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NASCAR: Analyse Rennen Las Vegas 2010

von DonDahlmann
6 Kommentare

War da was? Offenbar hat sich die NASCAR gestern dem weltweiten Trend angepasst und Eishockey geschaut. So langweilig war es selten.

Dass ich so was mal schreiben würde, hätte ich auch nicht gedacht – aber verglichen mit dem Rennen in Las Vegas war das Rennen Fontana letzte Woche ein echter Hingucker. Irgendwas ist schief gelaufen gestern, und das, obwohl das Oval grundsätzlich für ansprechende Rennen steht. Aber so eine gähnende Langeweile hat vermutlich immer mehrere Ursachen. Eine davon könnte der neue Goodyear Reifen gewesen sein, der – so blöd das klingt – zu konstant war, also auch etwas wenig Grip abgab. Das führte dazu, dass die Fahrer die Möglichkeiten des progressiven Banking kaum nutzen konnten. Also schwenkte man schon nach zwei Runden auf Single File um und so blieb das dann auch die meiste Zeit im Rennen. Da half auch keine kaputte Signalanlage, die einfach mal so auf „Gelb“ sprang.

Das tat sie gleich zweimal, aber immer zu einem Zeitpunkt, an dem es strategisch keine große Rolle spielte. Was ein wenig schade war, denn gegen Ende hätte so ein Fehlalarm noch für ordentlich Unordnung sorgen können.

Dominiert wurde das Rennen von Jeff Gordon, der in seiner hübschen neuen schwarzen Pepsi-Lackierung vorne weg stürmte und dem Rest keine Chance ließ. Das lag aber auch daran, dass sich zwei weitere Favoriten realtiv früh verabschiedeten. Jamie McMurray hatte seinen Wagen in Runde 94 nicht unter Kontrolle und räumte Montoya ab. In die beiden verkeilten Wagen rutschte dann auch noch Pole-Sitter Kurt Busch. Vor allem Montoya war stinksauer, was man auch nach vollziehen kann. Zum einen passt man beim Teamkamerad etwas besser auf, zum anderen war es sein zweiter Totalausfall nach Fontana. Man darf nicht vergessen, dass die Top 35 nach fünf Rennen neu gesetzt wird. Er liegt zwar auf Platz 27 aber zu den Top 12 sind es schon 130 Punkte Abstand. Das ist klingt nach wenig bei einer so langen Saison, aber die anderen schlafen ja auch nicht. Ausfälle muss man in der NASCAR immer einkalkulieren, aber wer zwei DNFs gleich zu Beginng der Saison einkassiert, hat schlechte Karten. Denn es folgen ja noch mit dem Daytona 400 und beiden Rennen in Talladega mindestens drei Rennen, bei denen auch gerne mal was schiefen kann. Und mit fünf DNFs ist selten einer Meister geworden.

Der Ausfall von Montoya und Busch war dann auch schon der Höhepunkt des Rennens. Einzig allein Kevin Harvick machte mal wieder Spaß. Er hatte seinen Wagen im Training geschrottet und war vom letzten Platz aus gestartet. Sein RCR Chevy ging aber gut und er wühlte sich schnell nach vorne. Nur um dann wieder weiter nach hinter zu rutschen, weil sein Boxenstopp in die Hose ging und er wegen einer fehlenden Radmutter noch mal rein musste. Das Rennen wäre vielleicht noch spannend geworden, wenn seiner Crew nicht der Fehler unterlaufen wäre, aber so ging ihm am Ende die Zeit aus.

Jeff Gordon sah also lange wie der sichere Sieger aus, allerdings machte er zusammen mit seinem Crew Chief beim letzten Stopp in Runde 233 den Fehler nur zwei frische Reifen aufziehen zu lassen. Jimmie Johnson nahm vier neue Goodyears und kam auch als vierter auf die Strecke. Damit war die Sache dann eigentlich klar. Trotz des offensichtlich guten Wagens hatte Gordon keine Chance gegen den heranstürmenden Johnson und musste sich sogar noch Kevin Harvick geschlagen geben. Ein weiterer Sieg für Johnson und Chad Knaus, die mal wieder im Rennen die besten Entscheidungen getroffen haben. Johnson hat damit auch mal wieder Geschichte geschrieben. Denn mit 15 Siegen auf 1.5 Meilen Ovalen hat er die Legende Dale Earnhardt und Jeff Gordon hinter sich gelassen. Und was man auch nicht vergessen sollte: Johnson hat jetzt schon 20 Punkte extra im Chase (wenn er rein kommt).

Kurz zu den anderen Fahrern:

– Mark Martin fuhr ein unauffälliges Rennen und wurde vierter. Dale Earnhardt war zeitweise gut dabei, dann passte mal wieder etwas nicht beim Boxenstopp und er wurde nur 16. Rick Hendrick sprach nach dem Rennen aber trotzdem davon, dass das Team der #88 sich massiv verbessert habe, man müsse nur mal ein Rennen haben, bei dem alles glatt laufen würde.

– Joey Logano war erneut bester JGR-Pilot. Busch hatte sich ein Speeding Ticket eingefangen und Hamlin war nicht zu sehen. Toyota sieht im Moment aber auch nicht wirklich gut aus.

– RCR ist, trotz der Hendrick Dominanz, das Team der Stunde. Harvick auf zwei, Bowyer auf acht, Burton auf 11. Da geht noch was in diesem Jahr.

– Zwei Fahrer, die man sonst nicht sieht: Paul Menard hat sich schon wieder gut in den Top 20 platziert und Marcus Ambrose kam sogar auf Platz 14. AJ Allmendinger hatte ein zähes Wochenende und kam nur auf Platz 25 rein.

– Max Papis landete abgeschlagen auf Platz 33. Ist aber immer noch in den Top 35. Fast ärgerlich, dass er nicht genügend Sponsoren für die gesamte Saison hat.

Nächste Woche geht es nach Atlanta, wieder ein 1.5 Meilen Oval der schwierigen Kategorie.

Foto: NASCAR Euro Series / Bart Dehaese

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6 Kommentare

Jeff 1 März, 2010 - 19:37

Für mich verliert die NASCAR schon lange an Attraktivität. Die Rennen sind teilweise stinklangweilig, kaum Action, Fake Cautions , ständige JJ Siege. Das alles wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht Fox wäre. Die Übertragung ist ja mal ein schlechter Witz und erinner eher an „Der Preis ist heiß“ anstelle einer Sportübertragung. Man könnte meinen die Werbung wird durch NASCAR unterbrochen, ja selbst während dem Racing kommt ständig eingeblendete Werbung, sei es Aflac Trivia question, Sprint Moment , AT & T crew of the year und standig irgendne andere bezahlte Propaganda. Über die Rennaction wird da auch schon kaum diskutiert. Gibt ja auch kaum zu diskutieren. Bis vor kurzem war ich der Meinung es am liebsten mit den Original Kommentatoren gucken zu vollen, jetzt wäre mir NASCAR ohne Werbung auf Sky mit Schulz und Graf 1000x lieber.
So sehr ich DW mag, vor jedem Daytona 500 kündigt er an wie toll das Racing sein wird und oft ist es die reinste Enttäuschung.

Hoffen wir das die kommenden Rennen spannender werden als die bisherigen und das wir eventuell NASCAR über Satellit ohne Werbung zu sehen bekommen.

Speedy 1 März, 2010 - 20:10

Ich finde die Übertragungen auf FOX klasse, die Jungs sind mit Herz dabei und es macht einfach Spass ihnen zuzuhören.

Die Werbung ist doch in den USA völlig normal und auf TNT und ESPN genauso vertreten, blos schläfern einen dort die Kommentatoren ein. Ich errinere nur mal an das Coke Zero 400 letztes Jahr das von vorne bis hinten eine Coca-Cola Propaganda-Veranstaltung war.

Und NASCAR auf Deutsch geht wirklich überhaupt nicht, das ist mir alles einfach zu weit vom Geschehen weg. Wenn jemand wie Herr Schulz einmal die Woche vom Studio aus ein Rennen kommentiert hat er einfach nicht die selbe Bindung zum Sport wie die US-Kollegen vor Ort. Noch dazu kann ich auf dämlichen F1-Smalltalk zwischendurch (gab es bei Premiere oft genug) echt verzichten. NASCAR ist amerikanisch und da gehören auch die Originalkommentatoren zu.

Und wo ist das Racing bitte schlecht? Das Daytona 500 war nach dem das Pothole geflickt war sehr spannend, das Rennen in Fontana auch nicht von schlechten Eltern und gestern kam der entscheidende Pass auch erst 16 Runden vor Schluss.

Auch in den US-Foren wird ständig über die langweiligen Rennen gemeckert usw, wir scheint aber die Leute ärgern sich gar nicht über die Rennen sondern bloss über den Sieger. Hätte Harvick letzte Woche gewonnen wäre es ein tolles Rennen geworden, weil JJ gewinnt war das ganze Rennen langweilig.

Findet euch endlich damit ab, er ist zur Zeit und in naher Zukunft der beste Fahrer und er wird auch weiterhin stetig Rennen gewinnen. Bloss weil Jimmie gewinnt muss das Rennen jedoch nicht zwingend langweilig gewesen sein.

Wolli 1 März, 2010 - 20:25

Die Rennen sind langweilig, über die Länge gesehen. Wenn ich einen Leadchange sehen will, kann ich auch Highlights davon schauen. Und das JJ gewinnt, ist bloss das I-Tüpfelchen ^^ Waren ja auch nur mindestens 30 Werbepausen in Viereinhalb Stunden. Jeder Block a’2min mindestens und dann kann man ja ausrechnen, wieviel Werbung man ertragen muss. Die Pre-Race Show war teilweise auch nicht gut, der Fuzzi oder Fizzi oder wie der heisst ist ja nur Trash pur. Sowas will ich da gar nicht sehen. Digger war wenigstens noch witzig, aber sowas?

PS: Und ja, es wäre für die Show gut, wenn der Sieger nicht JJ heisst

Speedy 1 März, 2010 - 20:40

Es geht nicht um die Show sondern darum das der stärkste Fahrer gewinnt. Und das ist nunmal JJ..

Noch vor 1-2 Jahren wurde über die dauernden Alibi-Cautions kurz vor Schluss gemeckert, das Racing mit Wrestling verglichen und nach normalen Finishes geschrien. Jetzt sind sie da und es ist auch wieder falsch.

Ich frag mich wie man sich über einen Sieger freuen kann der nur durch irgendeinen Blödsinn am Schluss das Rennen gewinnt, das finde ich persöhnlich unbefriedigend.

DonDahlmann 1 März, 2010 - 22:53

Nun ja, es kann ja auch keiner was dafür, dass die #48 den besten Job zur Zeit macht. Der NASCAR wäre vermutlich ein Sieger namens Earnhardt auch lieber, denn dann steigen die Quoten. Wenn die anderen halt nicht so gut arbeiten, oder, wie gestern Gordon, eben Fehler machen, dann sieht das halt so aus. Aber – die Saison ist noch lang und der Spoiler kommt ja auch noch, das wird einiges durcheinander würfeln.

underbreaker 2 März, 2010 - 19:09

Schaut euch Rennen von Anfang/ Mitte der 90er an und vergleicht das mit heute. Der Unterschied ist einfach nur gravierend. Und zu der Zeit gabs auch Seriensieger. Das Racing auf der Strecke ist einfach miserabel. Und das liegt an einer Kombination aus Reifen und Auto. Baut Goodyear einen konstanten Reifen wie in Vegas, gibt es kaum Verschiebungen, da es kaum Autos gibt die zu unterschiedlichen Altersstufen das Reifens unterschiedlich stark sind (short run Autos vs. long run Autos). Ist der Reifen schlecht oder passt nicht zur Strecke oder zum Auto, wird das Handling des Autos so darmatisch schlecht, dass kein Fahrer an Zweikampf denkt. Die Autos werden im Gegensatz zu früher mit abbauende Reifen nicht generell tighter, was über den Fahrstil korrigierbar wäre, sondern meist tight in und snap loose off (Untersteuend in die Kurve, unerwartet und plötzlich übersteuernd aus der Kurve). So lange sich das nicht ändert, wird das Racing immer schlecht bleiben. Und daran wird (allen Unken zum Trotz) auch der Spoiler nix ändern. Man muss nur zwischen den Zeilen der Aussagen der ersten Test lesen können, um diesen Schluss ziehen zu können. Der Spoiler wird am grundsätzlichen Fahrverhalten des COT nix ändern. Also darauf einstellen, dass es maximal 3 bis 5 gute Rennen pro Jahr gibt…

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