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NASCAR: Vorschau Sonoma 2010

von KristianStooss
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An diesem Wochenende fährt die NASCAR wieder Rechtskurven: Der Cup ist auf dem Infineon Raceway in Sonoma, Kalifornien unterwegs und auch die Nationwide Series schnuppert „road course“-Luft, allerdings auf der Road America in Wisconsin; spaßig für die Doppelstarter.

Nun kommt wieder eines dieser Wochenenden auf das wir Europäer uns besonders freuen, denn Cup und Nationwide Series fahren gemeinsam nur fünf Rundstreckenrennen pro Saison, bei insgesamt 71 kombinierten Saisonläufen ist das eine Quote von gerade einmal 7%. Wieder werten gast-startende „road course ringer“ das Feld qualitativ auf, zudem sind einige Überraschungen möglich. Allerdings ist das Klischee der Rundstreckenspezialisten mittlerweile fast überfällig: Da die Leistungsdichte in den letzten Jahren deutlich angewachsen ist, braucht man eben selbst als „road course ringer“ ein vernünftiges Auto. Die Oval-Fahrer seien auf den „road courses“ mittlerweile konkurrenzfähig, so hört man seit einiger Zeit die Spatzen von den Dächern pfeifen.

Trotzdem hat man einige große Namen dabei und auch drei Europäer werden versuchen, sich ihren Weg ins Rennen zu bahnen. Dazu aber später mehr, zunächst gibt es einen Überblick über die Strecken: Die Nationwide Series fährt in Elkhart Lake, Wisconsin auf der Road America, die eher den Sportwagen- und ALMS-Fans bekannt sein dürfte, aber auch die ChampCars waren bis zu ihrer Beerdigung Ende2007/Anfang 2008 dort 26 Jahre lang unterwegs (außer 2005). Das neue Nationwide-Rennen kam eher zufällig zu Stande: Zwar trug der Cup 1956 schon einmal ein Rennen auf der Strecke aus, doch wäre die Milwaukee Mile bzw. deren Promoter nicht Pleite gegangen, hätte NASCAR nie nach einem Ersatzprogramm für dieses Wochenende suchen müssen. Den Sprint Cup verschlägt es an diesem Wochenende nach Sonoma, Kalifornien und zur dortigen Strecke habe ich etwas umfangreicher recherchiert. Da dies hier meine erste Vorschau für Sonoma ist, kommt die Vorstellung der Rundstrecke zusätzlich innerhalb des Artikels.

Eine waschechte Berg- und Tal-Bahn erwartet die „Cup regulars“ und „road course ringers“

Der Infineon Raceway wurde zwischen 1967 und 1968 für damals 70 Millionen US-Dollar gebaut und trug zu Beginn noch einen anderen Namen. Bis zum Verkauf der Namensrechte 2002 war die Strecke in Sonoma, Südkalifornien nämlich als „Sears Point Raceway“ bekannt. Damit haben wir auch gleich alle populären Namen für den „road course“ beisammen: Sonoma (Stadt ca. 15 km nördlich), Sears Point (südlichster Gipfel der Sonoma Mountains) und eben „Infineon Raceway“, wobei die ersten beiden bei Fans deutlich beliebter sind. Sonoma County liegt übrigens direkt im berühmten Weinanbaugebiet, zu dem z.B. auch das Napa Valley gehört. Außerdem ist 15 km östlich der Rennstrecke Jeff Gordons Geburtsort Vallejo zu finden und in Richtung Süden kommt man nach nur 40 km in der Innenstadt von San Francisco an, was ein riesiges Einzugsgebiet für mögliche Fans darstellt.

Damit ist der Raceway auch nur einen Steinwurf vom Wasser entfernt, denn 5 km südöstlich vom Raceway befindet sich die San Pablo Bay, welche bei San Francisco in den Pazifik mündet. Das alles spielt bei der Geschichte und dem Charakter der Strecke nämlich eine Rolle, sonst wäre die Geografie-Stunde nicht nötig gewesen. Die Lage inmitten der hügeligen Landschaft macht den „road course“ zu einer echten Berg- und Tal-Bahn, deren Höhenunterschiede im Fernsehen meist gar nicht so herausstechen. Teilweise wird es dann so unübersichtlich, dass man nicht sehen kann, was hinter der Kuppe auf einen wartet – der Unfall zwischen Will Power und Nelson Philippe bei den IndyCars zeigte das 2009 ganz deutlich. Die IndyCars fahren übrigens eine andere Streckenführung als die NASCAR, nämlich eine Variante der langen Version.

Die NASCAR ist seit 1989 in Sonoma unterwegs und das hatte einen ganz praktischen Grund: Nachdem von 1987 bis 1988 nach und nach beide Rennen auf dem traditionsreichen Riverside International Raceway (ebenfalls in Kalifornien) aus dem Kalender genommen wurden, suchte man nach Ersatz im selben Bundesstaat. Wer heute auf Satellitenbildern nachschauen will, wie Riverside denn ausgesehen hat, der wird anstatt eines Layouts der Strecke nur noch eine „shopping mall“ finden – dieser musste der „road course“ damals weichen. Also fuhr NASCAR ab 1989 jährlich ein Saisonrennen auf dem Sears Point Raceway, zu Anfang auf der langen Version. Zwischen 1998 und 2002 erfolgten dann noch einmal größere Umbauarbeiten, welche den „drag strip“ veränderten und der NASCAR-Variante eine kürzere Strecke bot.

Zunächst baute man 1998 eine Abkürzung des Infields, die sogenannte „Chute“ (dt: Rutsche), welche die Turns 4,5 und 6 umgeht. Nach Turn 7, von welchem nur der Scheitelpunkt geradeaus überfahren wird, geht es dann über Turn 7a wieder auf die lange Version zurück. Bei Wikipedia gibt es ein gutes Bild zur Streckenführung, wo das leichter ersichtlich ist. 2001 wurde „The Chute“ noch einmal verändert: Dazu wurde Turn 4a gebaut, welcher regelmäßig spannende Kameraaufnahmen der dicht an der Mauer entlang rauschenden Wagen beschert. 2002 trennte man den „drag strip“ noch von der Start- und Zielgeraden, die nun exklusiv für die Rundstreckenrennen zur Verfügung steht. Die frühere Zusammengehörigkeit dort kann man immer noch an der Trennungslinie zwischen den Fahrspuren erkennen. Die beste Überholmöglichkeit der NASCAR-Variante ist die Haarnadelkurve „turn 11“, wo es im Rennen immer ordentlich Action gibt.

Die IndyCar-Variante wird auch von den Motorrädern genutzt und verzichtet auf die Haarnadelkurve zugunsten einer längeren Auslaufzone; die Abbiegung auf die Zielgerade erfolgt dort einfach früher. Außerdem wird auch das Infield und ein Teil des „drag strip“ im Herzen der Rennstrecke durchfahren. Insgesamt bietet der Raceway Platz für 102.000 Zuschauer, wobei nur 47.000 davon auf permanenten Tribünen untergebracht sind; das schließt die Naturtribünen mit ein. Temporäre Sitzgelegenheiten werden extra für die größeren Rennen aufgebaut. 2004 wurde der Komplex zuletzt erweitert und dabei auch umliegendes Marschland (siehe Lage am Pazifik weiter oben) eingegliedert. Insgesamt gesehen ist die Strecke für den Fan attraktiv, da man dank der vielen Höhenunterschiede nahezu von jedem Platz den kompletten Kurs einsehen kann.

Nicht nur im Sprint Cup, auch bei der Nationwide Series sind einige Spezialisten dabei

Wie am Anfang erwähnt sind auch die „Cup regulars“ und Oval-Spezialisten auf den „road courses“ nicht mehr so fern ab vom Schuss wie früher. Trotzdem versuchen sich auch dieses Jahr wieder ausgewählte Rundstrecken-Rennfahrer in der NASCAR. In der Nationwide Series hat Jacques Villeneuve wieder bei Braun Racing in der #32 Unterschlupf gefunden, zusätzlich wird er auch sein Heimrennen in Montreal im August bestreiten. Ron Fellows steuert in Road America die #88 von JR Motorsports, dazu kommen einige mehr oder weniger bekannte Gesichter wie z.B. Victor Gonzalez Jr, Tony Ave, Antonio Perez oder auch Owen Kelly sowie Patrick Long. Im Sprint Cup fährt, wie bereits seit einigen Wochen bekannt und in Deutschland heißersehnt, der Schwede Mattias Ekström aus der DTM – dazu noch mit konkurrenzfähigem Material und garantiertem Startplatz. Durch die Mühle müssen Max Papis und Jan Magnussen, der die #09 von Phoenix Racing mit Hendrick-Sponsoring fährt.

Es wäre natürlich schön, wenn Rick Hendrick ihm tatsächlich das ganze Rennen im Kundenfahrzeug bezahlt, zumal der Däne im Vorfeld etliche Rundkurs-Tests für das Team von Johnson, Gordon, Martin und Earnhardt bestritten hat; allemal ein verdienter Lohn. Boris Said sitzt am Steuer der #26 von Latitude 43 Motorsports, nachdem er zu Anfang der Saison David Stremme den Vortritt lassen musste. Stremme wird in New Hampshire allerdings wieder zurück sein, da er bei der Aufholjagd in den Owner-Points gute Arbeit geleistet hat. Brian Simo fährt die #36 für Tommy Baldwin und macht in der nächsten Woche ebenfalls wieder Platz und zwar für den Rückkehrer Casey Mears, der bei Red Bull Racing in Ungnade gefallen ist. Dort hat man auch schon einen Ersatzmann gefunden, denn nach Ekström sitzt Reed Sorenson ab New Hampshire in der #83. Die letzten beiden Teilzeitpiloten in Sonoma sind Brandon Ash (#02), ein „Rookie“ der nur bei Westküstenrennen dabei ist, sowie PJ Jones, welcher einen zweiten Wagen (#07) von Robby Gordon Motorsports fahren wird.

Weitere Fahrer, die man am Wochenende im Auge behalten sollte sind natürlich die „Cup regulars“ mit Rundkurs-Vergangenheit: Allen voran Juan Pablo Montoya, der letztens im Chat wegen seiner Fast-Food-Gewohnheiten wieder so liebevoll „Moppelchen“ genannt wurde. In seinen sechs Cup-Rennen auf „road courses“ kam der Kolumbianer nur ein einziges Mal nicht in die Top6 und das war als er sich 2007 in Watkins Glen eine kleine Boxeinlage nach dem Unfall mit Kevin Harvick lieferte. Dazu kommt natürlich Marcos Ambrose, der schon vier Cup-Rennen auf Rundstrecken bestritt und dabei drei Mal in den Top3 landete, 2008 in Sonoma aber leider mit einem Getriebeschaden vorzeitig ausschied. Dann darf man auch AJ Allmendinger nicht vergessen, der lange bei den ChampCars unterwegs war und auch nur einmal nicht in den Top13 angekommen ist.

Jeff Gordon konnte in den vergangenen Sonoma-Rennen schon fünf Siege erzielen

Ein Blick auf die Liste der bisherigen noch aktiven Sieger in Sonoma enthüllt weitere Kandidaten für eine Fahrt in die „victory lane“: Jeff Gordon konnte in Sonoma schon fünf Mal gewinnen, was allerdings weniger verwundert, wenn man bedenkt, dass er das Rennfahrerhandwerk in jungen Jahren bei den Open-Wheelern erlernt hat. Seine jüngsten Erfolge stammen aus den Jahren 2004 und 2006, wodurch er auch heutzutage noch konkurrenzfähig sein sollte. Dann kommt erstmal lange nichts, bevor für Tony Stewart zwei Siege in den Büchern stehen. Mark Martin (1997 im Roush-Ford) und Robby Gordon (2003) konnten in der Vergangenheit jeweils einen Erfolg feiern, gefolgt von Juan Pablo Montoya, Kyle Busch und Kasey Kahne, welche in den letzten drei Jahren gewannen. Jimmie Johnson hat bisher übrigens noch keinen Sieg auf einem „road course“ zu verbuchen, ebenso wenig wie Denny Hamlin.

Letzterer kam allerdings in seinen acht Cup-Rennen auf Rundstrecken nur zwei Mal nicht in den Top10 an und könnte nach der bisherigen Performance von Joe Gibbs Racing einen weiteren Sieg folgen lassen. Teamkollege Kyle Busch hat ja 2008 schon gezeigt, dass es bei Gibbs möglich ist, als er beide Rundkursrennen des Jahres gewann. Dann habe ich noch den derzeitigen Tabellenführer Kevin Harvick, der sich auf „road courses“ bisher auch nicht so schlecht geschlagen hat, auf der Uhr. Seine besten Rennen lieferte der Kalifornier aber in Watkins Glen ab, wo er fast ausnahmslos in die Top10 fuhr und auch schon einen Sieg auf dem Konto hat. In Sonoma gelangen ihm bisher erst zwei Top5/10-Ergebnisse und die anderen beiden RCR-Fahrer Jeff Burton und Clint Bowyer kämpfen wohl maximal um die Top10, wobei Bowyer schon drei solche Resultate aus vier Jahren Sonoma mitbringt. Ein weiterer Kandidat aus dieser Kategorie ist Ryan Newman mit einer Top10-Quote von über 50%.

Dann bleibt noch die restliche Ford-Flotte, sowie Kurt Busch von Penske Racing übrig, bei denen ich gar nicht einschätzen kann, was da am Sonntag so gehen könnte. Besser als auf Platz 10 wird aber vermutlich kaum einer von denen das Rennen beenden. Kleine Randnotiz: Die beiden „Rookies“ Brad Keselowski und Kevin Conway fahren zum allerersten Mal ein Cup-Rennen in Sonoma. Für Interessierte habe ich noch etwas zu den Schaltvorgängen auf Rundkursen parat. Das Getriebe im Cup-Auto ist so ausgelegt, dass man im Rennbetrieb vollständig auf das Kupplungspedal verzichten kann – das Anfahren bei den Boxenstopps natürlich ausgenommen. Zum Hochschalten geht man einfach vom Gas und reißt durch, während beim Runterschalten eine Art „Zwischengas“ nötig ist, um das Getriebe richtig zu synchronisieren. Nicht alle Fahrer nutzen allerdings diese Möglichkeit, die einem nach etwas Umgewöhnung jeweils Sekundenbruchteile beim Schalten erspart.

Die Doppelstarter müssen an diesem Wochenende Flug-Überstunden ableisten

Spaßig wird das Wochenende für die drei Doppelstarter Brad Keselowski, Carl Edwards und Paul Menard: Die müssen nämlich zwischen Pazifik und Great Lakes hin und her jetten, um möglichst wenige Trainingssitzungen zu verpassen. Den gestrigen Donnerstag verbrachte man geschlossen in Wisconsin, um die zusätzliche Trainingsgelegenheit für das neue Rennen zu nutzen. Am Freitag steht in Sonoma das Cup-Qualifying an, damit man das Rennen nicht von hinten aufzäumen muss. Für die Happy Hour am Samstag springen dann Ersatzfahrer ein, während die drei Piloten in Nationwide-Quali und Rennen wieder auf der Road America fahren.

Zum Schluss noch die Sendezeiten für das Wochenende, die Meisterschaftswertungen lasse ich mal aus, da hatte ich in der Michigan-Analyse ja schon was zu geschrieben. Zuerst der Cup: Das Qualifying steht am Freitagabend ab 21 Uhr auf SPEED an, da wird es sicher interessant zu beobachten sein, welche Europäer denn den Sprung ins Hauptfeld schaffen. Das eigentliche Rennen steht am Sonntagabend ab 20 Uhr mit Vorberichten auf TNT an und wird ca. 21:15 Uhr gestartet. Die etwas spätere Startzeit begründet sich mit der Westküste als Austragungsort. Die Nationwide Series in Road America fährt am Samstagabend ab 21 Uhr auf ESPN2, das Qualifying ist leider nicht zu sehen. Eigentlich wäre das spannend, weil es anders als im Cup abläuft. Hier versuchen die Fahrer während einer vorgegebenen Dauer, in kleinen Gruppen die beste Zeit in den Asphalt zu brennen – keine Einzelfahrerei also.

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6 Kommentare

NASCARaddicted 19 Juni, 2010 - 01:10

aus dem Bericht: „Nun kommt wieder eines dieser Wochenenden auf das wir Europäer uns besonders freuen …“

also so gerne ich die Berichte hier im racingblog auch lese – diesen Satz kapiere ich nicht (oder zumindest kann ich ihm nicht zustimmen). Wir Europäer freuen uns besonders, weil es ein Rundstreckenrennen ist ? Wenn ich Tourenwagen auf Rundstrecken sehen will, dann kann ich mir DTM oder so was ähnliches ansehen.

Gerade die Ovalrennen sind doch der Reiz und das besondere bei NASCAR. Außer der ARCAR gibt es doch sonst keine andere Tourenwagenserie, die (fast) nur auf Ovalen fährt.
Wenn ich die Wahl hätte, irgendein NASCAR Rennen live in den USA zu sehen – ein Rundstreckenrennen wäre nicht dabei.

Sorry, wenn das jetzt wie Haarspalterei aussieht, wegen einem einzelnen Satz, aber wenn ich NASCAR sehen will, dann auf einem Oval. Und ich denke viele Europäer werden mir zustimmen.

couchracer 19 Juni, 2010 - 09:15

Ich stimme dir nicht zu. Ich freue mich auf die 2 Rundstreckenrennen des Sprint Cups und auch auf die Rennen der NW-Series in Montreal und Road America. Würde mich auch, wie übrigens auch einige Leute in den USA, über ein 3. Rundstreckenrennen im Chase freuen, wieso siehe Schluss.

Wenn ich die Wahl zwischen einem Rennen in Pocono oder so einem Rennen wie letzte Woche in Michigan und einem Rennen in Watkins Glen oder Sonoma hab dann wähl ich die Rundstreckenrennen, vor allem aber Sonoma dass dank einiger kniffeliger Kurven die SC-Stars und deren Autos ganz schön (über)fordert. Gehört für mich genauso dazu wie die Lotterie in Talladega, Darlington mit seinem ungewöhnlichem Outfit und vielen anderen Strecken mit eigenem Charakter.

Die 1,5 Meilen Standardovale find ich hingegen oft nichtssagend auch wenn sie oft bessere Rennaction liefern als die Exotenstrecken. Bei 34 Rennen finde ich aber eine gewisse Streuung der Streckencharakteristika wichtig, so ist sichergestellt dass der beste Allrounder gewinnt und nicht derjenige der auf den Cookie-Cuttern gut ist.

NASCARaddicted 19 Juni, 2010 - 09:41

Naja, wie gesagt, wenn ich irgendein Rennen live sehen könnte … Pocono wäre dann auch nicht dabei. Und in Michigan habe ich schon richtig gute Rennen gesehen.

Das mit den Cookie Cuttern stört mich aber auch. Klar, Texas und Atlanta bieten hohe Geschwindigkeiten. Aber so alte Charakterstrecken wie North Wilkesboro oder Rockingham haben da viel mehr einen eigenen Charakter.

Übrigens, nur um das der Vollständigkeithalber zu erwähnen: Kasey Kahne ist auf Pole. Marcos Ambrose ist recht gut mit Startplatz 6 (aber der ist ja immer gut auf Rundstrecken). Bobby Labonte ist erfreulicherweise auf Startplatz 8. Und die beiden DTM Fahrer Magnusen und Ekström starten als 32. bzw. 38.

NascarFollower 19 Juni, 2010 - 14:26

Ich stimme dir zu NASCARaddict, Fans aus Europa gucken Nascar weil sie hauptsaechlich aus Oval Rennen beruht. Roadcourses sind doch nur Beiwerk.

KristianStooss 20 Juni, 2010 - 19:11

„Wir Europäer freuen uns besonders, weil es ein Rundstreckenrennen ist? Wenn ich Tourenwagen auf Rundstrecken sehen will, dann kann ich mir DTM oder so was ähnliches ansehen.“

Exakt diese Fragestellung habe ich am Freitag während des Qualifyings mal im Chat eingebracht und fünf von fünf Anwesenden haben gesagt, dass die Rundstreckenrennen der NASCAR ein besonderer Reiz für sie wären. Nun kannst du sicherlich anmerken, dass die Nicht-Interessierten zu dieser Zeit auch nicht im Chat waren und somit keine Gegenstimme abgeben konnten. Aber bei den Kommentaren hier sind ja durchaus beide Meinungen vertreten.

Zum einen muss ich zugeben, dass ich den beanstandeten Teil des Artikels subjektiv (OK, ist schließlich ein Blog!) und generalisiert geschrieben habe. Du hast Recht, wenn du sagst, nicht alle Europäer empfinden die Rundstreckenrennen als besonderen Reiz. Ich werde mich bemühen, da in Zukunft sorgfältiger zu differenzieren, meine eigene Meinung deutlicher zu kennzeichnen und nicht alle Europäer über einen Kamm zu scheren. ;o)

Zum anderen musst du couchracer und mir aber auch Recht geben, dass es eben durchaus Europäer gibt, welche Rundstrecken in der NASCAR als Reiz ansehen. Interessant vielleicht noch: Bei den Kommentaren unter diesem Artikel zu den Leistungen von Mattias Ekström äußern sich sogar einige (vermutlich amerikanische) Leser positiv zu dem Gedanken die zweiten Rennen in Pocono, Fontana und New Hampshire für weitere Rundkurse zu opfern.

Vielen Dank für eure Meinungen und Kritiken, sowie das Nutzen der Kommentarfunktion. Ich wünsche allen ein spannendes Rennen! :o)

NASCARaddicted 20 Juni, 2010 - 20:33

@Kristian

klar, jeder hat seine eigene Meinung. Ist ja auch gut so.

Zu den Kommentaren auf nascar.com bei dem Ekström Artikel – ist natürlich auch die Frage, wieviel Leute den überhaupt gelesen haben. Ich denke mal Ekström ist in den USA nicht so bekannt. Nur mal als Vergleich: Im Moment gibt es dort 20 Kommentare, bei einem Beitrag zum Thema Earnhardt Jr, Jimmie Johnson oder Kyle Busch kommen schnell mal 1000 Kommentare zusammen.

Ich bin aber auch kein großer Fan von Pocono, Fontana und New Hampshire (wobei – Fontana ist von den 3 Kursen noch der beste, finde ich). Gerade Pocono – das Layout ist ja echt cool und mal was anderes wie immer die Cookie-Cutter, aber leider sind die Rennen ja nicht so toll. Und dann hab ich auch nie verstanden, warum die beiden Rennen so dicht aufeinanderfolgen.
So gesehen hätte ich kein Problem, wenn man ein Pocono Rennen durch ein Rundstreckenrennen ersetzt (obwohl viele Leute ja sagen, Pocono wäre näher an nem Rundstreckenrennen, als an einem Ovalrennen). Besonders nach dem gestrigen Nationwide Rennen in Road America. Das war wirklich mal ein gutes Rennen, daß muß ich zugeben.
Das liegt vielleicht auch an der Hemdsärmeligkeit bei NASCAR. Bei Open-Wheelern sind kleine Rempeleien ja schon gefährlich und soweit ich weiß sind sie bei der DTM sogar verboten.

Naja, noch 1 Stunde bis zur Green Flag.

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