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NASCAR: Quali, Danica Patrick & Budshoot Out

von DonDahlmann
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Viel los gestern in Daytona. Es gab eine wenig überraschende Quali, das ARCA Rennen mit Danica Patrick und das Shootout.

Die Quali zum Daytona 500 ist ja etwas besonderes. Gestern wurde nur die erste Startreihe ausgefahren, die restlichen Positionen finden sich erst am Donnerstag. Das mit Mark Martin und Dale Earnhardt zwei Hendrick Piloten auf der Pole stehen, ist nicht überraschend. Auch wenn Hendrick im letzten Jahr nie besonders gut bei den Restrictor Plate Rennen aussah, sie sind scheinbar immer noch das Maß aller Dinge. Alle vier Hendrick Teams sind in den Top Ten, dazu noch Ryan Newman auf Platz 2. Nur Tony Stewart liegt auf Platz 21 weit zurück. Aber – fürs Rennen habe ich ein anderes Team im Auge.

RCR ist in Daytona grundsätzlich nicht schlecht aufgestellt, aber das, was man gestern beim Shootout sehen konnte, hat mich doch sehr beeindruckt. Kevin Harvick hielt sich fast die gesamte Zeit im vorderen Bereich des Feldes auf, zeitweilig führte er, um am Ende mit schierer Motorleistung seinen Vorsprung verteidigen zu können. Allerdings fiel gestern auch mal wieder auf, wie wichtig für das CoT die „frische Luft“ an der Spitze ist. Hat man niemanden vor sich, liegt der Wagen deutlich ruhiger und besser. Wenn Splitter und Heckflügel in „dirty air“ kommen, ist es schwer, am Vordermann vorbei zu ziehen. Der alte Slingshot-Trick funktioniert nur noch dann, wenn das Feld mindestens in einer Dreierreihe unterwegs ist. Tony Stewart hat das gestern auf eindrucksvolle Weise gezeigt.

Ob sich das mit dem neuen Heckspoiler ändert? Eher nicht, da die Wagen mit dem neuen Spoiler auf der Hinterachse an Antrieb verlieren. Es sei denn, die NASCAR überarbeitet auch den Splitter, was bisher aber wohl nicht geplant ist. Nun muss man auch sagen, das Daytona wegen der massiven Bumps, die jedes Jahr schlimmer werden, schwierig ist. Die untere Linie funktioniert einfach besser, und so lange man an der gelben Linie klebt, kann sich die Konkurrenz noch am hinteren Kotflügel fest saugen – ohne richtigen Bump von hinten geht da Ausgangs der Kurve gar nichts. Nur ist das Anschieben eben wegen der Wellen auch schwer geworden. Jeff Gordon wollte in der letzte Runde der oberen Linie, in dem Fall Greg Biffle, Eingangs Turn 3 ein wenig mehr Schwung geben, aber Biffles Wagen versetzte auf einer Bodenwelle und verabschiedete sich in die Mauer.

Insgesamt war es ein okayes Shootout. Nichts besonderes, aber durchaus mit viel Action und erstaunlich wenig Single-File Runden. Von allen Fahrern ist mir vor allem Jamie McMurray aufgefallen, der ja seit diesem Jahr die #1 von Truex jr. übernommen hat. Er fuhr durchaus um den Sieg mit, und hatte seinen Teamkollegen Montoya gut im Griff, der zu keinem Zeitpunkt an der Spitze war. Deswegen habe ich auch RCR für das Daytona 500 so weit oben auf der Liste. Im ersten Segment verlor Montoya aus irgendwelchen Gründen den Anschluss an das große Paket und turnte mit fast einer Geraden Abstand hinter dem Feld rum. Aber – irgendwie schaffte er es ohne Drafting Partner wieder ran zu fahren, was etwas über die Motorleistung von RCR/EGR aussagt.

Zwischen der Quali und dem Shootout gab es noch das ARCA-Rennen, dass vor allem deswegen so viel Aufmerksamkeit erhielt, weil Danica Patrick am Start war und ihr Debüt im Stock-Car gab. Das Rennen war ziemlich zerrissen, es gab sehr heftige Abflüge, die aber alle glimpflich ausgingen. Patrick lieferte eine mehr als beachtenswerte Leistung ab. Die hielt sich lange in den Top Ten, bis sie, ausgerechnet, mit Neuling Nelson Piquet jr. aneinander rasselte. Dananach fiel sie weit zurück, schaffte es aber wieder sich bis auf Platz sechs vor zu arbeiten. Dabei zeigte sie einige sehr schöne Moves und mutige Überholmanöver.

Klar – der NASCAR ist Danica Patrick wichtig. Wie sehr, sah man schon an der Übertragung von Speed. Die hatten nicht nur eine Kamera mehr oder weniger permanent auf Patrick gerichtet, sondern hatten sie während des gesamten Rennens im Auge. Wo Patrick lag wusste man immer, wer an zweiter Stelle lag wurde nur selten erwähnt. Die Lobhudeleien der Speed/FOX Kommentatoren, insbesondere von Darell Waltrip gingen schnell auf die Nerven. Gerade bei DW – man darf nicht vergessen, dass er zur Familie Earnhardt, insbesondere zu Junior, eine enge Verbindung hat, dass er ein großer Fan von Tony Eury jr. ist. Patrick sitzt in einem Wagen von JR Motorsport und hat als Crewchief eben Eury jr. Das hatte schon einen merkwürdigen Beigeschmack.

Waltrip nahm es auch gelassen hin, dass Patrick nach dem Zwischenfall mit Piquet jr. wo sich sie den vorderen Kotflügel eindrückte, plötzlich aus dem Nichts wieder vorne auftauchte. Sie hatte eine halbe Runde Rückstand, aber die holte sie einfach so auf. Sicher – JR Motorsport dürfte so ziemlich den besten Wagen im Feld gehabt haben, aber das war doch arg schnell. In den üblichen Redneck-Foren streitet man sich dann auch jetzt, ob die ARCA beim Motor der Dame etwas großzügiger war. Das wäre nichts ungewöhnliches, immerhin profitiert auch die ARCA von den guten Ergebnissen der Dame.

Aber dennoch – selbst wenn sie ein paar PS mehr unter der Haube hatte – man muss trotzdem auf der schwierigen Strecke in Daytona erst mal so weit kommen. Immerhin hat sie den Wagen auch nicht in die Mauer gesetzt, was, und meine ich völlig ohne Ironie, nicht jeder hin bekommt. Wie groß ihr Potential ist, wird sich aber erst zeigen, wenn sie in der Nationwide antritt. Zum einen sind Fahrer und Teams da ein anderes Kaliber, zum anderen wird da auch etwas anders gefahren. Sie hat allerdings noch nicht entschieden, ob sie nächsten Samstag antreten möchte.

In der „Patrick-Mania“ ist das Debüt von Nelson Piquet jr. untergegangen. Der machte ebenfalls einen sehr guten Job, lag zeitweilig auf Platz 5 und fiel erst nach dem Crash mit Danica Patrick eine Runde zurück. Aber der Speed war da. Bin sehr gespannt, wie sich seine Karriere in der ARCA entwickelt.

Die Speedweek geht am Mittwoch mit weiteren Trainingssessions weiter, Donnerstag folgen die Gatorade Duels, ab Freitag gehen die Rennen los.

LOSAIL INTERNATIONAL CIRCUIT, QATAR - DECEMBER 01: Charles Leclerc, Ferrari SF-24, leads Carlos Sainz, Ferrari SF-24 during the Qatar GP at Losail International Circuit on Sunday December 01, 2024 in Losail, Qatar. (Photo by Steven Tee / LAT Images)
LOSAIL INTERNATIONAL CIRCUIT, QATAR - DECEMBER 01: Oscar Piastri, McLaren MCL38, leads Carlos Sainz, Ferrari SF-24, and Sergio Perez, Red Bull Racing RB20 during the Qatar GP at Losail International Circuit on Sunday December 01, 2024 in Losail, Qatar. (Photo by Steven Tee / LAT Images)
LOSAIL INTERNATIONAL CIRCUIT, QATAR - DECEMBER 01: Max Verstappen, Red Bull Racing RB20, leads Lando Norris, McLaren MCL38, and George Russell, Mercedes F1 W15 during the Qatar GP at Losail International Circuit on Sunday December 01, 2024 in Losail, Qatar. (Photo by Steven Tee / LAT Images)
LOSAIL INTERNATIONAL CIRCUIT, QATAR - DECEMBER 01: Max Verstappen, Red Bull Racing RB20, Lando Norris, McLaren MCL38, and George Russell, Mercedes F1 W15, battle for the lead at the Race start during the Qatar GP at Losail International Circuit on Sunday December 01, 2024 in Losail, Qatar. (Photo by Zak Mauger / LAT Images)

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