Es war kein schlechtes Rennen der DTM in Oschersleben. Aber die sehr strikte Auslegung der Regeln, helfen dem Sport nicht.
Natürlich gibt es eine Grenze zwischen „Unsportlichkeit“ und normaler Härte im Tourenwagensport. Man schiebt nicht einfach einen Kollegen von Strecke, oder bringt seine körperliche Unversehrtheit wissentlich Gefahr. Dass so etwas nicht passieren darf und auch bestraft gehört, versteht sich von selbst. Auf der Strecke fahren aber Profis. Das sind exzellente Piloten, die oft auch in anderen Serien erfolgreich unterwegs sind. Und damit meine ich nicht nur Coulthard oder Ekström, sondern auch einen Timo Scheider, der in Le Mans dieses Jahr erfolgreich unterwegs war. Die Piloten wissen, was sie da machen, sie kennen die Grenzen und sie wissen auch, dass jedes unsportliche Manöver an einem Konkurrenten nicht unbemerkt bleibt und dass man in ähnlicher Situation schlechte Karten hat und gerne mal in der Wiese steht. Vieles regelt sich auf der Strecke von alleine, weil Erfahrung und Respekt viel bessere Regelhüter sind, als Rennkommissare, die sich alles auf einem Bildschirm anschauen.
Dass die DTM-Kommissare das anders sehen, ist bekannt und sorgt immer wieder für Verwunderung. Und das nicht nur bei den Fans, sondern bei allen Beteiligten. Heute gab es wieder so eine Szene, die für Verwunderung sorgte. Paffett wollte an Tomczyk vorbei, der deutlich langsamer war. In der ersten Kurve, nach dem Haken, kam Tomczyk etwas von der Linie und Paffett drängelte sich rein. Man berührte sich minimal, nicht mal so stark, dass Teile geflogen wären. Tomczyk musste am Ausgang mit zwei Rädern auf die Wiese. Ein Manöver, wie es jede Woche vorkommt, wie man es in Formel Eins sieht, aber auch natürlich auch in allen Tourenwagenserien auf der Welt. Die Rennkommissare der DTM waren der Meinung, dass es sich um „vermeidbare Härte“ gehandelt habe. Paffett musste seinen Platz wieder hergeben, sonst hätte eine Durchfahrtsstrafe gedroht. Seine Reaktion kann man sich vorstellen.
Was soll man dazu noch sagen? Es langweilt mich, weiter über die Serie zu schreiben. Nicht weil sie schlechten Motorsport bieten würde. Wie gesagt – Topfahrer, enges Feld, professionelle Teams. Auch wenn nicht alle Rennen extrem spannend sind, auch wenn im Vergleich die FIA GT1 oft bessere Rennen liefert, der Kampf in der DTM um wenige Hundertstel kann seinen eigenen Reiz haben. Aber genau weil Fahrer und Wagen so dicht zusammen liegen, ist es schwer zu überholen. Vor allem dann, wenn man als Fahrer Angst hat, mal ein Manöver zu riskieren, weil man im Hinterkopf hat, dass eine kleinliche Rennleitung jede minimalste Berührung mit einer Strafe belegt. Wie gebremst die Fahrer unterwegs sind, kann man in jedem Zweikampf sehen. Wo man sich in anderen Serien halt mal angelehnt, bremsen sich in die Piloten im Zweifelsfall schon vor einem Kampf selber ein.
Das hat nur am Rande etwas mit Tourenwagensport zu tun und das kann man an den Sonntagen, an denen die DTM, die WTCC und die BTCC unterwegs sind, sehr schön sehen. Die Ruppigkeit der britischen Rennserie mag nicht jedem gefallen und oft wundert man sich schon, was die Briten noch unter Sportlichkeit verstehen. Die WTCC hält da, zumindest in den meisten Fällen, eine ganz gute Balance, ebenso die FIA GT1. Berührungen, Anklopfen, leichtes von der Linie schieben – all das gehört seit Jahrzehnten zum professionellem Tourenwagensport. Das sind oft die Szenen, die man sich noch nach Jahren anschaut, die man im Winter bei You Tube rauskramt, über die man lange spricht.
Das einzige, über das man bei der DTM spricht, sind deren langsam „lächerliche“ (Zitat Gerry Paffett) Regelauslegungen im Zweikampf.
Aber warum sollte man sich das antun? Das frage ich mich nicht erst seit heute, und es ärgert mich, dass ich heute schon wieder drüber nachdenke. Und deswegen wird es keinen Rennbericht und keine Fotos geben. Nicht weil das Rennen wirklich schlecht war, sondern weil ich das System der DTM so nicht mehr verstehe. In der ersten Wut habe auf Twitter geschrieben: „Die Rennleitung bestraft jetzt auch normale Überholmanöver. Demnächst wird auch zu dichtes Auffahren bestraft.“ Mittlerweile ist man sich nicht mal mehr sicher, ob das nicht auch demnächst mal passiert. Die DTM wird zumindest im Moment hier keinen großen Raum mehr einnehmen.
27 Kommentare
Danke Don für diesen Kommentar. Wir geben der DTM im RAC!NGJOURNAL auch keinen Raum mehr! Diese Rennserie spielt, finanziert von großen Herstellern, für mich nur noch dritte Liga. Ein andere Thema, was mich seit Jahren auch schon sehr verwundert. „WO“ sind die ganzen deutschen Tourenwagen-Piloten? DTM… In der Meisterschaft liegen zwei deutsche in den Top10. Witzigerweiße die zwei mir besten bekannten Fahrer.
In den 90ern gab es paar ausländische Stars und weit über ein duzent deutscher Tourenwagen-Spezialisten. In der BTCC fahren doch auch sehr viele Briten…
Hallo,
dein Kommentar spricht mir aus dem Herzen! Die DTM ist schlichtweg nicht mehr sehenswert, das fing an mit extremer Teamorder und endet nun mit diletantischen Rennleitumgsentscheidungen. Ich hoffe, dass sich BMW gegen die DTM und für die WTCC entscheiden wird. Die für mich deutlich bessere Tourenwagen-Rennserie.
Danke für deinen sehr guten Kommentar.
Auch ich stimme 100% zu. Die DTM hat spätestens heuer, wo es die GT1 so komfortabel auf Abruf im Inet gibt bei mir gegen diese Serie verloren. Zumal die deutsche Beteiligung dort ja selbst Teamseitig recht extrem ist. Und es sind sogar mehr deutsche Fahrer Unterwegs als in der DTM. Vielleicht sollte man das alles mal der ARD erzählen!
Bei den Entscheidungen der Rennleitungen gebe ich dir völlig recht. Teilweise wirklich lächerlich. Allerdings, im Gegensatz zur Formel 1, zumindest einigermaßen konstant. Was aber keine Entschuldigung sein soll.
Außerdem bin ich mir auch nicht mehr sicher, ob die DTM überhaupt noch den Anspruch hat, eine Tourenwagen-Serie zu sein. Das fängt beim Aussehen der Fahrzeuge an und hört bei den anscheinend verbotenen „Infights“ auf.
Vielleicht sollte man sie eher als eine Art Sportwagenmeisterschaft betrachten. Hat Dario Franchitti nicht kürzlich gesagt, dass die DTM-Wagen eigentlich nur wenig mit „normalen“ Tourenwagen gemein haben?
@ Roland Schäfges: Die BTCC hat nur britische Piloten und mit Plato auch nur einen Star, der wirklich viel internationale Erfahrung hat. Das steht die DTM schon besser da.
@ Thomas: Die DTM Wagen sind im Prinzip ein Formel Fahrzeug mit einer Tourenwagenkarosse. Deswegen sind die auch so empfindlich, wenn man sich mal näher kommt.
Contra:
– Hersteller-Stallorder schon vor dem 1. Saisonrennen
– definitiv keine Tourenwagen
– zu fragile Konstruktion
– Sorry, typisch DEUTSCH -> alles muss streng nach den Regeln gehabt werden
– Vorjahres-, Jahreswagen, Neuwagen …wtf!!!
– 2 unnötige pseudo Reifenwechsel
Pro:
?
Ich schliesse mich der Meinung von Don an.
Das kann man keinem Zuschauer weiterhin zu muten.
Wer ist auf den bescheuerten Namen Deutsche Tourenwagen Masters gekommen… nichts ganzes und nichts halbes!
DTM ist für mich gestorben…oder Norbert schenkt mir eine C-Klasse
Super Beitrag @Don
Hoffentlich haben die Verantwortlichen von BMW das Rennen heute gesehen und kommen zu dem Endschluss das sie nicht in diese Serie einsteigen.
So was langweiliges will doch kein Mensch sehen.Komischer Weise rennen zu den Rennen immer noch so viele Zuschauer hin.Die scheinen von richtigen Motorsport keine Ahnung zu haben.
also für mich hat die dtm heute wieder alles gegeben dafür das sich die ganze welt lustig macht über diese serie. mich wurmt es ja eh schon ewig das in einer deutschen serie so wenig deutsche fahrer dabei sind, so wenig deutsche rennstrecken u.s.w. die liste ist lang.
die regeln die sie erfinden tun – siehe blue flag – sind oberwitzig. ich sage es immerwieder. im moment ist das eine rennserie die von audi und mercedes gesteuert wird. keiner will das sein auto kaputt geht und die runningorder nach dem rennen steht bereits nach dem qualifying fest. die champions bereits am anfang der saison.
ich kann es immer und immer wieder nicht verstehen wieso leute noch für sowas geld ausgeben…geld ausgeben um sich verarschen zulassen. überholmanöver werden bestraft, wenn man ins ausgeschoben wird, wird man bestraft (siehe cheng auf dem nürburging), für seine boxenstrategie wird man bestraft (siehe blue flag), u.s.w. die serie ist die pure verdummung seit es rennsport gibt.
wo sind die battles von damals…als ein biela, ludwig oder auch cecotto seite an seite über die gerade, in die kurve, durch die kurve aus der kurve rauskamen rundenlang. wo ist das racing mit dem die dtm wirbt, wo sind sie battles mit dem die dtm wirbt, wo ist das racing am limit womit die dtm wirbt?!
DTM = fail, farce wie auch immer in meinen augen. die dtm brauch dringend ein wechsel…ein wechsel von regeln, wagen, fahrer, strecken und denken was eigentlich racing ist. das was jetzt ist, ist nur showfahren…und autos nur anschauen kann ich auch beim autohändler jörg und dragen.
ich bin weiß gott kein nostalgier der immernur weint damals war alles besser…aber was die dtm angeht…hänge ich mir denn umhang gern um.
nun dann, viel spaß beim weiterhin sehr seltsamen einzelzeitfahren der dtm.
ich verstehe die DTM auch schon länger nicht mehr.
Alleine das „D“ – viele Rennen finden im Ausland statt, und es gibt kaum deutsche Fahrer. Warum nennt man es dann noch DTM ?
Und so eine Regelauslegung … was würden die DTM Rennleitung denn bei einem NASCAR Rennen (besonders auf nem Shorttrack) machen ?
Rubbin means racing.
Das beste kommt ja erst noch in drei Wochen wenn man in Hockenheim die kurze Variante fährt.Warum machen denn nicht mal die Fahrer den Mund auf und sagen wir wollen auf richtigen Rennstrecken fahren?
Würden sie bestimmt gern machen aber dann könnten sie sich einen neuen Job suchen.
Wer kommt denn eigentlich darauf immer die kurzen Varianten zu fahren?
Fahren sie diese damit die Autos ganz bleiben?
Der Kalender ist in meinen Augen die reinste Farce.
@Don: War mir nicht mehr so sicher, ob da überhaupt Ausländer mit düsen.
Ich hatte eben ein interessantes Gespräch mit einem Kollegen: Thema… bzw. Frage:
Wer war letzter deutscher Tourenwagenmeister? Und das in einem Meisterschaftsfinale wo ich heute noch den Livekommentar des Burkard Bechtel im Ohr habe….
Ich verstehe die ganze DTM nicht mehr. Finale in China, ShowRace im Olympiastadion. 3 Fahrzeugklassen, Frauenquote, 2 Hersteller die den „Teams“ sagen, wer in den Autos fährt. Ein „vor Ort“ Programm was mir an Rummel als an PS Show erinnert und eine freundlichkeit und offenheit zu kritischen Journalisten wie beim Besuch eines US-Präsidenten… Dabei diese schlechte Übertragung des SWR für Das Erste. Wieso baut man kein DTM Auto was auch auf der Nordschleife fahren könnte… Die VLN zeigt es ja ja auch, dass es geht. Wieso macht man kein Rennen auf alten Flughafen mehr? Wenn man doch auch ins Olympiastadion gehen kann. Wieso baut man keine Tourenwagen mehr? Sondern Formel Autos mit Dach? Wieso fahren keine Privatfahrer mehr mit? Wo fahren die ganzen deutschen Tourenwagenasse…. GT Masters…. Wo sind die guten deutschen Sport- und Tourenwagenteams… GT Masters und FIA GT1.
Wenn ich dann Eki höre, der die NASCAR liebt, wie er dann z.b. am Mittwoch in der Telefonkonferenz von Audi sagt.. Das er einen „langjährigen Vertrag“ mit Audi hat und die DTM ja so toll findet.
Die Deutsche Tourenagen Masters ist wie ne schlechte Seifenoper.
Bravo!!!
Die einzig richtige Konsequenz auf diesen „Kommissar-Unfug“ von Oschersleben.
Wäre evtl. noch ein interessantes Geschäftsmodell für die DTM:
„Soll Garry Paffet für dieses Manöver bestraft werden?“
Senden Sie eine SMS an die 12345 mit
A) für Durchfahrtsstrafe oder
B) Super Überholmanöver
Die DTM ist für mich schon lange tot.
Habe nur drauf gewartet, dass Du auch abspringst. Herzlichen Glückwunsch zu dieser (hoffentlich permanenten) Entscheidung!
Ich habe in dieser Saison drei, viermal versucht, mir diese Art von Sonntagsunterhaltung anzutun. Geschafft habe ich allerdings höchstens 2-3 Runden. Mir sind mittlerweile sogar die Ergebnisse egal, weil mir diese Form der „Unterhaltung“ auf den Geist geht.
Was mich allerdings regelmässig wundert, dass Audi und Mercedes das so hinnehmen. Das hat doch auch nichts mehr mit einer „Marketing-Serie“ zu tun, wenn nur über die dämlichen Entscheidung seitens der Rennleitung gestritten wird. Vielleicht bin ich auch nur zu (Motor-)Sportbegeistert, dass mir sportliche Siege i.d.R. mehr zählen als eine über Rennleitung und Stallorder geregelt Feld. Und nein, mir geht es nicht um die Stallorder innerhalb eines Teams, sondern über das, dass etliche „Semikunden“-Teams ebenfalls Platz machen (müssen).
Ach, die Rennleitung muss doch so reagieren ;). Immerhin sind die Autos aus Pappe und schrotten bei jeglicher Berührung. Da hält selbst ein F1 heutzutage mehr aus, wenn ich da an Alonso in Spa denke und wie er von Barrichello eine mitbekommen hat.
Gestern nacht mußte ich an das legendäre Duell zwischen Earnhardt Sr. und Terry Labonte, als sie sich in Bristol gegenseitig angerempelt und gedreht haben. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube damals gab es gar keine Strafe.
@xeniC
Ich glaube ich weiß warum Audi und Mercedes das so hinnehmen.
Nur mal als Vergleich: vor Jahren gab es mal das Renn-Spiel „Need for Speed – Porsche“ Wie der Name schon sagt fuhr man da nur Porsche. Es wäre möglich gewesen, ein gutes Schadensmodell einzubauen, d.h. daß die Autos nach nem Crash richtig kaputt aussehen würden. Aber Porsche wollte das nicht, wegen schlechter Publicity. Ein gecrashter Porsche sieht halt nicht so gut aus.
So denke ich es mir auch bei Audi und Mercedes: Die Autos sollen im Ziel ja aussehen wie frisch aus der Fabrik, ohne Kratzer oder Delle. Ein strahlendes, glänzendes Siegerauto ist doch viel besser als eins das aussieht als hätte es hart mit anderen Autos gekämpft.
Wenn ich da dran denke, wie es früher in der F1 war, als es noch offene Helme gab, und die Fahrer das Gesicht voller Dreck und Bremsenstaub hatten – so sahen ja auch die Autos aus.
Mich würde es nicht mal wundern, wenn Audi und Mercedes mit da drin stecken, also daß sie der Rennleitung nahe gelegt haben, die Autos sollen möglichst heil bleiben …
Wenn ich mir das so überlege … der Rennleitung kann es doch eigentlich egal sein, solange niemand verletzt wird. Aber Mercedes und Audi investieren viel Geld in die Autos, also wollen sie minimale Reperaturkosten und maximalen Werbeerfolg.
Gute Entscheidung, die DTM zu ignorieren. Das hat meiner Meinung nach mit Motorsport alles nichts mehr zu tun.
Ich vermute, dass für Audi und Mercedes immer noch ein Werbeeffekt existiert. Die breite Masse derjenigen, die am Sonntag „halt mal DTM gucken“, scheint (noch?) zufrieden mit dem zu sein, was ihnen geboten wird. Und am Abend wird halt berichtet, dass einer der Hersteller mal wieder gewonnen hat.
Aber letztendlich ist das in der F1 ja ähnlich. Die echten Motorsportfans sind nicht mehr die Hauptzielgruppe. Es geht um eine Show für die Massen, und dementsprechend sehen halt auch die Regeländerungen und die Berichterstattung aus.
dass die DTM uninteressant und motorsportlich nicht sehr ergiebig ist, wissen wir ja schon länger.
die interessantere frage ist warum die ARD nicht den arsch in der hose hat mal über diese komischen entscheidungen und die allgemeine langweiligkeit zu berichten. ich schau mir das sporadisch mal an an rennsonntagen, und die anstrengungen die die kommentatoren unternehmen müssen, um das alles spannnend erscheinen zu lassen, ringt mir fast schon respekt ab. aber reflexion über motorsport oder irgendwas in diese richtung kommt so gut wie gar nicht vor. dann schaltet man um zu eurosport oder wohin auch immer, guckt WTCC und wähnt sich in einem paralleluniversum, wo die kommentatoren sich mit regelentscheidungen, der rennhärte und alldem offensichtlich wirklich beschäftigen.
kann mir da mal jemand einen grubnd nennen, warum sich das so unterscheidet?
Nach dem Rennen lief ein kleiner Beitrag (ich hätte das nicht so schnell löschen sollen…) über den nach wie vor nicht sicheren Einstieg von BMW (und Nissans Interesse), wobei in diversen kurzen Schnipseln die „Zukunftskommission“ bei einem Arbeitstreffen gezeigt wurde. Auf den Laptops der Mitglieder konnte man diverse Flipcharts mit Entwürfen für die einzuschlagende Richtung der Serie sehen, die andeuteten, dass man sich diverser technischer Probleme durchaus bewusst ist. Am frappierendsten ist mir dabei ein Schaubild in Erinnerung geblieben, das „No More Winglets“ übertitelt war. Unglaublich dass die auf sowas tatsächlich selbst kommen…
Dieser Beitrag schloss mit einer Art Rückblick auf die Zeit als BMW in der (alten) DTM fuhr und wir golden die Zeit damals war. Der Finale Satz dabei war ein „hoffender“ Ausblick darauf, dass die DTM dann in Zukunft (a) keine Zwei-Hersteller-Gesellschaft mehr sei, und die Serie (b) ein grosses Fahrzeugfeld aufweist, das (c) -ich hab‘ die Formulierung nicht mehr im Kopf aber in etwa so war’s- spannenden/unterhaltsamen Motorsport abliefert. Es wurde nicht ausgesprochen aber der ARD-Mann hat damit unbewusst oder bewusst deutlich gemacht, dass derzeit und seit geraumer Zeit weder (a) noch (b) noch (c) der Fall ist.
Natürlich ist die Serie „erfolgreich“ in einem Sinn, den die beteiligten Hersteller anstreben. In Deutschland wird sie auf mehreren Sendern gefeatured und nicht zuletzt zur besten Kaffeezeit im weiträumig und frei empfangbaren öffentlich-rechtlichen Fernsehen live übertragen, und dabei auch nicht selten ziemlich abgejubelpersert ohne dort grosse Kritik an kritikwürdigen Umständen ertragen zu müssen. Man kann davon ausgehen, dass das für die Beteligten ein guter Deal ist. Es ist alles auf „Stars“ ausgerichtet, auf Celebrity- und Vermarktungssynergien, auf Glanz und gute Bilder, die sich prima in Werbespots und auf Plakatwänden machen. Die zunehmende Expansion ins Ausland ist dabei genauso zu sehen. In kaum einer anderen Serie (mir fiele zumindest keine ein) ist der tatsächlich stattfindende „Sport“ so nebensächlich wie in der DTM. Das ist eine Frage der Haltung und der Einstellung der beteiligten Entscheider. Wichtig ist in erster Linie, dass man am Ende schicke Bilder hat, und mit Titeln wie „Champion“ werben kann.
(Wobei es natürlich hilfreich ist wenn „Stars“ (hüstel) der DTM z.B. in die F1 aufsteigen, denn damit kann man die „Qualität“ seines eigenen „Sports“ legitimieren. Phillip Sohmer hatte anhand der di Resta/Paffett-Ambitionen in einem Nebensatz erwähnt, wie das ja beispielsweise Christijan Albers auch schon gelungen sei. … Ja. … Wir erinnern uns natürlich alle noch, wie glorreich und erfolgreich die Formel Eins-Karriere des Christijan Albers verlief….)
@Thomas: „Tourenwagen“ hat ein relativ klare Definition (Wikipedia erklärt das z.B. recht gut). Die (neue) DTM ist nur dem Etikett nach eine Tourenwagen-Serie. Tatsächlich sind die Fahrzeuge stark an Monoposti angelehnte Prototypen-ähnliche Chassis mit einer Silhouetten-Karosse drauf die an Strassenfahrzeuge erinnern soll, also in der Tat keine Tourenwagen sondern nur so aussehen wie Tourenwagen.
@ malefue:
Ist ja klar warum! Alle sitzen im gleichen Boot!
Die DTM ist vielleicht die einzige Rennserie der Welt,in der das ganze Starterfeld ein Gehalt bezieht.
Die ARD bekommt für die Übertragung Geld von Audi und Mercedes.
Da wird ein jeder sein Maul halten und kaum etwas negatives sagen.
Ist die deutsche Procar-Serie nicht das Pendant zu vergleichbaren S2000 Tourenwagen-Rennserien?
Man sieht und hört kaum etwas. Warum?
„Hallo ich bin der Peter und das ist die DTM Race control, winkt mal Jungs.
Die Racecontrol sorgt dafür dass sich der Paffet und der Scheider nicht in die Karre fahren und ja schön brav ihre Runden drehen. Kling komisch ist aber so. Und wenn der Spengler mal an jmd. vorbei will, dann macht das auch die race control „this is racecontrol bluuu flääk“. „Löwenzahn“. Und wenn der Fahrer nicht gehorcht, dann gibts eine Strafe. das hört sich dann so an: „this is race control, you got a drise srough penalty“
kling komisch ist aber so. Und auch wenn man nicht gleich versteht warum es eigentlich ne Strafe gibt, dann fragt man einfach den Wettermann. der macht bei der ARD einfach alles. kling komisch ist aber so. Und damit dem racingblog der Spass nicht ausgeht macht die DTM race control das alles 11 mal im Jahr.
Also Kinder tschüss und bis zum nächsten mal“
priceless @ flo xDD
Kann ich nur zustimmen, ich kringel mich immer noch … :D
Achja, und, er hat Recht!
Für mich war dieser lauwarme DTM Aufguss in dem Moment gestorben, als damals Bernd Schneider im Hockenheimer Motordrom im Training über die flachen Kurbs ratterte und ein Rad mitsamt Aufhängung verlor… Da war für mich das Maß endgültig voll und ich dachte mir auch nur noch: „Die haben doch ein Rad ab! Das sind keine Tourenwagen mehr!“ Schade das die alte ehrwürdige Kuh „DTM“ für dieses üble Marketing Gehampel geschlachtet wurde. Eigentlich müsste bei der ARD permanent eine „Dauerwerbesendung“ Einblendung in einer der Ecken zu sehen sein. Für mich ist eher die ADAC GT Masters im Moment so ziemlich das, was die DTM früher war… Scharfe Autos, irrer Sound, tolle Zweikämpfe und vor allem sehen die Autos nicht aus, wie rollendes Origami. Die Karren haben viel Power und relativ wenig Downforce und selbst wenn man mal aufgrund eines Remplers oder Ausrutschers das ein oder andere Teil fehlt, können sie immer noch fighten! Die fallen nicht gleich auseinander, wenns mal ruppig wird. Da sieht man noch, was die Leute mit den Autos anstellen… Powerslide und Co lassen grüßen! Die Autos verzeihen das… Ansonsten hab ich mit der VLN meine liebste Rennserie gefunden. Da bin ich glücklich. Die Bandbreite der Autos reicht vom dicken GT Bomber bis runter zum Seriennahen Kleinwagen. Da gibt es genug deutsche Fahrer und Teams aus alle Ecken des Landes. Aus meiner nächsten Umgebung kommen allein drei Teams, die da oben Teilnehmen… Einer unsere Werkselektriker schraubt bei einem der Teams und versorgt mich mit neusten Infos aus ihrer Klasse. Vor Ort kann man noch mit den Fahrern und Teams quatschen, wenn Luft ist… Das ist Motorsport zum anfassen! Da geht es um „nix“ und doch geben alle so ziemlich alles! Die sind noch mit Herzblut dabei! Vom Profi bis zum Amateur… Und die alten DTM Cracks springen da auch zu Hauf rum und mischen kräftig mit!
Ich hoffe nur das der DTM Spuk bald ein Ende hat und Platz macht, für was neues, was nicht so abgehoben ist…
@ Widde
ist natürlich die Frage, ob wir hier die einzigsten sind, die so denken, oder ob es noch mehr gibt, die so denken.
Ich meine, wir hier bei racingblog, wir wissen was guter Motorsport ist, ob wir es jetzt VLN, Indycar oder NASCAR nennen. Aber wie ist es bei anderen Fans? Das würde mich mal interessieren. Ein Kurswechsel, bzw. ein Ende der DTM kann ja nur kommen, wenn viele Fans unzufrieden sind. Wenn nur wenige unzufrieden sind, ändert sich nichts.
Also, wer weiß was über andere Fans bzw. Motorsport-Foren ? Denken die genauso wie wir ?
Wenn ich Sonntag nachmittags ein Schläfchen machen möchte, ist die DTM gerade recht. Der Start ist immer gut und dann…. gute Nacht Freunde! Ist das Ätzend und sowas von langweilig! Dazu der Quatsch mit den Boxenstopps… wer hat sich den Müll nur ausgedacht?
Da lobe ich mir die WTCC, auch wenn die Autos nicht so spektakulär sind. Aktion pur und Kommentatoren die nicht nur Spaß machen, sonder das auch genau so rüberbringen und wenn z.B Chevy mal wieder versucht auf Platz 8 fürs zweite Rennen zu „schleichen“, dann gibts ordentlich was auf die Mütze von Winter und Adorf! So gehört sich das!
[…] die DTM Vorschau für das Rennen auf dem kastrierte Hockenheimring vermisst, bitte hier noch die Begründung lesen, warum wir die DTM für dieses Jahr aus dem Programm genommen […]
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