Home Formel EinsF1 F1 Monaco 2010: Rennanalyse und Schumacher gegen Alonso

F1 Monaco 2010: Rennanalyse und Schumacher gegen Alonso

von Chaos
30 Kommentare

Das war ein  spektakuläres Rennen in Monaco in mehrerer Hinsicht. Alles was Schumacher gegen Alonso betrifft gibt es unter dem Rennbericht zum Nachlesen:

So, dann noch kurz zum eigentlichen Rennen, was in Anbetracht der Schumacher-Alonso-Situation natürlich leicht in den Hintergrund gerückt wird. Gleich in der ersten Runde nach dem Start brach bei Hülkenberg im Tunnel nach vorheriger Berührung mit einem anderen Auto das Rad weg. Resultat war ein ziemlich heftiger Einschlag, ein völlig zerstörter Williams  und die erste von insgesamt 4 Safetycarphasen. Kurz vor dieser nutzte Alonso seine Chance und kam an die Box um Reifen zu wechseln. Damit musste er während des Rennens nicht mehr rein, was eine taktische Meisterleistung von Ferrari war und ihn von ganz hinten auf Platz 6 spülte. Button fiel in der Safetycar-Phase aus, weil man eine Kühlerabdeckung vergessen hatte zu entfernen und somit sich der Motor verabschiedete, Peinlich McLaren, aber kann in der Hektik vor dem Start schon mal passieren. Das dramatische für Button: Ohne die Safetycarphase wäre der Motor durch den Fahrtwind genug gekühlt worden

Nachdem Restart konnte sich Mark Webber vorne deutlich mit über einen halben Sekunde pro Runde auf Vettel und Kubica absetzen. Das war schon sehr stark, was der späterer Rennsieger heute in Monaco ablieferte.Wie die Amerikaner so schön sagen, scheint sich das „Momentum“ im RedBull Team gerade zu drehen. Webber heute wie schon in Barcelona mit einer perfekten Leistung, während Vettel zwar dank einem guten Start zwar Kubica überholen konnte, nachdem Rennen aber leicht angesäuert wirkte. Das kann sehr spannend bei RedBull werden, denn ich glaube nicht das Horner eine klare Nummer 1 teamintern benennen wird.

Dann folgten die Boxenstopps. Als erster stoppte Hamilton, der nur knapp vor Alonso rauskam. Spätestens hier wurde allen klar, welche taktische Meisterleistung Ferrari vollbrachte. Danach kamen alle rein, bis auf Rosberg, den Schumacher am Start überholt hatte. Der fuhr nämlich plötzlich sehr gute Rundenzeiten, was dazu führte, dass man bei Mercedes den fälligen Stop immer weiter nach hinten schob. Leider für Rosberg 3 Runden zu weit. Denn er lief auf den aus der Box gekommenen Webber auf, was ihm in Endeffekt doch hinter Schumacher zurückwarf, wo er das Rennen auch als 7. beendete.

Dann kam es zur zweiten Safetycarphase als Barichello, der beim Start sogar Schumacher und Rosberg überholt hatte, sein Williams wohl auch auf Grund einer gebrochenen Radaufhängung auf dem Weg zum Casino verlor und ebenfalls ordentlich abflog. Nachdem Abflug warf er sein Lenkrad auf die Strecke, über welches dann ein HRT, ich glaube Chandhok, fuhr. Barichello sollte mit seiner Erfahrung das lassen. Klar ist man wütend, aber erstens hätte es das Rennen von Chandhok beenden können und zweitens kosten diese Hightechlenkräder jede Menge Geld, und Willimas dürfte nach dem Rennen schon genug Kosten haben, beide Autos wieder aufzubauen.

Nachdem Restart fuhr Webber vorne wieder seine Runden und kontrollierte das Rennen, als es zur 3. Safetycarphase kam, weil sich ein Gullideckel gelöst hatte. Auch wenn einige diese Safetycarphase übertrieben finden sollten, man erinnere sich an das DTM-Rennen in Shanghai. Bei Open-Wheelern ist es unverantwortlich, wenn auch nur der Verdacht auf lose Gullideckel besteht, weiter zu fahren. Das Problem konnte aber schnell gelöst werden. Allgemein muss man wirklich sagen, dass die Streckenposten in Monaco wohl mit Abstand die besten ihres Faches sind. Die Autos hingen immer sehr schnell am Kran und selbst wenn wie bei Hülkenberg keiner da war, hatte man sofort einen Wagenheber zur Hand und musste nicht erst einen Abschlepper auf die Strecke holen.

Nachdem erneutem Restart zeigte sich, dass man in Monaco nicht überholen kann. Vettel/Kubica und die Gruppe um Massa, Hamilton, Alonso , Schumacher und Rosberg war zwar nah beisammen, aber angreifen konnte keiner den Anderen. Die einzigen Überholmanöver im Bild lieferte Alonso gegen die Unterlegenen Virgins und Lotus. Alles was dann noch im Rennen passierte weiter unten in diesem Posting.

RedBull gewinnt also das Rennen und fährt einen Doppelsieg ein. Dann der das ganze Wochenende starke Kubica, während sein Teamkollege Petrov sich irgendwo das Auto beschädigte und kurz vor Schluss ausfiel. Auf Platz 4 der irgendwie total unauffällige Massa, Alonso nach fantastischer Taktik auf Platz 6. Dann folgt Hamilton, der wohl aus den Möglichkeiten des McLaren das Meiste machte. Eins war aber klar. Die McLaren hatten im Training nicht geblufft, die kamen in Monaco wirklich nicht gut mit der Strecke klar. Dann Rosberg, der den Speed im Qualifying nicht umsetzen konnte. Überhaupt komischer Mercedes dieses Wochenende. Zwischendurch blitzte immer wieder Speed auf und es schien als könnte man mit Ferrari mithalten. Schumacher nach der Bestrafung, weiteres dazu weiter unten im Posting, auf Platz 12. Suitl und Liuzzi auf 8 und 9 mit einer starken Leistung für Force India. Auf Platz 10, endlich mal nicht vom Pech verfolgt Buemi.

Die Platzierungen von Monaco scheinen auch das momentane Kräfteverhältnis wieder zu spiegeln.  Vorne RedBull, knapp dahinter Ferrari und Kubica mit Außenseiterchancen aufs Podium, wenn der Renault geht, dahinter folgen McLaren und Mercedes fast auf dem gleichen Level und dann Force India.

In der Meisterschaft sieht das folgendermaßen aus:

1. Webber: 78
2.Vettel: 78
3. Alonso: 75
4. Button: 70
5. Massa: 61
6. Kubica: 59
7. Hamilton: 59
8. Rosberg: 56
9. Schumacher: 22
10. Suitl: 20

Und in der Teamwertung so:

1. RedBull 156
2. Ferrari 136
3. McLaren 129
4. Mercedes 78
5. Renault 65
6. Force India 30
7. Williams 8
8. Toro Rosso 4
9. Sauber 0
Lotus
HRT
Virgin

Während in der Fahrerwertung alle bis Schumacher noch sehr nahe bei einander sind, muss Mercedes in der Teamwertung eher auf  Renault achten, als darauf zu hoffen McLaren zu kriegen.

Schumacher vs Alonso

Nach einer Safetycar-Phase, die durch ein etwas optimistisches Überhohlmanöver von Trulli gegen Chandhok  in der Rascasse ausgelöst wurde, war klar, dass das Rennen hinter dem Safetycar beendet werden würde. Doch das machte die Nummer erst richtig kompliziert. Das Safetycar bog in der letzten Runde in die Box ab. Seit dieser Saison darf man ab der Safetycarlinie, die sich in Monaco direkt hinter der Rascasse befindet, überholen, Schumacher tat das auch und überholte Alonso innen, der leicht rutschte und wohl auch überhaupt nicht damit rechnete und wurde so 6. Und jetzt kommen wir in das komplizierte Regelwerk Formel 1. Zuerst einmal, es gab weder gelbe Flaggen, noch gelbe Lichter nachdem das SC in die Box gefahren war. Stattdessen wurde ein „Track Clear“ von der Rennleitung gegeben und die Streckenposten schwenkten grüne Flaggen. Damit darf man theoretisch auf der Strecke nach der Safetycarlinie überhohlen. Soweit alles gut. Aber es gibt da einige Paragrafen im Formel 1 Regelwerk, die man auch gegen Schumachers Überholmanöver auslegen kann. Zuerst Paragraf 40.11:

40.11 As the safety car is approaching the pit entry the yellow flags and SC boards will be withdrawn and replaced by waved green flags with green lights at the Line. These will be displayed until the last car crosses the Line.

Der Paragraf beißt sich in der letzten Runde selber, da es keine “ green lights at the Line“ mit gleichzeitigem Abwinken des Rennens geben kann. Es gibt dafür aber einen extra Paragrafen:

40.13 If the race ends whilst the safety car is deployed it will enter the pit lane at the end of the last lap and the cars will take the chequered flag as normal without overtaking.

So und hier wird’s jetzt schwammig. Diese Regel hat keine Probleme aufgeworfen solange man erst ab der Start-Ziel-Linie überholen durfte. Da man aber dieses Jahr ab der Safetycarlinie überholen darf, prallen hier zwei Regeln aufeinander: Einerseits „Track Clear“ und andererseits “ and the cars will take the chequered flag as normal without overtaking.“ Man hätte das Ganze von Seiten der Rennleitung einfach vermeiden können indem man kein „Track clear“ gibt, sondern das Safetycar reinholt, damit die Fotografen bessere Fotos schießen können, aber weiterhin gelbe Flaggen draußen lässt. Dann hätte Michael Schumacher natürlich nicht überholen dürfen. Aber so, auf Grund der Unklarheit der Regeln finde ich, dass man ihn dafür nicht bestrafen kann. Bis zur Türkei muss es da aber auf alle Fälle mehr Klarheit geben. Wie auch immer, das Manöver von Schumacher zeugt von seiner immer noch vorhandenen Bissigkeit und von der Fähigkeit Brawn’s Regeln auch heute noch bis an die Grenzen zu treiben. Hamilton wurde von McLaren beispielsweise gesagt, man dürfe nicht überholen. Ob man die die Regeln wirklich so ausgelegt hat, oder man einfach nur die Punkte nicht riskieren wollte, ist schwer zu sagen. Die Entscheidung lässt jetzt schon eine ganze Weile auf sich warten, dass Hill dieses Rennen bei den Komissaren sitzt, dürfte Schumacher aber nicht gerade helfen.

Update 18.20 Uhr: Wenig Neues, außer das Alonso wohl im Moment bei der Rennleitung ist. Was genau Alonso jetzt dazu beitragen soll, der FIA zu helfen ihre eigenen Regeln auszulegen, ist unklar. Vielleicht will man aber auch nur alle beteiligten Leute anhören.

Update 18.34 Uhr: Die Stewarts haben entschieden: Schumachers Überholmanöver war illegal und er kriegt plus 20 Sekunden. Meiner Meinung nach falsch, aber gut erstmal abwarten, wie sie es begründen.

Update 18.48 Uhr: Die FIA begründet das Urteil wohl mit:

40.13 If the race ends whilst the safety car is deployed it will enter the pit lane at the end of the last lap and the cars will take the chequered flag as normal without overtaking.

Man kann es damit natürlich begründen, aber dann darf man als Rennleitung keinesfalls grün zeigen.

Fangen wir mal ganz “basistechnisch” an:

Yellow flag
Indicates danger, such as a stranded car, ahead. A single waved yellow flag warns drivers to slow down, while two waved yellow flags at the same post means that drivers must slow down and be prepared to stop if necessary. Overtaking is prohibited.

Green flag
All clear. The driver has passed the potential danger point and prohibitions imposed by yellow flags have been lifted.

Flaggenkunde: Grüne Flagge bedeutet, dass die potenzielle Gefahr vorüber ist Restriktionen durch gelbe Flaggen aufgehoben wurden. So, jetzt werfen wir noch das Safetycar mit rein:

As the safety car is approaching the pit entry the yellow flags and SC boards will be withdrawn and replaced by waved green flags with green lights at the Line. These will be displayed until the last car crosses the Line.

Und genau DAS passierte hier. Man zeigte als das Safetycar in die Box einbog, “regel-konform” grün, vergaß dabei jedoch wohl:

40.13 If the race ends whilst the safety car is deployed it will enter the pit lane at the end of the last lap and the cars will take the chequered flag as normal without overtaking.

Fakt ist also, man hätte kein grün zeigen dürfen, da man ja ab der Safetycarlinie überholen darf!

Zu der +20 Sekundenstrafe: Eine Bestrafung, zum Beispiel um einen Platz, sehen die Regularien anscheinend nicht vor:

16.3 The stewards may impose any one of three penalties on any driver involved in an Incident:
a) A drive-through penalty. The driver must enter the pit lane and re-join the race without stopping;
b) A ten second time penalty. The driver must enter the pit lane, stop at his pit for at least ten seconds and then re-join the race.
c) a drop of any number of grid positions at the driver’s next Event.
However, should either of the penalties under a) and b) above be imposed during the last five laps, or after the end of a race, Article 16.4b) below will not apply and 20 seconds will be added to the elapsed race time of the driver concerned in the case of a) above and 30 seconds in the case of b). [Fett von mir]

Update 19:45 Uhr: Mercedes legt, wie zu erwarten war, Berufung ein. Die Chancen die Entscheidung der Rennkommissare aufzuheben dürften aber eher gering sein.

Und zum Abschluss noch Fotos, morgen eventuell mehr, wenn die Teams ihre Medienbereiche aktualisiert haben:

Das könnte Dir auch gefallen

30 Kommentare

Leif 16 Mai, 2010 - 19:04

Die Formel 1 frisst ihre eigenen Kinder. Da gibt es keinen der je soviel für diesen Sport getan hat wie Michael Schumacher und jetzt schon wieder das…

Ist es nicht interessant? Jeder Fahrer – JEDER FAHRER auch ein Herr Alonso – hat in der letzten Kurve wieder attackiert, wenn nicht hätte ich gerne seine Erklärung für soviel Wheelspinn! Ein Michael Schumacher macht es am geschicktesten und kascht sich mit einem so brutalgenialen Manöver Platz 6 und dann? Patsch – die Heuler sind wieder am Start – Damon Hill und Alonso. Herzlichen Glückwunsch. Mein Beileid Michael!

Raziol 16 Mai, 2010 - 19:16

Nachdem ich mir die Regeln zig-fach durchgelesen habe, bin ich der Meinung, dass Schumachers Überholmanöver illegal war. Ob man ihm gleich +20 sek. aufbrummen muss, ist sicherlich eine andere Frage.

Für mich stellt Regel 40.13 eine Ausnahme der Regel 40.11 dar. Grundsätzlich darf ab der SC-Linie überholt werden, MIT AUSNAHME der letzten Runde.

Schade drum. Gerade solche mutigen Manöver wollen wir ja eigentlich sehen. Man sollte nochmal über Regel 40.13 nachdenken, oder wirklich die amerikanische Green-white-checker-Regel übernehmen.

Chaos 16 Mai, 2010 - 19:19

@Raziol

Ja, aber man darf nichts desto trotz dann in der letzten Runde kein grün zeigen. Dann hat man nämlich eben 2 Regeln, die sich widersprechen und heute musste die FIA entscheiden, welche die „stärkere“ ist…

leif 16 Mai, 2010 - 19:25

@chaos:
das ist leider genau der Punkt. Und keiner der Fahrer hat das geschnallt – weil die alle attackiert haben. Sonst hätten die Redbulls auch in Seelenruhe über die Linie fahren können.

Raziol 16 Mai, 2010 - 19:29

Das Update von 18.48 Uhr hatte ich gar nicht gesehen, weil ich so lange nicht auf F5 gedrückt habe, regeltechnisch gehen also auch die +20 sek. in Ordnung.

Du hast Recht, man hätte kein grün zeigen dürfen. Klarer Fehler den Rennleitung.

Nichtsdestotrotz ist die Regel 40.13 eindeutig (sprich: zu recht angewandt worden, da „stärke“ Regel). Kein Überholen in der letzten Runde, selbst wenn das SC in die Box abbiegt. Grüne Flaggen hin oder her.

McP 16 Mai, 2010 - 20:14

Schließe mich den Argumenten von Don an. Wenn man vor hatte das Feld technisch unter SC (auch wenn dieses dann vorher abbiegt und damit 40.13 einschlägig ist) über die Linie zu bringen, dann soll man es auch so machen. Aber es gab die Meldung SC kommt rein + track clear + green, warum zur Hölle soll es da ab der SC-Linie kein Racing geben?! Da wird (zum ersten Mal?) die Möglichkeit der vorgezogenen SC-Linie genutzt; es war das einzige fahrerische Highlight und dann wird’s sanktioniert – mMn lächerlich. Den Fehler bzw. das Missverständnis hätte man nicht auf den Fahrer abwälzen dürfen. Hier haben imo andere gepennt.

Ansonsten, Fahrer als Rennkommissare finde ich gut. Das mit Hill jetzt, nun ja. Vielleicht war er für die Strafe oder dagegen – andere wären auch dafür oder dagegen. Da muss man kein großes Ding draus machen.

JanW 16 Mai, 2010 - 20:19

Nicht Schumacher oder Brawn habe hier einen Fehler gemacht, sondern die FIA! Das sehe ich genau so wie Don. Und die FIA sollte keinen Fahrer für ihre eigenen Fehler bestrafen.

Schei** Alonso, (diesmal) armer Schumi.

Aber ist ja nicht so, als hätte Schumi nicht schon genug Dreck veranstaltet ;D

Nils 16 Mai, 2010 - 20:24

Das Problem hier (und das meinen diejenigen auch, die sagen, dass man nicht hätte Grün zeigen dürfen) ist, dass durch die Message „Track clear“ und die grünen Falggen das Rennen faktisch NICHT unter SC-Bedingungen beendet wurde, weshalb Paragraph 40.13 nicht gelten kann (seine Voruassetzung, nämlich Rennen unter SC beenden, ist nicht erfüllt).

Hier liegt der Fehler der Rennleitung, die das Rennen wohl unter SC beenden wollte, aber den Fehler begeht, nicht weiter gelb zu zeigen und so unmissverständlich klar macht, dass weiterhin SC-Konditionen gelten.

Hier kann man MSC nicht bestrafen für einen Fehler der Rennleitung, der die Regelfrage so unklar macht.

CPM 16 Mai, 2010 - 20:26

Für mich sieht das nur nach Erzfeindschaft Hill / Schumacher aus. Der Hill will dem Schumi nochmal eins rein drücken. Da wird schon mal die Regel so ausgelegt wie es einem (HILL) passt. Bei jedem Anderen hätte die Rennleitung nichts gesagt. Immerhin kann ich verstehen das Herr Hill Schumi nicht mag ;-)

pokita 16 Mai, 2010 - 20:30

Ich denke nicht, dass man Schumacher hier Beileid aussprechen muss. Für Mercedes GP hat sich das Manöver doch gelohnt – alle sehen Schumacher als den Super-Racer und die unangenehmen Fragen werden nicht mehr gestellt (Wieso konnte Alonso überhaupt von Startplatz 24 vor Schumacher landen? Wieso wurde Rosberg viel zu spät in die Box geholt?)

Ich 16 Mai, 2010 - 21:12

Hier hat eindeutig die Rennleitung versagt. Grüne Flagge, grünes Licht, die Meldung „Safety Car in this lap“… zusammen mit der (sowieso dummen) neuen Regel, dass man schon vor Start/Ziel überholen darf, ist der Fall eigentlich klar: Korrektes Manöver. Wie es dagegen aussieht, wenn ein Rennen unter SC zuende geht, hat man letztes Jahr in Melbourne gesehen. Da wurden bist zum Ziel gelbe Flaggen geschwenkt und das SC-Schild rausgehalten.

Wenn trotzdem etwas anderes GEMEINT war, dann kann man doch Schumacher nicht derart hart bestrafen. Platztausch hätte gereicht, vor allem angesichts der Dinge, die man in dieser Saison schon hat durchgehen lassen. Gerade gestern hat man zm Beispiel Massa eine eindeutige Blockade einfach durchgehen lassen.

Ich denke, man wollte jetzt nur nicht zugeben, dass a) diese neue Regel einfach nur dumm und überflüssig ist, und dass b) die Rennleitung einen grossen Fehler gemacht hat. Stattdessen wird nun der Fahrer zum Sündenbock gemacht. Praktischerweise ist ein Protest ja auch nicht möglich… Da kann man nur den Kopf schütteln über diesen „Sport“.

Welche Meinung Damon Hill vertreten hat, würde ich übrigens auch gern mal wissen.

Racer 16 Mai, 2010 - 22:29

Ochje, Regeln Regeln Regeln….
Auf der Onboard von Schumacher konnte man klar erkennen die Ampel war grün, Alonso hat sich überumpelt lassen – fertig. Mund abputzen weiter!

Ich 16 Mai, 2010 - 23:16

Übrigens habe ich noch nichts davon gehört, dass Barrichello für seine Aktion bestraft worden wäre? Einfach mal das Lenkrad auf die Strecke schmeissen – geht’s noch?! Aber dass es dafür scheinbar keine Strafe gibt, passt ja ins bisherige sehr grosszügige Bild. Nur bei Schumacher gilt das offenbar nicht… heute hat sich die F1 (einmal mehr) sehr unglaubwürdig gemacht.

mike 16 Mai, 2010 - 23:30

40.13 sagt für mich aus, das man in der letzten Runde nicht überholen darf, wenn das Rennen unter Gelb beendet wird. Dies ist aber nicht der Fall, da grün gezeigt wurde. Also war das Manöver meiner Meinung nach legal.

McP 17 Mai, 2010 - 00:08

Verstehe nicht ganz, warum der Boxenstopp von Alonso vielerorts als taktisches Superduper gefeiert wird. Das war doch ein totaler Nobrainer oder habe ich was übersehen? Allerdings ist er dann ganz gut durchs Feld gegangen. Waren zwar nur die Q3 Wagen, aber andere hätten vielleicht 2-3 Runden länger gebraucht.

vogtländer 17 Mai, 2010 - 09:49

Woher soll ein Fahrer im Rennen wissen, welche Regel im Zweifelsfalle als die „stärkere“ angewandt wird? Schumacher musste in diesem Fall wieder einmal innerhalb von 1 Sekunde entscheiden, was er macht und hat das einzig Richtige gemacht, er hat überholt. Wenn die Rennleitung hier einen Fehler gemacht hat und grün anzeigte, dann sollte sie sich dafür entschuldigen und maximal das Überholmanöver per Platztausch rückgängig machen. Die Rennleitung sollte für so was bestraft werden (1 x Boxengasse fegen oder so…) aber nicht der Fahrer, dessen Job es ist, Rennen zu fahren. Egal wie der Fahrer heißt.

Montoya12 17 Mai, 2010 - 12:58

Die besten Streckenposten in Monaco.Ich lach mich kaputt.
Wenn das die besten sein sollen,wieso haben die dann 2 Runden gebraucht um den Lutus und den HRT weg zu räumen?Da standen mindestens 6 Leute rum und haben sich erst mal die beiden Autos angeschaut und nichts gemacht.

Ich bin weis gott kein Schumacherfan aber das Manöver von ihm war legal.
Das ist typisch FIA halt.Das muss man sich mal überlegen die holen das Safetycar rein damit die Fotografen ihr Bilder machen können.Unfassbar.
Bei jeder anderen Formelserie/Tourenwagenserie die nicht von der FIA geleitet wird fährt ein Safetycar vorne,wenn die Rennen denn mal unter gelb zu Ende gehen sollten.

ToBa 17 Mai, 2010 - 13:23

Wenn auf Grund der unklaren Regeln ein Teil der Fahrer davon ausgegangen ist, dass Überholverbot herrscht und ein Teil eben nicht, dann sind nicht mehr alle mit gleichen Chancen unterwegs. Alonso sagt ja im Interview, er war überrascht und hat mit dem Angriff nicht gerechnet. Unter gleichen Vorraussetzungen wäre er also vorbereitet gewesen und hätte Schumi vermutlich nicht „vorbei gelassen“. Aus seiner Sicht war das Mannöver unfair.

Das Problem ist allerdings, dass die Rennleitung jetzt keine gerechte Entscheidung treffen kann: Schumi da lassen? Ist Alonso gegenüber unfair. Schumi bestrafen? Ist Schumi gegenüber unfair. Das Vernünftigste wär noch, den Platztausch rückgängig zu machen, aber das geht ja aus anderen Gründen offenbar nicht.

JanW 17 Mai, 2010 - 17:47

@Montoya: Ein Streckenposten hatte sogar eine ganze Mappe von Zetteln in der Hand, weißt auch nicht, wie das da hätte weiterhelfen können. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Stewards einen ordentlichen Job gemacht habe. Aber die weltbesten Streckenposten gibt es nunmal (und da muss ich dem Autor widersprechen) in UK und in DE. Naja, und in der NASCAR, aber das ist ja was anderes.

@ToBa: Warum drehten Alonsos reifen durch beim Restart? Auch wenn seine Reifen abgefahren und kalt waren bedeutet das nur eines: ER HAT MIT DER AKTION SCHUMACHERS GERECHNET!

xeniC 17 Mai, 2010 - 19:16

Die Alonsos, Hamiltons, Webbers, Barrichellos dieser Welt können sagen was sie wollen. Die Red Bull haben den Rennspeed gesucht um nicht geschnappt zuwerden, Alonso wollte angreifen und etc…

Ich mein, was soll Alonso sagen? Er wollte auch einen Angriff fahren weil er davon ausgeht, dass ist erlaubt? Damit riskiert er doch, den eigenen Fehler einzugestehen und viel wichtiger, einen Platz in der Wertung und damit vielleicht wichtige Punkte zu verlieren. Fairness hin oder her, die Aussage ist einfach die Lösung schlecht hin.

MSC hatte Eier, die gehören belohnt! Ich weiß nicht ob man ausgerechnet umstrittene Fahrer wie Hill da ransetzen sollte. Ich will keine Verschwörungstheorien lostreten, aber das hat einfach einen faden Beigeschmack…

Chaos 17 Mai, 2010 - 19:18

@JanW stimmt wahrscheinlich mit den Streckenposten, ich bin einfach nur noch zu sehr WTCC Marrakesh geschädigt ;) Dennoch fand ich die Leistung der Posten in Monaco sehr gut…
Das man bei Trulli Kovalainnen etwas länger gebraucht hat, lag wohl daran, dass a) der Lotus brannte und b) man die Autos erstmal voneinander runterschieben musste und c) es anscheinend nicht mehr möglich war den Leerlauf einzulegen

Maat 17 Mai, 2010 - 19:53

@ToBa: Wie xeniC schon sagt; Was soll Alonso denn auch anderes sagen… Die durchdrehenden Reifen habe eine andere Aussage getroffen.
Darüber hinaus kann ich mich auch nur denjenigen anschliessen, die der Meinung sind das das Regelwerk in den angesprochenen Punkten überarbeitet werden sollte. Also wirklich, erst die -eigentliche interessante- Einführung der SafetyCarLinie mit den einhergehenden grünen Flaggen wenn Track clear und dann Abstrafung nach altem Regelwerk…unglaublich. Ich meine: Im Zweifel -auch wenn ich hier keine sehe- für den Angeklagten.
Wenn man immer gegen diejenigen gestimmt hätte, die die Regeln anders ausgelegt haben, als es eigentlich gemeint war, hätte bspw. BrawnGP aufgrund ihres Diffusors im letzten Jahr auch nicht allen davon fahren können.

NoteMe 17 Mai, 2010 - 23:31

Egal wie es am Ende ausgeht, Alonso bekommt durch keine Strafe der Welt seine Mannhaftigkeit zurück. Die steht jetzt in einer schweizer Vitrine.

JanW 18 Mai, 2010 - 09:48

Schweiter Vitrine? Check ich nicht, ich dachte seine Mannhaftigkeit wäre zusammen mit Piquet und Briatore untergegangen :D

SAKt. 18 Mai, 2010 - 11:28

Das manöver von Schumi gegen Alonso war das ganze rennen wert(sonst langweilig).Die zeigen ganz klar Grüne flagge an,das SC ist drinn und das heist rennen freigegeben.Das er jetz bestraft wird ist in meinen augen ein armutzeugnis der FIA.Das leute wie Hill entscheiden sag schon alles.

hwk 18 Mai, 2010 - 18:29

was ist eigentlich mit Massa’s überfahrener Boxausfahrts-Linie?
Auch das wurde ganz vergessen. Ein Bestrafung ist mir auch nicht bekannt. Interessant finde ich die Kubica -> Ferrari Gerüchte.

Catwoman0902 19 Mai, 2010 - 16:29

Ich finde es vor allem unverantwortlich, dass MSC wieder als „Schummel-Schumi“ in den Medien, Zeitungen etc. tituliert nicht. Die HAZ schrieb diese Woche: Schumacher trickst sich auf Platz 6. Schlimm sowas! Die Journalisten haben echt keine Ahnung. Es müssten mittlerweile alle wissen, wie Alonso trotz allem spanischen Machogehabe immer wieder versucht durch Lügerei, Schummelei und hinterlistigen Aktionen gegen seine Fahrerkollegen, vor allem aber gegen Schumacher, vorzugehen. Sein Komplott mit Flavio B. dürfte ja nun hinlänglich bekannt sein, dass Alsonso überhaupt noch mitfahren darf, bzw. Verträge bekommt ist mir unbegreiflich.
Schumacher trägt es mit Fassung, Mercedes geht nicht dagegen vor. Die Ungerechtigkeit bleibt. Der Schummel-Schumi Ruf wieder hergestellt. Bravo Alsonso.

Ich 19 Mai, 2010 - 21:18

Na, das war aber nicht Alonsos Schuld. Er hat doch nicht mal öffentlich über Schumacher hergezogen, wie er das früher wohl gemacht hätte.

Dass Mercedes jetzt doch nicht protestiert, finde ich falsch. Aber jedenfalls war das wieder voll und ganz der alte Schumacher, und auch der alte Ross Brawn. Zu dumm, dass manchmal „Recht haben“ und „Recht kriegen“ zwei unterschiedliche Dinge sind. In Zukunft wird er in seine Strategien eben einrechnen müssen, dass:

– die Rennleitung etwas ganz anderes gemeint haben könnte,
– die Stewards die Regeln auch nicht durchblicken oder auch mal den Fahrer bestrafen, um die Rennleitung zu decken,
– sowie welcher Fahrer ihnen jeweils zur Seite steht und was der über Schumacher denkt.

xeniC 20 Mai, 2010 - 16:09

@Catwoman0902: Alonso hatte was mit „Crashgate“ zutun? Mir ist das nicht bekannt, dass er verurteilt wurde und solange sollte wohl gelten: Im Zweifel für den Angeklagten.

Alonso hat natürlich den Funkspruch von Mercedes gehört und deswegen extra mit durchdrehenden Reifen Schumacher überholen lassen ;)…..

Comments are closed.