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Formel Eins: Heidfeld fährt 2011 für Renault

von DonDahlmann
5 Kommentare

Nicht überraschend, auch wenn es etwas länger als gedacht gedauert hat, aber heute hat Renault Nick Heidfeld für 2011 bestätigt.

Er wurde schon kurz nach dem Unfall von Robert Kubica als dessen Nachfolger bei Renault hoch gehandelt und ein Ein-Tages-Einsatz am letzten Samstag verlief auch gut. Eine Verpflichtung schien also nur eine Formsache, zu mal Bruno Senna, der eine weitere Option für Renault darstellte, schon früh per Twitter klar stellte, dass er wohl kaum Chancen haben werde. Am Montag tauchten aber Gerüchte auf, dass Renault eventuell noch Liuzzi und de la Rosa testen könnte. Doch das machte wenig Sinn, denn Renault steht mit der Entwicklung des R31 noch am Anfang und durch den Ausfall von Kubica hat man mindestens zwei wichtige Testtage verloren. Weitere Tests mit anderen Fahrern in Barcelona hätten dem Team nicht geholfen. Es gibt aber noch einen interessanten Nebenaspekt der Meldung.

Denn sowohl Heidfeld, als auch Renault vermeiden jede Aussage über die Länge des Vertrags. Klar ist, dass man er wohl zunächst nicht länger als ein Jahr laufen wird, aber es gibt auch keine Aussage in der Richtung „Nick ist in diesem Jahr unser Fahrer, bis Robert wieder einsatzfähig ist.“. Das muss nichts bedeuten, aber aufgefallen ist es mir schon.

Heidfeld erhält damit die vermutlich nun wirklich letzte Chance seines Lebens in der Formel Eins. Er galt lange als einer der schnellsten Fahrer, doch bei Williams-BMW lief es nicht so gut. Als BMW dann Sauber kaufte nahm man Heidfeld mit, doch auch hier gelang ihm nicht der Durchbruch. 2009 hatte er massive Probleme und wurde von Kubica regelmäßig geschlagen. Der Pole deckte auch die Schwäche von Heidfeld auf, die in der Quali lag. Dem Deutschen fehlten regelmäßig ein paar wichtige Zehntel, dafür hat er aber den besseren Rennspeed. Die Niederlagen gegen Kubica senkten seinen Marktwert derartig, dass er 2010 kein Cockpit ergatterte. Erst als Peter Sauber de la Rosa nach Hause schickte, konnte er wieder fahren. Gegen Kobayashi sah seine Bilanz in den Rennen (Singapur, Japan, Korea, Brasilien, Abu Dhabi) so aus:

Quali: Nur einmal schneller (Japan)
Rennen: Nur einmal vor Kobayashi (Abu Dhabi)

Nun ist der Vergleich nicht ganz fair, denn Heidfeld kam erst am Ende der Saison, kannte den Wagen nicht und hatte wenig Zeit sich ein zu gewöhnen. Aber seine vermeintliche Schwäche in der Qualifikation wird sicher etwas sein, auf das man achten muss. Denn in diesem Jahr wird es im vorderen Mittelfeld richtig eng.

Ob Renault mit ihrem neuen, sehr innovativen Konzept, in der Lage ist Ferrari und Red Bull zu ärgern, wird man sehen müssen. Sollte man Heidfeld das dafür nötige Material liefern und er sich regelmäßig in den Top 6 qualifizieren kann, dann kann ich mir gut vorstellen, dass er viel und regelmäßig Punkte sammeln wird. Aber das wird man erst ab Bahrain sehen.

Renault Presseerklärung

Lotus Renault GP is pleased to announce that Nick Heidfeld has joined the team, taking over driving duties from the injured Robert Kubica, starting at this week’s test session in Barcelona.

The 33-year-old German is one of the most experienced drivers in Formula 1 having started 172 races over the last 11 seasons. He will race alongside Vitaly Petrov when the season gets underway in Bahrain on 13 March.

Nick Heidfeld: “I would have liked to come back to Formula 1 in different circumstances, but I’m proud to have been given this chance. Everything has happened so quickly, but I’ve been very impressed by what I have seen so far in terms of the facilities and the dedication of the people at Enstone. I really enjoyed the test last week in Jerez and I’ve already settled in well with the guys at the track. I have a good feeling for the car, which is quite innovative. I’m extremely motivated and can’t wait for the season to begin.”

Eric Boullier: “The team has been through a very difficult couple of weeks and we had to react quickly. We gave Nick a chance in Jerez last week and he really impressed us. He’s quick, experienced and is very strong technically with his feedback and understanding of the car. We always said the priority was to have an experienced driver in the car and we feel he is the ideal man for the job. We are pleased to welcome Nick to the team and look forward to a strong start to the season with him and Vitaly in Bahrain.”

Barcelona test session
The driving schedule for the upcoming Barcelona test (18-21 February) is as follows:

• Friday morning: Nick and Vitaly for pit-stop practice
• Friday afternoon: Vitaly
• Saturday: Nick
• Sunday: Vitaly
• Monday: Nick

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5 Kommentare

NoteMe 17 Februar, 2011 - 02:57

Ich finde die Darstellung irreführend was Nick Heidfelds Leistungen im Vergleich zu Robert Kubica angehen: Heidfeld war 2007 und auch 2009 besser platziert als Kubica.

Fürs Team zählen am Ende die Punkte, und nicht ob man in der Quali den Webber oder Trulli machen kann.

mbfoofighter 17 Februar, 2011 - 11:14

Freu mich das Nick wieder dabei ist. Die Überholmanöver gegen Alonso damals waren schon top. Die Quali-Schwäche mag da sein, was ihn aber wirklich Prestige gekostet hat, war der verpasste Sieg im BMW als er gegen Kubica kein Land gesehen hat.

SiW 17 Februar, 2011 - 16:48

Mit Nick Heidfeld hat der richtige das Cockpit von Robert Kubica bekommen. Nun kann Nick zeigen was er drauf hat, bzw. hat es schon bei den Testfahrten in Jerez mit der Tagesbestzeit gezeigt. Vielleicht kann sich Heidfeld mit guten Leistungen für andere Teams empfehlen, falls Robert Kubica doch noch in diesem Jahr wieder das Cockpit übernehmen sollte.

NoteMe 17 Februar, 2011 - 18:54

mbfoofighter schrieb:

was ihn aber wirklich Prestige gekostet hat, war der verpasste Sieg im BMW als er gegen Kubica kein Land gesehen hat.

Das ist einfach nicht wahr. Nick Heidfeld führte das Rennen nach seinem einzigen Stopp an und hätte auch gewonnen, hat aber Kubica vorbeigelassen, damit der sich von den anderen Zweistoppern absetzen konnte. Dummerweise fuhr Kubica so viel Vorsprung heraus, dass er auch nach dem zusätzlichen Stopp vor Heidfeld wieder auf die Strecke kam.

Nick Heidfeld hat in Kanada nicht ‚kein Land gesehen‘, sondern eine Teamorder befolgt, die ihm den Sieg gekostet hat.

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