// Es wäre ja auch fast schon eine Überraschung gewesen: Die Formel 1 hat sich auch in Istanbul nicht auf einen Reifenausstatter für 2011 einigen können. Vergangene Woche hatten einige Medien (unter anderm auch dieses Blog) noch von Gerüchten berichtet, Pirelli habe für die kommenden drei Jahre den Zuschlag erhalten – doch am Wochenende war davon keine Rede mehr. Stattdessen war im Fahrerlager Michelin-Mann Nick Shorrock unterwegs, um die Team doch noch von den Vorzügen der französischen Pneus zu überzeugen. Ein verbessertes Angebot hatte er allerdings laut eigenen Angaben nicht im Aktenkoffer. Mit expliziten Deadlines ist man inzwischen zwar geworden – es heißt aber, man wolle sich nun „innerhalb der nächsten paar Tage“ entscheiden. Bernie Eccelestone soll derweil Techniker angewiesen haben, Machbarkeitsstudien zum Einsatz von Hovercrafts durchzuführen.
// Änderungen könnnte es 2011 auch bei den Motoren geben. Wie die Speedweek berichtet, sind vor allem die Cosworth-Kunden zunehmend mit dem Motor unzufrieden. Angeblich soll das Aggregat nämlich mit zunehmender Beanspruchung schneller an Leistung verlieren als die Konkurrenz – besonders, wenn gegen Ende der Saison dann die ungebrauchten Motoren zur Neige gehen, wäre man dann im Nachteil. Lotus soll deshalb bereits die Fühler in Richtung Mercedes und Renault ausgestreckt haben, auch das ART-Teams soll für den Fall, dass es 2011 in der Königsklasse antreten darf an einem Vertrag mit Mercedes interessiert sein.
// Gerüchten aus Hinwil zufolge könnte ART übrigens 2011 womöglich nicht als eigenständiges Team, sondern als Fusionspartner von Sauber in der Formel 1 dabei sein. ART-Teilhaber Nicolas Todt war vergangene Woche in der Sauber-Fabrik zu Gast – was die spanische Zeitung El Mundo als Anlass zu entsprechenden Spekulationen genommen hat. Peter Sauber hat allerdings gegenüber der schweizer Boulevardzeitung Blick versichtert, er werde sein Team nicht verkaufen.
// In den kommenden Wochen möchte IRL-Meister Dario Franchitti mit Chip Ganassi über einen neuen Vertrag für 2011 sprechen. Franchitti schließt gewöhnlich nur einjährige Verträge ab – die Verhanldungen über eine Fortführung der Zusammenarbeit dürften also eher eine Formsache sein, zumal Franchitti in Interviews auch seine Zufriedenheit mit Ganassi und dem Engegement in der Indycar Series zum Ausdruck gebracht hat.
// Die Chemie zwischen Mattias Ekström und der NASCAR scheint zu stimmen: Der Schwede zeigte sich nach den Testfahrten für Red Bull am Virginia Internatinal Raceway von seinem Auto begeistert, und auch umgekeht dürfte man bei Red Bull mit der Vorstellung des DTM-Piloten zufrieden gewsesen sein. Gerüchten zufolge war Ekström eine halbe Sekunde schneller als Juan Pablo Montoya, und in etwa auf dem Niveau von Marcos Ambrose. Auch, wenn man Testzeiten nicht überbewerten soll – eine starke Vorstellung wäre das allemal gewesen.
// Macht die DTM 2011 wieder am ehemaligen A1-Ring Station? Die österreichische Sportwoche (Print) will erfahren haben, dass die renovierte Rennstrecke im Mai des kommenden Jahres mit einem Rennen der Tourenwagenserie eröffnet werden soll.
// Mercedes hat sich derweil wohl entschieden, doch im kommenden Jahr noch keine Autos nach dem Reglement für 2012 in der DTM einzusetzen. Die ITR hatte zuvor entschieden, dass schon im kommenden Jahr Autos nach dem Reglement für die übernächste Saison antreten dürften, allerdings dann keine Punkte bekommen würden. Mercedes hatte ursprünglich mit einem solchen Einsatz geliebäugelt, nun die Pläne aber wieder fallen gelassen.
// Der Austragungsort für das Asien-Event des Intercontinental Le Mans Cup wurde bekanntgegeben: am 6. und 7. November werden die Sportwagen auf dem Zhuhai International Circuit zu einem 1000km-Rennen antreten. Nicht die attraktivste Wahl unter den asiatischen Rennstrecken, aber immerhin weniger eng und abgelegen als der Okayama Int’l Circuit, auf dem letztes Jahr die Asian Le Mans Series ausgetragen wurde. Zu der neu ins Leben gerufenen Meisterschaft, die in den kommenden Jahren zu einer Neuauflage der Sportwagen-Weltmeisterschaft weiterentwickelt werden könnte, gehören außerdem noch das LMS-Saisonfinale in Silverstone (1000 km) und das Petit Le Mans (1000 Meilen) in den USA, sowohl Audi als auch Peugeot haben die Teilnahme bereits zugesagt.
// Esteban Guerrieri hat ofenbar ein wenig Geld zusammegekratzt, und kann am kommenden Wochenende in Brünn wieder bei der WSbR dabei sein. Der Argentinier musste wegen Zahlungsschwierigkeiten die Läufe in Monaco auslassen, nachdem er beim Rennen in Spa unmittelbar davon noch gewonnen hatte. Für den Rest der Saison fehlen allerdings wohl noch die Finanzen, Fans haben sich mittlerweile mit Bittschreiben an die argentinische Regierung und an Privatfirmen gewendet.