Maldonado, Gutierrez, Mortara, Vergne und Stoneman – in fast allen Nachwuchsserien stehen die Meister längst fest. Erfrischend also zu sehen, dass am Wochenende noch ganze 5 Teams Chancen auf den Titel in der SLF haben.
Realisitsche Chancen, den Führenden Davide Rigon (RSC Anderlecht) noch einzuholen hat vor allem Max Wissel. Der für den FC Basel startende Deutsche hat vor dem Finale auf der neuen Strecke in Navarra nur sieben Punkte Rückstand. Dahinter liegt Craig Dolby (Tottenham Hotspur), der lange Zeit in der Meisterschaft geführt hat, und zuletzt in China wieder seinem zwischenzeitlichen Formtief entkommen zu sein scheint. Die ganz große Sensation wäre es, wenn Ben Hanley noch den Titel für Olympiaco holen könnte – der Ersatzmann des beim Rennen in Brands Hatch schwer verünglückten Chris van der Drift hat so wie Dolby nur 19 Zähler Rückstand. Yelmer Buurman (AC Milan) hat mit 44 Punkten Abstand wohl nur noch Außernseiterchancen – möglich ist in der SLF aber bekanntlich alles. Eine andere (kleine) Entscheidung gab es am vergangenen Wochenende bei der F3 Euroseries, wo noch der Vizetitel und der des „Rookie of the Year“ vergeben wurden.
Letzteren konnte sich Antonio Felix da Costa bereits beim verregneten (aber dennoch etwas actionarmen) Rennen am Samstagmorgen holen – ein neunter Platz war genug. Etwas spannender gestaltete sich die Entscheidung um die Vizemeisterschaft: Die hätte Marco Wittmann nämlich noch am Sonntag an Williams-Testpilot Valtteri Bottas verlieren können, sofern der Finne gewonnen hätte. Hat er aber nicht – weswegen Wittmann auch mit Rang acht noch zum Vizetitel fuhr.
Die Saison ist damit zu Ende – und wie in der Vorschau schon geschrieben kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ihr irgendjemand in der F3 Euroseries viele Tränen nachweint. Und weil klar ist, dass sich etwas ändern muss, haben die F3 Euro-Verantwortlichen am Wochenende nicht nur einen neuen Kalender vorgestellt, sondern auch ein ganz neues Konzept für den Ablauf der Rennwochenenden.
Wie das dann konkret ablaufen soll, habe ich in den Newshappen schon grob geschildert. Daher hier nur soviel: Ich habe ein paar Zweifel, ob diese Pläne sich so einfach in die Realität umsetzen lassen. Im Grunde ist es ja legitim, auch die zweitschnellste Runde aus dem Quali für die Startaufstellung heranzuziehen – aber ist es nicht doch ein wenig kompliziert? Und verhindert das nicht auch, das Piloten in ihrer schnellsten Runde an die Grenzen gehen – weil ja immerhin Auto und Reifen noch eine zweite Runde halten müssen? Und wie sieht es mit allfälligen Strafen aus? Und vor allem: Versteht das der Zuseher an der Strecke und am TV-Bildschirm noch alles? Man darf jedenfalls gespannt sein, wie sich die F3 Euro im kommenden Jahr präsentiert.
Superleague Formula
Finanziell soll das Rennen in Beijing ein Erfolg gewesen sein, aus sportlicher Sicht dürfte sich aber (abgesehen von Sensationsmann Earl Bamber) nur noch einer darüber gefreut haben: Tabellenführer Davide Rigon (RSC Anderlecht). Der hat beim zweiten China-Auftritt der Fußball-Rennserie zwar keine guten Ergebnisse erzielt – weil für den Lauf aber wegen mangelnder FIA-Lizenz der Strecke etwas überraschend keine Punkte vergeben wurden, liegt das Team immer noch in Front. Zu sicher darf er sich seiner Sache aber trotzdem nicht sein. Wie in der Einleitung geschildert, haben auch noch vier weitere Teams Chancen auf den Titel – und dass in der Superleague Formula buchstäblich in jedem Rennen alles passieren kann, haben wir in dieser Saison ja schon mehrfach erlebt.
Austragugsort des Finales ist die erst vor wenigen Monaten eröffnete Rennstrecke im spanischen Navarra, auf der noch keiner der Piloten über größere Erfahung verfügt. Auch auf Youtube ist noch wenig Onbaord-Material zu finden, weshalb ich hier auf Material zurückgreifen muss, dessen Ersteller weder besondere Fahr- noch Kamerakünste demonstrieren. Einen (für mich recht positiven Erst-)Eindruck vermittelt es aber allemal.
Am Steuer der Autos werden zum Großteil wieder die üblichen Verdächtigen Platz nehmen – und das wird das Publiikum an der Strecke sicher freuen. Denn mit Celso Míguez (Galatasaray), Maxi Cortés (AS Roma), Marcos Martínez (Sevilla FC), Adrián Valles (Sporting Lissabon), Andy Soucek (Flamengo) und Maria de Villota (Atlétic de Madrid) sind gleich sechs Lokalmatadore am Start. Neu dabei: Esteban Guerrieri. Der argentinische Überraschungsmann der vergangenen WSbR-Saison wird für den PSV Eindhoven an den Start gehen.
Die Veranstaltung – die sich ausnahmsweise mit keinem andern Motorsport-Großereignis überschneidet – wird leider abermals nicht im deutschen TV übertragen. Der kostenlose Online-Stream soll aber wie gewohnt auch zum Finale wieder zur Verfügung stehen. Sport 1 bringt dem Vernehmen nach am Freitag, 29.10. um 17:00 Uhr eine Zusammenfassung.
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[…] lang, hat aber 15 Kurven. Ein Video mit einer Runde auf der Strecke gibt es in der Vorschau zum Superleague Rennen. Die schweren GT1 werden sich in Navarra jedenfalls schwer tun. Aber man fuhr ja auch in […]
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