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LMS: Saisonauftakt in Le Castellet

von StefanTegethoff
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Auch ohne die in die ILMC abgewanderten Teams sollte die Le Mans Series im Jahre 2011 spannend werden. Die meisten Klassen scheinen stark und ausgeglichen besetzt zu sein, nur in der LMP2 werfen Test- und Trainingszeiten die Frage auf, ob der ACO nicht bei der Einstufung daneben gegriffen hat. Mit der SPEED EuroSeries gibt es außerdem eine neue Support-Serie.

Der Circuit Paul Ricard nahe dem Örtchen Le Castellet in Südfrankreich ist ein guter Ort für den Saisonauftakt der europäischen Le Mans-Serie. Das Wetter ist dort in Südfrankreich um diese Jahreszeit schon angenehm warm und die Strecke teilt einige Charakteristika mit dem Circuit de la Sarthe, in den letzten Tagen fuhr dort auch Peugeot einen Ausdauer-Test mit dem neuen 908. Aber es ist überhaupt schön, dass dort nach jahrelangem Dasein als reine Teststrecke wieder „große“ Rennen gefahren werden. Gelegentlich als eine der frühen Retortenstrecken verunglimpft hat die Bahn doch ihren Reiz – nicht nur, aber auch wegen der 1,9 km langen Mistral-Geraden, die die LMS ohne unterbrechende Schikane fährt. Auch Kurven wie die ultraschnelle Signes und die langgezogene Le Beausset (beide nach nahe gelegenen Ortschaften benannt) sowie einige langsame Ecken machen die Strecke anspruchsvoll.

Patrick Peter äußerte kürzlich den Wunsch, die LMS 2012 komplett getrennt von der ILMC auszutragen, da sonst „seine“ Privat-Teams zu sehr hinter den dominierenden Werksteams zurückstehen müssten. Andererseits dürfte die LMS auch davon profitieren, einige bekannte Markennamen am Start zu haben. So dürfte es der Serie nicht abträglich sein, dass beim Saisonauftakt der neue Aston Martin AMR-ONE sein Renndebüt gibt, denn dieser Wagen hat bereits einiges an Interesse generiert.

Bis zum Saisonauftakt war der neue LMP1-Bolide noch nicht rennfertig gewesen, daher der verspätete Einstieg. Dass die Mannen aus Banbury diesen Wagen überhaupt in relativ kurzer Zeit vom Zeichenbrett (bzw. CFD-Computer) auf die Strecke bringen konnten, hat man unter anderem der Technik des „3D Printing“ zu verdanken, mit der man schnell Modelle von Komponenten herstellen kann, wie z.B. des sehr kompakten Reihen-Sechszylinders, der mit2,0 Litern Hubraum, Direkteinspritzung und Turbolader auf 540 PS kommen soll.

Nicht nur zeigt den Umschwung in der Herangehensweise – immerhin war man vorher mit einem großen V12-Aggregat unterwegs – überhaupt ist der AMR-ONE ungewöhnlich: während Audi sich widerwillig für ein Coupé entschied, weil ein offener Wagen nach aktuellem Reglement mehr Nach- als Vorteile habe, wechselt Aston Martin vom weiterentwickelten geschlossenen Lola zu einen offenen Wagen, der überdies äußerlich simpel und konservativ wirkt im Vergleich zu den mit vielen aerodynamischen Details versehenen Audi- und Peugeot-Prototypen. Mit genau denen soll er aber auf Augenhöhe sein. Bei Aston Martin zeigt man sich zuversichtlich und unterschätzen sollte man den auf Windschnittigkeit getrimmten Wagen wohl nicht.

Stefan Mücke, Darren Turner und Harold Primat werden den AMR-ONE auf dem Circuit Paul Ricard steuern und einem ersten „echten“ Test unterziehen. Die Zuverlässigkeit ist dabei ein wichtiges Kriterium, doch selbst wenn der Wagen es nicht über die Distanz schafft: möchte man in Spa und Le Mans gegen Audi und Peugeot bestehen, sollte ein höherer Grundspeed als bei der LMS-Konkurrenz vorhanden sein. Fürs Rennen selbst (und das würde auch Patrick Peter freuen) wäre es aber wohl besser, wenn der AMR-ONE – der zum ersten Mal gegen Halbzeit des zweiten von drei Trainings auf die Strecke ging – nicht allzu überlegen wäre.

Denn obwohl in der „Stammbesetzung“ der LMP1 – also den full-season entries – nur noch ein Team dabei ist, dass auch 2010 beim LMS-Saisonstart dabei war, ist die Klasse gut und vor allem (wie es scheint) ausgeglichen besetzt. Dieses eine überlebende Team ist Rebellion Racing; die Schweizer nehmen die Doppelbelastung aus ILMC und LMS auf sich, bringen in der europäischen Serie sogar zwei Lola-Toyota an den Start. In Sebring lief es für Prost und Jani (mit Unterstützung von Jeroen Bleekemolen) nur mäßig gut, unspektakulär, aber wenigstens ohne größere Probleme fuhren die beiden auf Rang 7.

In Le Castellet könnte mehr drin sein. Den zweiten Wagen steuern Jean-Christophe Boullion und Andrea Bellicchi, die vor einem Jahr Dritte hinter der der Diesel-Konkurrenz wurden. Die Chancen für ein weiteres Podium, oder gar einen Sieg, stehen an diesem Wochenende ohne Diesel-Starter nicht schlecht und so könnte es das erste Erfolgserlebnis für Wiedereinsteiger Toyota geben.

Doch die Konkurrenten sind nicht zu unter- aber schwer einzuschätzen. Dazu gehört – und das ist sehr erfreulich – Pescarolo Sport, die nach einjähriger Abstinenz wieder dabei sind. Die Folgen von Henry Pescarolos Investoren-Missgriff wurden im Winter auf herzergreifende Art wieder ausgebessert und nun schickt das Urgestein wieder eine mit Judd-Motor ausgerüstet Eigenkonstruktion an den Start, Piloten sind Emmanuel Collard, Christophe Tinseau und Youngster Julien Jousse, der nach einer recht guten Formel 2-Saison 2009 im letzten Jahr neben einem Engagement in der Superleague Formula auch respektabel den Einstieg in die Sportwagen-Szene geschafft hat.

Auch Amaral/Pla im Quifel-Ginetta-Zytek sind als „Aufsteiger“ nicht zu unterschätzen, das Team fuhr im vergangenen Jahr um LMP2-Siege mit, auch wenn es nur in Spa zum Erfolg reichte und zwei Ausfälle das Meisterschaftsergebnis trübten. Beim Test in Le Castellet vor wenigen Wochen waren die schnellsten Zeiten der vier Wagens dieser drei Teams innerhalb einer halben Sekunde, es dürfte also eng werden! Guess Racing, die mit dem Altherren-Duo Kaufmann/Hazebrouck in einem mit Cooper-Reifen ausgerüsteten alten Lola antreten wollten, mussten kurzfristig absagen (ebenso wie die GTE-Pro-Mannschaft Gruppe M-Eterniti, deren Deal mit Fahrer Stephen Jelley geplatzt ist).

Neun Teilnehmer sind für die LMP2 eingeschrieben. Die wichtigste Entwicklung während der Off-Season war der Wechsel des Meister-Teams Ray Mallock Ltd. (RML) von einem Lola-Coupé mit HPD-Motor zum Honda-Komplettpaket. Damit sollten Mike Newton, Tommy Erdos und Ex-„Man in the White Suit“ Ben Collins auf Augenhöhe gegen Strakka kämpfen, die letztes Jahr mit dem HPD die Schnellsten waren und Le Mans gewannen, aber wegen einiger Ausfälle in der LMS nur Meisterschaftszweite wurden. Mit Jonny Kane, Danny Watts und Eigner Nick Leventis ist man auch weiterhin gut besetzt, vor allem wenn letzterer sich weiter steigern kann. Fraglich ist aber, ob die HPDs Favoriten auf den Sieg sein werden, denn nach den schwachen Zeiten der Testtage und des ersten Trainings scheint es so, als habe der ACO die LMP2-Turbo-Motoren zu stark beschnitten. Honda hatte für das 2011er Reglement einen neuen 2,8l-Twin-Turbo-V6 entwickelt.

Für den neuen Lola B11/40 (die Coupé-Variante), bestückt mit einem Judd-V8-Sauger, hat sich nur ein einziges Team entschieden: Pecom Racing, die ein Abkömmling des GT2-Teams AF Corse sind, treten mit Luis Perez Companc, Matias Russo und Pierre Kaffer an, letzterer hat als einziger bereits Prototypen-Erfahrung, und zwar mit dem Audi R8. Ein altes MG Lola-EX265-Chassis setzt weiterhin RLR Motorsport (Gates/Garofall/Phillips), die damit beim vorletzten Rennen 2010 in die Serie eingestiegen sind.

Oreca ist mehr Exemplare seines für das neue Reglement konstruierten „03“-Chassis losgeworden als Konkurrent Lola: Boutsen Energy Racing (Kraihammer/De Crem) ist aus der FLM-Klasse aufgestiegen. TDS Racing kommt aus der Renault Megane-Trophy, ebenso deren Fahrer Pierre Thiriet, der auch das Familienunternehmen als Sponsor anbringt, während Kollege Mathias Beche bereits mehr Sportwagen-Erfahrung hat. Race Performance aus der Schweiz ist das dritte Oreca-Team; während die anderen beiden mit Nissan-Saugmotoren antreten, werden Frey/Meichtry/Ebbesvik wie der Pecom-Lola von Judd-Power angetrieben.

Fehlen noch Greaves Motorsport, denen ihr Sponsor Bruichladdich Whisky abhanden gekommen ist, aber die weiterhin mit altem Zytek-Chassis, aber dem beliebten neuen Nissan-Motor und der Kombo Ojeh/Chalandon/Kimber-Smith antreten, sowie Extreme Limite, eine neue französische Equipe, die das Norma-Chassis gekauft hat, das im Vorjahr von Pegasus Racing eingesetzt wurde. Der Wagen wurde zwar 2010 neu entwickelt (und als erstes Fahrzeug nach dem neuen Kostenbegrenzungs-Reglement angepriesen), doch die simple technische Ausführung hat sich bisher auf der Strecke nicht bewährt. Dass das Trio Rosier/Luco/Basso in den Trainings vor den beiden HPD-Prototypen lag, zeigt, wie dramatisch geschwächt diese dastehen.

Die LMP2-Fahrer, die – wenn es nach Patrick Peter geht – nächstes Jahr die Königsklasse der LMS sein könnten, beschweren sich gleichzeitig auch, wie schon in Sebring, dass sie auf den Geraden langsamer sind als die GTE-Fahrzeuge, was das Überrunden erschwert.

Die GTE-Pro ist ebenso stark besetzt wie in der ALMS, doch leider ist die Marken-Vielfalt um einiges kleiner, da BMW sich auf die ILMC konzentriert und Spyker anstelle von Renneinsätzen mit dem C8 Laviolette lieber den neuen C8 Aileron für den GTE-Einsatz 2012 vorbereitet. Porsche gegen Ferrari heißt das ewige Duell, hinzu kommen noch zwei Aston Martin V8 Vantage. Nachdem man die Unterstützung des ersten Entwicklungsteams Drayson-Barwell 2008 etwas schleifen ließ (vermutlich konzentrierte man sich noch auf die Rennversionen des DB9, deren Ära nun zu Ende geht) und der Vantage anfangs wenig erfolgreich seine Runden drehte, möchte der britische Hersteller das kleinere GT-Modell nun entschlossen nach vorn bringen. Das funktionierte 2010 mit JMW Motorsports schon recht gut, die im letzten Rennen in Silverstone um ein Haar den Heimsieg eingefahren hätten, doch JMW wechselte für die neue Saison zurück zu Ferrari; als Begründung führte man die hohen Unterhaltskosten des Vantage an.

Zwei Einsatzteams fanden sich dennoch für den Vantage, dessen Weiterentwicklung bereits im Winter angegangen wurde: JOTA kommt aus Stephane Ratels GT4-EM und sieht die GTE-Pro als Zwischenstation auf dem Weg in die LMP1, wo sie ebenfalls gern einen Aston Martin einsetzten möchten. Sam Hancock hat schon sechs Mal die 24h an der Sarthe bestritten (2010 im LMP1-Aston Martin) und war bereits LMS-Meister in der LMP2; Simon Dolan ist Unternehmer und Gründer/Besitzer des Teams, hat in den letzten drei Jahren aber einige Sportwagenrennen erfolgreich bestritten.

Young Driver AMR, die Kooperation aus dem dänischen Unternehmer Jan Struve und dem Paderborner Fischer Racing-Team als Einsatzmannschaft, ist das zweite. Anscheinend haben Struve, Fischer und Co. im vergangenen Jahr beim respektablen GT1-Einsatz in Le Mans Blut geleckt und versuchen sich nun neben GT1 und GT3 ein zweites Standbein aufzubauen. Tomas Enge, Alex Müller und Christoffer Nygaard werden den Wagen in Le Castellet steuern. Beim zweiten Rennen in Spa kann das Team wegen einer Terminkollision mit der GT1-WM nicht antreten, über weitere Einsätze wurde bisher noch nicht entschieden; der Entschluss zur Teilnahme wurde auch erst nach Veröffentlichung der Entry List für die LMS-Saison gefasst. Das dürfte auch dazu beigetragen haben, dass Young Driver es nicht ins Feld für die 24 Stunden schaffte und nur auf Platz 4 der Reserveliste steht.

Am Testtag hatten leider beide Aston Martin Unfälle, was JOTA eine Session kostete und Young Driver zum Abbruch des Tests veranlasste. Ob man vom Speed her konkurrenzfähig sein wird, ist aus den Zeiten auch schwer abzulesen, in den ersten Trainings waren die britischen Wagen im Mittelfeld zu finden.

Die Konkurrenz kommt, wie bereits erwähnt, aus Maranello und Zuffenhausen. Vier neue Ferrari F458 werden in Le Castellet am Start sein, einer geht an die Marken-Rückkehrer JMW, die bereits 2009 mit einem F430 den LMS-Titel nur um einen Punkt verpassten. Rob Bell ist bei den Briten an Bord geblieben, während Aston Martin-Werksfahrer Darren Turner durch WSbR- und Superleague-„Absolvent“ James Walker ersetzt wird.

Zwei weitere F458 werden vom italienischen AF Corse-Teams eingesetzt. Fisichella/Bruni und Melo/Vilander werden die Paarungen sein. Letztere konnten für das US-Team Risi Competizione bereits in Sebring Erfahrung mit dem neuen Wagen sammeln, schieden aber aus, während Fisichella und Bruni dort noch in einem F430 antreten mussten und Klassen-Fünfte wurden. Auch die ersten Trainings-Sessions in Le Castellet lassen vermuten, dass der neue Wagen noch nicht ganz „up to speed“ ist.

Doch auch das Hankook Team Farnbacher hat bereits einen F458 geliefert bekommen, darüber hinaus die Bayern am Piloten-Duo Dominik Farnbacher/Allan Simonsen fest. Beim Test konnten sie bereits die schnellste Zeit aller GTE-Pro-Fahrzeuge fahren, wobei die Aussagekraft in der engen Klasse abzuwarten bleibt und durch die heute gefahrenen Trainings bereits anzuzweifeln ist. Interessant: die Ferrari-Teams scheinen mit unterschiedlichen Auspuff-Konfigurationen unterwegs zu sein, der Farnbacher-F458 soll deutlich lauter sein als die AF Corse-Wagen, meldeten Planet LeMans und Radio LeMans. Außerdem starten die vier F458 auf drei unterschiedlichen Reifen-Fabrikaten:AF Corse ist auf Michelins unterwegs, JMW führt die Kooperation mit seinem Sponsor Dunlop fort, ebenso wie das Hankook Team Farnbacher, der Name ist hier selbsterklärend.

Den vier Ferrari stehen (voraussichtlich) vier Porsche gegenüber. Die Messlatte für alle Teams der Klasse sollten wieder Richard Lietz und Marc Lieb im Felbermayr Proton-Porsche sein, die in den vergangenen zwei Jahren Meister wurden und je drei von fünf Rennen gewannen. Doch auch der IMSA Matmut-Porsche mit Patrick Pilet und Raymond Narac sowie der belgische Prospeed-Wagen mit Neu-Werksfahrer Marco Holzer und Ex-Werksfahrer Richard Westbrook sind enorm stark besetzt.

Der 997 GT3 RSR sieht zwar auf den ersten Blick unverändert aus, wurde jedoch über den Winter auch mit einigen Upgrades versehen, die Buglippe ist ebenso neu wie Teile der Heckverkleidung. Abgasanlage und Luftansauggehäuse sowie Motorsteuerung wurden ebenso überarbeitet, 5 PS mehr sind das Ergebnis. Die Vorderreifen sind breiter und auf ein Zoll größere Felgen aufgezogen, und natürlich wurde auch auf die nun erlaubte sequenzielle Wippen-Schaltung gewechselt.

Die GTE-Am ist ebenfalls mit Porsche und Ferrari besetzt, leider ohne weitere Markenkonkurrenz. Sowohl Felbermayr Proton (mit Christian Ried sowie Horst Felbermayr Sr. und Jr.) als auch IMSA Performance Matmut (mit Raymond Narac und Nicolas Armindo) setzen je einen zweiten Porsche ein.

Auch AF Corse bringt zwei weitere Wagen an den Start, gebrauchte F430 sollte das Team zur Genüge in der Garage stehen haben. Perazzini/Cioci/Lemeret besetzen die #61, Rui Aguas und Robert Kauffman, dessen Geschäftspartner Michael Waltrip für die 24h von Le Mans dazustoßen könnte, die #72. CRS setzte wie in der ILMC einen Amateur-Ferrari mit Hummel/Christidoulou/Quaife ein, während man sich gleichzeitig auf den Einsatz des McLaren MP 4/12 im kommenden Jahr vorbereitet. Außerdem ist es schön, das Team des 2010 an Leukämie verstorbenen Loris Kessel in der LMS begrüßen zu können. Die Schweizer bringen einen Ferrari F430 für Broniszewski/Peter an den Start, so wie 2010 in der International GT Open, wo die beiden auch einige gute Platzierungen und Punkte sammeln konnten.

Auch die Formula Le Mans (FLM) als günstige Einheits-Prototypen-Klasse ist weiter dabei und hat sich als Einstiegschance für aufstiegswillige Teams bewährt, siehe Boutsen Energy Racing oder Hope Polevision Racing. Letztere wollen einen Hybrid-LMP1 in der ILMC an den Start bringen, bleiben aber gleichzeitig auch der FLM treu. Pegasus Racing steigt leider aus der LMP2 in die FLM ab; mit Genoa Racing kommt ein Team aus der LMPC-Klasse der ALMS nach Europa herüber, und nicht nur irgendeines, sondern die Siegermannschaft der 12h von Sebring vor zwei Wochen, wenn auch von den Fahrern nur der mit einiger LMP2-Erfahrung gesegnete Deutsche Jens Petersen wieder dabei ist. Neil Garner Motorsport und JMB Motorsport, die vor einigen Jahren in der GT2 antraten, vervollständigen die Klasse.

Weiter gefördert werden soll der Einstieg in die LMS durch eine neue Support-Serie: die SPEED Euroseries. Diese hat sich aus der britischen SPEED Racing UK-Serie entwickelt, wobei SPEED für Sports Prototype Endurance Event Driving stehen soll. Im Unterschied zur Formula Le Mans, die einst als separate Serie und nun als Kategorie innerhalb der LMS mit Einheits-Oreca-Chevrolets bestritten wird, gibt es in der SPEED eine Vielfalt an Chassis. Diese stammen von namhaften Konstrukteuren wie Ligier, Wolf (die Namen und Logo des alten F1-Teams führen, aber in Italien ansässig sind) und Radical sowie auch LMP2-Konstrukteur Norma. Maßgeblich ist das Reglement für die CN-Klasse der FIA, das auch für Hillclimbs und nationale Prototypen-Serien zum Einsatz kommt. Die einheitlichen 2 Liter-Saugmotoren werden von Honda geliefert.

Das Fahrerfeld setzt sich aus Nachwuchspiloten, wie dem ehemaligen F3- und A1GP-Fahrer Robbie Kerr, Gentleman-Fahrern und auch einigen bekannten Altstars wie Alex Caffi, Philippe Alliot (beide F1) oder Warren Hughes (Sportwagen) zusammen. Auch JOTA-Aston Martin Driver/Owner Simon Dolan ist ein Alumnus der SPEED Racing UK-Serie. Das Team RLR, das letztes Jahr in die LMP2 aufgestiegen ist, tritt auch in der neuen Euroseries weiter mit zwei Wagen an.

26 Fahrzeuge sind für das erste Rennen gemeldet. Zwei Läufe werden an jedem LMS-Wochenende ausgetragen, soweit möglich als 90-minütige Ausdauerrennen, falls aufgrund von zeitlichen Beschränkungen notwendig auch eines davon kürzer, so etwa in Spa über 45 Minuten. Dabei ist jeweils ein Fahrerwechsel vorgeschrieben. MotorsTV wird die SPEED Euroseries zeigen, allerdings nicht live, sondern als Zusammenfassung.

Die Le Mans Series selbst wird in diesem Jahr nicht mehr von Eurosport, sondern wieder von MotorsTV übertragen, der erste Lauf in Le Castellet in voller Länger live, spätere Läufe teilweise live oder, so das nicht möglich ist, aufgezeichnet oder zusammengefasst. Start ist am Sonntag um 12 Uhr mittags, der Zieleinlauf um 18 Uhr, denn die LMS-Organisatoren haben sich für 2011 entschieden, die Rennen von der traditionellen 1000km-Distanz, die meist in etwa fünfeinhalb Stunden absolviert war, auf volle sechs Stunden aufzustocken. Eine Live Timing wird es auf lemans-series.com geben, das auch mangels TV-Bildern auch für das Qualifying am Samstag um 13:45 Uhr herangezogen werden kann.

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3 Kommentare

franz lintner 1 April, 2011 - 18:22

zu GTE-AM ….Markenkonkurrenz. Sowohl Felbermayr Proton (mit Ragginger/Ried/Long) als auch IMSA ….. laut livetiming bzw practice results scheint aber Ried mit den Felbermayrs zu fahren

StefanTegethoff 1 April, 2011 - 18:27

@ franz lintner:

Tatsächlich, da hat es noch eine Umbesetzung im Vergleich zur ursprünglichen Entry List gegeben. Ich werds sofort korrigieren, danke für den Hinweis.

Liveblog – LMS in Le Castellet (und evtl. BTCC in Brands Hatch) /  RacingBlog 3 April, 2011 - 11:45

[…] Vorschau gibts hier, außerdem kann ich noch Radio Le Mans empfehlen sowie meine Twitter-Liste mit viele Fahrern, […]

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