NASCAR: Einheitliche Startzeiten für 2010 / weitere News

In dieser Woche hat sich wieder einiges in den USA getan: Zum einen können wir in Zukunft unsere Finger beim Abzählen der Zeitverschiebung aus dem Spiel lassen und zum anderen gibt es Neuigkeiten von Danica Patrick, sowie einige NASCAR-Testfahrten von alten Bekannten.

Ihr könnt alle lachen wie Ihr wollt, aber ich ertappte mich in den letzten Jahren oft dabei, die für uns gültige Uhrzeit bei NASCAR-Veranstaltungen mit Hilfe meiner Finger herauszufinden: Da alle Zeiten in den USA meist einfacherweise in „Eastern Time“, sprich in Ostküstenzeit angegeben werden, müssen wir meistens sechs Stunden dazurechnen, um auf unsere Mitteleuropäische Zeit zu kommen. Die Ausnahme Zeitumstellung bestätigt hier aber die Regel, wodurch wir im Frühling und im Herbst für einige Wochen nur fünf Stunden Verzögerung zu den Amerikanern haben. In Zukunft müssen wir nun zum Glück weniger rechnen, zumindest was die Startzeiten der Cup-Rennen angeht. Gestern gab NASCAR nach einigen Spekulationen bekannt, dass es ab 2010 auf Fan-Wunsch zu einer Vereinheitlichung kommt. Kurz gesagt: Die Tagrennen an der Ostküste von New Hampshire bis Texas starten ausnahmslos um 1PM ET (19 Uhr), die Tagrennen an der Westküste von Arizona nach Kalifornien starten ausnahmslos um 3PM ET (21 Uhr) und die Nachtrennen starten landesweit um 7:30PM ET (1:30 Uhr). Die einzige Ausnahme bei den Nachtrennen ist das Coca-Coca 600, welches weiterhin um 5:45PM ET (23:45 Uhr) beginnt.

Beim folgenden Rennkalender für 2010 habe ich die (nächstes Jahr nur) zwei Rennen, bei denen die Zeitumstellung für eine kürzere Differenz sorgt, bereits berücksichtigt. Zu den angegebenen Zeiten beginnen die „track activities“ wie z.B. die Nationalhymne. Der tatsächliche Rennstart erfolgt meist 15-20 Minuten später. Somit können wir uns nun alle über neue und sogar frühere Startzeiten bei den meisten Rennen freuen:

Weitere News

– In den Vertragspoker um Danica Patrick ist nun wieder etwas Bewegung gekommen: Patrick soll laut Rick Hendrick in Verbindung mit JR Motorsports stehen, um im nächsten Jahr 5-10 Einsätze in der Nationwide Series zu absolvieren. Die Kosten wird wahrscheinlich GoDaddy.com tragen, welche seit einigen Jahren mit Junior und Danica verbunden sind. Da Kelly Bires die #88 fulltime fahren wird, bleibt für Patrick ein Platz in der #5, den sie sich mit den anderen Hendrick- und Stewart-Haas-Piloten teilen könnte. Außerdem steht angeblich auch Michael Waltrip mit Danica in Verhandlungen, um ihr Renneinsätze zu ermöglichen. Bei Waltrip wären Starts bei den Trucks und in der ARCA-Serie denkbar. Möglicherweise hat aber IndyCar-Motorenlieferant Honda etwas dagegen, wenn sie in einem Waltrip-Toyota an den Start geht. Ich denke, das Ding ist nun so ziemlich durch und nach dem IndyCar-Saisonfinale in Homestead wird es eine große Pressekonferenz geben, auf der die Pläne dann offiziell verkündet werden: 2010-2012 weiterhin Indycar + eine jährlich steigende Anzahl StockCar-Rennen. Ab 2013 könnte sie bei entsprechendem Erfolg dann in der #5 bei Hendrick Motorsports im Cup fahren.

– Außerdem werden insgesamt vier Open-Wheeler noch in diesem Jahr einen NASCAR-Test absolvieren: Michael Waltrip gibt Mika Salo und Jarno Trulli die Chance, sich in einem Cup-Toyota auf dem International Speedway in Lakeland, Florida zu beweisen. Die beiden anderen Fahrer sind IndyCar-Pilot Vitor Meira und die „Crashgate-Petze“ Nelson Piquet Jr., welche gemeinsam mit Red Horse Racing auf dem Martinsville-ähnlichen Shorttrack „Little Rock“ neben dem berühmten Rockingham Speedway testen werden. Während Meira den Test schon als „just for fun“-Aktion abgetan hat, sind die Ambitionen der anderen drei Piloten wohl ernsthafter einzustufen. Piquet könnte bereits 2010 mit brasilianischen Geldgebern in die Truck Series einsteigen, die NASCAR wohl mit allen Mitteln zu retten versucht. Trullis Zukunft in der Formel1 scheint nicht gerade auf Rosen gebettet und Toyota versucht nun anscheinend, ihm eine weitere Möglichkeit für seine Rennsportzukunft aufzuzeigen. Bei Salo kam der Test wohl zustande, weil er derzeit in der ALMS für ein Team fährt, an dem Rob Kauffman (Co-Owner von Michael Waltrip Racing) Anteile hält. Für alle Fahrer gilt natürlich, dass man ohne selbst mitgebrachte Sponsoren nicht weit kommt, wie man im Fall Jacques Villeneuve gesehen hat. Witzigerweise strebt Villeneuve eine Zukunft in der F1 an, obwohl er nach wie vor keine sicheren Gelder auf seiner Seite hat. Ob er denkt, dass es ohne Geld in der F1 funktioniert?