASCAR keine Ahnung von Rundstreckenrennen hat, aber selbst die sonst eher freundlichen ESPN-Kommentatoren waren überrascht über die häufigen Unterbrechungen und die Teamverantwortlichen verdrehten nur noch die Augen. Das war kein Rennen, das war eine Art eine Cuation-Orgie. Ist den Verantwortlichen nicht klar, dass es bei jedem Restart krachen muss, wenn vierzig Wagen in eine enge Kurve einbiegen?
So nett es war, die Wagen auf „Regen“ am Ende umzurüsten, es war sinnlos und überflüssig. Zu diesem Zeitpunkt dauerte das Rennen schon drei Stunden an und war an Zähigkeit kaum zu überbieten. Immerhin freute sich das offenbar leidenserprobte Publikum über die Entscheidung, die letzten Runden auf Regenreifen zu fahren.
Größter Leidtragender war Marcus Ambrose. In der letzten Schikane der letzten Runde machte einen kleinen Fehler, rtuschte etwas weit raus und Carl Edwards war durch. Der hatte zwar ein gutes Rennen abgeliefert, aber seine Aktion beim GWC Restart war schon sehr hart. (Leider nix bei You Tube zu finden.). Edwards hatte sich beim Restart hart gegen den kanadischen Nachwuchsfahrer Andrew Ranger durch gesetzt, in dem in Turn zwei mit zwei Rädern auf Gras ging und den Kollegen sanft zur Seite schob. Kann man machen, in der BTCC wurde gestern auch so gefahren. Nett war es nicht.
Und dann kam das:
Nach dem ganzen Generve wegen der Caution war das dann ein etwas unbefriedigendes Ende, weil man Ambrose den Sieg ja durchaus gekönnt hatte. Edwards hatte in den letzten Runden das etwas bessere Auto, aber unter normalen Umständen wäre er an Ambrose nicht vorbei gekommen. Aber wie das eben so ist – in Watkins Glen hatte der Australier Kyle Busch abgekocht, in Montreal war es eben Edwards, der ihn in einen Fehler getrieben hat. So gleicht sich das aus, im Rennsport.
Aber ich möchte das Rennen so schnell wie möglich vergessen. Und der NASCAR sagen: besorgt euch für Rundstreckenrennen Kommissare, die Ahnung davon haben.
4 Kommentare
stimme dir komplett zu don. es war einfach nur ein krampf…ob ich mir das ganze nächstes jahr nochmal mit der nationwide in montreal antue weiß ich net. aber auf 4 stunden hab ich kein bock.
ich hatte ja schon samstag gesagt das die nascar auf road coursen besser aufgehoben wäre mit local yellow. aber wie du schopn sagtest. ein bissl kies und gleich alles unter gelb…..tut manchmal weh anzuschauen wie sich die nascar ins lächerliche zieht.
Jop, auch von mir 100% Agree. Die Caution wegen Kies war selbst für Nascar-Verhältnisse einfach nur lächerlich. Außerdem hätte es Nascar klar sein müssen, dass bei nasser Strecke nicht alle circa 35 Autos die zu der Zeit noch im Rennen waren den Bremspunkt treffen….
fullcourse-yellow wegen kies. mehr muss man glaubich nicht sagen.
Ich fand das Rennen in den Grünphasen ganz interessant. Wenn’s kracht kann/muss es halt eine Caution geben. Aber bei einer so langen Strecke wie in Montreal hätte eine Runde mit dem Pacecar auch gereicht. Nascar sollte in dem Punkt wirklich die Regeln überdenken.
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