Home NASCAR NASCAR: Analyse Michigan 2011

NASCAR: Analyse Michigan 2011

von DonDahlmann
1 Kommentare

Ein echter „Burner“ war das Rennen in Michigan ja nicht gerade, was Denny Hamlin aber am Ende vermutlich am allerwenigsten störte.

Es ist immer so eine Sache mit den ultrabreiten 1.5 Meilen Ovalen. In Las Vegas sind die Rennen durchaus brauchbar, in Michigan eher nicht. Und dabei sind beide Ovale fast baugleich, lediglich 2 Grad Banking gibt es in Las Vegas, was ja nun nicht den großen Unterschied machen sollte. Michigan steht meist für Verbrauchsrennen mit wenig Gelbphasen, was dann, ähnlich wie in Pocono dann immerhin den Vorteil hat, dass die Rennen auch schneller vorbei sind. In der Riesenschüssel von Michigan gab es leider auch wenig Abwechslung an der Spitze. Das Rennen teilten sich mehr oder weniger die Gibbs- und die Roushtruppe unter sich auf. Vor allem Roush ist rechtzeitig zum Sommer in guter Form und bringt seine Fahrer wieder in aussichtsreiche Position. Edwards führt die Meisterschaft an, Kenseth lauert auf P6, nur Biffle ist noch nicht im Chase. Größere Sorgenfalten gibt es derweil im Hendrick Lager.

Doch zunächst zum Rennen, dass wie erwähnt eher im Bereich „Muss man nicht sehen“ angesiedelt ist. Pole-Sitter Kurt Busch führte das Feld zwar nach der ersten Runde an, aber nach 12 Runden war dann schon der erste Roush-Fahrer in Form von Greg Biffle an der Reihe. Bis zur Halbzeit tat sich vorne kaum etwas, sei denn Biffle und Carl Edwards lösten sich an der Spitze an. Auch Matt Kenseth war vorne zu finden hielt sich aber zurück und ließ Edwards und Biffle gewähren. Die Duelle um die Spitze waren nett, aber eben auch etwas fad. Etwas mehr Pfeffer kam in die Sache, als Kyle Busch seinen Toyota nach vorne schieben konnte. Die Gibbs Motoren waren offenbar die einzigen, die mithalten konnten, denn auch Denny Hamlin hielt sich relativ weit vorne. Nur Joey Logano kam mal wieder nicht vom Fleck.

Bis Runde 158 tat sich wenig, dann löste ein unglücklicher Crash zwischen Montoya und Andy Lally eine entscheidende Safety Car Phase ein. Montoya war mitten im letzten Turn der Sprit ausgegangen und er versuchte noch in die Boxeneinfahrt zu kommen, als Lally von hinten angerauscht kam und das Heck der #43 traf. Für den Kolumbianer war es ein Wochenende zum Vergessen. In der Quali lief es schon nicht und im Rennen ging nach vorne gar nichts. Montoya konnte zwar weiterfahren, endete aber auf P29, was seinen Chase-Ambitionen auch nicht gerade gut tut. Auch bei seinem Teamkollegen Jamie McMurray lief es nicht wirklich gut. Der blieb im gesamten Rennen auffällig und blieb im Mittelfeld stecken. Im Ziel landete er auf P19.

Die Gelbphase lag zu einem interessanten Zeitpunkt, mit noch ca. 40 Runden zu fahren. Das lag ganz knapp im Benzinfenster der meisten Teams, allerdings durfte dann auch kein GWC mehr kommen. Also verordneten die meisten Crew Chiefs ihren Fahrern eine Benzin-Diät. Vor allem Kenseth wurde darauf aufmerksam gemacht, dass er rund zwei Runden „short“ sei, was dieser mit leichten Ungefallen per Boxenfunk quittierte, weil er die Führung an Edwards abegeben musste. Der segelte dann auch davon und schien das Rennen als Sieger beenden zu könnne.

Doch dann hämmerte Junior seinen Wagen in die Mauer und in Runde 192 gab es wieder Gelb. Earnhardt war in Michigan eigentlich sehr gut unterwegs. Er hatte mal wieder einen Top 10 Wagen und lag teilweise auf P5. Doch eine verlorene Radmutter zwang ihn zu einem Extra-Stopp und er landete auf P19. Dort traf er dann unglücklicherweise auf Mark Martin, der Ausgangs Turn 2 massives Untersteuern hatte und Junior leicht in die Mauer zwang. Ein paar Runden später verabschiedete sich dann der rechte Vorderreifen von Junior, was den Abflug erzwang. Dennoch mal wieder ein gutes Rennen für Junior.

Die Pause nutzten alle Fahrer um an die Box zu gehen und nachdem die Stopps absolviert waren, lag plötzlich Denny Hamlin an der Spitze, dessen Team am schnellsten gearbeitet hatte. Seine „Pole“ setzte er dann in eine Führung um, die er leicht ausbauen konnte, da sich Matt Kenseth und Carl Edwards zunächst nicht so richtig einig waren, wer denn nun hinter Hamlin her sollte. Kenseth entschied das Duelle für sich, hatte aber die entscheidenden Sekunden verloren und konnte Hamlin nicht mehr einholen.

Auf den Plätzen hinter Hamlin und Kenseth landeten Kyle Busch, der erstaunliche Paul Menard, Carl Edwards, Ryan Newman, Tony Stewart, Clint Bowyer, Mark Martin und Brian Vickers. Vor allem für das gebeutelte Red Bull Team mal wieder ein gutes Ergebnis.

Auch das Ergebnis von Mark Martin ist erfreulich, den man so weit vorne lange nicht mehr gesehen hat. Ansonsten lief das Wochenende für Hendrick zäh. Pocono-Sieger Jeff Gordon warf ein besseres Ergebnis beim letzten Stopp weg, als man statt zwei Reifen dann doch auch vier frische Goodyears setzte. Noch schlechter lief es für Jimmie Johnson, der sich schon nach neun Runden drehte und wegen eines Swaybar-Wechsels dann 2 Runden verlor. Die Sommerschwäche von Hendrick ist ebenso ungewöhnlich, wie die Tatsache, dass Dale Earnhardt im Moment noch am Besten in der Meisterschaft liegt. Der benötigt für einen guten Chase aber dringend einen (überfälligen) Sieg.

Nächste Woche geht es aber erst einmal auf die Rundstrecke und nach Infinion. Da dürften andere Namen vorne an der Spitze aufpoppen.

George Russell, Mercedes F1 W15, leads Lando Norris, McLaren MCL38 during the Brazilian GP at Autódromo José Carlos Pace
Oliver Bearman, Haas VF-24, leads Sergio Perez, Red Bull Racing RB20 during the Brazilian GP at Autódromo José Carlos Pace

Das könnte Dir auch gefallen

1 Kommentare

NASCARaddicted 24 Juni, 2011 - 02:39

Guter Artikel, nur bei den Streckenbeschreibung ist dir wohl ein Fehler unterlaufen. Michigan ist nicht 1.5 Meilen lang, sondern 2 Meilen, so wie Californien (alias Auto Club) Speedway (der ist allerdings 4° flacher)
Und das Las Vegas 2° Banking hat … du meinst 2° „mehr“. Für einen Laien klingt das sonst vielleicht, als wäre Michigan flach.

Aber ist ja nicht so wild, ich glaube hier sind eh mehr Profis als Amateure online.

Keep on racing.

Comments are closed.